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Camponotus cf. renggeri - Haltungserfahrungen

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Ragnor
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#1 Camponotus cf. renggeri - Haltungserfahrungen

Beitrag von Ragnor » 22. Mai 2009, 18:13

[align=center]Camponotus cf. renggeri

[font="]Bild[/font]
Alles begann Anfang dieses Jahres, als das Reagensglas samt Königin und vier noch relativ kleinen Ameisen bei mir ankam. Schnell war eben jenes Reagensglas mit roter Folie verbunden und in die zuvor eingerichtete Arena gegeben.

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Festgehalten ist diese Ankunft mit einem eher schlechten Bild, nunja, zumindest Madame ist zu erkennen ;)

Es dauerte auch nicht lang, da erkundete bereits die erste Arbeiterin die nähere Umgebung, um schließlich am Honig haltzumachen.
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Es dauerte etwa 20 Minuten bis sie sich vollgesogen hatte. Flink eilte sie zurück um die süßen Kohlenhydrate zu verteilen. Und was geschah dann? Genau! Nachschlag:
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Die nächsten 2 Monate vergingen ohne größere Ereignisse, nun, wnen man davon absieht, dass sich mein kleines Volk beträchtlich vergrößerte, denn schon waren es knapp über 20 Arbeiterinnen, welche unglaublichen Spaß daran fanden mich eines Tages komplett zu schockieren.
Ich kam wie gewöhnlich nach Hause, trt zu meinem Formicarium um durch die rote Folie nach meinen Ameisen zu sehen.... und sie waren weg! Ich dachte erst, dass sie eventuell in das frisch angebotene Reagensglas, dass bereits einige Zeit mit im Becken lag umgezogen seien, oder gar in das Ytongnest. Keins von beiden war der Fall, schon brach mir leicht der Schweiß aus, waren mir diese Ameisen trotz PTFE, Talkum und Deckel entwischt? Noch einmal untersuchte ich meine Anlage um sie schließlich auf halbem Weg zum Ytongnest im Schlauch zu finden, wie sie es sich bei Tageslicht gemütlich machten.
Dies versuchte ich natürlich sofort auszunutzen um ein paar Fotos zu machen, an der Qualität der Bilde rist zur erkennen, dass mir dieses Unterfangen nicht mal im Ansatz leicht fällt *sfz*

Bild

Bild

Auf dem zweiten Bild ist sogar die Larve der ersten (und auch bis heute einzigen) Majorarbeiterin zu erkennen, welche es seit ihrem Schlupf aus der Puppe vortrefflich gut versteht, sich vor meiner Camera zu verbergen :(

Nun, seit etwa einem Monat haust in meinem Formicarium nun eine zweite Ameisenart: Themnothorax nylanderi.
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Echt putzig die kleinen. :)
Teilweise besitzen sie sogar die Dreistigkeit sich bis in das Nest, der wesentlich größeren Camponotus zu schleichen, zumeist unbemerkt. Ab und an wird maximal eine Arbeiterin aufgescheucht, welche sich allerdings schnell wieder beruhigt. Wenn diese Ameisen im "Gelände" aufeinandertreffen, so werden die Themnothorax gekonnt ignoriert, während sich jene schleunigst an den Boden drücken oder unter Steinen/Blättern Schutz suchen. Ihr Zusammenleben klappt also super und wenn niemand guckt, vergreifen sich sich gleich mehrfach am Honig ;)

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Nun aber wieder zu den Ameisen um die es eigentlich geht. Sie wohnen mittlerweile sogar in meinem Ytongnest (nachdem sie es wochenlang im Schlauch ausgehalten haben. Was wohl dadurch begünstigt wurde, dass ich ihr auserkorenes Tageslichtnest mit roter Folie abdecke - Gott bin ich lieb *g*)
Heute sind es gut 50-70 Tiere, welche weiterhin für Nachwuchs sorgen.

Durch Nahrungsaufnahme:

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und Brutpflege (Qualität noch schlimmer als bei den anderen Bildern, sry :()

Bild

Bild

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Diese Bilder zeigen nur einen der 2-3 Bruthaufen (wird imemrmal wieder umgestapelt, außerdem sind die Ameisen hier durch das einfallende Licht erschrocken und haben bereits einen Teil in den noch abgedunkelten Nestteil gebracht. Ich wolte sie mit dem Fotoshooting auch nicht lang stören, sonst wären die Bilder vielleicht besser geworden.

