Still und unscheinbar ist der Schmelzmond angebrochen. Noch immer treiben sich wattige Winterwolken über den Himmel und stellen nichts Gutes an, blasen einem frech den Schnee um die Ohren, überdecken die aufbrechenden Schneeglöckchen mit Frost und durchziehen die Tage mit Kälte.
Meine Ameisen sind auch weiterhin Geduldig in ihrer Ruhe unterdessen Gevatter Frost seine Audienzen hält, doch meine Person, von einer rastloseren Spezies, hat sich bereits dem einbrechenden Frühling gewandt. Denn auch dieses Weiß wird sich bald in wärmeren Farben auflösen, die Ameisen werden schlaftrunken die Antennen aus den Höhlen ihrer Bauten strecken, sich blinzelnd die ommatidien Augen reiben; und dann sollen sich ihr Blicke auf eine neue Umgebung heften.
Soweit der Plan. Dafür habe ich auch schon einiges gebastelt und versucht ...und schlussendlich sind meine Erwägungen nicht ganz uneigennützig geblieben. Seitdem letzten Sommer leben die Meisen nun nämlich schon ausserhalb meiner direkten Gesellschaft. (bedingt dadurch das mir überraschend zwei
Zu dieser Zeit sind die Ameisen mit ihren Nestern und Terrarien die hinterste Ecke eines ungenutzten Zimmers verbannt worden – nur auf etwas Lehm und Kies gesetzt und von unliebsamer Dekroration umrahmt.
Kein Kompromiss für voyeuristische Bedürfnisse. Die Ameisen fühlen sich dem Anschein nach recht wohl in dem Raum, eingekesselt zwischen vielförmigen Proteinen – Schaben, Grillen, Phyllium`s und anderem Klamauk, -obwohl der Platz kein vorbildliches Symbol einer gesunden Nachbarschaft stellt- doch durch seine zweckmäßige Benutzung wird das Zimmer nur gezielt begangen und dementsprechend wenig besucht. Neben der anstehenden Pflege sind meine Beobachtungen in gelegentlichen Blicken verwachsen.
In dem kollektiven Gewusel entgeht einem dabei einiges – wenn nicht sogar ein bisschen mehr. Das ist verdammt schade - nicht selten stellt sich das Gefühl ein, jetzt was verpasst zu haben.
Daher das Bedürfnis[font="][font=Verdana]: Die Ameisen werden im Zentrum platziert und wieder zurück in die heimische Metropole geholt. [/font][/font]
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[/font] [font="]Nachdem ich nun damit begann unwillig und unentschlossen einige Bücher aus dem Regal zu kauben (und sie sogleich reumütig zurückschob), nachdem ich auf dem Schreibtisch Platz geräumt hatte (und nur zwei Stunden später an gleicher Stelle ein neuer Stapel Papier wuchs), nachdem ich die Wände abgelaufen bin auf der Suche nach Raum für neue, hölzerne Auswüchse … und nachdem ich anschließend erwog mein Pflanzenterrarium zu unterteilen oder irgendeine Zimmerecke zu räumen überrumpelte mich plötzlich die Erkenntnis: Mensch, vier so Kolonien brauchen wirklich ganz gewaaa(aa!)ltig viel Platz.[/font]
[font="]Durch mein Dilemma hat sich das mit der Zentralisierung also wörtlich vollzogen und ihr neues Heim ist mitten im Zimmer aus`m Boden gewachsen.
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Jetzt hadere ich doch noch.
Habe ich mit meinem Bedürfnis sie gemeisam in meinem Zimmer unterzubringen nicht doch zu viele Abstriche gemacht?
Zu offenen Wasserflächen hatten sie immer Zugang - und bisher ist mir keine Ameise ertrunken - nur die einzelnen Inseln sind wesentlich kleiner als ihre Terrarien, die Bepflanzung tot, der Boden unnatürlich. Ich bin noch etwas im Zweifel.
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(im leeren Zustand)..
Die Maße sind 130/80, unten bei der Leuchtstoffröhre habe ich eine kleine Heizung eingebaut, - die Holzecke versteckt einen Nebler und eine Pumpe, die das Wasser bewegen und wechseln soll, darauf will ich noch eine kleine Lampe anbringen und nun meine Frage an die Erfahrungen des Forum: Geht das so?
Dieses Forum gefällt mir übrigens ausnehmend gut und die Auswahl der Ideen, Anregungen und Beiträge ist wirklich ausgezeichnet. Alles ist hier aber auch sehr ausführlich und gewaltig, deswegen hoffe ich keine Frage gestellt zu haben, die bereits gefragt worden ist - über Inseln hat die Forensuche jedoch nicht gerade viel ausgespuckt.
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