Bestes Nest fĂŒr Lasius cf. flavus?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Benutzeravatar
Soulfire
Halter
Offline
BeitrÀge: 897
Registriert: 20. September 2009, 11:52
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#9 AW: Bestes Nest fĂŒr Lasius cf. flavus?

Beitrag von Soulfire » 21. April 2010, 00:06

@Kottan: Danke, die Seite kenne ich noch nicht, da werde ich gleich mal reinschnuppern :)


@Imago: Danke, fĂŒr deine ausfĂŒhrliche Antwort^^
Also ich halte meine (vermutliche) Lasius flavus, weil sie mir zugelaufen ist (meine erste eigene gefundene Gyne) und ich sie nicht einfach wieder aussetzen möchte ;-)
Ich hÀng an ihr :)
Ob ich sie viel sehe oder nicht, ist mir eigentlich egal, Hauptsache, sie hat es gut.
Deshalb tendiere ich ja auch zu einer etwas grĂ¶ĂŸeren Farm mit Erde statt einem Y-Tong oder Ă€hnlichem.
Dein Formicarium sieht aber auch sehr interessant aus, meinst du, du könntest mir eine genauere Aufbauanleitung schicken und wie du das ganze pflegst?
Vielleicht kann ich das ja so in der Art auch mal umsetzen.
Und wenn nicht, hast du denn sonst eine Empfehlung, was fĂŒr dich die 2. beste Lösung wĂ€re?



Imago
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#10 AW: Bestes Nest fĂŒr Lasius cf. flavus?

Beitrag von Imago » 21. April 2010, 01:49

Hallo Soulfire!

Lasius flavus ist fĂŒr einen Ameisenbegeisterten, der erste Erfahrungen sammeln möchte, einfach keine empfehlenswerte Ameise, wenn man sie weitesgehend natĂŒrlich halten möchte.

Unter dem Aspekt einer Haltung Ă€hnlich wie die der Lasius niger Ameise, ist es eine sehr pflegeleichte Ameise mit zĂŒgiger Vermehrung, die einem die mehr oder weniger, unnatĂŒrliche Haltung nicht verĂŒbelt.

Die Art ist halt auch recht klein, aber das Gelb gefÀllt halt.

Lasius flavus lĂ€sst sich auf minimalen Raum halten, diese Art verbringt halt die meiste Zeit im Nest, darum sollte man zu einem Nest tendieren, gerade wenn man mit dem Hobby beginnt, damit es nicht gleich langweilig wird, welches eine gute Einsicht ermöglicht. (<- Halt leider unnatĂŒrlich)

In der Natur lebt diese Art in und unter der Grasnarbe, ernĂ€hrt sich hauptsĂ€chlich sich von dem Honigtau der WurzellĂ€use, welche sie aber auch temporĂ€r verzehrt. Aus diesem Grund verlĂ€sst diese Ameisenart aus natĂŒrlichen Aspekten nur selten das Nest. In der Natur befindet sich die Nahrung bei dieser Art, mehr oder weniger im Nest.

In der privaten Haltung kann man diese Art, aufgrund ihrer hohen FlexibilitĂ€t, welche viele heimische Lasius Arten aufweisen, auch unnatĂŒrlich, "Halterfreundlich" pflegen/halten.

Der Grundgedanke meines ersten Beitrages basiert darauf, Lasius Arten (im Allgemeinen Ameisen) nach ihrer natĂŒrlichen Anpassung, also naturnah zu halten.

Nur weil viele Arten der Gattung Lasius sehr robust und anpassungsfĂ€hig sind, beudetet das nicht, das man die Gattung Lasius und deren Arten/Unterarten ĂŒber einen Kamm scheren kann, was leider auch bei vielen anderen Gattungen/Arten der Fall ist, in der privaten Haltung.

Schema F!

Wer Ameisen naturnah hĂ€lt, kann auch deren natĂŒrliche Verhaltensweisen beobachten, in einem gewissen Rahmen (bitte nicht diskutieren). Was letzten Endes eine Art aus macht und somit die Ameisenhaltung interessant macht! (Leider nicht bei Lasius flavus)

Ich denke mit der Farm hast Du eine gute Wahl getroffen (unter dem Aspekt das Du wenig von den Ameisen siehst und es Dir ja nichts ausmacht->), die Art wird aber in der Farm die erste Saison gÀnzlich untergehen. Wie geschrieben: Viele Ameisen auf engsten Raum und alle im Nest;)

Mein Becken:
Pflegen muss man das nicht wirklich, einfach feucht halten, mal etwas austrocknen lassen etc.

Empfehlen wĂŒrde ich diese "natĂŒrliche" Haltung (Nest in der Grasnarbe) von Lasius flavus nicht, weil man die Ameisen so einfach nie sieht:verrueckt:

Empfehlen wĂŒrde ich fĂŒr jeden AnfĂ€nger Camponotus ligniperda und als Kontrast (<-Halter dieser Art wissen warum), Lasius niger.

Die erste Saison kann man Lasius flavus komplett im Reagenzglas halten, furagieren ist halt nicht ihre StĂ€rke! (<- Ja, ich weiß unnatĂŒrlich;))

Und fĂŒr Lasius flavus brauch man keinen Zauberstab: Feuchtigkeit, Proteine, Kohlenhydate und etwas AmeisenverstĂ€ndnis.