Ich hoffe meine kleine Zusmamenfassung hat euch gefallen, in Zukunft werden wohl ab und an neue Updates kommen :)

Gruß

edit: Hier noch der Link zum Diskussionsthread :)
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Ragnor
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#2 AW: Camponotus cf. renggeri - Haltungserfahrungen

Beitrag von Ragnor » 26. Juni 2009, 20:29

Huhu,

heute, etwa einen Monat später, muss ich einen Fehler meinerseits gestehen, nämlich dass irgendeine meiner Schätzungen falsch war. Entweder waren es damals nicht nur 50-70 Arbeiterinnen, oder die Brut war in größeren Massen vorhanden als gedacht. Im Endeffekt ist es so, dass nach meinem ersten Beitrag die Schlupfwelle begann. So befinden sich nach einer groben Zählung (~50-70 bei Fütterung (es gab etwas über eine Woche keine Insekten, wirklich erstaunlich der Andrang im Nachhinein) + über 100 Arbeiterinnen im Nest) wohl knapp 200 Ameisen im Nest.
Nach wie vor befinden sich dort große Mengen Brut, zwar im Moment 'nur' ca. 30-40 Puppen jedoch sicher das dreifache an Larven (größtenteils noch sehr klein) und wie üblich vielen Eiern, bei denen ich mich an keine Schätzung wage.
Dieses Wachstum überrascht mich und erfreut mich sogleich. So hatte ich beispielsweise vor 2 oder 3 Monaten gedacht, dass das kleine 20x30 Becken, welches ich zusätzlich zum 40x30 Hauptbecken, welches ich über einen 6m langen Schlauch angeschlossen habe, erst sehr viel später genutzt wird. Und da hatte ich auch nur mit vereinzelten furagierenden Ameisen alle paar Tage gerechnet. Die Sachlage ist jedoch anders, jede Nacht erkunden 10-20 Arbeiterinnen gründlich dieses kleine Becken, welches für diese relativ kleine Kolonie doch ziemlich weit entfernt ist, meines Erachtens zumindest.
Erstaunlich auch, dass diese Ameisenart nach wie vor hauptsächlich nachts agiert. Natürlich sind auch tagsüber vereinzelte Ameisen unterwegs (jedoch nie mehr als 10), während des Nachts ganze "Schwärme" von bis zu 30-40 Arbeiterinnen allein das Hauptbecken unsicher machen.

Ich finde diese Ameisen wirklich sehr faszinierend und sie schaffen es immer wieder mich lange vor ihren Becken zu fesseln.
Bei der Fütterung dauerte es übrigens keine 10 Minuten bis die besagte Anzahl von Arbeiterinnen an Ort und Stelle war. :)

Bilder gibt es heute keine, reiche ich aber denke ich demnächst nach, wenn Interesse besteht und vielleicht auch so, die letzten Bilder waren ja nicht so der Bringer (besonders wenn ich an jene denke, welche ich vom Nestinnenleben machte).

Gruß
Benni

Link zum Diskussionsthread



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#3

Beitrag von Ragnor » 25. September 2009, 11:04

Huhu,

heute mal wieder ein Update meinerseits, langlang ists her. Auch heute wieder ohne Fotos, allerdings mit zwei kleinen Videos (wenn auch eins in sehr schlechter Qualität), das sollte reichen. Dank jetzt vorhandenem Stativ gibts die nun vielleicht öfter. :)


Im letzten Bericht erzählte ich ja von den unglaublichen Brutmengen, welche vorhanden waren. Diese schlüpften auch zu großen Teilen, jedoch begann im selben Moment eine relativ große Sterbewelle, welche dazu führte, dass selbst nach dem Schlupf der Ameisen, kein Bevölkerungswachstum zu erkennen war.
Zurückzuführen ist dies wohl auf eine Fehleinschätzung meinerseits. Bisher meinte ich ja, dass diese Art keine Nestbefeuchtung durch mich benötigen würde. Stimmt vermutlich auch, wenn die Temperatur durch sehr heißes Wetter nicht über die 28°C klettert und schließlich alles so trocken wird, dass es sogar für diese Ameisen, nicht mehr auszuhalten ist.
Zumindest hatte ich irgendwann, im Versuch die Haltungsbedingungen zu verbessern, begonnen, ihr Nest zu befeuchten, worauf das Sterben ein Ende fand und nun wieder einiges an Brut vorhanden ist und das Volk auch wieder etwas gewachsen ist (mittlerweile um die 200-250 mit Brut von über 50 Puppen und einigen Larven).
Ich habe mich nun dazu entschieden, die Ameisen ständig etwas feuchter zu halten, als zu Beginn. Auch aus dem Grund, dass sich ihr Verhalten geändert hat. So zogen sie zu Beginn den staubtrockenen Schlauch dem befeuchteten Nest vor und zogen erst in dieses, als es ebenso trocken war.



Nun zum ersten Video;
Dies entstand am Vorabend bei einer Fütterung von Honig. Jedoch hatten sie vor 2-3 Tagen schon eine ganze Fuhre des süßen Produktes angenommen, wodurch sich der Andrang in Grenzen hielt.
Es wird hier ein Zeitrahmen von etwa 20-30mins (geschätzt, da irgendwann mein Akku versagte, ohne das ich es merkte ;)) im Zeitraffer gezeigt.
[youtube]Rvd65-pA_N4&ap=%2526fmt%3D18[/youtube]

Das zweite Video hatte ich eben erst aufgenommen, war eine Spontanentscheidung, da ich im Normalfall die rote Folie nicht abnehme. Dies zeigt sich auch darin, dass die Camponotus cf. renggeri sehr nervös darauf reagieren.
Dargestellt wird hier ihre Hauptkammer, ist zwar nicht viel zu erkennen, die Anzahl der Puppen aber denke ich doch.


