Messor-Nest, Planung und spÀter Baubericht

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#1 Messor-Nest, Planung und spÀter Baubericht

Beitrag von anthropod » 26. Oktober 2009, 10:40

FĂŒr meine Messor barbarus soll ĂŒber die Winterpause ein möglichst ausbruchsicheres und haltbares Nest entstehen. Angedacht ist ein stehendes Ytong-Nest, das in Beton eingegossen ist. Im Anhang gibt es ein Skizze mit meinem jetzigen liegenden Nest als GrĂ¶ĂŸenvergleich.

Legende:
hellblau - Glas in DIN-A4-GrĂ¶ĂŸe aus einem Bilderrahmen
hellgrau - Ytong. Da es in meiner GrĂ¶ĂŸe keinen passenden Stein gibt, sollen zwei Steine aneinandergeklebt werden.
dunkelgrau - Beton
grĂŒn - Kammern
gelb - GĂ€nge
dunkelblau - AnschlußstĂŒcke, 20mm
violett - LĂŒftung, 10 oder 16mm

Das LĂŒftungsrohr wird mit einem doppelten Metallgitter gesichert. Außerdem könnte dadurch ein Temperatur-Sensor tief ins Nest geschoben werden. Beheizt werden soll das Nest von der RĂŒckseite mit einer Heizmatte. Vielleicht werden dazu dort Metallteile mit eingegossen, allerdings wĂŒrde das vielleicht die Haftung des Betons am Stein mindern.
Es gibt keine BewĂ€sserung. Manche Halter scheinen Messor sp. gut trocken zu halten und eine BewĂ€sserung wĂŒrde auf Dauer nicht funktionieren. Denkbar wĂ€re etwa ein zweiter "Tank-Ytong" der durch Metallgitter getrennt mit Gips an den Nest-Ytong geklebt ist. Allerdings wĂŒrden sich die Ameisen bevorzugt Richtung Wassertank fressen und dann entlang des Gitters wodurch der Tank vom Nest entkoppelt und nutzlos werden wĂŒrde.

Anders als in der Skizze wĂŒrden die waagerechten GĂ€nge noch um 5mm erhöht, damit es kleine Stufen in die Kammern gibt und bei Nest-RĂŒck-Aktionen nicht alles durcheinanderrutscht.

Das geschĂ€tzte Leer-Gewicht liegt ĂŒbrigens bei 5cm tiefen Steinen bei ca. 7,4kg und bei (wahrscheinlicher benutzten) 7,5cm tiefen Steinen bei ca. 9,1kg.

FĂŒr Hinweise und Tips, besonders von Haltern anderer großer Messor-Kolonien wĂ€r ich sehr dankbar. Diskutiert werden kann direkt hier im Thread. SpĂ€ter werden hier Bilder vom Bau folgen.
DateianhÀnge
nest3.jpg



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#2

Beitrag von anthropod » 30. Oktober 2009, 13:22

Ich deute die große Stille mal so, daß es keine allzu großen Bedenken an den PlĂ€nen gibt. Dann kann's ja losgehen.

Phase I: Grundlegende Arbeiten

Am Start sind zwei Steine von 60x20x7,5cm. Die Auswahl war schwierig. Alle BaumĂ€rkte haben die gleichen großporigen bröckeligen Steine, meist im Außenlager. Schließlich hab ich bei H. noch ein paar RestbestĂ€nde entdeckt, die feinporiger sind.

Beim SÀgen bin ich dann doch etwas schief gekommen. Aber +/- 5mm sind genug, die Kanten werden spÀter sowie vergossen.
DateianhÀnge
step02a.jpg
step01a.jpg



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#3

Beitrag von anthropod » 5. November 2009, 16:33

Inzwischen sind die Steine verklebt. Ich hab Unmengen Kleber angemischt und dann nur sehr wenig gebraucht. An den Werkzeugen klebt es nicht, aber der Stein scheint stabiler zu kleben, als erwartet. Mal sehen, wie der Kleber Vibration beim AusfrĂ€sen der GĂ€nge vertrĂ€gt. Allerdings ist er noch nicht völlig trocken und muß noch etwas aushĂ€rten.

Die OberflĂ€che hab ich ein erstes Mal plan angeschliffen und Rahmen angezeichnet (der Mittlere ist DIN A4 groß). Um alle Schwachstellen auszuschließen wird die AuflagefĂ€che der Glasplatte ausgefrĂ€st und dann ausgegossen. Ein Experte hat mir noch ein paar Verarbeitungstips gegeben und zur Bewehrung geraten, was ursprĂŒnglich nicht eingeplant war.
DateianhÀnge
step03a.jpg



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#4

Beitrag von anthropod » 18. November 2009, 16:33

Leider ist der Bau immer noch nicht weiter vorangekommen, erst Anfang Dezember wird es weitergehen. Ursache ist fehlendes Werkzeug.

