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Lasius niger (gepusht) - Haltungserfahrungen

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Clypeus
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#1 Lasius niger (gepusht) - Haltungserfahrungen

Beitrag von Clypeus » 3. September 2009, 17:13

Systematik
Klasse:
Insekten (Insecta)
Ordnung:
Hautflügler (Hymenoptera)
Familie:
Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie:
Schuppenameisen (Formicinae)
Gattung:
Wegameisen (Lasius)
Art:
Schwarze Wegameise

Die Arbeiter dieser Art sind 3-5mm lang, die Königin 8-9mm, die Männchen 3- 4,5 mm. Auch wenn man anfangs denkt, dass die Ameisen alle gleich groß sind, ist doch jedes einzelne Individuum unter den Arbeiter unterschiedlich groß... fast wie die Menschen. Ich finde diese Art einfach nur toll... ich dachte anfangs, dass sie ja so klein sind usw. , aber ich kann sie nur jedem empfehlen... sie haben viel Aussenaktivität, fressen viel und sind nicht wählerisch.


Nahrung: Zoophag (Insekten), züchten Blattläuse, Honig [es gab allerdings ein Todesopfer, dass sich sich in doch den sehr wenig angebrachten Honig ertränkte], Honig-Wasser (empfohlen), Zuckerwasser
Lebensraum: Europa; am weitesten Verbreite Art in Mitteleuropa, äußerst anpassungsfähig und extrem robust
Königinnen: Pleometrose möglich, nach einiger Zeit kommt es zwangsläufig zum "Königinnenkampf", dann ausschließlich Monogyn
Winterruhe: Oktober - März
Schwärmzeit: Ende Juni bis Anfang September. Hauptschwärmzeit von Mitte Juli bis Anfang August; nachmittags
Aussehen/Färbung:
dunkelbraun bis schwarzbraun. Ziemlich dichte, silbrige Behaarung, dazwischen einzelne längere Haare.

Entwicklungsdauer:

Arbeiterinnen
Ei zu Larve: ca. 10-15 Tage
Larve zu Puppe: ca. 10-15 Tage
Puppe zu Imago: 10 - 25 Tage
Insgesamt: 1 - 1,5 (manchmal auch bis 2) Monate


Mein Bruder und ich haben zusammen 2 Lasius niger Kolonien. Ich entschied mich, das Pushen bei einer Kolonie also einfach mal auszuprobieren. Ich kenne die vielen Bedenken von erfahrenen Haltern gegenüber dem Pushen, doch ich denke, dass viele von ihnen es doch einmal ausprobiert haben.:spin2:

Jedenfalls läuft die Kolonie momentan doch extrem erfolgreich. Die Ameisen leben in einem doch ziemlich großen Reagenzglas. Da sie ja schon alles zugebaut haben, beschränkt sich meine Sicht auf die Aussenaktivität, die abends besonders hoch ist.

Seit es die Kolonie gibt, gab es zum Futtern eine Mehlwurmpuppe, eine Motte, noch ein paar kleine Viecher wie Fliegen und vorgestern einen Mehlkäfer, der trotz der landläufigen Meinung, Ameisen mögen Käfer nicht, von mehreren dutzend Ameisen bearbeitet wurde, die während stundenlanger Arbeit alles in das Nest trugen und nur eine Chitinhülle zurückließen.

Morgen werde ich erst mit meinem Bericht beginnen und als erstes einige Bilder vom [armen] Mehlkäfer reinstellen.

Diskussion und Steinigungen hier :clap:

lg friedrich



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#2 AW: Lasius niger mit gepushter Gründungshilfe

Beitrag von Clypeus » 4. September 2009, 15:56

Ich entschuldige mich für die Bildqualität, aber die Ameisen sind einfach klein und mein Makro kann da nicht so gut mithalten- trotzdem stelle ich hier die Bilder rein, auf denen doch der Käfer und seine ...äh... Aufesser zu sehen sind. Während der Nacht und mit stundenlanger Schweißarbeit haben sie den Käfer gehäutet und das Innenleben in ihre Wohnung geschleppt. Was für eine Ehre und ein recht sinnvolles Ende eigentlich, als Futter zu enden [sozusagen zum Allgemeinwohl]... naja, den Panzer habe ich am nächsten Tag gehortet... kein Fleisch mehr da, sogar die Flügel haben die fleißigen Ameisen abtransportiert.

Es lief alles sehr fachmännisch ab. Die Ameisen suchten nach Schwachstellen im Körper des Käfers und fanden sie zusammen natürlich... ein praktischer Vorteil des Kollektivismus :spin2:

Bild

BildBildBildBildBildBild
http://picmirror.de/index.php/view/43737_bayern010.jpg



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#3 AW: Lasius niger mit gepushter Gründungshilfe

Beitrag von Clypeus » 17. September 2009, 16:23

17. September 2009
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Es ist nichts besonderes passiert. Ich kann mit der Kolonie sehr zufrieden sein. Futter wird angenommen und einige Eierpakete wurden gelegt. Die Aussenaktivität ist so hoch wie immer und der Honig wird komischerweise immer verschmäht. Sie werfen nicht einmal Steinchen auf ihn und übergehen ihn im wahrsten Sinne des Wortes einfach. Da sie im Reagenzglas leben, habe ich nicht so einen guten Überblickt, aber ich kann doch ein bissel erkennen.

Stand:
1 Königin
100+Arbeiter
schätzungsweise 20 Puppen und Larven
50 Eier.



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#4

Beitrag von Clypeus » 6. Oktober 2009, 15:21

6.Oktober 2009
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Die Kolonie wächst und wächst. Das Futter wird angenommen und im Reagenzglas ist ein 1,5cm hoher Larven und Eier Pilz zu sehen. Vorraussichtichtlich kommt vor dem Winter also noch eine große Wachstumsswelle innerhalb meiner Kolonie. Naja, in den Ferien werde ich sie vorraussichtlich einwintern und entspannen lassen.



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#5

Beitrag von Clypeus » 10. Oktober 2009, 10:28

10. Oktober 2009

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Heute gab es eine halbe Motte [das andere Stück ging an meinen Bruder]... nach 10 Minuten waren die Ameisen da und haben an der Motte "herumgewerkelt". Nach 1 Stunde ist die halbe Motte im Bau verschwunden und ward bsiher nie wieder gesehen^^. Es sind immer etwa 3 Ameisen inder Arena unterwegs. Meiner Meinung nach sind das für 100 Ameisen doch recht wenig, was vermutlich damit zusammenhängt, dass die Lasius niger offenbar auch ein bissel auf ihre innere Uhr hören und nicht völlig auf die künstlichen Außentempreaturen reinfallen. Es gibt jede Menge Brut, weswegen ich noch keinen Grund sehe, sie jetzt schon in die Wintterruhe zu stellen.

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#6

Beitrag von Clypeus » 29. Oktober 2009, 20:05

29.Oktober 2009
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Nur ein kurzes Update:

Ich habe das Gefühl, dass Proteine seltener aufgenommen werden.
Endlich mal ein Anzeichen, dass es mit der Winterruhe bald soweit ist.
Am Honig sehe ich meistens keine Ameisen, aber sie verschmähen ihn offenbar auch nicht.



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