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Fragen, Ideen und Vorstellung

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T!m
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#1 Fragen, Ideen und Vorstellung

Beitrag von T!m » 1. November 2009, 14:23

Hallo zusammen,


Da ich hier neu bin möchte ich mich erstmal vorstellen, ich heiße, wie nur unschwer zu erraten ist Tim, bin 16 Jahre jung, komme aus Nrw und beschäftige mich schon länger mit dem Thema Ameisen (Allerdings erst seid kurzem, intensiver), blicke zwar noch nicht ganz durch, aber ich glaube so langsam beginne ich es zu verstehen.

Ich plane nun schon seid ein paar Tagen, mir eine Ameisenfarm zuzulegen, am liebsten eine einheimische (Habe hier im Forum gelesen, das die Lasius niger da am besten geeignet ist)! Ich weiss, das es grade unpassend kommt, wegen der Winderzeit, deswegen möchte ich mir die Zeit bis zum Sommer noch mit dem Bau eines Formicariums verschlagen.

Ich möchte euch jetzt nicht mit Fragen bombadieren, aber bin einfach ziemlich neugierig, ich werde versuchen nur die wichtigsten Fragen zu stellen... Daher bitte ich um euer Verständnis!

Ich habe mir einige Anleitungen und Tipps, Fragen etc. zu diesem Thema angeguckt, allerdings blieben dabei ein paar Fragen offen... Dazu gehören zum Beispiel, kann man in einem Gipsnest, mit mehreren Räumen, bestimmen, in welchem sich die Ameisen am meisten aufhalten? (Evtl. durch erhöhte/verringerte Wärme, Feuchtigkeit oder so etwas? Wie schon oben gesagt möchte ich gerne Lasius niger halten.)

Als nächstes möchte ich gerne wissen, ob sich die Lasius niger, bei einem Nest mit mehreren Königinnen, gegenseitig bekämpft? (Ich konnte es nicht in Erfahrung bringen ob die Lasius niger, ein oder mehrere Königinnen pro Nest besitzen!) Denn wenn mir die Ameisenzucht gefällt, dann möchte ich das evtl. mal ausprobieren, aus Neugierde...

Das waren auch schon die wichtigsten Fragen meinerseits, zu guter Letzt möchte ich euch noch einmal eine von mir erstellten Plan für ein Formicarium vorstellen, ich möchte wenn möglich alles selbst bauen, daher wäre es nicht schlecht, wenn ihr ein bisschen zu dem Nest sagt!

Bild:
Bild

Bei den Lüftungsgittern bin ich mir nicht sicher, ob diese notwendig sind, ich dachte dabei an sehr feine Drahtgeflechte. Die Bewässerungsschächte sollen für die Feuchtigkeitszufuhr sein, dazu möchte ich zwei Kleine Rohre senkrecht in den Gips schieben, wodurch ich dann ganz einfach Wasser hineingißen kann, welches dann vom Gips aufgenommen wird.

Bei der Höhlenstruktur, weiß ich nicht, ob ich dabei etwas beachten muss... Ich möchte wenn möglich Höhenunterschiede, zwischen Gängen und Räumen haben, das man diese leichter unterscheiden kann und sich nicht allzuviele Ameisen in den Gängen aufhalten...


Mit freundlichen Grüßen

Tim



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ferdinand
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#2 AW: Fragen, Ideen und Vorstellung

Beitrag von ferdinand » 1. November 2009, 15:21

Hey,
wow da hast du sir ja was vorgenommen...
Du hast ja geschrieben es soll ein Gipsnest werden, Gips muss man gießen, du musst also eine Form herstellen, am besten aus Styrodur, Knete oder Styropor, was bei deinem Kunstwerk sehr schwierig wird. Holz ist aus meiner Sicht ungeeignet, da du ja später dieses wieder etfernen musst, was sich als schwer herausstellen wird (eigene Erfahrung :spin2:). Wie hast du dir vorgestellt das Nest zu gießen? Ein Y-tong Nest wäre hier leichter herzustellen. ich würde sagen ein Lüftungsgitter ist eher unwichtig, kannst es aber wenn du willst einbauen (bitte verbessern, falls nötig).
Zu deinen Fragen. Lasius niger (Artenname niger wird immer kleingeschrieben) ist monogyn, das heißt ein Volk akzeptiert nur eine Gyne, oder die Gynen akzeptieren sich nicht gegenseitig. Manchmal erfolgt die Gründung in Pleometrose, das heißt mehrere zusammen, jedoch bekriegen sich die Gynen sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, bis nur noch eine, oder im schlimmsten Fall keine mehr lebt. Ich vergleich Pleometrose bei Lasius niger gerne mit Boxen oder Wrestling. Viele Köiginnen legen Eier, so, dass ein Pot entsteht. Sobald die Ameisen schlüpfen kämpfen sie alle um den Pot, die letzte lebende hat eine sehr hohe Chance zu einer erfolgreichen gründung, da sie mit einem Vielfachen der normalen Arbeiterinnen ins "Rennen" geht. Also ich habe auch mal Lasius niger in Pleometrose gründen lassen, es hat eine überlebt.
Dass sie in eine bestimmte Kammer gehen, kann man durch Licht und Wärme Unterschied bestimmen, Ameisen mögen kein Licht und Wärme ist ja klar.
Wir als Ameisen-Halter nennen es nicht Ameisenzucht sonder Ameisnehaltung.
Deine Skizze ist sehr gut gelungen, hast du auch einen Maßstab?
In was für einem Becken willst du sie halten?
Ich freu mich schon auf dein Endprodukt.

