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Messor barbarus - Fotos

Fotos von einheimischen und europäischen Ameisenarten.
anthropod
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#33 AW: Messor barbarus - Fotos

Beitrag von anthropod » 20. Februar 2010, 09:14

Das Becken ist nun ohne Neueinrichtung in Betrieb gegangen. Nach der ersten Neugier hat sich der Ansturm auf die PTFE-Schicht etwas gelegt. Allerdings scheinen sie die Laufwege in den Ecken schon markiert zu haben, denn wenn sie nun die Wände hochlaufen, dann überwiegend dort. Als Bodengrund gibt es Kies in Korngrößen von 1mm an aufwärts. Durch Verzicht auf Sand oder Erde hoffe ich, daß es im trockenen Becken nicht staubt, was möglicherweise Einfluß auf Einsicht und den Ausbruchsschutz haben könnte.

Körner und auch Insekten sind noch uninteressant. Was zählt sind Steine (später mehr dazu) und Wasser. So eine Hightech-Tränke ist wirklich was Wunderbares! Nie mehr täglich Wasser auffüllen; vorerst.
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Trotz der sehr kleinen Wasseroberfläche im Vergleich zu ihrer gewohnten Wasserquelle neigen sie stark zum Ertrinken, deshalb auch hier zusätzlicher Schutz. Vielleicht müssen sie sich auch erst daran gewöhnen. Bei ihrem alten Wassernapf hatte ich am Ende den Eindruck, ich hätte ihn auch "mit tiefem Wasser" stehen lassen können.
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Hier noch der provisorische Eingang mit Bleistift. Sie sind dabei den Beckenverbinder zuzubauen.
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Bauaufsicht und Wachschutz. Inzwischen ist die Öffnung fast völlig verschlossen.
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Im Becken graben sie überall kleine Löcher, aber der Kies gibt schnell nach, was einen Nestbau in größerem Umfang (hoffentlich) verhindert.
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So etwa sieht es momentan aus. Der Bleistift wurde gegen einen Ast ausgetauscht. Links liegt vorerst der Ast für die linke Bohrung und zukünftige Erweiterung. Denn die Äste sind voller Maden, die die Ameisen ruhig rausfriemeln können. Etwas Struktur fehlt noch im Becken. Eine große Wurzel wär nicht schlecht und etwas mehr und größere Steine oder ein paar Rindenstücke zum Verstecken.
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Seit zwei Tagen halten sich die Ameisen bevorzugt im Schlauch auf. Sie sitzen so dicht, daß wohl kaum ein Durchkommen ist.
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Der Eingang wird weiter verbaut.
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Hier das Nest mit erschreckend wenig Ameisen, aber die sind alle Schlauch. Auch die Königin ist auf Reisen, aber noch vorhanden. Das war das erste, was ich nach dem Auswintern überprüft habe. Sonst versuch ich sie so wenig wie möglich zu stören, bis sie sich an die neue Anlage gewöhnt haben.
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Der andere Nestteil ist auch fast leer und wird als Friedhof und Müllplatz benutzt. Diese Woche sind etwa 20-40 Ameisen gestorben. Fast nur kleine Minor-Arbeiterinnen, also vielleicht altersbedingt. Vielleicht waren sie auch schon länger tot und werden erst jetzt entsorgt. Eine andere Ursache außer möglichem Umzugsstreß kann ich nicht erkennen. Im Moment macht mir etwas Sorgen, daß die Königin aus dem Nest ausgezogen ist und daß sie kein Futter annehmen. Aber das wird schon.



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#34 AW: Messor barbarus - Fotos