[youtube]lfbknjY4urw&ap=%2526fmt%3D18[/youtube]


Hoffe das Update hat gefallen, hoffe ich schaffe es auch mal anständige Fotos zu machen, dann gibts da auch wieder welche.

Gruß



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#4

Beitrag von Ragnor » 18. Oktober 2009, 18:51

[youtube]k9VEd-0Bcok&ap=%2526fmt%3D18[/youtube]


Auch heute wieder ein Zeitraffer-Video einer Fütterung. Zwar sieht man heute mehr Ameisen, jedoch... wirklich interessiert waren die nicht am Honig, sie attackierten lieber die Futterschale, waren wohl etwas nervös.

Das wirklich Erstaunliche für mich war: Die meisten Ameisen kamen nicht etwa aus dem Ytongnest sondern wurden aus dem Innenraum einer Jecetiba sp. rekrutiert. Scheinbar haben meine Kleinen dort ein Zweignest eingerichtet. Ob dort auch Brut gelagert ist kann ich nicht beobachten, hab da überhaupt keinen Einblick.
Auch habe ich so keinen Überblick mehr wie groß das Volk insgesamt ist. Im Hauptnest halten sich wohl so um die 300 Arbeiterinnen auf, wer weiß wieviele sich in ihrer Zweitbehausung aufhalten. Ich werde das mal weiter beobachten, interessant ist es in jedem Fall :)

Das wars dann erstmal.

Gruß


[url=http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussionsthread-zu-camponotus-cf-renggeri-t35563.html]Link zum Diskussionsthread[/url]


Edit: Fragt mich nicht, warum die Einbindung des Youtube-Videos nicht klappt, zumindest wird bei mir nur eine weiße Fläche angezeigt, deshalb hier nochmal der Link: [url=http://www.youtube.com/watch?v=k9VEd-0Bcok]Video[/url]

Edit2: Habs, war ein Fehler meinerseits, sowas lässt einem aber auch keine Ruhe ^^



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#5

Beitrag von Ragnor » 20. Oktober 2009, 02:26

Hallo,

durch Spiegeleinsatz (die Jecetiba sp. liegt etwas ungünstig zum einfachen reingucken) mit Hilfe von Lampen habe ich nun festgestellt, dass sich im Zweignest keine Brut befindet (wenn doch, dann nur sehr wenig), jedoch bestimmt 50-100 Ameisen. Dies ist auch tageszeitabhängig: morgens befinden sich weniger Ameisen dort als abends während der Dämmerungszeit und wenn es dunkel ist (zumindest ging dies aus der zweitägigen Studie hervor ;)).
Schön ist auch, dass sich mittlerweile auch immermal wieder die kleineren Majorarbeiterinnen außerhalb des Nestes (diese befinden sich außschließlich im Hauptnest) zu Fütterungen zeigen, wobei ich sie noch nicht aktiv an der Nahrungsaufnahme beobachten konnte, sie umliefen eher die Nahrungsquelle im 5cm Umkreis.
Die größten Major-Arbeiterinnen, welche in den letzten zwei Wochen schlüpfen, erreichen mittlerweile die Größe der Königin, beziehungsweise wirken sie fast stämmiger im Umfang des Kopfes sowie des Thorax (prall gefüllte Gaster war bei den Majorarbeiterinnen bisher nicht zu beobachten und die Königin ist bisher nicht physogastrisch aufgetreten). Ich versuch mal Fotos zu machen, jedoch bin ich in dieser Beziehung reichlich untalentiert und nehme auch ungern die Abdeckung vom Nest. - Schließlich reagieren sie auf kleinste Erschütterungen, so auch sobald ich die Heizmatte vom Nest nehme (zumindest wenn ich da nicht 100%ig vorsichtig bin) sehr empfindlich - Zeigt sich auch immer wieder wenn ich etwas zu schnell zum Formicarium gehe (wir wohnen in einem etwas älterem Haus (17 Jhr.)), wenn man da auf den Holzboden auftritt, ohne Vorsicht walten zu lassen, knarzt es mit minimaler Erschütterung... auf dies reagieren die Ameisen mit Nervosität, pegelt sich jedoch schnell wieder ein, wenn man nicht weiter *randaliert* ;)

Soweit zur Ergänzung des letzten Updates.

Über Fragen und Anregungen würde ich michch freuen, da ich nie wirklich weiß, was den Leserkreis meines Haltungsberichtes interessiert.

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