:yellowhopp::yellowhopp::yellowhopp:lg ferdinand:yellowhopp::yellowhopp::yellowhopp:



T!m
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#3

Beitrag von T!m » 1. November 2009, 15:43

Hallo,


Danke für die Ausführliche Antwort, ich werde mir das mit dem Ytong mal überlegen, bin nämlich nach dem Beitrag auf eine Anleitung hier im Forum gestossen, ich denke, da man es leichter bearbeiten kann(Sieht zumindest so aus) werde ich es vorziehen.

Wenn ich mich doch nochmal für Gips entscheiden sollte, hatte ich vor das ganze in einem Glas/Plexiglas Kasten zu machen, in dem ich unten ein paar Löcher reinbohre, wo überschüssige Flüssigkeit entweichen kann, wodurch ich mir Schimmelbildung ersparen will, aber wie ist das denn bei euch, womit habt ihr die besseren Erfahrungen?

Danke auch für die Erklärung mit der Pleometrose, es ist zwar sehr verlockend, das die Gewinnerin, dann mehrere Arbeiterinnen hat und somit eine schnellere Entwicklung erfolgt, allerdings ist mir dann das vorhandene Risiko, hinterher mit leeren Händen dort zu stehen, zu groß. Aber trotzdem ein interessantes Thema!

Ohja, den Maßstab hatte ich ja total vergessen, ich habe es so gemacht, das ein Gang genau 1cm breit ist, ich hätte ihn noch mit in die Zeichnung bringen sollen... Das werde ich auch bestimmt noch machen!

Das man es ungefähr bestimmen kann, wo die Ameisen sich aufhalten, finde ich schonmal sehr toll, denn grade so macht auch das beobachten ein bisschen mehr Spaß, denke ich. (Sollte aber Ansichtssache bleiben, viele finden es ja viel schöner, wenn die Ameisen sich ihr Nest selbst bauen)

Ich werde den Bau höchstwarscheinlich dokumentieren und dann auch hier nocheinmal nachtragen! Zudem muss ich mir auch noch Gedanken um ein Außenbecken, für die Futtersuche machen, aber auch da habe ich schon Ideen, da die Lasius Niger wie im Faq beschrieben kriegerisch sind, möchte ich ihnen so oft wie möglich die Chance auf Lebendiges Futter geben und grade dafür wäre eine extra Vorrichtung mit Sicherheit ratsam...


Mit freundlichen Grüßen

Tim



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lordalexalex
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#4 AW: Fragen, Ideen und Vorstellung

Beitrag von lordalexalex » 1. November 2009, 15:47

Lasius niger ist "Monogyn", das heißt sie besitzen nur eine Königin. Wenn es zwei geben sollte wird eine Getötet.

Dass Nest ist ziemlich groß, du solltest ein kleineres bauen.
15x15 reicht für das erste Jahr(vielleicht auch für das zweite). Das Reagenzglasnest ist eine Alternative(nur ein Vorschlag), aber wenn es um die Optik geht sieht das Gips-Nest besser aus.

Die Belüftung kann die Schimmelbildung verhindern, da das Nest immer feucht sein sollte. Also kannst du dazubauen.

Die Höhlen solltest du nicht zu groß machen(15mm Tief und eine Flächen von 25 Quadratzentimeter ist ausreichend). Die Gänge sollten auch nicht größer als 1x1cm sein, das sie da sonst Puppen, Larven...abgestellt werden.(Ist auch nur Optik)

Danke auch für die Erklärung mit der Pleometrose, es ist zwar sehr verlockend, das die Gewinnerin, dann mehrere Arbeiterinnen hat und somit eine schnellere Entwicklung erfolgt, allerdings ist mir dann das vorhandene Risiko, hinterher mit leeren Händen dort zu stehen, zu groß. Aber trotzdem ein interessantes Thema!


