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Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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swagman
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#25 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von swagman » 1. Juni 2009, 18:42

Eaglesword hat geschrieben:
Mich belustigt, wie arrogant manche Leute werden, wenn jemand es wagt, nicht an eine Evolution zu glauben.


Man kann nicht von "Glauben" sprechen, da die Evolution (die Veränderlichkeit der Arten) eine Tatsache ist!
Das wäre z.B. genauso, als ob man nicht daran glaubt dass die Erde eine Kugelform hat.
Beides ist zur genüge bewiesen und unbestreitbar.



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Eaglesword
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#26 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Eaglesword » 1. Juni 2009, 19:23

Kein Kommentar...
Wer Intresse hat, sich mit Publikationen auseinanderzusetzen, möge mir PNen.

Außerdem geht es hier um das Ansiedeln heimischer Arten, das durch die genannte Homogenisierungstheorie in Misskredit gebracht worden ist.



Imago
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#27 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Imago » 1. Juni 2009, 21:15

Hallo Themenbezogene Schreiber!

Eine Aussetzung einer in privaten Händen aufgezogenen Kolonie, kann ich mir als eher schwierig vorstellen. Nicht nur aus Sicht des geigneten Terrains oder speziefischen Habitats. Ich denke eine neu Orientierung dieses Volkes erfolgt bei weitem nicht so schnell, wie bei einem Volk welches sich in der Natur entwickelt hat und zwangsumgesiedelt wird.

Zu beachten ist ja nicht nur, dass andere Kolonien diese nicht vernichten, sondern auch, dass die ausgesetzte Kolonie andere in der nähe lebenden Völker nicht vernichtet. Das ausgewählte Habitat sollte zu dem über Tage, gar Wochen hinweg beobachtet werden. Evtl. durch anlockung mit Futter und langen Beobachtungsphasen, der dort bereits lebenden oder vorkommenden Tierarten. Welche Tiere im Allgmeinen zählen dieses Habitat evtl. schon zu ihrem Terrain?

Zudem kann ich mir vortsellen, dass sich die Eingewöhnungsphase einer solchen Kolonie weitaus problematischer gestaltet, als wir uns das vorstellen. Auch wenn aus unseren Augen das Habitat als geeignet erscheint, ist es immer noch Glück, ob sich die Kolonie dort etablieren kann, nicht nur Ameisen, nicht nur Insekten sind Feinde einer kleinen Kolonie.

Da würden mich auch einmal die genaue Vorgehensweise von Boro interesieren, und für wie hoch Du die Chance hälst, aus eigener Erfahrung, dass sich eine ausgestzte Kolonie auch etablatiert.

Und bei welcher Indivuenzahl Du eine Aussetzung ins Freiland für geeignet erachtest.

Konkret, wie viele ausgestzte Kolonien schaffen es denn, vielleicht von zehn, sich dort zu etablieren wo man denkt dies wäre ein geeigneter Platz? (Artunabhängig). Ich erhoffe mir eine oberflächliche Antwort was vollkommen aureichend ist.
Nicht zu verachten ist natürlich Deine Jahrelange Erfahrung, die Dir ja auch noch imens zu gute kommt!

Ich denke ein Ameisenhalter mit einem durschnittlichen Wissen, würde seine Ameisen ins offene Messer laufen lassen, bei einer Aussetzung. Die Kolonien die nebeneinander Leben, haben sich mit großer Wahrscheinlichkeit nebeneinander entwickelt. Was bis zu einer bestimmten Koloniegröße und Habitatsansprüchen auch ohne Folgen bleibt. Wenn bei einer ausschlaggebenden Koloniegröße keine Toleranz erfolgt, werden kleine Kriege, Attacken geführt, bis evtl. ein kompletter Übergrief einer Kolonie erfolgt, was eine Ausrottung oder eine starke Dezimierung eines Volkes bedeuten könnte, welches dann wieder geringere Habitatsansprüche hat, jedoch dann weitesgehend unterlegen bleibt und sich die andere(n) Kolonie(n) grundsätzlich im Laufe der Zeit wohl durchsetzen wird/werden.

Also ich halte nicht viel von dem Aussetzen einer Kolonie, wenn nicht wirklich eine sehr gute Kenntnis über das Habitat vorhanden ist. Und über das Verhalten der auszusetzenden Art und der Toleranzen oder Agressivität der dort vorkommenden Arten.