Und um mich noch mal abzusichern, damit es keine Diskussionen gibt:
Ich habe versucht mit diesem Beitrag auf dem schmalen Grad der Halterzufriedenheit zu laufen, unter BerĂŒcksichtigung der Art.

Ps: Danke Smaug fĂŒr die Rechtschreibkorrektur, hatte wieder geschlurt!

LG Imago



Benutzeravatar
syafon
Halter
Offline
BeitrÀge: 656
Registriert: 20. Dezember 2008, 15:20
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#11 AW: Bestes Nest fĂŒr Lasius cf. flavus?

Beitrag von syafon » 25. April 2010, 15:45

Hallo Soulfire!

auch ich halte seit Ende Juli 2009 eine Kolonie Lasius cf. flavus. Ich habe auch einige Experimente (nicht dezimierend) am laufen und beobachte in erster Linie, wie sich die MĂ€dls verhalten.

Ich habe der Königin einige Tage nachdem ich sie gefangen habe, 4 Puppen untergeschoben, die ich gesammelt hab. Diese wurden sofort von ihr angenommen, seit dem entwickelt sich die Kolonie einfach hervorragend. Ich habe die Kolonie dann bis Mitte November stÀndig in einem dunklen Schrank gehalten, komplett ungestört.

Mit ca. 25 Arbeiterinnen ist die Kolonie dann Mitte November in die Winterruhe gegangen. Anfang MĂ€rz habe ich das Reagenzglas dann in ein kleines Becken mit integrierter Farm gelegt und den Boden mit 3-5 cm Sand-Lehm Mischung belegt.

Es ging keine 2 Tage, bis die Arbeiterinnen die restlichen "Spots" des Reagenzglases (wo noch Licht durchkam) mit Sand zugemacht haben. Dann fingen sie an, den kompletten Boden zu untertunneln und ihre GĂ€nge durch das gesamte Becken anzulegen. Überraschend fĂŒr mich war dabei, dass sie sogar ganz am Rand des Beckens, wo stĂ€ndig Licht einfĂ€llt, ihre GĂ€nge haben und sich auch nicht zieren, dort herumzulaufen.

Inzwischen haben sie angefangen, die Farm zu bearbeiten und sich dort GĂ€nge zu graben. Wie das weitergeht, bzw. ob das die Vorarbeiten des Umzugs sind, kann ich noch nicht sagen => wird weiter beobachtet.

Derzeit laufen bei mir gerade einige Experimente bezĂŒglich Futter bei mir. Ich biete seit einiger Zeit unterschiedliche Insekten an, und beobachte, was sie lieber haben, und von was sie nicht begeistert sind.
Die letzte Woche habe ich ihnen alle 2 Tage eine kleine MĂŒcke angeboten, das heißt ich ließ sie ein wenig hungern. Heute vormittag habe ich ihnen dann 4 verschiedene Fluginsekten (Holzwespe, Fliege, Gelse und ein noch unbekanntes Insekt) angeboten, um zu sehen, was sie bevorzugen.
Da hab ich echt groß geschaut, dass nach knapp 5 Minuten ca. 25 Arbeiterinnen im Futternapf waren und die Insekten bearbeiteten.

Derzeit sind gerade etwa 5 Arbeiterinnen damit beschÀftigt den Rest der Gelse zu bearbeiten.

Ich weiß, es steht in fast jedem Haltungsbericht, dass diese Art sehr sehr zurĂŒckgezogen lebt, ich kann mich allerdings nicht beklagen, ich sehe sie sehr hĂ€ufig im Futternapf.

Ich muss dazu gestehen, dass ich den MĂ€dls seit neuestem aber auch Insekten anbiete, die sie nicht direkt ins Nest schleppen können (also ein bisschen grĂ¶ĂŸere), das heißt sie mĂŒssen sie im Futternapf zerlegen. Damit versuche ich sie zu "erziehen", dass sie sich an das Tageslicht gewöhnen und dass es da Futter gibt.

Ich habe leider keine Kamera, zumindest keine, mit der ich detaillierte Bilder machen kann (nur Handycam). Ich versuche demnĂ€chst eine zu kriegen, dann schieße ich mal ein paar gute Fotos von den Zerlegeaktionen meiner MĂ€dls ;)


\\edit: BezĂŒglich Nestwahl (ist ja das Topic ^^): Ich werde meine MĂ€dls mal in die integrierte Farm einziehen lassen. Habe aber schon PlĂ€ne fĂŒr ein Ytongnest (ein Block, der oben und an allen 4 Seiten bearbeitet wird), wo sie dann umziehen können, wenn die Kolonie grĂ¶ĂŸer ist.
Es ist einfach, wie Arestokrat gesagt hat, die Einsturzgefahr nicht unerheblich, und die Feuchte- und WĂ€rmeregulierung beim Ytongblock einfacher... ;)

lg
syafon


In der Ruhe liegt die Kraft!

Neues Thema Antworten

ZurĂŒck zu „Einsteigerfragen“