Beitrag von anthropod » 7. April 2010, 23:45

Inzwischen haben die Messor das Becken ganz gut angenommen und genießen das große Platzangebot.
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An der Tränke herrscht immer Betrieb.
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Melone wird gern genommen ...
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.. und inzwischen komplett verwertet. Das bleibt nach wenigen Tagen übrig.
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Lecker Zophobas - inzwischen nehmen sie fast soviel wie vor der Winterpause. Was sie damit machen ist etwas unklar. Im Moment gibt es einsehbar nur einen ml mittlere Puppen und etwa 5 mittlere bis größere Larven.
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Tote werden eine Zeit lang spazierengetragen, bis sich der richtige Platz für sie findet. Im Moment sterben mehr Ameisen, als neu dazukommen. Aber kritisch ist es noch nicht.
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Mit manchen Tieren verstehn sie sich gut. Diese Feuerwanze blieb trotz vielfachem direkten Kontakt über eine Woche am Leben und wurde wieder in die Freiheit entlassen.
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Anfangs haben sie hier und da mal etwas Müll unter Steinen und Deko versteckt. Nun gibt es teils größere Müllhaufen, die auch ab und zu hin und her geräumt werden. Der Übergang zwischen externem Körnerlager und Müll ist dabei fließend.
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Außer Zophobas bekommen sie noch Fliegen, Spinnen und teils Lebendfutter, was grad so auffindbar ist.
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Mein Dremel ist auch endlich angekommen. Warum die Teile nur so über den grünen Klee gelobt werden? Die sind sch... (schlecht) -- kauft euch das bloß nicht! Das Handling ist dürftig und selbst die Original-Fräs-Aufsätze für 5€ pro Stück haben die Haltbarkeit von einem Blatt Toilettenpapier. Mist-Teile...
Also jedenfalls wurde umdisponiert und von fräsen und ausstemmen auf gießen umgesattelt. Am Montag waren endlich alle Vorbereitungen erledigt und die Form samt Armierung fertig. Hier ein Bild kurz vorm Auffüllen. Nach ein..zwei Wochen Trockenzeit werd ich weitersehn. Es muß endlich ein haltbares durchfreß-sicheres Nest her!
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Den Tetramorium geht es super. Mit 16 Tieren sind sie aus der WInterruhe gekommen. Zwei und alle Puppen sind kurz danach gestorben. Die Larven haben überlebt.
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Inzwischen sind fast alle Larven verpuppt und die Königin sieht aus wie eine kleine Wespe. Teils hab ich etwas entfernt vom Nest eine Kerze brennen und die geringe Wärme, die davon am Nest ankommt nutzen sie um die Brut komplett Richtung Kerze zu räumen. Später dann wieder zurück Richtung Wassertank.
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Die T. sind sehr aktiv meist sind 30-50% im Außeneinsatz und sie können wahnsinnig schnell rekrutieren und viel wegschleppen. Im Moment vom Unterhaltungswert her besser als die Messor.



Vor einiger Zeit hab ich in einem anderen Forum mal gelesen, daß jemand im Winter nach Messor-Futter gesucht hat und derjenige hat nicht grad die hilfreichsten Antworten bekommen. Aber auch im Winter gibt es Samen zu finden. Beispielsweise Eschen-Samen gibt es das ganze Jahr über und im Winter auch Kastanien und Eicheln. Dummerweise werden diese alle von Messor nicht gern genommen. Etwas besser laufen Bucheckern, die vielleicht auch noch einige Zeit liegenbleiben. Sehr gute Ergebnisse liefern Fichten- und Kiefernsamen, die im Winter gut - aber zumindest hier bei mir nur in Kleinstmengen - findbar sind. Bessere Ergebnisse hat man da beispielsweise mit Ackerhellerkraut und Ampher. Beides wird sehr gern genommen und solange sich Tauwetter und Frost nicht zu oft abwechseln bleiben viele Pflanzen samt Samen den ganzen Winter über stehen -- ich hab noch bis Ende Januar ernten können.


Die Messor machen mir ein wenig Sorgen, weil sie kaum Brut haben. Ich hoffe das ändert sich bald, denn im Moment stirbt pro Tag etwa eine Ameise. Nur kleinere, die Major-Arbeiterinnen sind wahrscheinlich noch zu jung. Die Königin lebt aber noch. Vielleicht haben sie die Larven auch nur wieder in den Anschlußstücken versteckt. Der Protein-Bedarf ist jedenfalls hoch.

Die Updates werden in nächster Zeit etwas seltener, denn es gibt immer weniger neues zu berichten. Vielleicht werd ich den Bericht auch in einer etwas anderen Form neu starten, möglicherweise auch an anderer Stelle. Aber nichts Genaues weiß man noch nicht. Erstmal bleibt alles beim Alten.



anthropod
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#35 AW: Messor barbarus - Fotos

Beitrag von anthropod » 8. Mai 2010, 23:25

Es ist wieder mal Update-Zeit. Obwohl es wenig neues und erst recht wenig erfreuliches zu berichten gibt. Aber der Reihe nach...