Ist die Kolonie zu klein, kann sie sich nicht durchsetzen, oder überlebt vielleicht schon den nächsten Winter nicht. Ist sie zu groß könnte sie andere, evtl. sehr seltene Arten, gar geschützte vernichten.

Dies kommt für mich eher dem Russischen Rolett gleich, als einer gezielten, auch wenn gut gemeinten, Aussetzung in die Natur und somit in eine Artgerechte Umgebung.

LG Imago



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air17
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#28 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von air17 » 14. Juni 2009, 22:13

Imago hat geschrieben:Wenn bei einer ausschlaggebenden Koloniegröße keine Toleranz erfolgt, werden kleine Kriege, Attacken geführt, bis evtl. ein kompletter Übergrief einer Kolonie erfolgt, was eine Ausrottung oder eine starke Dezimierung eines Volkes bedeuten könnte, welches dann wieder geringere Habitatsansprüche hat, jedoch dann weitesgehend unterlegen bleibt und sich die andere(n) Kolonie(n) grundsätzlich im Laufe der Zeit wohl durchsetzen wird/werden.

Also ich halte nicht viel von dem Aussetzen einer Kolonie, wenn nicht wirklich eine sehr gute Kenntnis über das Habitat vorhanden ist. Und über das Verhalten der auszusetzenden Art und der Toleranzen oder Agressivität der dort vorkommenden Arten.

Ist die Kolonie zu klein, kann sie sich nicht durchsetzen, oder überlebt vielleicht schon den nächsten Winter nicht. Ist sie zu groß könnte sie andere, evtl. sehr seltene Arten, gar geschützte vernichten.


Auch wenn das wirklich der Fall sein sollte bzw. bestimmt ist, ist es meiner Meinung nach der Lauf der Evolution wies auch in der Natur zu beobachten ist. Völker bekriegen sich, die großen Völker überleben wahrscheinlich, andere Völker werden verdrängt, da beim Schwarmflug eine "starke" Art sich angesiedelt hat.
Also in dieser Hinsicht gebe ich Imago natürlich Recht, dennoch ist es für mich nichts schlimmes.
Naja, auf jeden Fall würde mich ebenfalls interessieren wie Boro sein Aussetzen genau handhabt.
Möchte mir beim diesjährigen Schwarmflug eine Gyne einsammeln, das Volk jedoch nur bis zu einer gewissen Größe halten und dann aussetzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte es Lasius niger sein.

bye
air17



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Eaglesword
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#29 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Eaglesword » 15. Juni 2009, 02:19

Swagman, rückblickend muss ich gestehn, keine nötige Differenzierung vorgenommen zu haben. Was genau habe ich versäumt?
In der Fachwelt wird `Evolution´ unterteilt, was der Öffentlichkeit noch nicht geläufig ist. Einerseits die Variabilität, wie Darwin den Arten bescheinigt hatte steht ihrer Stabilität gegenüber. Dass Arten innerhalb einer Gattung variieren, Standortformen bilden, auch neu entstehn, wird `Mikroevolution´genannt und ist beobachtbar. Aber die Entstehung eines komplett neuen Typus in Form neuer Gattungen wird weder beobachtet noch zeigen die Fossilien Derartiges. Das fällt unter den Begriff `Makroevolution´.
Befürworter der Schöpfungslehre lehnen also letztere Option ab.

Frage:
Welche Mindestbedingungen braucht Messor structor als Beispiel xerothermophiler Arten, um in einem neuen Siedlungsraum Fuß zu fassen?



Imago
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#30 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Imago » 15. Juni 2009, 13:47

Hi air17!

Auch wenn das wirklich der Fall sein sollte bzw. bestimmt ist, ist es meiner Meinung nach der Lauf der Evolution wies auch in der Natur zu beobachten ist.
Evolution im Sinne von dem Hervorbringen einer Artenvielfallt und Evolution im Ursinne von Entwicklung, kann nur stattfinden wenn sich ein oder mehrere Gattungen einer Familie nebeneinader entwickeln können und ausbreiten. Durch deren Ausbreitung und Anpassung an das Habitat, oder besser an das jeweilige Habitat, passen sich die Tiere den vorfindenden Vorkommnissen an. Die Flora und Fauna z.B. das pflanzliche Nahrungsangebot oder das tierische, sowie z.B. auch giftige Pflanzen und Fressfeinde lassen Arten oder Unterarten entstehen, da sie sich an gewisse Gegebenheiten anpassen und sich nebeneinander entwicklen können (spezialisieren).

