User des Monats November 2024   ---   marcel  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rubra?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
Inquisitor
Offline
Beiträge: 3
Registriert: 10. Juli 2007, 19:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rubra?

Beitrag von Inquisitor » 17. August 2009, 16:03

Hallo Welt,

Vor ca. vier Tagen hatte ich mein Formicarium, das ein Lasius niger Volk beherbergt, in die Abendstunden noch etwas mit einer Schreibtischleuchte erhellt. Bei einem Blick ins Formicarum entdeckte ich plötzlich die im Anhang abgebildete geflügelte Ameise, die durch das offene Fenster hereingeflogen kam und prompt im beleuchteten Formicarium gelandet sein muß. Anscheinend hatte sie noch keinen Kontakt mit meinem Lasis niger Volk, aber bereits einen Flügel abgeworfen.

Ich habe sie dann gleich mal in ein Reagenzglas einquartiert, wo sie zwar den zweiten Flügel abgeworfen, aber bislang noch keine Eier gelegt hat. Heute früh mußte ich feststellen, daß die Watte an der Öffnung des Reagenzglases angegriffen war. Offensichtlich hat sie sich daran zu schaffen gemacht.

Jedenfalls interessiert mich nun brennend, um welche Art es sich handelt. Auffällig sind diese mysteriösen, symmetrisch angeordneten zwei Höcker auf der Unterseite ihres Hinterleibs (siehe rote Pfeile).
Hat jemand eine Idee, was das für eine Art sein mag? Handelt es sich überhaupt um eine Gyne?

Gruß

Inquisitor
Dateianhänge
ant_ident_04.jpg
ant_ident_03.jpg
ant_ident_02.jpg
ant_ident_01.jpg



Benutzeravatar
Ameise-Sica
Halter
Offline
Beiträge: 274
Registriert: 26. Juni 2009, 21:12
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Ameise-Sica » 17. August 2009, 16:11

http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6213Das sind keine Höcker sondern Milben! Das arme Tier...ach ja, es ist eine Myrmica sp. oder Myrmica rubra. Es gibt Experten die sagen das man das Tier mit heissem Wasser umbringen soll. Gruss Ameise-Sica



Inquisitor
Offline
Beiträge: 3
Registriert: 10. Juli 2007, 19:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Inquisitor » 17. August 2009, 17:55

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht:Die schlechte: Das waren tatsächlich Milben.Die gute: Nachdem ich die Gyne 10 min im Kühlschrank auskühlen ließ um sie etwas zu betäuben, habe ich sie mittels eines Wattebausches festgehalten und ihr die zwei Milben mit einer feinen Nadel vom Leib getrieben. Sie waren zwar recht hartnäckig, aber am Ende konnte ich sie mit der Spitze eines Uhrmacherschraubenziehers zerquetschen. Die Gyne scheint das ganze recht gut überstanden zu haben, sie ist munter und pflegt gerade ihre Fühler und Beinchen.



DerDirk
Einsteiger
Offline
Beiträge: 88
Registriert: 14. Juni 2009, 20:17
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von DerDirk » 17. August 2009, 20:20

Es kann aber noch geschehen, das die Gyne Eier auf sich kleben hat und der Befall wieder auftreten kann. Vieleicht hast du glück, ansonsten hoffe ich, das du dieses Problem noch unter Kontrole bekommst.



Benutzeravatar
Myrmecophaga tridactyla
Halter
Offline
Beiträge: 204
Registriert: 10. Dezember 2008, 12:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 17. August 2009, 20:33

Gyne in ein Gefäß, Wattebausch mit Ameisensäure kurz reinhalten. Ich hörte, Milben würden die Flucht ergreifen und die Ameise übersteht das nach einiger Aufregung. Dann Ameise raus und heißes Wasser rein.


Sic transit gloria mundi

Necturus
Halter
Offline
Beiträge: 900
Registriert: 9. März 2007, 18:54
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Necturus » 18. August 2009, 00:10

Myrmecophaga tridactyla hat geschrieben:Gyne in ein Gefäß, Wattebausch mit Ameisensäure kurz reinhalten. Ich hörte, Milben würden die Flucht ergreifen und die Ameise übersteht das nach einiger Aufregung. Dann Ameise raus und heißes Wasser rein.


Schädigt mit Gyne mit Sicherheit, wenn sie nicht sogar stirbt. Im Kampf untereinander benutzen Arbeiterinnen winzige Mengen Ameisensäure, um Konkurenten zu töten. Auch stark verdünnt (wenige Tiere, die Ameisensäure exkretieren können, in einem Gefäß von der größe mehrerer RGs) sehr gefährlich.

Gibt ja genug Tips zur Milbenbekämpfung. Erstmal genau beobachten - wenn sie wiederkommen, nochmal behandeln.

Gruß,
Necturus



Benutzeravatar
Grolf
Einsteiger
Offline
Beiträge: 39
Registriert: 26. Juni 2009, 19:47
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Grolf » 18. August 2009, 10:22

Vielleicht sollte man noch die semiclaustrale Gründung erwähnen - wenn du sie nicht fütterst, wird sie auch nicht gründen können.



Benutzeravatar
Myrmecophaga tridactyla
Halter
Offline
Beiträge: 204
Registriert: 10. Dezember 2008, 12:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#8 AW: Rote Gyne(?) mit merkwürdigen Höckern auf Unterseite des Hinterleibs, Myrmica rub

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 18. August 2009, 11:13

Necturus hat geschrieben:Schädigt mit Gyne mit Sicherheit, wenn sie nicht sogar stirbt. Im Kampf untereinander benutzen Arbeiterinnen winzige Mengen Ameisensäure, um Konkurenten zu töten. Auch stark verdünnt (wenige Tiere, die Ameisensäure exkretieren können, in einem Gefäß von der größe mehrerer RGs) sehr gefährlich.

Gruß,
Necturus



Im Forum des Antstore steht:
"Ich verdünnte die Ameisensäure auf 70% herunter, tränkte einen Wattebausch mit der Säure, gab eine befallene Ameise in ein hohes Bierglas und hielt den mit Ameisensäure getränkten Wattebausch mit einer Pinzette in das Bierglas. Da die Dämpfe der Säure schwerer als Luft sind, fallen sie im Bierglas nach unten und sammeln sich dort. Nach wenigen Augenblicken konnte ich beobachten, dass sämtliche Milben die Ameise fluchtartig verließen und auf dem Boden des Bierglases umherliefen. Der Ameise gefielen die Säuredämpfe auf Dauer auch nicht; auch sie lief aufgeregt im Glas umher. Nachdem alle Milben die Ameise verlassen hatte, entfernte ich die Ameise aus dem Bierglas und säuberte es mit fast kochendem Wasser. Eine Untersuchung der Ameise unter dem Binokular ergab, dass keine einzige Milbe mehr auf der Ameise saß. Behandlung erfolgreich – Patient lebt."

Gruß


Sic transit gloria mundi

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Bestimmung von Ameisen“