Süße Früchte sind nun wirklich der Renner bei den Messor, hier wieder mal Melone. Sie schneiden richtige Stücke raus...
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Hier kann man's auch sehn -- eine Ameise hat ein Stück Apfel abgetrennt. Apfel läuft auch gut, genauso wie Weintrauben. Alles nehmen sie aber auch nicht, z.B. Banane, Heidelbeere, Schwarze Johannisbeere.
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Sehr gern nehmen sie im Moment geschroteten Mais und einen Teil von Rasen-Saat. Ich hab so eine Rasen-Mischung aus drei verschiedenen Sorten; einen Teil lassen sie immer liegen -- wenn ich nur wüßte welche Sorte das ist... Der Verbrauch ist aber weiter gering, etwa ein gestrichener Teelöffel Samen pro Woche. Und es gibt neue Steppengrillen, die ich diesmal nicht überbrüht habe. Unüberbrühte Insekten werden klar bevorzugt.

Und endlich endlich nach Irrungen und Wirrungen gibt es ein neues Nest! Hier noch im Rohbau. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Trotz langer Planung mußte beim Bau an einer Stelle ein wenig improvisiert werden; und optisch gibt es ein paar Mängel. Dafür bin ich bei der Verarbeitung von Beton nun um einiges schlauer und beim nächsten Nest wird alles (noch) besser.
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Wie gesagt, optische Mängel -- an einigen Stellen blättert schon der Putz ab. Das Nest ist aus Beton und hat ein Volumen von knapp sechs Litern. Nutzraum für Gänge und Kammern sind etwa 1100ml. Es gibt eine Glasscheibe in DIN A4 Größe. Bei Beton muß man ja immer ans Gewicht denken. Vorm Bau hatte ich es auf 9,7kg geschätzt. Hinterher gemessen wurden 9,3kg. Immer noch ein schwerer Brocken, aber machbar. Die Ziele beim Bau waren Durchknabbersicherheit, viel Platz bei (relativ) wenig Gewicht und bessere Einsicht. Die Messor scheinen immer nur an die Decke zu k.cken (darf man das hier sagen?), was bei einem liegenden Nest Nachteile bringt. Hier lassen sie die Scheibe hoffentlich sauber. Apropos Scheibe: Ich glaub niemand, der einmal Glas verbaut hat, wird wieder Plexiglas in die Hand nehmen. Das ist ein Unterschied wie HD TV zur Fernsehtruhe. Einfach ein super Durchblick und Augenschmauß.
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Nachdem die ersten 30 Ameisen eingezogen waren mußte ich leider feststellen, daß ich das Glas nicht plan eingeklebt hatte, an einer Ecke lag es auf einem Steinchen auf und ließ eine Lücke von fast 1mm. Also wieder abgebaut und Not-Auszug für die ersten Freiwilligen. Wenigstens konnte ich so mal testen, ob das Glas wie geplant einfach wechselbar ist. Ist es! Dafür waren extra die zwei Kerben am Rand vorgesehen. Seit heute abend hängt das korrigierte Nest wieder an der Anlage und seit einer Stunde sehen sich wieder Messor drin um.
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Die zwei alten Nester werden in zwei..drei Wochen schrittweise zurückgebaut, weil sich in einem die Messor immer weiter durchfressen. Eines werden die Tetramorium bekommen, wenn sie etwas mehr Platz brauchen. Das andere vielleicht eine andere Art im Spätsommer, mal sehn wie ich Platz habe.

Allgemein läuft es im Augenblick nicht so gut mit den Messor: sie haben an Brut nur eine Puppe. Woran es liegt ist nicht ganz klar. Sie stehen nun insgesamt etwas dunkler als letztes Jahr. Ich halte sie ein wenig trockener, um ihre Durchknabberei zu verzögern und den Gasbeton nicht zu sehr aufzuweichen. Möglicherweise lag die Heizmatte nicht plan auf dem Nest auf, was ich diese Woche nachgesehen und sichergestellt hab. Oder die Heizleistung (3W) reicht für die Koloniegröße nicht mehr aus. Jedenfalls ist der Grund nicht ganz klar.
Nach der Winterruhe gab es ja einige Todesfälle. Das hat nun gestoppt, aber die Entwicklung stagniert.