Hier habe ich dazu mal einen Beitrag verfasst:
http://www.ameisenforum.de/213512-post12.html

Bei dem Aussetzen einer Kolonie bringt man das bereits vorhandene Gleichgewicht evtl. massiv in ein Ungleichgewicht. Darum ist eine ausgesetzte Kolonie zu mindest Anfangs, auch wenn sie augenscheinlich wunderbar dort hin passt und dort alles findet was diese Kolonie braucht<<-- ist ja gerade das vielleicht schon der Fehler, immer ein Störfaktor. Fakt ist eine Kolonie auszusetzen ist immer mit einigen Risiken verbunden. Zum einen für die Kolonie, zum anderen für die dort bereits sesshaften Arten. Bis sich eine Kolonie intigriert hat dauert es eine Zeit. Vielleicht intigriert sie sich auch gar nicht im Sinne von einem Gleichgewicht, (und ein Gleichgewicht fördert nun einmal schlicht und ergreifend die Artenviefallt) und bleibt so ein Störfaktor, da ihr andere Arten unterlegen sind und diese Kolonie bessere Chancen vorfindet um sich Generationsübergreifend auszubreiten.

Konkret: Zu dem obenigen Satz: Nein, so ist es nicht.
Evolution kann nicht im Sinne von Evolution stattfinden, wenn man Völker aussetzt. Es ist ein Widerspruch in sich! Ein ausgetztes Volk ist in den meißten Fällen ein Störfaktor im Gleichgewicht, außer man kennt das Habitat sehr genau.

Völker bekriegen sich, die großen Völker überleben wahrscheinlich, andere Völker werden verdrängt, da beim Schwarmflug eine "starke" Art sich angesiedelt hat.
Richtig bei einem Schwarmflug! Sollte man aber dort eine Art ansiedeln, die sich dort in diesem Habitat entwicklungseffektiv nicht durchsetzen konnte, schafft diese es jetzt aber evtl. da sich die Kolonie dort nicht entwickeln brauchte, sondern plötzlich eine Kolonie mit einer gewissen Stärke an Quantität dort eingebracht wird und den Weg für die gleiche oder andere Arten ebned, die sich erst nach der Dezimierung anderer vorher dort angesiedelter Arten ausbreiten können.

LG Imago



Braenen
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#31 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Braenen » 15. Juni 2009, 14:12

Ich sehe den Fall anders. Du hast mit Deiner Kolonie lediglich für etwas Futter und Unruhe gesorgt. Das wegen dieses Falls jetzt die Evolutions-Theorie (es ist immer noch eine Theorie) diskutiert wird, ist einfach schade.
Eigentlich müßten wir Dich alle loben: Immerhin quetschen wir unsere Kolonien in definitiv zu kleine Behälter, fliegen oder fahren sie durch die Lande und machen sonst noch was für Unsinn, nur um unserem Hobby zu frönen. Ich weiß nicht, ob ich mich auf diese Weise von meinen Kolonien trennen würde. Aber ich finds toll, wie Du das gemacht hast, auch wenn Sie jetzt nur Chappi war.

Dieses Forum hat ja auch nicht den Anspruch ein wissenschaftliches Forum zu sein, sondern beschäftigt sich vor allem mit "Haltern"! Insofern darf man das alles auch nicht zu ernst nehmen, gelle?
Noch schlimmer geht's übrigens nur bei Kampffischen und Schäferhund-Züchtern....:-)

PS: Ich hab' Euch alle lieb...(nicht das hier gleich ein Thread gegen mich geöffnet wird)



Imago
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#32 AW: Kolonie in der Natur aussetzen - Fragen

Beitrag von Imago » 15. Juni 2009, 14:19

Hi Braenen!

Ich verurteile keineswegs das Ausetzten von Arten in ihren heimischen Habiten. Nur sollte man auch bedenken das es hier auch einige Mitleser gibt, die sich mit diesem Thema evtl. nicht so engagiert beschäftigt haben und zu Hause stillschweigend ihre Kolonie heranziehen. Und diese bei "Überbevölkerung" aussetzen wollen.

Ich wollte mit dem Beitrag lediglich auf die Risiken hinweisen, für eine gewisses Verständis sorgen und für ein "Weiterdenken" anregen und appelieren.

LG Imago



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