Gigantiops-Biosphäre - Fotos

Fotos von Formicarien und anderen Behausungen für Ameisen.
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Frank Mattheis
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#113 AW: Gigantiops-Biosphäre - Fotos

Beitrag von Frank Mattheis » 27. November 2009, 10:31

Hallo Jacky. Jetzt ist es schon etwas kühler als im Hochsommer. Die Tagtemperaturen liegen bei 25 Grad, in Bodennähe (Fussbodenniveau) bei 22 Grad. Nachts sinken die Temperaturen auf etwa 20 Grad. Die Trägheit des grossen Terrariums verhindert weiteres, tieferes Auskühlen, zumal ja im umgebenden Zimmer nachts die Temperaturen auch bei etwa 18 Grad liegen. Insgesamt fünf Leuchtstoffröhren, eine HQL-Lampe und eine UV-Pflanzenleuchte (diese durchgehend) beheizen das Terrarium, zusätzlich eine 40 Watt Rotlichtlampe strahlt auf die Nester der Gigantiops und Pachycondyla. Insgesamt etwa 300 Watt...:(.
Ich habe den Eindruck, dass die jetzt etwas niedrigeren Temperaturen den Bewohnern sehr gut bekommen. Jedenfall die Pachycondyla sind sehr produktiv und fouragiern ständig.
Es entstand sogar so etwas wie ein Jahreszyklus, etwas niedrigere Wintertemperaturen, einhergehend mit geringerer LF durch die ja kühlere Luft und im Sommer höhere, brütende Temperaturen von manchmal knapp über 30 Grad mit sehr viel höherer LF. Vielleicht sind das fast klimatische Verhältnisse, wie sie im Norden Südamerikas oder in Mittelamerika denkbar sind.
Allen Pflanzen bekommt das Klima ganz gut und die Lichtverhältinnse scheinen ausreichend gut zu sein. Ich habe noch nie Tillandsien zB. so schön kultivieren können, die blühen sogar und samen aus, wenn auch unscheinbar. Farne und Moose, darunter auch heimische gedeihen gut, verschiedene Birkenfeigen bilden durchweg schöne Luftwurzeln, selbst der Kaffee wächst gut :).

LG, Frank.



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Frank Mattheis
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#114

Beitrag von Frank Mattheis » 29. November 2009, 18:51

Bei der Hummel gehts weiter voran, wenn auch bisher langsam.
Ihr fehlten bisher ausreichende Mengen von Pollen. Die blühenden Pflanzen, bisher hielt ich Taubnessel im Terrarium, jetzt eine blühende Ampel von "Männertreu" bieten zu wenig Pollen. Ich füttere also jetzt Pollenextrakte zu. Seit gestern biete ich der Hummel einen Nährbrei, bestehend aus Pollenextrakten, Honig und Zucker. Es scheint ihr gut zu bekommen, sie hat sich bereits damit mehrfach den Kropf vollgeschlagen und es sieht so aus, als ob die Brutzelle mit der weisslichen, eiweisshaltigen Nährlösung nach Hummelart überzogen wurde. Die ersten zwei Fotos vom kleinen Brutnest entstanden vorgestern, die Brutzelle sah etwas kümmerlich aus. Heut, Bild 4, 5, 6 und 7, erschien sie mir etwas grösser, mal sehen, wie es nun weitergeht.


Hier ein paar Bilder. LG, Frank.
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Frank Mattheis
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#115 Polistes dominulus

Beitrag von Frank Mattheis » 9. Dezember 2009, 18:02

Es gibt eine neue Bewohnerin des Terrariums. Es handelt sich um eine Wespenkönigin der Art Polistes dominulus. Die Hübsche wurde mir von Boro zugeschickt, sie stammt aus dem wunderschönen Kärnten.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Boro für die Beratung und Hilfe sowie für das Zusenden der schönen Wespe!!!

Die Wespe ist nun seit etwa einer Woche hier bei mir im Terrarium. Die allermeiste Zeit hat sie bisher verschlafen, nur zweimal sah ich sie bisher umherfliegen und an der Zuckertränke naschen. Als Schlafplatz hat sie sich ein Plätzchen auf den Streben des Terrariums unter den Deckscheiben ausgesucht, von oben ist es mit einen Stückchen Pappe abgedeckt. Hierhin kehrt sie nach kurzen und bisher noch seltenen Rundflügen immer zurück.
Für die Wespe ist nun unvermittelt Frühling geworden, es ist völlig normal, dass sie in den ersten Tagen nur wenig unternimmt und die meiste Zeit ruht. In der nächsten Zeit wird sie den Drang verspüren, ein Nest zu bauen.
Noch einige Zeit wird sie jedoch ruhen, in dieser Zeit werden die Ovarien nach der Winterruhe reifen. Immerhin hat die Wespe schon Appetit auch auf tier. Eiweiss, heute reichte ich ihr eine frischtote Schmeissfliege. Reagierte sie beim ersten Fütterungsversuch noch scheu, besann sie sich bald eines Besseren und begann nach der Fliege zu suchen. Beim zweiten Fütterungsversuch mit der Pinzettenspitze griff sie beherzt zu.

