Wenn Haustiere unbequem werden...

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Ant's Home
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#25 AW: Wenn Haustiere unbequem werden...

Beitrag von Ant's Home » 27. Februar 2010, 13:07

Hi,

ich wĂŒrde gern zweierlei anmerken:

1. Zum Ausgangsthema denke ich natĂŒrlich auch, dass es unverantwortlich ist, etc.
Doch meiner Meinung nach gibt es noch ein anderes Problem, was man in einem solchen Fall bedenken sollte, nĂ€mlich dass hier ein Tier aus frender Umgebung in hiesige Biotope gelangt. In diesem Fall war wohl relativ sicher, dass das Tier stirb, aber man stelle sich vor die Schlange hĂ€tte es ĂŒberlebt und schlĂ€ngelt da draußen rum ;)

2. Ich stimme mit eastgate und Klasi ĂŒberein, dass töten und human sich einfach gegenseitig ausschließen. Jedoch sollte man meiner Meinung nach vorsichtig mit Urteilen ĂŒber die 'böse Fleischindustrie' sein...
NatĂŒrlich könnte man die Schlachtung in vielerlei Hinsicht noch schmerzfreier machen, aber die dafĂŒr aufkommenden Kosten will dann auch wieder keiner tragen.
Außerdem sind manche Schritte, wie beispielsweise das ausbluten vonnöten um das so wie es gegessen werden soll zu produzieren...

Ich rate nur jedem mal in einem Schlachthof vorbei zu schauen und das ganze mal auf sich wirken zu lassen... es lohnt sich!

Und ich esse immernoch Fleisch ;)

Liebe GrĂŒĂŸe Paul



Jan
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#26 AW: Wenn Haustiere unbequem werden...

Beitrag von Jan » 27. Februar 2010, 14:02

Hallo,

Ich möchte keine Lanze fĂŒrs Schlachten brachen, aber als jemand, der schonmal an einem Schlachthof gearbeitet hat und alle möglichen Verarbeitungsprozesse neben dem eigentlichen Schlachtvorgang gesehen hat, will ich mal ein bisschen was dazu sagen:

1. Der Schlachtvorgang sowie die Ankunft der Tiere am Schlachthof wird stĂ€ndig von TierĂ€rzten ĂŒberwacht die natĂŒrlich amtlich angestellt sind und nicht bei dem betreibenden Konzern. Wenn da Tiere unsachgemĂ€ĂŸ transportiert werden wird dem Verantwortlichen schon auf die FĂŒĂŸe getappt, sodass das kein 2. mal vorkommt.


2. CO2 BetĂ€ubung: Das stimmt nicht, wĂ€re viel zu kompliziert (extra Raum), wĂŒrde viel zu lange dauern und wĂ€re je nach Tier verschieden effektiv.

Es wird mit Strom gearbeitet: 1 Metallplatte an die Schnauze und eine an die Bauchunterseite, dann fließt kurz Strom, und das Tier ist weg.

3. Schlachten ist gesetzlich definiert als "Tötung durch Blutenzug". Ich finde das richtig, da auch das Blut verwertet wird. Überhaupt: von einer Kuh die heute geschlachtet wird wird sogut wie alles neben dem Fleisch auch verwertet.
Finde ich respektvoller und "humaner" als wenn ich nur das Fleisch und das Fell nÀhme und den Rest wegschmeisse.

4. Dauert der eigentliche Schlachtvorgang (betĂ€uben, töten, Kopf runter, Fell abziehen, ausweiden und dann den Torso halbieren) nur wenige Minuten. Man kann nicht darĂŒber reden wenn man es selbst nicht gesehen hat.


Ich mache mir eigentlich fast immer wenn ich Fleisch esse bewusst, dass ein Tier gestorben ist, damit ich das essen kann. Und ich bedanke mich dafĂŒr.


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paxi
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#27 Wenn Nutztiere genutzt werden...

Beitrag von paxi » 28. Februar 2010, 10:58

Dann schweife ich auch mal ab....

@Jan: CO2-BetĂ€ubung wird z.B. in Europas grĂ¶ĂŸtem Schlachthof bei Klasi vor Ort durchgefĂŒhrt. Da fahren die Schweine gruppenweise im Paternoster durch eine CO2-gefĂŒllte Grube. Die ElektrobetĂ€ubung wird wohl nur in kleineren Betrieben angewendet - wenn da die Zange mal nicht richtig sitzt wirdÂŽs richtig fies (schon selbst erlebt...). CO2 stelle ich mir da wesentlich "angenehmer" vor. Siehe UnfĂ€lle in Weinkellern etc. - man merkt erst, wenn man nicht mehr aufwacht, dass man tot ist. ;)

@Klasi: Vom Milchwirtschaft hast du ja nicht so die Ahnung - aber das kann ja noch werden. Spreche mal mir ÂŽnem Bauern.;)
Die Vorschreiber haben ja zu den biologischen AblÀufen schon einiges korrigiert. Eine ErgÀnzung noch:

BeschÀftige dich mal mit der EU-Milchmarktordnung und der Quotenregelung, dann wird einiges klarer - es gibt bei der Milch keinen freien Markt.
Der Wikipediaeintrag zur Milchquoteist als Einstieg ganz brauchbar.

Der einzelne Landwirt versucht bei fallenden Preisen ĂŒber Mehrproduktion (im Rahmen "seiner" Quote) das Betriebsergebnis zu halten (der neue Stall / Trecker etc. muss ja abbezahlt werden). Da das aber die meisten genauso machen gibtÂŽs noch mehr Überproduktion und weiter fallende Preise - ein Teufelsreis, an dem die Quotenregelung m. E. nicht ganz unschuldig ist: Betriebe, die aufgeben, verkaufen ihre Quote und die Milch wird dann wo anders produziert - die Gesamtmenge bleibt gleich (zu hoch) und damit auch die Erzeugerpreise niedrig.

Meiner Meinung nach ist das von den Oberen auch genau so gewollt, damit die Lebensmittel schön billig bleiben (Brot und Spiele, niedrighalten der Inflation) und die Landwirte weiter am Subventions-GĂ€ngelband gehalten werden können (Stichwort Cross Compliance). Nebenbei sichert man damit eine Menge BĂŒrokratenjobs - manchmal habe ich den Eindruck, dass es mehr Landwirdschaftsverwalter als Landwirte gibt...

Zum eigentlichen Thema: Dem Vorschlag mit "nackt im Sibirien" stimme ich zu!!

LG, paxi



Jan
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#28 AW: Wenn Nutztiere genutzt werden...

Beitrag von Jan » 28. Februar 2010, 11:43

paxi hat geschrieben:@Jan: CO2-BetĂ€ubung wird z.B. in Europas grĂ¶ĂŸtem Schlachthof bei Klasi vor Ort durchgefĂŒhrt. Da fahren die Schweine gruppenweise im Paternoster durch eine CO2-gefĂŒllte Grube.


Ja, Du hast Recht, bei Schweinen und GeflĂŒgel findet diese Methode Anwendung, ich hatte mich leider ohne das zu erwĂ€hnen nur auf Rinder bezogen.

Die ElektrobetÀubung wird wohl nur in kleineren Betrieben angewendet - wenn da die Zange mal nicht richtig sitzt wirdŽs richtig fies (schon selbst erlebt...).



BetÀubung mit der Zange findet m.W. nur in Kleinstbetrieben (beim Metzger der hin und wieder selbst schlachtet) statt.
Wie gesagt im Schlachthof ist das eine automatisierte Maschine, die dafĂŒr entworfen wurde die Tiere grĂŒndlich und problemlos zu betĂ€uben.


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