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Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Toblin
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#9 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von Toblin » 24. April 2009, 15:44

Bei meinen Camponotus ligniperda sieht es ähnlich aus wie in dem Video vom Oberst. Die versteiften Fühler konnte ich zwar nicht beobachten, allerdings fällt mir immmer wieder auf, dass die hinteren Beine scheinbar nicht mehr richtig koordiniert werden können. Manchmal sieht es so aus als würden sie etwas hinterher gezogen.

Im Thread Lebenszeit einer Ameise zitiert Merkur:

"Buschinger, A. 2004: Lang lebe die Königin! - Ameisenschutz aktuell 18, 83-88"

"
Auch ältere Ameisenbücher geben oft etwas her. So etwa Stitz, H. 1939: Die Tierwelt Deutschlands; Hautflügler oder Hymenoptera, I. Ameisen oder Formicidae, 428 Seiten.
Auf S. 34 geht es um Langlebigkeit von Arbeiterinnen.
Camponotus ligniperda: bis 13 Jahre
Formica sanguinea: über 5 Jahre
Lasius niger: bis 7 Jahre"

Mein Volk ist gerade mal drei Jahre alt, und trotzdem sterben die Arbeiterinnen. Es gibt sicher viele mögliche Ursachen dafür. Nur welche ist die Richtige? Ich glaube nicht mehr, dass es an Altersschwäche liegt.

Vor zwei Jahren um diese Zeit gab es eine ähnliche Diskussion: Camponotus ligniperda - Arbeiterinnen sterben. Damals wurden unter anderem Stress, Platzmangel und eine falsche Luftfeuchtigkeit vermutet. Ob es wirklich daran liegt? Ich habe mir auf jeden Fall erst mal ein Hygrometer ins Becken gehängt und werde weiter beobachten.

Alles wird gut. Hoffentlich :spin2:.


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Imago
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#10 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von Imago » 24. April 2009, 16:29

Hallo!

Ich hab doch kurz vor dem Tod der Arbeiterin noch ein Foto gemacht, sie lief dort schon sehr geschwächt am Beckenrand herum. Ca. eine Halbe Stunde bevor sie im Becken verstorben ist, habe ich dieses Foto schießen können:

http://www.ameisenforum.de/attachments/europaeische-arten/13311d1240332680-camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen-camponotus-ligniperda-30.jpg

Der Rechte Fühler berührt eindeutig die Glasscheibe und ist gestreckt, der Linke ist leicht gebeugt. Somit kann ich also sagen, meine Arbeiterin hatte wohl keine Fühlerversteifung. Jedoch wieß sie eindeutige Symptome auf, die ein baldiges Ableben vermuten ließen, aufgrund dieser Vermutung schoss ich das Foto.

Bei euren sterbenden Ameisen sind die Fühler eher gebeugt gewesen oder?
Auch die noch etwas mit Proteinen gefüllte Gaster ist zu erkennen, sie ist zwar nicht prall, aber eindeutig etwas dicker.

LG Imago



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Fraaap
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#11 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von Fraaap » 24. April 2009, 16:50

Habe auch einmal den Tod einer Camponotos rufipes Arbeiterin etwa eine halbe Stunde lang verfolgen dürfen. Zuerst zeigte sich ein merkwürdiges Verhalten, nämlich die schon mehrmals angesprochene Orientierungslosigkeit. Später hat sie nur noch "rumgezuckt", wie es auf dem Video zu sehen ist:




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Oberst Emsig
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#12 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von Oberst Emsig » 24. April 2009, 20:10

Ja, so liegt die Ameisen dann schlussendlich da und stirbt, aber vorher läuft sie eben noch wie eine Verrückte herum.
Rein subjektiv kommt es einem so vor, dass die Ameisen einen "Knacks" bekommen und dann so lange herumlaufen, bis sie vertrocknen und eingehen.

Danke für eure Beiträge!

Zja, ob die Sterberate normal ist? Jedenfalls sind es pro Woche (schon den ganzen Winter über, davor im Sommer, dachte ich ja liegt es an meiner nachlässigen Wasserzufuhr) sicher 10-20 Arbeiterinnen. Nun im Frühling sind natürlich auch jede Menge Puppen da und die Kolonie lebte nie unter anderen Umständen, doch wie alt so eine Arbeiterin werden kann wüsste ich schon gerne (also das maximale natürliche Alter). Bei mir sieht es fast so aus, als würde die für meine Art nur etwa 1-1,5 Jahre betragen.
Ich muss mal Erne auf diesen Thread aufmerksam machen!

Zudem besprühe ich nicht, könnte aber sein, dass die Art dann besser gedeihen würde, auch wenn ihr trockene Nester gefallen (bestätigt über andere Halterbeobachtungen).

@Imago
Die Fühlergeißeln erstarren zwar, aber sie müssen sich nicht unbedingt verkrümmen. In meinem Video hat die zweite Ameise gestreckte Fühler, die sich aber auch nicht mehr bewegen lassen. Kann natürlich sein, dass die sich noch später gekrümmt haben.

Auffällig ist auch die bereits erwähnte Flucht aus dem Nest und das häufige entlanglaufen an den senkrechten Glasflächen des Formis.

Also bitte weiter genau beobachten und berichten.

Gruß,
Jan



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antfriend
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#13 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von antfriend » 24. April 2009, 20:48

Das mit den starren, eingeknickten Fühlern beobachte ich bei meinen Camponotus sericeus auch kurz vor dem Tod. Ebenso das eilige, rastlose auf- und ablaufen zwischen Glaswand und Kies. Ich könnte mir vorstellen sie probieren soweit als möglich vom Nest wegzulaufen und das ist in unseren Formicarien leider nicht möglich ... daher vielleicht das rastlose, etwas desorientiert und irre wirkende Verhalten.?

Zum Schluss krümmt sich die Arbeiterin und stirbt über einen Zeitraum hinweg langsam dahin. Spätestens am nächsten Tag werden sie dann leider ebenso rastlos von den anderen Arbeiterinnen umhergetragen ... bis sie im Honig landen und nicht mehr beachtet werden. (Andere Halter werden jetzt evtl. darauf hinweisen, das sich dieses zweite Verhalten minimiert wenn man große bis sehr große Formicarien verwendet 80cm-Breite+x, ich finde es ist definitiv auch artabhängig)

Viele Grüße
Antfriend



DermitderMeise
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#14 AW: Das Sterben einer Ameise an Altersschwäche

Beitrag von DermitderMeise » 12. März 2011, 22:42

Oberst Emsig hat geschrieben:Um das ganze mal zu veranschaulichen habe ich ein Video gedreht.
YouTube - Ameisentod - Altersschwäche?

->
Dieses Video wurde vom Nutzer entfernt.
:furchtbartraurig:!



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