Wenigstens bei den Tetramorium sp. geht es aufwärts. Nun sind es knapp 30 Arbeiterinnen. Ich kann sie garnicht oft genug loben. Dabei brauchen sie kaum Futter und ich frag mich teils wovon sie überhaupt leben. Im Nest können sie zwar an der Plexiglas-Scheibe überkopf laufen, aber wahrscheinlich nur durch Kondenzwasser oder statische Aufladung. In der Arena hab ich sie noch nie an Wänden oder der Decke gesehen und scheinbar kommen sie nicht in die Plastik-Futternäpfe hinein. Und ich wundere mich, warum sie die Leckereien dort drin nicht nehmen...
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Dreckspatzen sind sie allerdings schon...



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#36 AW: Messor barbarus - Fotos

Beitrag von anthropod » 9. Juni 2010, 22:16

So, es ist wieder einmal soweit für neue Bilder.

Diese beiden sind die letzten Bilder aus dem alten Nest. Nach dem Leerräumen hatten es die Messor noch eine Weile zum Ameisenbrot-Backen und Sich-Putzen verwendet.
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Inzwischen ist das Nest ganz zurückgebaut. Hier mal ein Bild des Lochs, das sie gegraben haben. Etwa 5mm im Durchmesser und knapp 4cm tief. Sie können sich also auch ohne großen Platzmangel pro Monat 5mm tief in Gasbeton graben. An zwei Stellen hatten sie weitere Löcher angefangen, waren aber nur 2-4mm tief gekommen. An den Anschlußstücken sah es allerdings auch weniger gut aus. Inzwischen ist das Nest wieder gesäubert und die meisten Löcher verfüllt. Bald geht es an die Tetramorium sp.
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Hier nun das neue Nest im Einsatz. Es ist noch viel Platz, die meisten Körner sind nun hier, allerdings in den oberen Kammern und nicht den extra dafür größeren unteren Kammern. Die Heizfolie verdeckt leider total die Sicht. Allerdings haben sich schon ein paar neue Larven blicken lassen. Wahrscheinlich lagen die bisherigen Probleme tatsächlich an einer nicht dicht genug aufliegenden Heizung.
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Allerdings gibt es auch unerwartete Probleme. Körner und Müll rutschen zwischen Nest und Scheibe und drücken die Scheibe wahrscheinlich mit der Zeit nach außen. Das nächste Nest wird also wieder liegend. Das hat gleich weitere Vorteile: einen niedrigen Schwerpunkt und die Heizfolie kann einfach aufgelegt werden und muß nicht an die senkrechte Scheibe geklebt werden.
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In der Arena gibt das PTFE langsam auf. Zugegeben hab ich nicht allzu sauber gearbeitet und die Schicht war nicht lang genug. Besonders an den Ecken gibt es nach und in Lampennähe. Entweder ist Wärme nicht gut für PTFE oder durch die Wärme werden gerade diese Stellen mehr belaufen und abgenutzt. In der nächsten Zeit werd ich also die Arena nochmal abklemmen und erneuern müssen. Durch das Antstore-Lüftungsgitter kommen die kleinsten Messor übrigens gut durch. Aber schon wenig größere bleiben mit der Gaster stecken.

Hier nochmal die Tetramorium, inzwischen knapp 50. Sie bekommen fast nur Körner und Insekten. Ab und zu Obst aber kein Zuckerwasser oder Honig. Honig hätten sie zwar manchmal gern, aber sie neigen stark zum ertrinken. Im Gegensatz zu den ordentlichen Messor kommt bei den T. alles durcheinander. Larven, Mückenbeine und Körner, alles auf einem Haufen.
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#37 AW: Messor barbarus - Fotos

Beitrag von anthropod » 27. Dezember 2010, 18:25

Nach langer Zeit wieder mal Update. Dieses Jahr gab es bis auf ein paar Nachrichten von O... praktisch kein Feedback zu den Messor; dafür ungerechtfertigte Negativbewertungen die mir hier den Spaß verderben. Diesmal ohne Bilder, einige hätte ich noch auf Lager, aber noch nicht nachbearbeitet. Wenn jemand wirklich Interesse daran hat, bitte melden.

