Halten Formica fusca exogene oder endogene Winterruhe?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Milchbaerin
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#1 Halten Formica fusca exogene oder endogene Winterruhe?

Beitrag von Milchbaerin » 14. Januar 2010, 10:23

Was ist der Punkt der entscheidet ob eine Art ihre Winterruhe exogen oder endogen einleitet?

Vielfach habe ich gelesen das die Formica fusca Gynen gegen Ende des Sommers aufhören Eier zu legen. Da sie ohne Brut überwintern und ein Ei ca. 1,5 - 2 Monate braucht, ist dies ja verständlich. Allerdings wäre das doch dann eine endogene Einleitung zur Vorbereitung auf die Winterruhe?!

Mir ist durchaus bewusst das sie ohne Kälte nicht vollständig in die Winterruhe gehen sondern nur allgemein hin ihre Aktivität herunter fahren.

Ich hoffe ich habe mein anliegen halbwegs verständlich deutlich machen können und würde mich über Konstruktive antworten sehr freuen.

Kann ja auch sein das ich einfach nur irgendetwas falsch aufgenommen habe.

Mfg Lilly

Oder sind nur die
Camponotus Arten (Camponotus ligniperda und C. herculeanus) endogen da es ihnen zum Teil egal ist wie Warm/Kalt es ist?

(edit: nach NIPIANs Post: in sehr vielen HB s liest man ja das ab August die Eieranzahl geringer wird, also keine neuen mehr gelegt werden.)



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Gummib4er
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#2

Beitrag von Gummib4er » 14. Januar 2010, 10:31

Im Ameisenwiki steht etwas darüber.
Exogene Winterruhe hängt von äußeren Faktoren ab, wo hingegen die Engogene Winterruhe unabhängig davon abgehalten und eingeleitet wird.


Zitat Ameisenwiki:
Der Zeitpunkt, wann ein Volk in die Winterruhe verfällt, wird durch exogene und endogene Faktoren bestimmt. Die Ameisen haben also sozusagen zwei "Uhren", an denen sie ablesen, wann Winterruhe-Zeit ist: eine "innere Uhr" und eine äußere (Wetter und Temperatur).
Einige Arten vertrauen mehr der einen, andere mehr der anderen Uhr. So ist es bei einigen Arten möglich durch verkürzte Temperaturzyklen mehrere "Jahresläufe" -->Exogen<-- innerhalb von 12 Monaten vorzutäuschen. Andere Arten verlassen sich mehr auf die "endoge Uhr" und verhalten sich unabhängiger von der Außentemperatur. Fast alle Arten verzichten jedoch (sehr zu ihrem Schaden) auf eine Winterruhe, wenn diese nicht durch Temperatursenkung von außen mit angezeigt wird. Einzige Ausnahme scheinen hier die Camponotus-Arten zu sein, die auch bei konstanter Temperatur Winterruhe halten. Doch sind dem Verfasser keine Untersuchungen bekannt, die die Fertilität von Camponotus-Völkern in Abhängigkeit zur Temperatur vergleichen. D.h. eine Absenkung der Temperatur schadet sicher nicht. Jedoch ist dem Verfasser auch nicht bekannt, ob und wenn ja, in welchem Maße eine erhöhte Temperatur während der selbständig eingeläuteten Winterruhe den Tieren vielleicht doch schadet.



Lg
Henning


Das ist ein Test ;)

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#3

Beitrag von Milchbaerin » 14. Januar 2010, 10:41

Demnach leiten fast alle Arten die Winterruhe endogen ein und warten dann darauf das die exogenen Bedingungen auch voll und ganz erfüllt werden?

Also sagt man deswegen sie sind exogen. Da ohne Kälte keine vollständige Winterruhe?

Aber haben denn die wissenschaftlichen Herren dies bei allen Arten ausprobiert? Also ob die Ameisen die Winterruhe nicht richtig abhalten meine ich?

PS die Seite hab ich auch auf
http://ameisenwiki.de/index.php/Winterruhe
sehr informativ aber auch etwas ...



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NIPIAN
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#4 AW: Formica fusca exogene oder endogene Winterruhe?