Vor einigen Wochen hatte ich einen Original-Dremel schon im Baumarkt im Einkaufswagen. Doch dann bin ich ganz wo anders im selben Markt ĂŒber einen deutlich gĂŒnstigeren Dremel von A. gestolpert und hab mich noch umentschieden. Er hat (fĂŒr seinen Preis) einen ganz wertigen Eindruck gemacht, mit einigem Zubehör und eine flexible Welle war auch schon mit dabei. Zu Hause trocken ausprobiert und es hat gut geklappt, einfach und leise; leider kein gutes FrĂ€swerkzeug dabei. Auf der Herstellerseite gibt es gute HandbĂŒcher, die auch die Zerlegung des GerĂ€ts erklĂ€ren und man kann alle Ersatzteile fĂŒr Reparaturen einzeln nachbestellen -- suuuper! Anderes Werkzeug gibt es aber nur als gemischtes Set und auch nur das, was schon beim Kauf dabei war.
Dann der erste Schock, das Original-Dremel-Werkzeug paßt nicht. Nach einigen bangen Minuten zwischen Baumarkt-Kasse und zu Hause dann die Erlösung: Der Original-Dremel-Werkzeugaufnehmer/Spannwerkzeug paßt und kann als Adapter herhalten. GlĂŒck gehabt. Alles Werkzeug zusammen sollte es dann letztes Wochenende losgehen. Doch was ist nun mit der flexiblen Welle los? Vorher ungetestet dreht sich da ĂŒberhaupt nichts. Entweder an der Welle oder GerĂ€t fehlt irgendwas, die Welle hat garnichts, wo sie reingreifen könnte. Oder es ist einfach Betrug und der Hersteller denkt sich die benutzt eh keiner. Also reklamiert und zum GlĂŒck problemlos das Geld wiederbekommen ohne noch ErsatzgerĂ€te probieren zu mĂŒssen. Das Original war leider in meiner gewĂŒnschten AusfĂŒhrung nicht vorrĂ€tig, sonst hĂ€tte ich es gleich eingesteckt. Mein GlĂŒck! Ich hab zwar geahnt, daß die GerĂ€te im Internet billiger zu haben sind, aber gleich um die HĂ€lfte billiger als in allen BaumĂ€rkten der Umgebung? Naja, jedenfalls wird es wohl irgendwann nĂ€chste Woche hier eintrudeln und dann geht der Bau weiter. Ich wollte nur mal von meinen Erfahrungen damit schreiben, vielleicht hilft es dem einen oder anderen zukĂŒnftigen WerkzeugkĂ€ufer. Meine Erfahrung: HĂ€nde weg von den Billig-Teilen!

Vielleicht werd ich das Nest nun doch liegend bauen, das wĂŒrde den Gang-Verlauf erheblich vereinfachen. Der schrĂ€ge Gang wird sonst ziemlich anspruchsvoll im Bau. Im Anhang mal eine hoffentlich nicht zu komplizierte Skizze. Drei Varianten A,B,C jeweils mit einem waagerechten Schnitt durch die Gang-Ebene und in Frontal-Ansicht. Grau ist Stein, Gelb sind normale GĂ€nge, GrĂŒn die schrĂ€ge Verteilergang. Markiert sind die spitzesten Kehren, die die Ameisen zu ĂŒberwinden haben und die Laufrichtungen im Optimalfall.

Variante A ist trivial. Der grĂŒne Gang wird einfach wie Kammern und GĂ€nge gefrĂ€ĂŸt. DafĂŒr gibt es sehr spitze Winkel, die die Ameisen sicher nicht schwer beladen meistern könnten.
Bei Variante B wird der grĂŒne Gang ganz von oben im Inneren des Steins mit langem Bohrer bis nach unten gebohrt und die Oberseite spĂ€ter wieder verschlossen. Schwierig daran ist genau den richtigen Winkel zu treffen, immerhin wird schrĂ€g in den Stein gebohrt.
Bei Variante C bleibt an der Front ein StĂŒck Stein stehen, um den grĂŒnen Gang zu stĂŒtzen. Schwierig dabei, den Gang hinter der SchrĂ€ge zu frĂ€sen.

Gibt es noch weitere Möglichkeiten? Vielleicht können Messor ja auch bepackt senkrecht den Stein hoch und runter laufen. Aber bei mir ziehen sie Futtertiere bevorzugt ganz ins Nest, ich glaube nicht, daß sie einen ganzen Mehlwurm/Grille/große Fliege einen senkrechten Schacht hoch- oder runterbekommen. Außerdem haben sie schon Probleme kleine Raps-Körner 5-10° Steigung hochzurollen. Vielleicht seh ich das auch alles zu kompliziert...
DateianhÀnge
gaenge.png



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