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von Boro » 11. Oktober 2009, 19:26
Deine Probleme kannst du z. T. durch Beobachtung der Vorgänge in der Natur klären: Die Tage sind bereits deutlich kürzer geworden, die Temperaturen gehen zurück, die Aktivität der Ameisen in der Natur hat schon deutlich nachgelassen. Aber es gibt kein absolutes Datum, auch draußen gibt es den ersten Frost manchmal Anfang Okt. und im nächsten Jahr erst im November.
Ich gehe dabei folgendermaßen vor:
1. Einheimische Arten werden Ende Sept./Anf. Okt. kühler gestellt. In der Regel nehmen sie dann kein tierisches Eiweiß mehr, ich reiche nur noch Honigwasser od. Wasser.
2. Wenn diese Abkühlung Wirkung zeigt (kaum noch Aktivität), kommen sie in den Keller (derzeit 15°, dann Abkühlung auf etwa 5°=Hochwinter, in seltenen extremen Wintern auf fast 0°). In diesem Stadium wird natürlich kein Futter mehr gegeben, auch kein Honigwasser. Trotzdem muss man alle 10 Tage die Feuchtigkeit kontrollieren (Hygrometer) und auch immer etwas den Boden der Arena od. das Ytongnest besprühen.
3. Die paar Mittelmeerarten werden erst Ende Okt. deutlich kühler gestellt und überwintern dann bei 10° bis 15°. Nur Pheidole pallidula hält im Glashaus 5 Monate Winterruhe wie einheim. Arten! Kontrolle der Feuchtigkeit!
4. Die meisten Arten überwintern mit Larven (nicht mit Eiern od. Puppen!), d. h., wenn du jetzt bei einigen Nestern noch Eier (LUPE!) od. Puppen feststellst, wird der ganze Prozess eben auf Ende Okt. verschoben. Also:Abkühlung Mitte/Ende Okt., dann im Nov. in die Winterruhe. In diesem Fall holst du diese Kolonien eben erst Ende März wieder in die Wärme!
Nebenbei zeigt das Vorhandensein von neuen Eierpaketen um diese Jahreszeit, dass die Haltung nicht mit möglichst großer Übereinstimmung mit der Natur betrieben wurde!
L.G.Boro