[font="]EDIT:Du hast es ein wenig falsch verstanden.
Die Gynen legen die Eier, Larven, Puppen zusammen und wenn die ersten Arbeiter schlüpfen beginnt der Kampf um die Herrschaft.
Es kann auch passieren, dass du am Ende gar keine Gyne mehr hast. Oder dass keiner kämpft.
Am besten ist es, wenn du vor dem Schlüpf der ersten Arbeiter, nur eine Gyne bei der Brut lässt.
Den Anderen gibst du auch ein paar Puppen, um sie nicht neu zu Gründen lässt[/font]


Lg Alex


:) Freue mich auf gute Bewertungen :)
Halte: Camponotus ligniperdus, Messor barbarus, Tetramorium sp., Camponotus maculatus var. citrinus
und Lasius cf. emarginatus.
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Myrmecophaga tridactyla
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#5 Nest

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 1. November 2009, 15:50

Hi

Is das nicht etwas kompliziert? Wozu der Aufwand? Nimm Dir für eine Anfangskolonie einen kleinen Y-Tong Block, fräß Dir einen Rille rein entsprechend der Größe Deiner Art, mach eine kleine Scheibe davor und rote Folie und Du hast das perfekte Anfangsnest, bei dem Du einen teil feucht halten kannst und einen anderen trocken und der gut belüftet. Ich habe mittlerweile eine Abneigung gegen Reagenzgläser. Und solche Konstruktionen sind nicht nötig. Wenn die Kolonie groß ist, muß Du eh ein großes Nest mit vielen Kammern bauen oder eine Farm, dann bauen sie es selbst. :)

Gruß


Sic transit gloria mundi

T!m
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#6

Beitrag von T!m » 1. November 2009, 16:06

Hallo,


@Alex:
Danke, wenn es nicht so groß sein muss, spare ich mir ja gleich noch etwas Arbeit! Die Optik ist mir nicht der wichtigste Punkt, ich möchte das sie sich gut entwickeln, aber die Tipps sind trotzdem gut, ich werde versuchen diese beim Bau berücksichtigen!


@Myrmecophaga tridactyla:
Ich bin Schüler und es wird jetzt Winter, wer kennt das nicht, das man dann Abends dort sitzt und sich mit der Langeweile quält... Trotzdem danke für deine Vorschläge, der Aufwand bringt in den meisten Fällen auch ein bisschen Spaß mit sich!

Damit ich nicht gleich noch einen Thread eröffnen muss, frage ich hier nochmal etwas und zwar haben wir unter dem Pfalster auf unserer Terasse 1 oder 2 Ameisennester, ich weiss nich um welche Art es sich handelt, da ich ja noch ein totaler Anfäger bin, aber sie ähneln sehr den Bildern von der Lasius niger hier im Forum. Aufjedenfall sitzen wir Abends manchmal auf der Terasse und zünden auch ab zu ein paar Kerzen an, wenn es dunkel wird, wenn dann mal Wachs auf den Boden tropft, kommen meist die Ameisen raus und scheinen sich für das Wachs zu interessieren, ist da irgendwas drin, was sie verwerten können?


Mit freundlichen Grüßen

Tim



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#7

Beitrag von Streaker87 » 1. November 2009, 16:35

Mir würde auf Anhieb nur Wachs als Baustoff einfallen. Wachs zählt zwar zu den Fetten, aber ob die Ameisen Wachs verwerten können, ist fraglich. Liegt wohl eher an der Verarbeitung (Aroma und der damit verbundenen "Süßlichkeit"), dass sich die Ameisen dafür interessieren.




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cleghinki
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#8 AW: Fragen, Ideen und Vorstellung

Beitrag von cleghinki » 2. November 2009, 09:53

@Ferdinand

Deine Aussage:

"Dass sie in eine bestimmte Kammer gehen, kann man durch Licht und Wärme Unterschied bestimmen, Ameisen mögen kein Licht und Wärme ist ja klar."

würde ich gerne etwas korrigieren. Und zwar dahingehend, dass man die Mädels durch Licht zwar aus bestimmten Kammern fernhält, aber das Nest sollte immer als ganzes Nest betrachtet werden. Dunkelt man nur einen Teil des Nestes ab, so ist für die Ameisen der Rest kein Nest mehr. Dann kann es z.B. passieren, dass sie Ihren Müll in den hellen Kammern ablegen und sich im gesamten Nest (also dem was der Mensch für das Nest hält) Schimmel bildet.
Einer Ameise ist es völlig egal, wie Menschen das Nest definieren. Die machen es davon abhängig, wo Nestumgebung herrscht.
Meine Empfehlung ist die, immer das gesamte Gips-, bzw. Ytongnest abzudunkeln. Habe es auch erst falsch gemacht und einzelne Kammern abgedunkelt. Nachdem ich den Tipp bekommen habe alle Kammern zu verdustern, haben sie gleich angefangen den Müller wegzuräumen. Außerdem sollten sie sich eh die beste Kammer selber aussuchen, weil die Ameisen auch besser wissen, welche Feuchtigkeit und Kammergröße das beste für sie ist.

Liebe Grüße
CLEGHINKI


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