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Parasiten gibt es (fast) überall

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syafon
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#25 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von syafon » 24. Mai 2010, 19:18

So, da ich so eine nette negative Bewertung erhalten habe, möchte ich mich dem Thema nochmal kurz widmen, anscheinend ist das nicht ganz so rüber gekommen, wie es sollte...

Negativbewerter: boäh informiert euch doch wenigstens vorher bevor ihr antwortet. Ihr Mitläufer macht einen echt krank.


Ich bin begeistert von deiner Art und Weise, dich auszudrücken. Vor allem dieses "boäh" zeugt definitiv von geistreichem Informationsaustausch und von fachlicher Kompetenz...

Ein paar Sachen gibt es darüber hinaus noch klarzustellen:

Ich bin definitv kein Mitläufer!
Ich bin zwar auch nicht wirklich vom Fach, was Biologie, Bakteriologie, Medizin oder ähnliches anbelangt, aber mir liegt die Natur sehr am Herzen, und diese versuche ich zu schützen so gut es mir möglich ist. Eines der Grundlagenfächer meines Studiums heißt "Ökologie". In diesem sehr informativen Fach lernt man unter anderem wie sensibel die einzelnen Ökosysteme dieses Planeten sind und das Ökosystem "Erde" selbst. Die bedeutendsten Einflussfaktoren für die Veränderung und/oder Zerstörung von Ökosystemen bzw. das Aussterben von Spezien sind:

1.) Änderung des Klimas/Gezeiten/Regenperioden
2.) Einfluss durch den Menschen (zB Zerstörung von Habitaten, Abholzung des Regenwaldes...)
3.) Einschleppung von invasiven Arten

wobei diese Auflistung nicht nach Wichtigkeit bzw. nach Ausmaß geordnet sind.

Und wenn hier "invasive Arten" stehen, dann sind damit auch ebenso Bakterien, Viren und Parasiten gemeint. Denn wie in meinem vorherigen Post schon gesagt, Bakterien haben die Möglichkeit, über direkte Berührung genetische Informationen auszutauschen, und das wichtige dabei, das funktioniert auch zwischen total verschiedenen Bakterienstämmen!
Also nicht nur zwischen Streptokokken untereinander beispielsweise, sondern auch zwischen Streps und einem anderen Stamm.
Wie weit das Ganze geht ist noch nicht erforscht, allerdings lässt sich durch diese Überlebensstrategie der Bakterien doch ableiten, dass da ein sehr großes Gefahrenpotential da ist.

So, manche werden sich jetzt fragen, was das mit der Einschleppung oder Haltung von exotischen Ameisenarten zu tun hat.
Das Problem daran ist, dass man eben nicht abschätzen kann, wie weit das geht, und wie sich das mit anderen Einzellern verhält, die mit diesen exotischen Arten eingeschleppt werden, und wie diese sich wiederum auf unser gesamtes Ökosystem auswirken (bzw. die Arten selbst, wenn sie ins Ökosystem gelangen). Verfechter dieser Ansicht ala Cictani werden jetzt vermutlich sagen: "Ja, solange das nicht bewiesen ist, ist mir das doch egal, und beweisen kannst du es nicht :P "

So dachte man damals auch von der Algenart Caulerpa taxifolia, die ins Mittelmeer verschleppt wurde, und unglaublich große Schäden anrichtete und noch immer anrichtet!
Ebenfalls als die Kaninchen den australischen Kontinent eroberten. Dachte da davor jemand dran, dass das so fatale Konsequenzen auf diese Ökosysteme haben könnte? NEIN
Im Nachhinein muss man dann aber feststellen, dass es verheerend war! Warum sollte es sich hier anderst verhalten? Klar gibt es genug andere Gefahrenquellen für die Einschleppung invasiver Arten, aber den besten Einfluss kann jeder eben auf sich selber ausüben, indem er die Warnungen beherzigt. Und warum eine zusätzliche Gefahrenquelle durch die Haltung exotischer Arten schaffen, wenn es eh schon viel zu viele Quellen gibt...

Wenn man diese Gedankengänge noch ein wenig weiter spinnt, kann man festhalten, dass wir Menschen durch dieses verantwortungslose Handeln unsere eigene Umwelt ins Ungleichgewicht bringen und damit früher oder später zerstören.

Wir brauchen die Natur und unsere Umwelt, wir sind auf sie angewiesen um zu überleben, die Natur braucht uns Menschen dagegen nicht!

Logische Konsequenz wird sein, dass der Mensch selber bald dem Fakt ins Auge sehen muss, dass er ums Überleben kämpft und dann wirds aber wahrscheinlich zu spät sein und der Mensch wird aussterben. Der Kreislauf beginnt von vorne, ohne den Menschen... :P

Und dieses Szenario gilt es mit allen Mitteln zu verhindern, dafür kämpfen wir, und für nichts anderes! Und damit dieses oder ähnliche Szenarien eintreten könnten, bedarf es vielleicht gar nicht so viel, wenn man an die Sensibilität unserer Ökosysteme denkt.

