Hallo kleiner punk!
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Ich habe gelesen, dass man die Höhlen mit dem Dremel reinmachen kann und dass man ganz am Anfang der Zucht nur wenige Höhlen machen soll, da sich die Königin bei zu viel Platz nicht wohl fühlt. Aber wenn die Kolonie erstmal in das Nest eingezogen ist, wie soll ich denn dann noch zusätzliche Löcher bohren wenn die Kolinie wächst, wenn doch meine Ameisen bereits darin leben und sich ausgebreitet haben?
Ein YTONGnest kannst Du auch nur mit einem Schraubenzieher herstellen, der Stein ist sehr weich. Hast Du aber einen Dremel zur Hand, bietet sich der natürlich an. Anfangs brauchst Du nur ein kleines Nest. ein YTONGstein 10x10cm reicht für die erste Saison aus, wenn Du ca. mit 50 Tieren oder weniger anfängst. Ich würde fünf Kammern in das Nest einarbeiten, bei dem Platzbedarf erhalten sie auch gleich die richtige Größe. Drei Kammern würde ich mit Seramis verschließen. Bei Bedarf tragen sie das Seramis ab um die anderen Kammern nutzen zu können. Seramis deswegen, da die Kammern, welche nicht genutz werden, gerne als Mülldeponie genuzt werden, natürlich landen dort auch Reste der Futtertiere, die bei einem befeuchteten YTONGnest schimmel können. Das Nest reicht für die erste Saison bei angegebener Starterkolonie für die erste Saison massig aus. In/Nach der
Winterruhe (6 Monate) kannst Du ein neues Nest gestalten/anbieten. Anfangs, evtl. die gesamte erste Saison, wird die Kolonie jedoch im Reagenzglas bleiben. Je nach Größe dieses, haben bestimmt um die 100 Lasius niger darin Platz.
Als nächstes kam die Frage auf, wie ich denn Erde abkoche? Dort stand, dass man die Sachen aus der Natur abkochen soll, weil "Ungeziefer" bzw. einfach andere Tiere darin leben. Wenn ich aber jetzt erde abkoche ... gibts ne ziemliche Sauerrei oder? Oder kann ich die Erde einfach so in die Arena tun?
In abgekochter Erde befinden sich weder gute noch schlechte Organismen und Kleinstlebewesen. Abgekochte Erde schimmelt zu dem zügig in Verbindung mit Konstander Feuchtigkeit. Jedoch existieren dort natürlich auch keine Kleinstlebesen in dieser. In unabgekochte Erde, können sich dieser jedoch befinden, diese können Schimmel eindämmen. Evtl. könnten sich aber auch Milben darin befinden, die Deinen Ameisen schaden können. Ich würde Dir dennoch zwei Hände voll Waldboden empfehlen, unabgekocht.
Das YTONGnest, welches befeuchtet werden sollte, würde ich nicht in das Terrarium (=Becken/Arena) stellen, denn es gibt die Feuchtigkeit natürlich auch ab, somit hast Du immer eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit in dem gesamten Becken. Was Probleme mit sich zieht, aber später dazu mehr. Also lieber ein externes Nest anbieten, und dieses mit einem Schlauch zu der Arena verbinden.
Ganz wichtig ist noch die Frage, ob Ameisen dringend andere Insekten fressen müssen?
Ja, Ameisen benötigen zwingend Proteine in Form von abgebrühten Insekten, (abbrühen deswegen, da sie sonst Milben übertragen können). Es gibt natürlich auch aktiv jagende Arten, muss hier aber nicht bahndelt werden. Es gibt aber auch Ausnahmen, Ameisen der
Gattung Messor, decken ihren Großteil ihres Ptoteinbedarfes duruch das Eintragen von Körnern, die sie "zerkauen" und zugabe von Sekreten "Ameisenbrot" herstellen, dennoch müssen ab und zu Futterinsekten angeboten werden. Lasius niger jedoch benötigt zwingend Proteine in Form von Insekten.
