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Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Der Dome
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#9 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Der Dome » 2. September 2009, 13:19

Nur um das nochmal zu erwähnen: Natürlich befeuchte ich auch das Nest bei meinen Messor. Zumindest teilweise.

Das Messor keine Trophallaxis betreiben ist mir neu aber jetzt wo du es sagst fällt mir auch auf das ich das noch nie bei dieser Art beobachtet habe.
Also danke schonmal für den Hinweis.

Aber dennoch. Aufgrund dessen das die Tränke, trotz teilweise feuchtem Nest, immer wieder aufgesucht wird, werde ich sie stehen lassen.
Nicht weil es mir so gefällt das sie da hingehen sondern weil sie scheinbar ein Bedürftnis danach haben, wenn sie es auch nicht ins Nest eintragen und weitergeben.

Und gerade weil ich eine Tränke benutze, ertrinken auch keine Tiere in der Wasserquelle, ich seh also kein wirkliches Problem.
Zumal ja auch andere, erfahrene, Messorhalter ihre Kolonien zusätzlich Wasser anbieten.



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Hawksfire
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#10 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Hawksfire » 2. September 2009, 16:13

Hrmmm . . .
Ich befeuchte mein Nest, habe ein Reagenzglas mit Wattestopfen als Tränke dauerhaft im Becken liegen und außerdem sprühe ich gelegentlich mit einem zerstäuber ins Becken.

Vogeltränke - selbes Problem wie bei euch ;)
Aber das schaffen auch meine Crematogaster - denen kann man auch keine Vogeltränke anbieten :(



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Frank Mattheis
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#11 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Frank Mattheis » 2. September 2009, 17:25

Der Dome, ist doch in Ordnung, ich wollte doch nur einen Hinweis geben. Die Tränke kannste doch anbieten, sicher wird sie auch genutzt, aber eben von den "Aussendienstlern". Wenn sie gesichert ist, Schwamm o.ä., ertrinken nichtmal die minors. Wie auch Hawksfire geschrieben hat, Watte, Schwämmchen o.ä..

Wie so oft kann man verschiedene Möglichkeiten nutzen. Nestbefeuchtung bei Messor ist aber eben angebracht, ist die sicherste Möglichkeit, zu verhindern, dass die innendiensttuenden :) Tiere keinen Wassermangel haben.
Die Innendiensttiere können übrigens sogar Wasser aus den Pflanzensamen ziehen, die sie verarbeiten. Nur am Rande.

@Hawksfire, bei den Crematogastern müsste es doch reibungslos klappen mit einer Tränke. Klar, es kann mal eine reinfallen, aber das sind i.a.R. sehr gute Kletterer, die fallen eigtl. nicht so schnell. Die Crematogaster betreiben natürlich Trophallaxis, gemeint ist hier die Fütterung der Tiere untereinander von Mund zu Mund. Deswegen kann deren Nest "furztrocken" sein, die haben damit eigtl. kein Problem, denn sie tragen Wasser, wenn nötig ein.

LG, Frank.



Der Dome
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#12 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Der Dome » 2. September 2009, 19:11

Ja das ist natürlich wahr. Die Tränke muss ausreichend gesichert sein. Die klassische Reagenzglastränke find ich übrigens auch immer sehr praktisch.

Aber das ist echt mal interessant zu hören das nur bestimmte Arten Trophallaxis betreiben. Man lernt nie aus :)



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Frank Mattheis
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#13 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Frank Mattheis » 2. September 2009, 20:47

Ja, das mit der Trophallaxis ist jetzt nicht ganz wörtlich zu nehmen.
Trophallaxis im Sinne der Futterweitergabe, des Austauschs betreiben ja eigtl. alle Ameisen, auf die eine oder andere Weise. Natürlich auch die hochentwickelten Messor oder Atta.
Ich meinte die gegenseitige Fütterung von Mund zu Mund. Das können Atta oder Messor, auch zB. Myrmecia und viele Ponerinen nicht. In deren Kreisen füttert man sich über eigens dazu gelegte Futtereiern (troph. Eier, die sind nicht entwicklungsfähig) oder auch bei der gemeinsamen Futteraufnahme. Solche Futtereier gibt es aber auch bei anderen Ameisen, die sich aber ausserdem von Mund zu Mund füttern, zB. Dolichoderus quadripunctatus.
Das gegenseitige Füttern von Mund zu Mund ist hier nicht primär wichtig. Es ging mir auch um die Weitergabe von Wasser zwischen den Individuen einer Kolonie. Das geht eigtl. in grossen Mengen nur über den sozialen Magen oder auch auf die Art, die einige Ponerinen praktizieren. Die tragen Wassertropfen in den Mandibeln ins Nest.
Beide Möglichkeiten haben Messor leider nicht.