Hier einige Bilder der schönen Wespe. Beachtet mal ihre schönen Augen...:)

LG, Frank.
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Boro
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#116 AW: Gigantiops-Biosphäre - Fotos

Beitrag von Boro » 9. Dezember 2009, 18:33

Hallo Frank!
Sehr schöne Bilder von der Kärntnerin! Dass sie Fliegen annimmt, ist eher ungewöhnlich. In der Natur sind fast ausschließlich die Raupen verschiedener Kleinschmetterlinge als Beute begehrt.
Du hast das alte Nest angeklebt, sehr gut! Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie unmittelbar daneben ein Nestchen baut. Vielleicht müsste man den Nistplatz ein wenig umbauen, sozusagen als Schutz. In Mitteleuropa baut Polistes dominulus ihre Nester ganz vorwiegend in geschützten Hohlräumen (Alte Dachstühle, unter Mauervorsprüngen usw.), während die Art in Italien ihre Nester fast nur im Freien baut (z. B. an Schilfstängeln über ruhigen Binnengewässern). In der Türkei wird dieses Verhalten ähnlich sein,
Übrigens: Zur Nestgründung wird sie Baumaterial benötigen, am besten geeignet wären Reste einer etwas verwitterten Schilfmatte od. verwitterte Holzlatten).
Ein Fragezeichen gibt es noch: Vielleicht braucht die Art zur Gründung vorher eine entsprechende Winterruhe. Das weiß ich nicht, hier betrug die Winterruhe gerade einmal 1-2 Wochen.
Deine Biosphäre ist ein tolles Projekt. Jetzt fehlt noch, dass sich bald Schulklassen anmelden und du dann Führungen veranstalten musst.
L. G. v. Boro



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Ameise1
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#117

Beitrag von Ameise1 » 9. Dezember 2009, 18:54

Echt sehr schön Frank.
Wie geht es denn eigentlich deiner anderen Wespe.? Lebt sie noch.? Hast du schon beobachtungen gemacht sie die beiden Wespen aufeinander reagieren.?

lg Martin



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Frank Mattheis
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#118 AW: Gigantiops-Biosphäre - Fotos

Beitrag von Frank Mattheis » 9. Dezember 2009, 19:05

Danke Boro.
Stimmt, meistens werden von den Feldwespen kleine Raupen erbeutet. Manchmal auch anderes, was nicht schnell genug fliehen kann. Ich habe Polistes auch schon beim Erbeuten kleiner Radnetzspinnen in deren Netzen beobachtet. Aber die Feldwespen sind nicht so schnell wie die nach Habichtart zustossende Jäger, die Echten Wespen. Deswegen erbeuten sie gerne Raupen, die sie manchmal laufend und kletternd oder im langsamen Suchflug aufspüren. Ich glaube aber nicht, dass das eine Muss ist. Auch andere Insekten und Gliedertiere werden erbeutet, wenn die Feldwespen sie erwischen können und sie einigermassen ins Beuteschema passen.
Zum Abnagen von Nestbaumaterial habe ich einige vertrocknete Krautstengel und Halme platziert. Die werden zwar teilweise von Ameisen, von Temnothorax bewohnt, aber man wird sich arrangieren. Polistes baut ja etwas festere Nester aus längeren Pflanzenfasern als die Echten Wespen, oft werden auch solche trockenen vorjährigen Distel- und Krautstengel angeflogen. Ich werde beobachten, wie sie klarkommt, wenn sie mit den Nestbau beginnt. Im Garten habe ich noch verwittertes Holz, das im Sommer von vielen Wespenarten benagt wurde.
Du hast völlig Recht, Boro, die Winterruhe hätte länger sein können. Andererseits lebt die Art auch in subtrop. Breiten Kleinasiens oder Nordafrikas, hier machen die Wespen trotz der höheren Temperaturen im Winter eine Pause. Ich glaube, genau das tut diese Wespe jetzt noch, sie lässt sich ja Zeit und die hat sie auch..:)

LG, Frank.

@Ameise1: Du meinst sicher diese tropische Wespe, die ich damals hier fotografierte. Sie lebte etwa 5 Monate hier, sie starb im August. Das ist ein für Wespenarbeiterinnen biblisches Alter, normalerweise leben solche Arbeiterinnen, zumindest die der heim. Echten Wespen als Imagines nur etwa zwei Wochen. Bei solchen trop. Polybia oder Polistes (...das weiss ich nicht genau, welcher Art sie angehörte...) kann die Lebensspanne sicher länger sein, aber 5 Monate sind in jedem Fall ordentlich. Das war auch nur deswegen möglich, weil die Wespe im Prinzip nichts zu tun hatte, ausser sich einen schönen Tag zu machen..:) Sie musste nicht jagen, arbeiten, die Familie versorgen usw...



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Ameise1
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#119

Beitrag von Ameise1 » 9. Dezember 2009, 20:29

Achso habe ich anscheinend überlesen.^^
Wenn du Glück hast gelinget der guten Polistes dominulus die Gründung. Es wird doch sicher etwas problematisch wenn das Volk ausgewachsen ist und um die 30 Arbeiterinen umherschwirren oder.?

lg



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Sajikii
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#120

Beitrag von Sajikii » 9. Dezember 2009, 21:06

Erst die Hummel, dann die Feldwespe, genial! Bin wirklich gespannt wie sich deine Feldwespe entwickeln wird. Lustiger Weise habe ich mir vor rund drei Wochen auch eine solche Königin geschnappt. Eine ganze Hand voll Jungköniginnen hockte auf ihrem alten Mutternest das sich in einer leeren Zarge befand. Da schnappte ich mir eine, in der Hoffnung eine Gründung in die Wege leiten zu können. Momentan ruht sie bei rund 10-15 Crad in einem Behälter.

Ameise1 @ Ich kann mir schlecht vorstellen das das Volk jemals Probleme machen könnte. Diese Art ist wirklich extrem friedlich und alles andere als Stechlustig. Und da so ein Volk eh nicht groß wird, bleibt alles in einem überschaubaren Rahmen.


LG

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