Messor barbarus: Gründungsfutter und Umzugsstress

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Gilthanaz
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#1 Messor barbarus: Gründungsfutter und Umzugsstress

Beitrag von Gilthanaz » 18. Mai 2010, 21:25

Hallo liebe Leute!

Ich versuche ja selbst nützlich zu sein, aber trotzdem muss ich natürlich noch bei vielen Dingen nachfragen :)

1. Meine Messor barbarus (siehe Haltungsbericht) scheinen wesentlich aktiver, seit ich mehr Proteinfutter (rote Mückenlarven v. Antstore) anbiete. Allerdings habe ich nun einige male gelesen, dass manche Arten unbedingt Lebendfutter brauchen, um zu gedeihen. Trifft dies auch auf Messor barbarus zu? Ich möchte ungern lebende Futtertiere überbrühen - kann mich aber, wenn es den Ameisen gut tut, natürlich darauf einstellen. Fliegen nerven mich im Sommer genug ;) Also ist Proteinfutter = Proteinfutter, oder gibt es wichtige Unterschiede? Sollte ich wesentlich abwechslungsreichere Kost anbieten (Außer Körnermischung und Mückenlarven) wenn die Kolonie (hoffentlich) größer wird?


2. Wegen einem Feuchtigkeits- und Schimmelproblem muss ich die Arena nochmals räumen. Derzeit liegt allerdings das RG mit Gyne, ihren zwei Arbeiterinnen und der Brut darin. Ich müsste nun also während des Umbaues, der einige Stunden dauern könnte (Härte- und Trockenzeit einer dünnen (5 - 10mm) Gipsschicht als Bodenbasis), die Tiere erneut auf ihr RG beschränken (Wattestopfen wäre mein Plan gewesen) und zwischenlagern.

Wie wahrscheinlich ist bei vorsichtiger Behandlung ein Schaden an der Kolonie? Wird die Relokation gar zum Verlust der Brut führen?


Da die Arena viel zu feucht ist (Kondenswasser) schimmelt mir darin alles - außer dem Betonnest und der Müllhaufen der Ameisen... Das finde ich ziemlich interessant. Ich bewässere seit sechs Tagen nicht mehr nach, die Luftfeuchtigkeit hält bei 65 - 70%. Trotzdem muss wohl ein Bodensubstrat her, dass das Wasser langsamer abgibt als grober Marmosplit direkt auf dem Glasboden.

Ich bin für jede Hilfe und alle Vorschläge dankbar!

lg,
- G



el_Bomber
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#2 AW: Messor barbarus, Gründungsfutter, Umzugsstreß

Beitrag von el_Bomber » 18. Mai 2010, 21:45

Ich habe bei mir Sand-Lehmgemisch als Bodengrund in ca. 1cm Dicke.
Wenn du dies am Anfang einmal richtig befeuchtest, bildet sich eine feste Kruste.

Wasser wird gut aufgenommen und mit etwas Fingerspitzengefühl bei der Bewässerung, lässt sich die Luftfeuchte gut halten.
Aber Vorsicht, weniger ist manchmal mehr, ist die Schicht zu dick wird sich nach dem Befeuchten ruck zuck eingegraben!

Das ganze ist wohl auch leichter wieder zu entfernen als Gips, wobei das Spekulation ist, da ich noch nie Gips verwendet habe.


Wegen dem Futter, wenn sie es annehmen ist doch alles gut und ab und an fliegt einem immer mal etwas lebendiges zu.
Wenn du nichts lebendiges überbrühen möchtest tue es zuerst ins Gefrierfach, 10min reichen schon, dann zappelt es nicht mehr.


Desweiteren, was muss das muss!
Die Kolonie wird es schon überleben etwas durchgeschüttelt zu werden, trotzdem ist Vorsicht wohl selbstverständlich und danach haben sie ja eine ruhige und gut eingerichtete Arena.

MfG



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Raimund
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#3 AW: Messor barbarus, Gründungsfutter, Umzugsstreß

Beitrag von Raimund » 18. Mai 2010, 22:08

Gilthanaz hat geschrieben: Allerdings habe ich nun einige male gelesen, dass manche Arten unbedingt Lebendfutter brauchen, um zu gedeihen. Trifft dies auch auf Messor barbarus zu? Ich möchte ungern lebende Futtertiere überbrühen - kann mich aber, wenn es den Ameisen gut tut, natürlich darauf einstellen.

Also wenn du die Tiere überbrühst sind sie nicht mehr lebend. ;) Du meinst wohl eher "frisch".

Ich habe auch so einiges gelesen, jedoch bezog sich dies meistens auf "exotischere" Arten. Ãœber Messor habe ich dies noch nie gelesen.

Trotzdem würde ich außer dem Zeug von Antstore noch was im Futter variieren, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.
Rote Mückenlarven gehören ja nicht unbedingt zum Beuteschema von Ameisen. Generell fressen deine Ameisen auch immer das, was die Futtertiere gefressen haben, deshalb kann es durchaus sein, das deinen Ameisen etwas fehlt. Auch wenn dies vielleicht nicht lebensnotwenig ist; natürlich ist immer am besten.

Und wenns nur ums überbrühen geht, geb ihnen ab und an Terflys: leichte Beute und dadurch, das diese erst noch schlüpfen, sinkt in meinen Augen das Risiko auf Exoparasiten.

Gruß Raimund



tau13
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#4 AW: Messor barbarus, Gründungsfutter, Umzugsstreß

Beitrag von tau13 » 18. Mai 2010, 22:16

Hi,

Meine Messor barbarus musste ich auch schon mal von der Arena Abkapseln, da ich auch meine Arena mit Gips aufgefüllt habe, aufgrund dessen da sie sich in der Sand Lehm Mischung eingraben konnten. Ich musste das Nest auch recht grob anfassen bei diesem unterfangen und denen hat es nicht geschadet. Und sie waren biss zu 2 tage auf ihr Nest beschränkt. Ich will aber nicht damit sagen das es bei jeder Kolonie so ist vor allem nicht bei einer Gründende Gyne samt Pygmäen. Mit dem Futter kann ich nicht fiel sagen da ich nur frisch überbrühtes anbiete also nichts getrocknetes oder so was.
In Deutschland ist es Normal eine Luft feuchte von 50% biss 70% zu haben.

Hoffe ich konnte dir ein wenig die Angst nehmen und Ameisen sind meist robuster als mann denkt ansonsten dürfte mann ja auch nicht mehr über eine Wiese oder so laufen da es ja auch recht große Erschütterungen gibt.



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Boro
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#5 AW: Messor barbarus, Gründungsfutter, Umzugsstress

Beitrag von Boro » 19. Mai 2010, 09:12

Hallo Gilthanaz!
1. Nachdem Messor-Arten in der Natur kaum als Jäger in Erscheinung treten und ganz vorwiegend nur mit Aas vorlieb nehmen müssen, brauchen sie sicher nicht unbedingt frisch/tote Insekten.
2. Die Schilderung deiner Nestsituation wird wohl eine Umsiedlung notwendig machen, so oder so, es muss sein.
L.G.Boro



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