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Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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beaumont
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#17 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von beaumont » 27. Juli 2009, 15:04

Gamb hat geschrieben:Ma ganz davon abgesehn wie kann man überhaupt Insekten mit Säugetieren vergleichen? Für mich ist das was ganz anderes. Vermutlich hat man als Vegetarier noch mehr Insekten auf dem Gewissen da Obst und Gemüse für gewöhnlich gespritzt wird. Und ob Insekten auch nur annähernd ein Empfinden wie Säugetiere haben ist auch mehr als fraglich.
Spätestens nach ein paar Jahren is nix mehr mit toten Tieren aufsammeln. Ich verbrauch allein für eine halbwegs große Kolonie schon 3 Packungen Heimchen die Woche. Soviel Zeit hat kaum einer um die Menge sammeln zu können.
Auf der einen Seite die natürliche tierfreundliche Variante wollen aber auf der anderen die Tiere nicht richtig füttern wollen.
Unverständlich für mich sowas.


Also, wenn ich sowas lese werde ich schon wieder ein bisschen angry.
Ich als Vegetarier hab sicherlich nicht mehr Tiere auf dem gewissen, denn du ernährst dich ja auch von Obst und Gemüse, oder isst du nur Fleisch?
Außerdem verbrauchst du als Fleischfresser ja viel mehr landwirtschaftliche Produkte, da man Kühe und Schweine ja auch füttern muss. Und das passiert auf konventionellem Wege mit Soja. Und jetzt kannste dich mal fragen ob dein Futtersoja aus Südamerika gespritzt wird. Die Antwort ist denkbar einfach. (Futtersoja bringt auch noch ganz andere Probleme mit sich.)
Aber ich will darüber nicht diskutieren, denn in diesem Thread soll´s um was anderes gehen.

"Auf der einen Seite die natürliche tierfreundliche Variante wollen aber auf der anderen die Tiere nicht richtig füttern wollen."

Das stimmt ja auch überhaupt nicht, denn ich will mich vorher informieren, damit ich dann nicht in eine für mich blöde Situation gerate.

Aber trotz des Kommentars:

@ anthropod

danke, deine Antwort war sehr hilfreich. Das mit dem Nest leuchtet natürlich ein, und auch die Art der Futterbeschaffung klingt für mich akzeptabel.
Ich hätte halt einfach ein Problem damit, wenn ich jeden Tag zehn Larven aus der Zoohandlung kaufen müsste, da ich es nicht unterstützte sinnlos viele Tiere zu züchten. Denn für mich sind Insekten genauso wertvolle Lebewesen wie alle anderen auch.

Und das es verschiedene Arten sind statt Rassen - Asche auf mein Haupt! Dank dir weiss ich´s jetzt!:)



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beaumont
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#18 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von beaumont » 27. Juli 2009, 15:08

beaumont hat geschrieben:Also, wenn ich sowas lese werde ich schon wieder ein bisschen angry.
Ich als Vegetarier hab sicherlich nicht mehr Tiere auf dem gewissen, denn du ernährst dich ja auch von Obst und Gemüse, oder isst du nur Fleisch?
Außerdem verbrauchst du als Fleischfresser ja viel mehr landwirtschaftliche Produkte, da man Kühe und Schweine ja auch füttern muss. Und das passiert auf konventionellem Wege mit Soja. Und jetzt kannste dich mal fragen ob dein Futtersoja aus Südamerika gespritzt wird. Die Antwort ist denkbar einfach. (Futtersoja bringt auch noch ganz andere Probleme mit sich.)
Und überhaupt, schon mal was von ökologischem Landbau gehört?:furchtbartraurig:
Aber ich will darüber nicht diskutieren, denn in diesem Thread soll´s um was anderes gehen.

Aber trotz des Kommentars:

@ anthropod

danke, deine Antwort war sehr hilfreich. Das mit dem Nest leuchtet natürlich ein, und auch die Art der Futterbeschaffung klingt für mich akzeptabel.
Ich hätte halt einfach ein Problem damit, wenn ich jeden Tag zehn Larven aus der Zoohandlung kaufen müsste, da ich es nicht unterstützte sinnlos viele Tiere zu züchten. Denn für mich sind Insekten genauso wertvolle Lebewesen wie alle anderen auch.

Und das es verschiedene Arten sind statt Rassen - Asche auf mein Haupt! Dank dir weiss ich´s jetzt!:)


Wenn ich nun aber eine Königin mit 40 Arbeitern kaufe, und die aber nur noch einen Monat Zeit haben ins Nest zu ziehen - wie läuft das dann?
Macht das Nichts, wenn die dann gleich Winterruhe halten?



anthropod
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#19 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von anthropod » 27. Juli 2009, 15:42

Ich habe im Moment etwa 350 Messor barbarus -- ich glaube das liegt so ziemlich am oberen Ende von dem, was man im ersten Jahr schaffen kann -- und die bekommen im Moment eine Steppengrille aller zwei bis drei Tage. Teilweise bekommen sie die gleiche Masse in Fliegen, Käfern, Maden oder anderem. Und der Bedarf steigert sich ja auch langsam. Anfangs hat eine zerstückelte Steppengrille für zwei Wochen gereicht. Ich glaube im April hatte ich mir 16 Steppengrillen geholt und davon sind noch zwei in gefrorenem Zustand übrig. Der Futterbedarf ist also anfangs nicht sehr hoch. Auch Körner brauchen sie wenig, bisher höchstens drei bis vier Eßlöffel voll. Ein großes Volk mit tausenden Ameisen braucht später aber auch mehr Insekten, so daß entweder die Futtertierzucht nötig wird oder man muß viel Geld für den Insektenkauf opfern.

