Winterruhe - immer noch nicht ganz klar

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Clypeus
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#1 Winterruhe - immer noch nicht ganz klar

Beitrag von Clypeus » 11. Oktober 2009, 18:48

Trotz des Durchlesens von Seiten wie z. B. Ameisenwiki ist mir noch nicht so alles klar. Wie dort gesagt, habe ich jetzt -"Anfang Oktober"- alle meine Ameisen in den kühleren Keller gestellt.

Ich zitiere : Ende September-Anfang Oktober, sollte man die Ameisen langsam an kalte Temperaturen gewöhnen (z. B. ins Treppenhaus stellen oder andere kühlere Orte), und sie dann in die Wintteruhe schicken.
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Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, wie ich weiter genau vorgehen soll. Ich habe gelesen, dass Ameisen als Frostschutz sozusagen ihren Darm und ihren Kropf entleeren; dass man sie 2 Wochen vor dem Schicken in die Wintterruhe nicht mehr füttern sollte. Wann sollte ich jetzt aufhören sie zu füttern? Alle meine Kolonien- bis auf die Formica fusca- haben noch Brut und einen gehörigen Appetit.

Könnte jemand vielleicht es stadienweise erklären, also ungefähr so:

Wenn.............., sollte man............ .

Danke im Voraus
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Boro
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#2 AW: Winterruhe- immer noch nicht ganz klar

Beitrag von Boro » 11. Oktober 2009, 19:26

Deine Probleme kannst du z. T. durch Beobachtung der Vorgänge in der Natur klären: Die Tage sind bereits deutlich kürzer geworden, die Temperaturen gehen zurück, die Aktivität der Ameisen in der Natur hat schon deutlich nachgelassen. Aber es gibt kein absolutes Datum, auch draußen gibt es den ersten Frost manchmal Anfang Okt. und im nächsten Jahr erst im November.
Ich gehe dabei folgendermaßen vor:
1. Einheimische Arten werden Ende Sept./Anf. Okt. kühler gestellt. In der Regel nehmen sie dann kein tierisches Eiweiß mehr, ich reiche nur noch Honigwasser od. Wasser.
2. Wenn diese Abkühlung Wirkung zeigt (kaum noch Aktivität), kommen sie in den Keller (derzeit 15°, dann Abkühlung auf etwa 5°=Hochwinter, in seltenen extremen Wintern auf fast 0°). In diesem Stadium wird natürlich kein Futter mehr gegeben, auch kein Honigwasser. Trotzdem muss man alle 10 Tage die Feuchtigkeit kontrollieren (Hygrometer) und auch immer etwas den Boden der Arena od. das Ytongnest besprühen.
3. Die paar Mittelmeerarten werden erst Ende Okt. deutlich kühler gestellt und überwintern dann bei 10° bis 15°. Nur Pheidole pallidula hält im Glashaus 5 Monate Winterruhe wie einheim. Arten! Kontrolle der Feuchtigkeit!
4. Die meisten Arten überwintern mit Larven (nicht mit Eiern od. Puppen!), d. h., wenn du jetzt bei einigen Nestern noch Eier (LUPE!) od. Puppen feststellst, wird der ganze Prozess eben auf Ende Okt. verschoben. Also:Abkühlung Mitte/Ende Okt., dann im Nov. in die Winterruhe. In diesem Fall holst du diese Kolonien eben erst Ende März wieder in die Wärme!
Nebenbei zeigt das Vorhandensein von neuen Eierpaketen um diese Jahreszeit, dass die Haltung nicht mit möglichst großer Übereinstimmung mit der Natur betrieben wurde!
L.G.Boro



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Clypeus
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#3

Beitrag von Clypeus » 11. Oktober 2009, 19:48

Hallo Boro, danke.

Hat mir sehr geholfen, allerdings besteht der Unterschied zwischen den Überwinterungen von mir und dir, dass ich meine Ameisen ohne Arena auswintern werde; d. h. mir fehlt einfach der nötige Platz an einem Ort mit der richtigen Temperatur, die Arenen "mitzunehmen". Die Nester stehen zwar in der Arena, sind aber extern.

So wie ich das jetzt verstanden habe, sollte ich jetzt nicht mehr sehr lange Proteine verfüttern?



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antfriend
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#4 AW: Winterruhe- immer noch nicht ganz klar

Beitrag von antfriend » 14. Oktober 2009, 22:37

Richtig. Mit der Proteinfütterung kannst du aufhören wenn die Temperaturen kühl genug sind. Wasser und Honig kannst du noch zur Verfügung stellen. Ich mache das immer bis ca. 1 Woche vor der Einwinterung bei wirklich kalten Temperaturen.

Du kannst die Kolonien in einer Styroporbox auf einem Balkon oder einer Terrasse unterbringen, wenn dir der Platz im Kühlschrank fehlt, natürlich vor Sonne und zuviel Regen geschützt.

vG
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Jacky
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#5 AW: Winterruhe- immer noch nicht ganz klar

Beitrag von Jacky » 15. Oktober 2009, 08:33

Ich überwintere meine einheimischen Arten ebenfalls in einer Styroporbox in der Garage. Allerdings gibt es hierzu auch etwas zu beachten.
Es sollte ein zumindest geringer Luftaustausch erfolgen, kleine Löcher an den Seitenwänden reichen.
Weiters ist zu beachten das die Styroporbox zwar Frost für eine gewisse Zeit abhaltet, jedoch bei einer längeren Kälteperiode wird es darin fast genauso kalt wie außerhalb. Den Tieren schadet das aber nicht. Wenn es dann wieder wärmer wird, sollte die Box zeitweise geöffnet werden den ansonsten bleibt es innen gefroren und fungiert als Kältebox.
Als Befeuchtung hat sich bei mir ein mit Wasser befülltes Behältnis bewährt das neben dem Formicarium in die Box gestellt wird. Durch das, außer den kleinen Lüftungslöchern geschlossene System wird somit die Luftfeuchtigkeit hoch gehalten und befeuchtet sich von selbst. Natürlich muß das Becken über Lüftungsgitter verfügen oder der Deckel wird ganz abgenommen oder man stellt das Behältnis direkt in das Formi. Ein zusätzliches Befeuchten des Nestes war so bisher nicht nötig.

Gruß, Jacky



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Clypeus
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#6

Beitrag von Clypeus » 15. Oktober 2009, 11:41

Danke euch beiden. Ist es schlimm, wenn man alle zwei Tage den Deckel für einige Sekunden abnimmt?

Womit soll ich die Styroporbox bauen? Ich meine... mit welchem Kleber? Da gibt es doch vermutlich einige, die den Ameisen schaden können...?

Danke im Voraus.



Fr!tZ
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#7

Beitrag von Fr!tZ » 15. Oktober 2009, 12:39




Björn S.
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#8

Beitrag von Björn S. » 15. Oktober 2009, 13:20

Brauchst keinen Kleber ums selber zu basteln. Klapper einfach die Apotheken ab, die bekommen Medikamente in Styroporboxen geliefert (alle Größen) und schmeißen die danach weg. Einfach nachfragen :)



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