Das o.g. Zitat von Wikipedia bezieht sich explizit auf den guten deutschen Begriff: Schädling. Der Begriff Pestant (schlechtes Denglisch, aber so sind sie, klingt ja so schön schlau wie alles, was sich englisch anhört, die Sprache der Wissenschaft...

) wird nunmal vor allem Ameisen übergestülpt, die angeblich oder tatsächlich invasiv sind. Sich zB. nach Einschleppung durch in neuen Regionen ausbreiten.
Ansonsten ist Dir doch sicher klar, was ich meinte, donbilbo. Du kannst ja anderer Meinung sein und die Lasius brunneus rundweg als Schädling bezeichnen, nur musst Du dann die Frage beantworten, wie Du es mit all den anderen Tieren hältst, die
manchmal Schäden machen, wie eben die Lasius brunneus. Selbst unsere Waldameise betreibt intensive Blattlauspflege, den Bäumen kann das schaden. Nun wirst Du sagen, die Waldameisen vernichten schädliche, waldschadende Insekten. Das tut Lasius brunneus auch. Wie fast alle Ameisen braucht auch brunneus tierisches Eiweiss zur Brutaufzucht.
Auch Myrmica-Arten betreiben Trophobiose. Sie sind in manchen Wälder so häufig, dass sei den grössten Anteil an Biomasse bei den Insekten in ihren Lebensraum stellen. Sie vertilgen als Räuber Unmengen von Insekten, trotzdem sind sie nicht streng geschützt.
Das liegt daran, dass sie uns nicht so auffallen. Genau wie eben die kleinen, brauen Lasius brunneus.
Wir bemerken Tiere erst, wenn sie uns stören. Dann fahren wir grosse Geschütze auf und erfinden solche Worthülsen.
LG, Frank.
Ein Nachtrag:
Nun kann es ja sein, dass brunneus in Spanien Probleme macht. Auch manchmal anderswo in Häusern etc..
Es ist doch klar und gar nicht aufzuhalten, dess die Tiere dann bekämpft werden (müssen).
Es besteht aber nach meiner Meinung die Gefahr, dass die Art ein Ettiket aufgedrückt bekommt. Dass sie irgendwann schlichtweg ständig und überall als schädlich und bekämpfenswert angesehen wird. Das verdient sie nicht, lebt sie doch zu 99 % in Au- und Laubwäldern.
Dort bewohnt und besiedelt sie das Totholz von beispielsweise Eichen, Weiden, manchmal Nadelbäumen. Jungköniginnen gründen in toten, hohlen Zweigen, später zieht die kleine, wachsende Kolonie in grössere, geeignete Totholzbereiche der Bäume. Es ist gut, wenn man die Lebensweise der Art kennt.
Ich habe mal einige Zeit in einer Schädlingsbekämpfungsfirma gearbeitet. Als ich den Chef beim Einstellungsgespräch von meinen Interessengebieten erzählte, hielt der mir einen Vortrag über Lasius brunneus. Wie schrecklich die sind, was die so alles anrichten. Über die Biologie der Ameisen allerdings wusste er nicht, nullkommanichts!
Eine brunneus konnte er auch nicht identifizieren.
Aber er wusste, dass kleine dunkle Dinger Lasius brunneus sind, er kannte sogenannte "Fachartikel", er wusste, wie er den Leuten Angst vor solchen garstigen Monstern macht und was man damit verdienen kann...

Alles, was in Hausnähe nach Ameise aussah, war eine häuserzerstörende, terroristische Lasius brunneus.