nun habe ich mich doch dazu durch gerungen/entschlossen, einen Haltungsbericht zu schreiben – bzw damit anzufangen. Es gibt zwar hier im Forum schon viele Haltungsberichte, leider Enden viele aber abrupt. Ich hoffe das wird bei mir nicht der Fall sein.
Wie ihr dem Titel entnehmen könnt, handelt es sich um eine Lasius niger Kolonie. FĂŒr andere Neulinge: Hinweise findet ihr unter:
- http://www.ameisenforum.de/europ-ische-arten/lasius-niger-haltungserfahrungen-t27944.html
- http://ameisenforum.de/artbeschreibungen-alt/lasius-niger-t28203.html
Vorerst ein wenig zu Vorgeschichte/Vergangenheit: Die
Am 12.09. war es dann endlich soweit. Nach langem warten befanden sich die ersten 3 PygmĂ€en im RG. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Formicarium oder dergleichen hatte, wurden sie – samt RG - kurzfristig in eine kleine Tupperdose, welche ich mit Sand gefĂŒllt hatte, verlegt. Als Ausbruchsschutz hatte ich zu dem Zeitpunkt nur einen Wassergraben. Ein paar Tage spĂ€ter folgte dann eine Talkumschicht am Rand der Tupperdose. Ich habe dann auch recht zĂŒgig Honig und Fruchtfliegen angeboten, welche freudig in Empfang genommen wurden. Schon in der GrĂŒndung wird einem bewusst, was man sonst so lieĂt: Man braucht Geduld!
Soweit ich das gelesen habe, ist bei Lasius niger nicht ganz klar ob sie nun rotes Licht wahrnehmen können oder nicht. Daher habe ich neben der roten Folie um das RG ebenfalls eine Abdeckung aus Alufolie, welche ich nur Abnehme um die kleinen zu begutachten. Die rote Folie nehme ich nur ab, um Fotos zu machen. Bei mir und sicher auch bei vielen anderen Neulingen ist die Neugier so groĂ, dass man am liebsten „in jeder freien Minute“ nach den kleinen gucken will. Ich glaube das sollte man sich schnell abgewöhnen und im Zweifel lieber einmal weniger nachgucken. Jede ErschĂŒtterung/Licheinfall stresst die Tiere und sorgt wahrscheinlich eher zu einer langsameren Entwicklung.
14/15.09.
Es sind bereits 4 Arbeiterinnen . Das erste Problem gab es direkt am 15.09. Da fand ich morgens eine Meise im Honig. Mit etwas FingerspitzengefĂŒhl habe ich sie mit einer BĂŒroklammer da heraus gefischt und vorsichtig abgespĂŒlt. Sie hat die Aktion ĂŒberlegt.
20.09.
Es sind 5. AuĂenaktivitĂ€t nahezu keine. Zu dem Zeitpunkt hatten sie aber schon angefangen Sand in das RG zu tragen und ebenfalls den Eingang „abzudichten“.
21.09.
Nun sind es schon 8 Arbeiterinnen. Bis dahin hatte ich weitere Fruchtfliegen und Honig angeboten. Die Fruchtfliegen wurden bisher immer genommen und auch vollstÀndig ins Nest getragen und verzehrt. Durch die rote Folie war/ist es schwer zu erkennen, wie viel
In den nĂ€chsten Tagen/Wochen ist kein Nachwuchs weiter gekommen und die AuĂenaktivitĂ€t lieĂ mehr und mehr nach. Gegen Mitte Oktober habe ich sie dann „kalt gestellt“. Seit dem stehen sie bei mir in der Abstellkammer bei frostigen 0-8 Grad. Fotos gibt es bis zu diesem Zeitpunkt leider keine, da ich keine Kamera hatte, welche adĂ€quate Bilder gemacht hat. Zu Weihnachten gab es dann eine. Die ersten Bilder seht ihr unter http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/ablagerungen-auf-lasius-niger-gyne-t38182.html.
Kleiner Baubericht:
Da der aktuelle Zustand, also die Tupperdose, nicht tragbar ist, habe ich letzte Woche etwas gebastelt. Dabei ist folgende Arena entstanden: Siehe erster Anhang.
Wie zu erkennen, war es mal ein groĂes Cognacglas. Ich habe mittels eines Dremels 3 Löcher in die SeitenwĂ€nde geschliffen und entsprechend durch Dichtungen versiegelt. Das sollte vorerst genĂŒgend um eine gewisse Erweiterbarkeit zu gewĂ€hrleisten. Den Boden des Glases habe ich mit einem nassem Sand/Lehmgemisch befĂŒllt. Nachdem es getrocknet und steinhart war, habe ich Sand darĂŒber geschĂŒttet(Die kleine Metallschale soll spĂ€ter mit Wasser und Seramis befĂŒllt werden). Der Rest wurde aus Holz gefertigt und ebenfalls mit Sand ĂŒberdeckt. Im Hintergrund seht ihr die 3. Ebene auf der vorrangig das Futter angeboten werden soll. Zu erreichen sind die Ebenen untereinander durch eine weitere Holzstange, welche durch die Löcher in der 2. und 3. Ebene gefĂŒhrt wird. Es sieht alles etwas eng aus, aber man kommt ĂŒberall mit der Hand hin. Die ganze Aktion hat mich ca. 2 Tage gekostet. In den nĂ€chsten Tagen werde ich noch einen Deckel zurecht schneiden. Ergo wird es eine Ausbruchssicherung in Form eines Deckels geben. ZusĂ€tzlich werde ich Paraffinöl verwenden.
Ausblick:
Sobald es drauĂen weider wĂ€rmer ist, werde ich auch anfangen ein Ytongnest zu bauen. Dazu aber spĂ€ter mehr. Falls es Bedarf an einem ausfĂŒhrlichen Baubericht zum Thema "Cognacarena" geben sollte, lasst es mich wissen. Entsprechendes Fotomaterial habe ich nebenbei gemacht.
Soviel vorerst. Ich hoffe ich kann euch mit einem langen und interessanten Haltungsbericht „bespaĂen“ :-)
Zum Diskussionsthread geht es hier: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussion-zur-haltung-von-lasius-niger-xnor-t38332.html
Ich habe noch nirgends wahrgenommen, was man alles in einen Haltungsbericht schreiben soll(auch nicht aktiv danach gesucht). Bitte sagt mir, was ihr fĂŒr Informationen haben wollte und ich werde sehen, was ich euch liefern kann. NatĂŒrlich bin ich fĂŒr Anregungen und Ideen jedweder Art dankbar.
ps: Aktuell lebt meine Kolonie in einem Plastik-RG (sog. Greinerröhrchen). Ich habe in den Wassertank ein kleines Loch geschmolzen, wodurch ich ihn ohne Probleme wieder befĂŒllen kann. Das hat sich bei mir als ziemlich nĂŒtzlich erwiesen und verhindert UnfĂ€lle beim AuffĂŒllen.
pps: Anbei noch ein Bild der Traube. Man sieht noch einige