Gipsnest für Lasius flavus

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Praetor
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#1 Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von Praetor » 22. Februar 2010, 22:08

Moin allerseits,

seit Mai 2009 steht eine kleine Kolonie Lasius flavus (ca. 30-40 Arbeiterinnen) unter meiner Aufsicht. Sie befindet sich in einem kleinen Formicarium (30 cm x 20 cm). Noch sind sie in Winterruhe, allerdings ist der Wassertank des Reagenzglases inzwischen quasi leer. Ich beabsichtige, nach dem "Aufwachen" ein Gipsnest als Alternative anzubieten. Dazu bräuchte ich Beratung bei der Entscheidung zwischen 2 Alternativen:

1. ein großes Gipsnest über die gesamte Breite des Formicariums (nach diesem Vorbild: http://www.ameiseninfos.de/html/mit_platte_4554.html ) mit einem Wassertank hinter dem Gipsnest. Nur wäre die Kolonie darin zur Zeit ziemlich verloren.

2. erstmal ein kleiners Gipsnest. Ich könnte mir vorstellen, dass kleinere Kolonien auch erstmal kleinere Nester bevorzugen. Die Frage wäre, ob auch kleine Gipsnester einen Wassertank benötigen bzw. ob Lasius flavus die nötige Feuchtigkeit im Nest auch durch das Eintragen von Wasser aus einer extern angebotenen Wasserquelle selbst "einpegeln" kann?

Hat jemand schon Erfahrungen damit gesammelt?

Danke



Exot
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#2 AW: Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von Exot » 22. Februar 2010, 22:14

Hallo Praetor,

Du könntest auch gleich ein großes Gipsnest gießen, und die Kammern mit Kieselsteinen ausfüllen, dann werden deine Lasius flavus den benötigten Platz
selbst bestimmen.

Oder du gießt ein kleines Nest, und ja er braucht einen Wassertank, weil Lasius flavus es feucht lieben, und je nach dem wie die Kolonie wächst bietest du dann ein größeres Gipsnest an.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!

Mfg Exot


Der Mensch ist der einzige Primat, der seine Artgenossen ohne biologischen und ökonomischen Grund tötet und quält und der dabei Befriedigung empfindet.

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christian
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#3 AW: Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von christian » 23. Februar 2010, 14:37

und die Kammern mit Kieselsteinen ausfüllen, dann werden deine Lasius flavus den benötigten Platz
selbst bestimmen.


Nein, sie können defintiv keine Kieselsteine (ich hab' da jetzt sowas ist Kiesgröße vor mir) herumschleppen, und bestenfalls aus versehen eine kleine Lavine auslösen, was noch schädlich für sie ist.

mfG

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swagman
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#4 AW: Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von swagman » 23. Februar 2010, 14:53

Hallo.

Sand geht auch zum auffüllen und den können sie sehr gut rausschaffen. Solange der feucht ist bleibt er auch relativ stabil, ansonsten eben Sand/Lehm Gemisch. Aber da würde ich nicht die fertige Mischung direkt verwenden, sondern noch reichlich Sand untermischen. Dann ist es nur leicht lehmig, dadurch noch etwas stabiler und verschmiert die Scheiben nicht.

Es kann nur passieren, dass die Ameisen ihren Müll irgendwo in so einem großen Nest vergraben. Das kann schnell schimmeln. Ich "impfe" solchen feuchten Nester immer mit einigen Bewohnern aus meinen Tropenbecken. Springschwänze und Weiße Asseln können gut mit den Ameisen zusammen in so einem Nest leben. Oft benutzen die Ameisen nicht das gesamte Nest, dadurch bleiben den Kleinstlebewesen Rückzugsmöglichkeiten.
Allerdings muss man nach der Winterruhe eventuell nachimpfen. Den tropischen Asseln bekommt die Dauerkälte nicht so gut.



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Chrischan42
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#5 AW: Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von Chrischan42 » 23. Februar 2010, 18:20

Hi Praetor,

gleich ein etwas größeres Nest zu gießen ist eigentlich nicht verkehrt. Das wird dann sicher die nächsten 2 Saisons reichen. Zum Auffüllen würde ich auch zu Feinkörnigerem raten. Das ist eine gute Methode, das Nest anfangs nicht so groß ausfallen zu lassen und sie können selbst "anbauen". Ein Nachteil könnte aber evtl. sein, eine eingeschränkte Sicht ins Nest zu haben. Wenn du dich von den RG-Nestern lösen möchtest, musst du meines Erachtens nach kein neues anbieten. Nur Wasser würde ich in der Nähe des jetzigen Nestes stellen. So können sie sich noch etwas selbst versorgen, solange sie auf Suche sind, falls auch der letzte Tropfen im Tank versiegt.

Ich selbst habe auch eine Lasius flavus Gyne mit 11 Arbeiterinnen und werde ihnen in dieser Saison eine Farm anbieten, so können sie alles selbst in die Mandibeln nehmen. Mit dem Umzug haben sie sich bei mir nicht so schwer getan, wie meine Lasius niger. Das ging ganz flott, als mein Tank leer war. Sie mögen es doch etwas Feuchter.

Na dann, viel Erfolg und Spaß bei/mit deinen gelben Erdlingen. VG, Chris


Ich halte:
seit April 2009 eine Lasius cf. niger Kolonie, aktuell ca. 4000 Frauen

Praetor
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#6 AW: Gipsnest für Lasius flavus

Beitrag von Praetor » 23. Februar 2010, 23:52

OK,

erstmal vielen Dank für die Antworten.

Dann wird es also gleich ein "Großprojekt". Das mit dem teilweise Befüllen muß ich nochmal überdenken.

(Das ist wohl irgendwie ein "running gag" der Evolution, daß einem immer die Frauen zum Arbeiten bringen. ;))



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