chrizzy hat geschrieben:So auch mit rotlicht - bis das Gegenteil bewiesen ist, gilt weiterhin die wissenschaftliche Hypothese, dass Ameisen rotblind sind.(...)
KayRay hat geschrieben:Warum sollte beispielsweise eine Art der gleichen Gattung mit ähnlichem Lebensstil ein völlig anderes Farbempfinden haben?
Die Argumentationen sind wissenschaftlich akzeptiert und werden derart angewendet. Ob sie schlüssig sind, ist damit allerdings nicht festgelegt.
Diese Erkenntnisse sind jeweils ein zeitweiliges, als korrekt angenommenes Ergebnis. chrizzy hat richtig ausgesagt, dass sie widerlegt werden müssen.
Deshalb zieht man die das Ergebnis betreffende Studien hervor und kritisiert diese auf ihre Validität (Kraft - Durchführung) und ein paar andere Dinge (Sensitivität, Spezifität etc.).
Was mir Schwierigkeiten bereitet: Worauf basiert in der Studie der Begriff "Rot"? Physikalisch rein ist er hier richtig definiert (CIE). Allerdings "biologisch/biochemisch" verwandt, muss man die Auswirkung auf das System beachten. Sprich: welcher Bereich ist für uns interessant und welcher ist untersucht worden? Interessant für uns ist ein Bereich, bei dem Ameisen nicht reagieren, weil zwar Photonen auf sie einprasseln (und "zurückgeworfen" werden), aber keine Rezeptormoleküle zum Zerfall bewegt werden. Die Zurückgeworfenen von uns jedoch "bemerkt" werden (also Rezeptormoleküle "aktiviert" werden).
Aber die Studie ist hier möglicherweise zu weit gefasst. 625nm - 700nm + Intensität (Spektrumsverlauf). Nehmen wir an, wir haben ein mieses, kleines Molekül, welches ausgerechnet bei 600nm gerne zerfällt. Ich bestrahle aber mit 625nm und einer genügend hohen Intensität, sodass das Molekül nicht nur ein wenig zittert, sondern seufzend zerbröselt und die Signalkaskade in Gang setzt. Blöd gelaufen, damit wird der Rückschluß gesetzt, dass "Rot" eine Reaktion fordert. Nun stehe ich eben vor der Frage ob das möglich ist, oder nicht.
Das Ameisen nicht gleich zu unserem S-M-L-Spektrum wahrnehmen ist mir klar. Die Methodik, um ihr Spektrum zu ermitteln ist definitiv gut und ein bestimmter Anfang, nur irgendwie zu grob. (Der Versuch ist aufgebaut wie die Gabe von homöopathischen Globuli: du machst den Mund des Patienten auf und wirfst mit ganzer Kraft und Hingabe eine Handvoll davon hinein. Alles was drin bleibt, ist die richtige Dosis und damit exakt richtig wirksam. Oder ich schieße mit einer Schrotflinte auf eine Dose. Wenn die Dose wegfliegt, nehme ich an, dass sämtliche Kugeln getroffen haben. Egal wie ich es drehe, die blinde Wahrnehmungszone einer Ameise, die jedoch Homo sapiens wahrnehmen kann, finde ich auf diese Weise nicht.)
Um KayRays Frage zu spezifizieren: Es kommt darauf an. Lies Dir die Artbildung durch. Möglich ist durchaus, dass verschiedene Farbrezeptoren von unterschiedlichen Arten, Gattungen etc. völlig unterschiedliche Wahrnehmungsspektren zur Folge haben.
@Scarvia Ny-Mand: Tageslicht ist kein nutzbringender Faktor. Dass sie darauf reagieren wissen wir, wenn wir eine Abdeckung so wegnehmen, dass ausschließlich Tageslicht in das Nest fällt. Also Vibrationen et al definitiv wegfallen.