Zur Winterruhe sollten die Ameisen langsam kühler gestellt und die Nahrung reduziert werden. Wenn sie im Reagenzglas überwintern ist es auch nicht schlimm. Man muß aber zwischendurch im Winter trotzdem die Bedingungen, vor allem Temeratur und Nestfeuchte, kontrollieren und wenn man im Sommer wenig Zeit hatte mit der Befeuchtung zu experimentieren kann man das vielleicht schlecht einschätzen. Ich hab selber noch keine Winterruhe hinter mir, deshalb können da andere mehr dazu sagen und in den Ameisen-FAQs steht bestimmt auch was dazu. Möglicherweise kann man die Winterruhe im ersten Jahr etwas verkürzen, etwa von 6 auf 4 Monate, aber sie ist zumindest bei den europäischen Arten zwingend notwendig und es ist wahrscheinlich ratsam später den normalen Rhythmus wieder herzustellen.



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beaumont
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#20 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von beaumont » 27. Juli 2009, 15:54

Danke für deine Hilfen.
Ich denke aber, ich bleibe bei Lasius niger.

Trotzdem nochmal die Frage.

Angenommen ich bestelle in zwei Wochen eine kleine Kolonie. Kann ich die dann einfach in den Keller zum Ãœberwintern stellen?

Mache ich das Ytongnest fertig und lege das Reagenzglas ins Terrarium? Oder lasse ich die Überwintern? Bleibt das Reagenzglas zu, selbst wenn ich eine Königin mit 30 Arbeiterinnen bestelle?

Danke für Antworten!

MfG



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#21 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von donbilbo » 27. Juli 2009, 16:10

Wenn du dir jetzt Lasius niger bestellst mit 30 Arbeiterinnen würde ich mir an deiner Stelle für ein paar Euro eine grosse Tupperdose kaufen, etwas Bodengrund reinstreuen, Ausbruchschutz an die Seite und dann das Reagenzglas reinlegen. Dann kannst du erste Erfahrungen sammeln und sie im Reagenzglas im Kühlschrank überwintern.
Viele wollen am Anfang direkt alles kaufen und gross herrichten damit sie dann "Ruhe" haben aber warum viel Geld ausgeben, wenn es auch mit ganz wenig geht.
Und auf die Frage ob du dieses Jahr noch anfangen sollst kann ich dir nur sagen viele von uns haben sich gerade beim Schwarmflug einzelne Jungköniginnen eingefangen, man kann also locker noch ein paar Monate beobachten.
Des weiteren finde ich nicht, dass man in einem Ameisenforum zum Thema Vegan usw. streiten oder missionieren sollte, ich bin auch kein Fleischfresser sondern ernähre mich einfach nur so, wie ich es für richtig halte.



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beaumont
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#22 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von beaumont » 27. Juli 2009, 16:35

Auch dir danke ich für deine Antworten.

Groß herrichten wollte ich auch nicht, halt n kleines Terrarium.
Aber deine Idee klingt auch recht gut.

Und zum Thema Veganismus & Co.: Ich bin´s auch Leid, ich hab auch keine Lust da ständig drüber zu reden. Und mit dem Begriff "Fleischfresser" wollte ich niemanden beleidigen, mir ist "omnivor" nicht eingefallen, daher hab ich darauf zurückgegriffen. Also sorry, falls sich wer beleidigt fühlte!:)



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tribunus78
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#23 AW: Können Ameisen artgerecht gehalten werden?

Beitrag von tribunus78 » 27. Juli 2009, 16:48

Moinsen,
mein Senf dazu:
Meine Frau ist auch Vegetarier, aber bei Spinnen, Mücken, Fliegen, Bremsen und Co. versteht sie keinen Spaß. Das "Breitschlagen" von unerwünschten "Flugmonstern" im Wohnbereich scheint sich mit dem kategorischen Nicht-Essen von Tieren gut vereinbaren zu lassen... und kommt damit natürlich dann der Ameisenversorgung zugute.
Ansonsten fällt mir zum Thema Einsammeln von Insektenkadavern noch Autogrill, Wasserflächen und Fensterbrett ein. Ein Verwerten solcher eher "natürlicher" Todesursachen sollte demnach nicht gegen die Natur und für die meisten Halter vertretbar sein.
Möchte dir letztlich auch noch mal Messor sp. empfehlen. Eine junge Kolonie aus Gyne und schon einigen Arbeiterinnen ist die ersten 2-3 Jahre sehr pflegeleicht und durchaus anfängergeeignet. Arbeiterinnen kleinerer Kolonien sind sowieso generell scheuer als die größerer. Das erübrigt sich später. Man kommt mMn tatsächlich auch mit vergleichbar weniger Protein aus, wobei es dabei natürlich auch von der Art, der Größe der Kolonie, dem Brutstatus usw. abhängt.
lg


"Furcht ist der Weg zur dunklen Seite"
ich vermiete an: Messor, Camponotus, Lasius, Temnothorax, Myrmica

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