LG, Frank.



Erne
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#14 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Erne » 2. September 2009, 22:13

Bin jetzt ganz iretiert und am überlegen, Frank, wie ich deine Beobachtungen einzuordnen habe?
Meine großen Messor barbarus Völker haben in der Woche mehr als 50 ml aus der Tränke genommen.
Berücksichtigt das Wassergaben in ein Ytongnest einsickert hätte ich wöchentlich mehrere Nestkammern überfluten müssen, um sie mit Wasser zu versorgen.
Für mich viel zu feucht für diese Art.
Auch beobachtet, das sie bei feuchter Nesthaltung, bis hin zum Verschimmel und Auskeimen von Körnern immer noch, wenn auch mit verringerter Arbeiterinnenanzahl an der Tränke zu beobachten waren.
Beobachtet bei größeren Völkern, dass sie gerne ans Wasser gehen.
Das sieht so aus, raus aus dem Nest, lange an der Wasserstelle und dann ab ins Nest.
Wie ist das aus deiner Sicht zu interpretieren?
Sind das immer dieselben Arbeiterinnen oder kommen so alle Arbeiterinnen aus dem Nestbereich zum Trinken, weil es im Nest zu trocken ist?
Das sie Wasser aus Körnern aufnehmen können, für mich nicht neu, bis zu 14% Feuchte sind im Bereich Kornlagerung möglich.
Genauso können sie neben den Kohlehydraten in den Körnern das enthaltende Eiweiß verwerten.
Das sie ohne Nestbefeuchtung an Mangel leiden, wie ist das erkennbar?
Meine Messor cf. minor maurus leben seit mehr als einem Jahr ohne Nestbefeuchtung.
Gut Verallgemeinerungen sind nicht hilfreich, an ein paar Informationen über Beobachtungen deinerseitz bin ich mehr als interessierst.

Für mich Anhaltspunkte um neu nachzudenken über die Haltung dieser Art und auch weitere Erfahrungen zu erfragen, die für mich ein Umdenken nicht ausschließen.

Grüße



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Frank Mattheis
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#15 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Frank Mattheis » 2. September 2009, 22:46

Hallo Erne. Ich hab immer gute Erfahrungen mit Nestbefeuchtung gemacht, aber moderat natürlich. Meine Messor leben in einem Ytongnest, das zu zwei Dritteln im Terra. im Sand steht. Der ist erdfeucht. so ist auch das Nest erdfeucht, unten rum..;).
Eine Tränke biete ich nicht an. Kann man aber, keine Frage.
Zu den Trinkenden. Ich denke schon, dass Deine Messor das Nest auch verlassen, nur um zu trinken. Es werden Ameisen zur Tränke gehen, die sonst wahrscheinlich das Nest noch nicht oder nicht mehr verlassen würden. Denke ich. Denn sie müssen ja trinken.

Es ist doch so, dass Messor in trockenen Böden im Freiland tiefe Nester graben, bis mind. in feuchte Bodenschichten. Messor findet sich auch nur dort, wo es wenigstens in der Tiefe noch Wasser gibt. Andere dort lebende Arten sind aus mehreren o.g. Gründen nicht ständig auf feuchte Nistmedien angewiesen, zB. Cataglyphis.
In den heissen Monaten findet man die Messor-Kolonien eigtl. nur noch in der Tiefe, kaum noch in den oberen, erhitzten und trockenen Bodenschichten. Natürlich findet man noch die auslaufenden Tiere hier.

Aber ich will hier nicht klugscheissen. Gerade Du hältst Messor erfolgreich und lange, Erne. Deine Tiere fühlen sich wohl.
Aber (..geflüstert..) es könnte immerhin sein, dass es ihnen in erdfeuchten Nestern (untenrum..:), oben warm und trocken) noch besser ginge. Problem ist immer natürlich bei der von mir beschr. Variante das unkontrollierte Graben der Tiere.
Das kann man aber lösen.

LG, Frank.



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#16 AW: Messor: Wie reicht ihr Wasser?

Beitrag von Hawksfire » 3. September 2009, 06:48

Ich hatte auf das Problem angespielt ( Bei Messor und Crematogaster), dass die Ameisen die Tränke trotz Schwämmchen innen komplett voll mit Sand, Watte, Kork, Chitinresten packen, und dass diese dann überläuft und sich die ganze Feuchtigkeit überall hinzieht.

lg



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