Beitrag von NIPIAN » 14. Januar 2010, 10:41

Hoi,


ich habe keine Zeit, das Thema vollständig auszurollen.
Allerdings:
1. Dormanz (entspricht etwa Diapause, Unterschied in der endogenen Gewichtung)

2. Es gibt 2 Wege zur Diskussion des Themas.
a) eigene Vermutungen, bzw. Erfahrungen (=eminenzbasierender Wissenserwerb)
b) Auswertung von zahlreichen, unter gleichen Umständen aufgezogenen Völkern mit Aufzeichnung aller möglichen Variablen (ist differenziert zu sehen) von verschiedenen Personen und Bewertung in einer Metaanalyse (=evidenzbasierender Wissenserwerb)

b) ist deutlichst stärker zu gewichten als a). b) haben wir nicht wirklich. Ergo: alles was wir labern hat wissenschaftlich gesehen kein/kaum Gewicht. Das ist in der Antwort zu betonen! Nur weil eigene Erfahrung in eine Richtung auslegbar ist, ist sie noch lange nicht korrekt!

Was die Einleitung der Diapause betrifft, haben wir praktisch kein Wissen. Alles was hier stakkatoartig aufgeführt wird, kann ich nicht mehr so recht nachvollziehen, inklusive meiner Aussagen über beispielsweise die Rhythmik der europäischen Camponotus sp. Wenn wir eine derartige Frage beantworten, dann ist es sinnvoll Quellenangaben zu machen, woher das preisgegebene Wissen URSPRÜNGLICH stammt.

Bitte beachtet das in Zukunft vermehrt.



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#5

Beitrag von Milchbaerin » 14. Januar 2010, 14:21

Sorry aber irgendwie verstehe ich deinen Post nicht im gegenteil er verwirrt mich.

Vor allem dieser Absatz

Was die Einleitung der Diapause betrifft, haben wir praktisch kein Wissen. Alles was hier stakkatoartig aufgeführt wird, kann ich nicht mehr so recht nachvollziehen, inklusive meiner Aussagen über beispielsweise die Rhythmik der europäischen Camponotus sp. Wenn wir eine derartige Frage beantworten, dann ist es sinnvoll Quellenangaben zu machen, woher das preisgegebene Wissen URSPRÜNGLICH stammt.

Irgendwie habe ich das Gefühl was falsches gefragt oder geschrieben zu haben?! Wenn dem so sein sollte tuts mir leid. Ich wollte es ja nur verstehen.



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#6 AW: Formica fusca exogene oder endogene Winterruhe?

Beitrag von NIPIAN » 14. Januar 2010, 14:47

Hoi,


während der Weihnachtszeit habe ich mich vermehrt mit Erkenntnistheorie in der Medizin beschäftigt und auf "mein" Lieblingshobbygebiet angewendet: Jahresrhythmik der europäischen Camponotus sp. Dabei habe ich bislang geäußerte Laienhypothesen meinerseits auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft und woher ich das Wissen habe.

Fakt ist/Fazit: über echte Forschungen in diesem Bereich habe ich dürftige, bis gar nicht vorhandene Ergebnisse (also nix) gefunden. Dennoch wird in diesem Forum immer wieder zur Beantwortung sich wiederholender Fragen bezüglich der Diapause auf einen bestimmten "Wissensschatz" zurückgegriffen, der sich dadurch selbst bestätigt. Sozusagen ein Wissensloop. Normalerweise findet man beim "Ergründen" einer gewissen Thematik eine Ursprungsquelle. Mir ist es in diesem Thema bislang nicht gelungen.

Stattdessen machen wir einen beliebten Fehler: Eine Einzelerkenntnis / Ein Einzelergebnis wird auf ein breites, LEDIGLICH ähnliches Feld 1:1 übersetzt und hoffentlich (!) mit einem Konjunktiv versehen. Im schlechten Fall folgt daraufhin eine Zweite Person, streicht den Konjunktiv aus dem Zitat heraus und eine "Wahrheit im Diskurs" ist entstanden.

Beachte: Der absoluten Wahrheit in dem breiten, ähnlichen Feld sind wir nicht einen Schritt näher gekommen, GLAUBEN aber, es zu sein.


Noch bin ich nicht vollständig durch das Thema hindurch. Denn eine Konsequenz unter anderem wäre, dass wir uns in die vollständige Abhängigkeit der wissenschaftlichen Erkenntnistheorie stürzen und jegliche Hilfestellung in a) und b) untergliedern. Das ist dem "schnellen" Informationsfluß allerdings kaum zu vermitteln. Oder erklärt sich irgendjemand freiwillig bereit, den Gegenbeweis anzutreten?



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#7

Beitrag von Milchbaerin » 14. Januar 2010, 14:52

Also auf einfach, es gibt derzeit keine Antwort, ob endogene oder exogene Winterruhe?



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#8 AW: Formica fusca exogene oder endogene Winterruhe?

Beitrag von NIPIAN » 14. Januar 2010, 14:58

Hoi,


mit einem Wort: Jepp.

Es sei denn, irgendjemand hat diesbezüglich Papers, die man ausdrücklich nicht zum Rauchen verwendet.



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