Morgen vor einem Jahr hab ich meine Messor barbarus bestellt. Ach ja, in der Zwischenzeit hat sich so viel getan... Träum... Ähm, so. Nun aber zum vermutlich letzten Update in der
Winterruhe.
Hier ist ein Bild des ersten toten (und weniger großen) Majors. Garnicht so leicht, das scharf zu bekommen.
Hier nochmal seitlich. Ameisen sind schon eine haarigere Angelegenheit als man glauben könnte. Am Bein links vom Kopf sieht man gut, daß sie (wie Käfer) auch auf zwei "Zehen" laufen. Das war mir bisher nicht aufgefallen.
Mein großes Nestbauprojekt gerät weiter in Verzögerung. Nach jetzigem Stand geht es frühstens in acht Wochen weiter. Fragt nicht...
Jedenfalls viel zu spät, selbst für den Fall, daß meine Kolonie später ausgewintert wird. Darum wurde auf die Schnelle noch ein neues Nest gebaut. Alles aus Abfallstücken der ersten beiden Nester und ohne weite Vorplanung. Gesamte Bauzeit: drei Stunden. Und es kann sich trotzdem sehen lassen.
Die Änderungen im Vergleich zum letzten Nest: Alle größeren Poren im Stein wurden statt mit Gips, mit Pattex geschlossen. Die Bohrung für's Anschlußstück wurde größer gewählt und im gesamten Anschlußbereich großzügigst Pattex verwendet. Die gesamte Oberfläche ist vergipst und der Hauptgang wurde doppelt so breit gewählt. Hier mal zum Vergleich alle bisher gezeigten Nester:
Nest 1: 10x10x5cm (500ml), 12ml Kammern, 7ml Gänge, 4ml Tank
Nest 2: 30x20x5cm (3l), 135ml Kammern, 45ml Gänge, 120ml Tank
Nest 2b: 20x17x5cm (1,7l), 143ml Kammern, 35ml Gänge, kein Tank
Nest 3 (geplant): 40x30x10cm (12l), 900ml Kammern, kein Tank
Nur 5% bis 10% vom Volumen werden genutzt, weil die knabberfreudigen Messor große Seitenabstände brauchen.
Das Not-Nest mit den Steinen hat mir sowieso nicht so gut gefallen. Dadurch, daß es aus halb-flexiblem Plastik war, hat es sich beim Transport der Kiste (zum Füttern, Wasser geben) teils verzogen und sicher einige Ameisen auch erdrückt. Dieses Nest hab ich jedenfalls abgebaut und langsam geleert, während das neue Nest kurz zuvor angeschlossen wurde.
Zwischen den Steinen waren zwei etwa Kirschkern-große Schimmelherde und weiter nach unten wurde es immer feuchter und richtig naß. Im oberen Teil des Nests stand ein zweiter Wassernapf und die Messor (oder ich) scheinen wohl etwas rumgematscht zu haben. Insgesamt mußten nur 30 kleine bis mittelgroße Ameisen aus diesem Teil umgesiedelt werden. Das Schlechte kommt zum Schluß: Pattex Montage-Kleber ist nicht feuchtigkeitsbeständig. Früher war das Anschlußstück so mit Steinen aller Größen beklebt, daß man kein Plastik mehr sehen konnte. Für mich heißt das, beim nächsten Versuch eines Nests mit Feuchtteil Epoxydharz als Klebstoff testen.
Eine Stunde nach Nestanschluß herrscht schon ordentlich Betrieb. Dummerweise hatte ich vorher das Nest zum Gips-Trocknen auf der Heizung. Das rächt sich nun durch eine beschlagene Scheibe.
Die ersten Körner werden rangeschafft. Komischerweise sind die letzten Tage nie
Major draußen zu sehn gewesen. Die Kiste, in der die Messor ihre
Winterruhe verbringen wird durch das neue Nest zu klein. Der Deckel paßt nicht mehr und labyrinthartig ziehn sich die Schläuche durch die Kiste. Kleine Steigungen sind nun nicht mehr machbar. Bis ich halbwegs eine Möglichkeit gefunden hatte, mit Maximalsteigungen von 45°, konnten sie auch 90° Steigungen im Schlauch überwinden. Aber eigentlich klar, am Glas schaffen sie es ja auch. Zusätzliche Lasten sind dann aber schwierig.
Der Nest-Eingang wird bewacht.
Nach einem Tag ist schon mehr los. Es gibt erste Körner und Ameisenbrot. Aber sie sind noch sehr aufgeregt. Zwei Minuten nach dem Entfernen der Abdeckung für diesem Bild waren sie bis auf wenige Zurückbleiber alle im Schlauch verschwunden.
Natürlich wird das neue Nest Messor-gerecht gefeiert indem sofort der Gips zerkrümelt wird.
Lange gab es kein richtig gutes Bild mehr, darum hier noch eins aus dem neuen Nest zum Einstimmen auf die nun nahende Ameisen-Saison.
Im Moment sieht es nach einem Ende der Winterpause um den 14. Februar herum aus. Sie hatten dann 3 Monate im Kühlen auszuhalten. Vorher wurden sie schon über zwei Monate langsam heruntergekühlt und genauso ist geplant es ihnen dann über zwei Monate langsam wärmer zu machen. Lange vor mir hergeschoben wird es auch ein größeres Becken geben. Es ist schon bestellt und nun gibt es kein Zurück mehr. Mal sehn, wie ich mich mit dem PTFE anstelle...