Den Bericht kenne ich auch, Leviathan. Eine Menge Vermutungen, Unwägbarkeiten, Eventualitäten, und nicht zuletzt, ein einzelner Versuch. Mir scheint, es ging hier nur darum, etwas anzuzweifeln, jedoch ohne sich wirklich ernsthaft mit dem Thema zu befassen. Das macht nämlich Arbeit und Aufwand.
Und wenn ich lese, ein Myrmekologe meint, es gäbe in seiner Gegend keine Chthonolasius, dann weiss ich nicht, ob ich das zum Lachen finden soll. Warum nicht, laufen die da nicht auf den Gartenwegen herum??? Natürlich tun sie das nicht, die leben meist unterirdisch. Es gibt sie in Mitteleuropa überall in geeigneten Habitaten, vllt. nicht auf den höchsten Gipfeln der Alpen.
Der abschliessende Hinweis, die Gründung könne bei Arten wie niger im Freiland möglicherweise und irgendwie und irgendwo vorkommen, ist durch nichts zu belegen und bleibt unbelegt.
Denn das möchte ich mal sehen, eine grosse Lasius niger-Kolonie mit vllt. 10.000 Arbeitern und dazwischen fuliginosus-Arbeiter. Denn genauso sehen entstehende fuliginosus-Kolonien aus, nur sind die Kolonien Mischvölker Chthonolasius spec./Dendrolasius fuliginosus.
Es gibt bisher keine Nestfunde (..in der Realität..
), die gemischte Kolonien von fuliginosus mit niger oder anderen Lasius-Arten belegen, es gibt jedoch viele Funde und Beschreibungen gemischter Kolonien mit Chthonolasius.
Das ist doch nun einmal so. Die Vorgänge in der Natur richten sich nicht immer nach dem, was in Büchern geschrieben steht. Da helfen auch keine Beschwörungen. Zumal seit langem bekannt ist, dass fuliginosus bei Chthonolasius gründet, und zwar mit grosser Wahrscheinlichkeit ausschliesslich.
Hier20, das habe ich immer völlig anders beobachtet, fuliginosus-Arbeiterinnen erkannten und töteten fremde fuliginos-
Königinnen sofort. Mag aber sein, dass das bei deinen Versuch "friedlich" endete. Trotzdem aber sind auch leider die Annahmen zur Zweignestbildung, Abspaltung und zur Adoption nicht belegt. Auch das sind nur Vermutungen. Für mich sind sie nicht haltbar, weil ich viele Nester dieser Ameise geöffnet habe und die "Architektur" der Nester kenne. Und ich glaub in diesem Zusammenhang nur, was ich sehe.
MainMain, schade eigentlich, dass Du die Kolonie ausgesetzt hast. Ich glaube mittlerweile auch, dass solche künstlichen Gründungen mit niger manchmal gelingen können. Zumindest bei meinen o. angesprochen jetzigen Versuch sieht es im Moment recht gut aus.
Warum früher immer die
Königinnen starben in solchen Kolonien, ist fraglich. Vielleicht lag es daran, dass die niger mit mehreren
Königinnen nicht zurechtkamen, leben sie doch im Normalfall
monogyn. Doch dies tun die Chthonolasius auch, bei denen gelingt die Gründung
nach gelungener Adoption immer, auch mit vielen Dutzend fuliginosus-
Königinnen.
Für mich ist das Thema hier erstmal beendet. Ich möchte mich nicht mit Spekulationen auseinandersetzen. Ich arbeite im Moment weiter an dieser Art und freue mich, wenn jemand ernsthaftes Interesse an einen Austausch hat. Kontakt bitte per PN.
Ich bitte aber um Verständnis, wenn ich keine solchen
Königinnen abgeben kann, solche Anfragen gab es. Die muss man schon selber sammeln. Bei den noch schwerer zu beschaffenden Chthonolasius-Arbeitern und Brutstadien ist Hilfe u.U. möglich. Ihre Nester zu finden braucht Glück und/oder Erfahrung.
LG, Frank.
LG, Frank.