Also ich bin auf die lasius niger aus. Wie ich aber gelesen hab ist die Artenbestimmung ja sehr schwer also ist es fraglich ob ich eine erwische ... aber ich hoffe ^^ ... also gehen wir mal davon aus ich würde eine lasius niger finden)
Lasius niger ist eine gute Wahl. Du kannst Dir auch eine
Gyne mit ein paar Arbeiterinnen bestellen. Bei Lasius niger müsstest Du auf den Schwarmflug warten, dieser steht wirklich kurz vor der Tür. Jedoch beginnst Du dann nur mit einer
Königin, ohne Arbeiterinnen. Eine Kolonie findet man samt
Gyne in der natur nicht und wenn doch, sollte man die Finger davon lassen, denn diese gräbt sich im Laufe ihres Lebens immer tiefer in die Erde ein. Solltest Du mal zufälig im Garten (z.B. beim Umgraben) versehentlich ein Nest öffnen und die
Königin zu Gesicht bekommen, würde ein entnehmen dieser (dies gilt für alle monogynen Arten) den Tod für alle nicht eingesammelten Arbeiterinnen bedeuten.
Da fällt mir noch was zu dem Ytong Nest ein. Wenn ich ein Therarium mit erde als Boden nehme und ein Ytong Nest reinstelle ... werden die Ameisen das dann überhaupt beachten oder werden sie sich eingraben und in der Erde ihr eigenes Nest baun oder werden sie das im Stein annehmen?
Dies ist der zweite Aspekt, warum ich Dir ein externes Nest empfehlen kann. Die Ameisen werden den YTONGstein ignorieren, wenn die Erde feucht ist, denn in feuchter Erde graben sich die Tiere ein. Befeuchtetes YTONGnest im kleinen Becken = hohe Luftfeuchtigkeit, feuchte Erde und in dieser verschwinden Deine Lasius niger Ameisen;)
Und angenommen ich würde nur Erde ins Therarium geben, wie befreuchte ich dann das Nest ohne das es zu wenig oder zu viel ist und schimmelt?
Du kannst das Nest, mittels eines oben in das Nest eingearbeiteten Wassertanks bewässern. Jedoch können darin Ameisen ertrinken, außer du füllst ihn z.B. mit Seramis auf, aber dann räumen die Ameisen wieder das feuchte Seramis raus (feuchtes Substart, Ameisen fangen an zu graben) und nisten sich unter Umständen im Wassertnak ein. Lösung: Ein externes YTONGnest:D Befeuchten würde ich dieses von unten mittels Kapillarwirkung, ist meiner Meinung nach wesentlich besser zuz kontrollieren. Dann müsstest Du die Kammern des Nestes so anordnen:
Unten 1-2 Kammern (feuchtes Arial)
Mitte 1-2 Kammern (weniger feuchtes Arial)
Oben 1-2 kammern trockenes Arial)
Das ist wichtig für die verschiedenen Stadien der
Brut!
Wenn die Königin ein paar Helfer im Reagenzglas bekommen hat und ich sie ins Therarium umsiedeln will ... erstens wie bekomm ich sie aus dem Glas? Und zweitens, wie viele Arbeiterinnen sollten denn im Reagenzglas sein das ich sie umsiedeln kann?
Also umziehen tun die Ameisen bei Bedarf ganz von alleine, da brauchst Du gar nichts tun. Lasius niger zieht in der Natur im Normalfall gar nicht um. Die
Königin gräbt sich nach ihrem Hochzeitsflug, der mit einer erfolgreichen
Begattung sein Ende findet, eine kleine Kammer. Dort gründet sie claustral und zieht in den nächsten Wochen ein paar Arbeiterinnen (Pygmäen) heran. Sollte die Kammer dem Platzbedarg nicht mehr gerecht werden, wird sie nach unten (in das Erdreich) erweitert. Die
Königin nutzt anfangs die Tiefer gelgenen Kammern. Bei ca 1,5m unter der Erde hat das aber auch sein Ende gefunden. Demach sind die Tiere auch in der privaten Haltung sehr umzugsfaul. Das muss man einfach respektieren. Wenns soweit ist, ziehen sie um. Bei Lasius niger geschieht das wohl meißt aus Platzgründen, ein leerer Wassertank macht ihnen nichts aus, wenn eine Wasserquelle in der nähe ist, was immer der Fall sein sollte. Sie sind sehr anpassungsfähig und können mit gewissen Umständen sehr gut umgehen.
Sind noch Fragen offen, einfach stellen.
Viel Spaß und Erfolg bei der Haltung!
EDIT: Hmm, NIPIAN war schneller!
LG
Imago