In der näheren Umgebung konnte ich bisher 3 Nester dieser Art entdecken, ein weiteres, sehr kleines auch auf einer kaum benutzten Weide, hier ist eine genauere Bestimmung noch nicht erfolgt. Das angesprochene Nest befindet sich außerdem in einer eher feuchten Umgebung, was die Art Formica pratensis noch unwahrscheinlicher macht, da diese, wie oben gesagt, eher vegetationsarme, wenn auch ggf. mit Büschen versehene, trockene Habitate bevorzugt, wie ich es jedenfalls beobachten konnte.
Das Größte der von mir gefundenen Nester hatte eine geschätzte Größe von minimal 1,50x1,50m, maximal können in Breite und Länge noch einige Dezimeter dazukommen. Das Nest befindet sich teilweise in direkter Nachbarschaft mit Büschen und anderen niedrig wachsenden Gewächsen, und in der längsten Zeit des Tages außerhalb der
der den gesamten Boden bedeckt. [1- Das große Nest- Gesamtansicht]
Das kleinere Nest hat seinen Standpunkt etwa einen Kilometer von dem großen Nest entfernt. Es ist deutlich kleiner und nicht in die Höhe gebaut. Als Materialen wurden Gräser, Nadeln und andere weitere naturrelle Baustoffe verwendet. Das Nest selbst ist umringt von hoch wachsendem Trockenrasen, in der Nähe des Nestes ist das Gras allerdings kürzer gewachsen [2- Das kleine Nest- Gesamtansicht].
Die Arbeiter selbst sind den ganzen Tag unermüdlich beschäftigt. Beim großen Nest konnte ich wochenlang eine Ameisenstraße beobachten, die von mehreren hundert Individuen, gar sogar tausenden, gebildet wurde. Die Spur der Straße selbst verlor sich im Gebüsch, allerdings vermute ich, dass sie zu einem Kirschbaum führt, dessen süße Früchte die Ameisen wohl anlocken.
Auf dem Nest selbst herrschte natürlich auch ein „großes Krabbeln“- wenn ich mir die Arbeiter anschaute, kamen sie mir größer und bulliger vor als die anderen Waldameisenarten, abgesehen von Formica (Raptiformica) sanguinea; Dies allerdings möge mein Eindruck sein und nicht als Tatsache angesehen werden. Die Arbeiter legten auch ein recht großes Sehvermögen an den Tag. Sie schienen mehrere Dezimeter weit sehen zu können und machten sich immer angriffsbereit, wenn ich mich näherte. Es darf als selbstverständlich erachtet werden, dass ich einige der Ameisen auf meine Hand krabbeln ließ, wo sie mich sofort bissen. Ihre Attacken waren kaum zu spüren, nur an einer Stelle, an der mich ein Dorn verletzt hatte, war der Angriff deutlich zu spüren. [3-7- diese Bilder zeigen mehrere der Arbeiter].
An einem Tag im Herbst konnte ich auf dem großen Nest drei
nur durch ihre Flügel zu erkennen. Um Männchen handelte es sich meines Erachtens nicht; Die Köpfe der Alaten [alat-> geflügelt] waren dafür eindeutig zu groß in Relation zum restlichen Teil des Körpers [8- Der Flügel einer Königin ist zu sehen, die hier allerdings wieder in ihr Nest zurückkehrte].
Die Ameisen betrieben auch Trophobiose, da es in der Nähe auf einigen Gewächsen große Blattlauspopulationen gab [9- einige Ameisen beschützen die Blattläuse und nehmen Nahrung auf]. Auf jeden Fall werde ich in diesem Jahr, wenn die Kolonie wieder aktiv wird, weitere Beobachtungen anstellen und sie noch als Ergänzung in einem neuen Beitrag zeigen.
Zu der Waldameise Formica pratensis:
Systematik
Ordnung: Hautflügler (
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Schuppenameisen (Formicinae)
Art: Große Wiesenameise (Formica pratensis)
Diese Arbeiter dieser Art sind 4,5- 9,5 mm groß, die Geschlechtstiere dagegen 9-11 mm.
F. pratensis ist meist
Als erwähnenswert darf auch die Ausbildung einer zweiten Generation von Geschlechtstieren genannt werden, die in wenigen Monaten Abstand voneinander schwärmen! Die erste Generation schwärmt von Ende April bis Mitte Juli, die zweite dagegen zwischen Mitte August bis Ende September.
Die Bilder sind leider nicht sehr gut gelungen, da ich mich mit der Kamera und ihren Tücken noch nicht auskannte. Dies möge mir verziehen werden in der Aussicht auf bessere Bilder in der wärmeren Jahreszeit.
[1] Das große Nest
[2] Das kleine Nest
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