So, damit wars das auch schon wieder.
Ich weiß, manche Leute wollens einfach nicht sehen, aber andere sehen dafür umso klarer! Das stimmt mich positiv :)

lg
syafon

P.S.: Ich danke schonmal im Voraus für die negative Bewertung dieses Posts lieber Negativbewerter von Vorhin, werde diese aber nicht mehr kommentieren :P


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Raimund
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#26 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Raimund » 24. Mai 2010, 20:29

Hallo syafon..

Vorweg: Ich habe keinen deiner Beiträge bewertet.
Das hinter der Kulisse des Forums Privatkriege mit dem Bewertungssystem ausgefochten werden ist auch ein offenes Geheimnis.

Ich muss allerdings ehrlich sagen, das mir beim ersten Durchlesen deines ersten Beitrages ähnliches durch den Kopf ging wie deinem Bewerter.

Merkur hat gut auf die Problematik hingewiesen und auch erläutert, auch wenn dem Leser die Problematik vielleicht noch so fern war. Sahal hat dies nochmal anschaulich und banal dargestellt, was auch Leute verstehen sollten, die nicht immer um 3 Ecken denken.

Wenn du aber in deinem Post schreibst "Finde ich genau so" oder unter ein Zitat einfach nur "Genau" schreibst, halte ich das auch für relativ überflüßig und der Gedanke eines "Mitläufers" ist da relativ nahe...besonders bei so einem Thema wo es nur selten eine zweite Meinung gibt.
Bei einem Zitat wie
Sahal hat geschrieben:Beherzt einfach die Warnungen, und verhaltet Euch verantwortungsbewusst!

wird kaum einer kommen und sagen "Nö". Deswegen besteht meines Erachtens auch kein Bedarf für ein "Genau". ;)

In deinem nächsten Beitrag hast du innerhalb der vergangen 7 Stunden dann auf eine weitere Problematik hingewiesen, was man grob als "Der Mensch zerstört die Natur" zusammenfassen kann (erinnert mich arg an Merkurs Signatur).
Für meinen Geschmack bist du hier zu weit abgeschweift. Sicher ist dies ein wichtiges Thema, jedoch sollte man auch realisieren, wo man hier schreibt. Dies ist immer noch ein Ameisenforum und Fazit des Topics sollte wohl eher sein, das man nicht einfach alles einschleppen soll, da dies weitreichendere Folgen wie Krankheiten/Parasiten haben kann.

Dem stimme ich auch völlig zu, jedoch halte ich es dann doch irgendwie für unangebracht, hier auf Algen oder Kannichen zu verweisen. Sicher hat dies in einem gewissen Sinne etwas damit zu tuen, es als Offtopic zu bezeichnen wäre falsch, jedoch holst du hier für meinen Geschmack zu weit aus. Auch Sätze wie "der Mensch wird aussterben" halte ich für Fehl am Platze. Hier wieder das selbe wie bei deinem "Genau".

Ich hoffe Du/Ihr steinigt mich jetzt nicht. Richtig ist es ja...

Gruß Raimund



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syafon
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#27 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von syafon » 24. Mai 2010, 20:54

Hallo Raimund!

ich würde nie jemanden wegen konstruktiver Kritik steinigen ;)

Das "Genau" war dazu da, um zu zeigen, dass genau das auch meine Meinung in einem Satz zusammenfasst. Und warum etwas selber schreiben, wenn es schonmal jemand besser ausgedrückt hat. Außerdem war das nur etwa 1/5 meines Posts... Wenn das einen Mitläufer charakterisiert, dass er in einem fünftel des Posts dieselbe Meinung eines anderen vertritt, dann bin ich definitv schuldig ^^

Ja, sehen durchaus andere auch so (ich nicht, sonst hätte ich es nicht geschrieben :D ), dass ich etwas weit ausgeholt habe, sollte aber eigentlich nur zur Untermauerung des Gefahrenpotentials dienen und wo das hinführen könnte (das angesprochene Beispiel mit Aussterben des Menschen war weit hergeholt, gebe ich zu ^^). Wir sind damit eigentlich ständig konfroniert, nur sollten wir uns dem auch bewusst werden.
Es ist mir auch bewusst, dass wir hier in einem Ameisenforum sind und nicht aufm Ökologieseminar, aber da hier das Thema "Arten aus anderen Ökosystem" omnipräsent ist, denke ich persönlich, dass es gerade hier wichtig ist zu informieren und solche Probleme/Potentiale anzusprechen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele User/Halter sich dieser Problematik nicht im Geringsten bewusst sind (Ist oftmals nicht deren Fehler ;) ).

Ich will mit meinen Posts niemandem zu nahe treten, es kann auch jeder von mir denken, was er will, nur finde ich es nicht gerechtfertigt sich in die Anonymität des Renommeesystems zu verdrücken, wenn derjenige nicht einmal weiß, wovon er spricht. Das ist einfach nur feige.

Aber gut, wenden wir uns wieder schöneren Themen zu :D

lg
syafon


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#28 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von antsnature » 25. Mai 2010, 10:35

@Syafon das was du meinst ist Konjugation und wurde bereits 1946 entdeckt also keine neue Entdeckung und auch die Hintergründe sind schon großteilig geklärt. Das lernst du im Grundpraktikum Mikrobiologie.