Rückblickend zu 2010 ist zu sagen, daß die Entwicklung der Messor stagniert hat und rückläufig war. Aktuell sind es nur noch ca. 500 Ameisen mit einem starkem Überhang an Media und Major (ca. 90%); Minor sind kaum noch vorhanden. Etwa vom Sommer an wurden keine Körner mehr angenommen -- ich hab wirklich alles angeboten. Eingelagerte Körner wurden aber verwertet, ebenso Insekten und Obst.

Im Sommer gab es ein starkes Milbenproblem. Anfangs hab ich es kaum bemerkt, ich dachte nur, daß die Messor den Ausbruchschutz abgenutzt haben und nun auch Exkremente an den höheren Stellen und am Deckel der Arena hinterlassen. Am Ende waren die Milben vor allem an Futtertieren und auf dem Deckel unter dem Strahler. Im Nest oder an Ameisen wurden keine beobachtet. Das Nest wird auch völlig trocken gehalten. Lösung: Der Bodengrund der Arena wurde überbrüht und die Arena selbst mit Alkohol ausgewischt. Danach gab es vier Wochen lang keine Futterinsekten mehr um eventuell vorhandene Rest-Milben auszuhungern. Das hat gut geklappt. Wahrscheinlich hab ich überfüttert. Später sparsamer gegebene Futterinsekten wurden weitgehender verwertet als früher.

Vor ein paar Wochen hab ich leider festgestellt, daß die Königin verstorben ist. Wahrscheinlich schon im Frühsommer. Sie ist nicht, wie sonst oft zu lesen ist, auf dem Müll entsorgt worden, sondern ist noch im Nest. Im Prinzip steht sie ganz normal da, also nicht zusammengekrümmt oder anders deformiert. Sie hat nur abgebissene Fühlerenden. Sie wird auch von den Arbeiterinnen noch geputzt und bei Störungen im Nest umhergetragen.

Ursachen/Gründe: Auf die Verhaltens-Auffälligkeiten im Jahresverlauf hab ich nicht schnell und genau genug reagiert. Durch die Nest-Konstruktion als Standnest mit angeklebter Wärmematte war nur sehr eingeschränkt Nesteinsicht möglich. Nach dem Ende der Winterruhe hat die Königin definitiv noch gelebt. Bei Kontrollblicken im weiteren Jahresverlauf hab ich nur noch darauf geachtet, ob sie da ist. Und hab zur Streßvermeidung nicht so lange gestört, bis ich auch Bewegung beobachte. In einem wusselnden Ameisenhaufen ist es nicht so einfach zu sehen, von welchem Tier im Haufen eine Bewegung kommt. Die Todesursache ist unklar. Vorstellbar ist für mich, daß sie vielleicht im trockenen Nest nicht genügend Wasser von ihren Töchtern abbekommen hat, daß Obst mit Insektiziden belastet war oder sonstiges (Krankheit, ...)

Was mit der Rest-Kolonie passiert hab ich noch nicht entschieden, entweder langsamer Alterstod oder ein schnelles Ende auf dem Fensterbrett. Im nächsten Jahr wird es aber sicher eine neue Messor sp. Gründerkolonie geben (ob M. barbarus weiß ich noch nicht).

Zum Beton-Nest: Stehende Nester sind sch.... -- nie wieder! Die Nesteinsicht ist eingeschränkt und die Ameisen schieben Müll zwischen Nest und Scheibe. Im Frühjahr werd ich mir ein neues liegendes Nest gießen. Was für andere vielleicht ganz interessant ist: Auch Beton hält Messor barbarus nicht stand. Sie schaffen etwa 5mm pro Jahr. Bei Wandstärken von 3cm bei mir kein Problem -- aber beim Nestbau zu bedenken. Während in Ytong bei mir ausschließlich Minor bis Media knabbern, wird in Beton von Major gegraben. Und nochwas: Messor barbarus knackt die Alugitter (0,2mm Maschenweite) eines bekannten Ameisenshops. Senkrechte Gitter auf Bodenniveau (Belüftung, Anschlußstück-Abschluß) werden von Majoren recht schnell erledigt mit etwa 15mm Schnittlänge in vier Wochen. Gitter im Deckel halten bisher stand. Allerdings hab ich am Deckel noch keine Major gesehen, vielleicht sind die zu schwer zum Überkopf-am-Glas-Laufen. Meine Alugitter-Reste werde ich nun zwei- oder dreilagig aufbrauchen und dann auf Stahl umsteigen. Mal sehn.


Dieser Bericht ist beendet.



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