Und wieso ist es eigentlich neuerdings Volkssport geworden sich über negative Bewertungen aufzuregen ? Hier geht es darum sich über Parasiten und ihre Fehlwirte auszutauschen und ihr heult euch aus weil ihr euch falsch bewertet fühlt.



Cictani
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#29 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Cictani » 25. Mai 2010, 11:08

Solange keine konkrete Gefahr nachgewiesen ist, werden die Behörden auch nichts unternehmen.

Und Möglichkeiten aufzuzählen ist sicher kein Beweis für eine Gefahr. Denn wählt man die Wahrscheinlichkeit gering genug, so ist alles möglich.

Und das ist ja auch der Punkt, niemand bezweifelt, dass es Parasiten gibt und somit auch bei Ameisen, aber was einige Leute bezweifeln (mich eingschlossen) ist, dass von den Parasiten exotischer Ameisen eine so hohe Gefahr ausgeht, dass man den Import verbieten sollte. Die Gefahr ist wie bereits oben gesagt nicht nachgewiesen. Es ist eine unbewiesene Hypothese, mehr nicht.


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#30 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von NIPIAN » 25. Mai 2010, 11:17

Hoi,


wunderprächtig, jeder bezichtig jeden unfähig zu sein. Wenn ihr mit Nichtigkeiten fertig seid, könnt ihr durchaus wieder zum Thema zurückkehren.

Parasiten können von einem Land ins Nächste verschifft werden und Träger von Bakterien und Viren sein. Dazu gibt es die Stichworte Transduktion, Transformation und Konjugation. Grandios.

Die Gefahr eines Aufrüstens von den Mistdingern ist gegeben und tatsächlich wissenschaftlich allgemein akzeptiert. Sobald es allerdings um Einschränkungen in Sachen wirtschaftlicher Handel geht, ist es vorrüber mit rationalen Entscheidungen.

Das Freihandelssytem trägt sich selber und ist ein für sich selbst sprechendes Argument. Nicht anders ist zu erklären, weshalb die Gegenargumente zur Einfuhr von x (der Ameisen) mit dem Argument "andere y (exotische Güter) werden auch weiterhin eingeführt, weshalb sollen dann ausgerechnet x (exotische Ameisen) nicht eingeführt werden?", tatsächlich als obligat rational/normal angesehen, abgeschmettert werden.

Whatever.

Back to topic.


Cictani hat geschrieben:Und das ist ja auch der Punkt, niemand bezweifelt, dass es Parasiten gibt und somit auch bei Ameisen, aber was einige Leute bezweifeln (mich eingschlossen) ist, dass von den Parasiten exotischer Ameisen eine so hohe Gefahr ausgeht, dass man den Import verbieten sollte. Die Gefahr ist wie bereits oben gesagt nicht nachgewiesen. Es ist eine unbewiesene Hypothese, mehr nicht.

Die Einfuhr von Aga-Kröten hat man auch nicht negativ beleuchtet (wirtschaftlicher Nutzen auf den ersten Blick größer); Indianerstämme sind aufgrund von "banalen", eingeschleppten Infektionskrankheiten drastisch dezimiert worden. Das Prinzip funktioniert. Damit ist die Überträgerhypothese bewiesen. Das Problem ist nur DEINE Definition setzt zwingend ein praktisches/ablaufendes Negativszenario voraus. Was widerrum bedeutet, dass es dann zu spät ist. Bis dahin hast Du dein Gewolltes und wirst im Falle des Negativszenarios mit Sicherheit nicht als Schuldiger verurteilt.

Jaja, ich weiß - ich will alles reglementieren und bin deshalb ein böser DDR'ler ^^. Die Lieben und Guten sind die, die für ihren Spaß (egal welcher Art) immer brav Geld ausgeben. Oder auch einmal in ein anderes Land einfallen. Ach nee, das tut JEDER *fg*.



Cictani
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#31 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Cictani » 25. Mai 2010, 11:31

Ich habe nur dargestellt, wie das ganze funktioniert. Wollt ihr ein Verbot für den Import von exotischen Ameisen, müsst ihr das ganze explizit nachweisen.

Wenn euch das nicht so passt, dann müsst ihr euch politisch engagieren, Petitionen einreichen usw. und hoffen, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter euch steht (was ich stark bezweifel, da es genug Exotenhalter gibt).

Der Handel wird nur eingeschränkt werden, wenn eine Gefahr nachgewiesen wird und Beispiele aus der Vergangenheit, die man dann auf Ameisen überträgt (Aga Kröten sind jetzt auf einmal Parasiten?) reichen dazu nicht aus.


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#32 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von antsnature » 25. Mai 2010, 13:10

Na wo hier doch soviel über Symbiosepartner gesprochen wird, hier auch mal ein positiver Fall:

Hirndoping mit Bakterien

Würde bestimmt so einigen hier gut tun mal frische Luft zu schnappen.



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