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Parasiten gibt es (fast) überall

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#33 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Gast » 25. Mai 2010, 18:03

Das Blatt heißt bei mir schon seit Jahren "Zerrbild der Wissenschaft".
Aber wer ein Mäusehirnchen hat, kann mit dieser Art Hirndoping vielleicht wirklich was erreichen? :mad:

Im Ernst: Ist Symbiose wirklich ein sinnvolles Thema in einem Thread, wo es um Parasitismus geht? Bringt es was, das nun so zu vermanschen, dass die Unterschiede zwischen Parasitismus (zum Nutzen des Parasiten, zum m.o.w. großen Schaden des Wirtsorganismus) und Symbiose (beide Partner haben - im Idealfall gleichen - Nutzen von der Partnerschaft) verdeckt werden? (Ja, ich weiß, dass es Übergänge gibt, keine Belehrung erforderlich).

Das erinnert mich doch fatal an die zahllosen Debatten, wo für Ameisen tödlicher Milbenbefall mit Inbrunst verniedlicht wird mit der Behauptung, es gebe ja doch auch nützliche Milben!

Um es auch für ungedopte, bakterienfreie Mäusehirnchen verständlich zu machen: Der Knollenblätterpilz ist tödlich giftig für Menschen, der Waldchampignon ist ein wohlschmeckender Speisepilz. Es lebe der kleine Unterschied, der manchmal über Leben und Tod entscheiden kann!

mfG,
Merkur



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swagman
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#34 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von swagman » 25. Mai 2010, 20:27

Hallo.

Cictani hat geschrieben:niemand bezweifelt, dass es Parasiten gibt und somit auch bei Ameisen, aber was einige Leute bezweifeln (mich eingschlossen) ist, dass von den Parasiten exotischer Ameisen eine so hohe Gefahr ausgeht, dass man den Import verbieten sollte. Die Gefahr ist wie bereits oben gesagt nicht nachgewiesen. Es ist eine unbewiesene Hypothese, mehr nicht.

Na ja, keine Ameisen aber was passieren kann zeigen uns die in diesem Thread schon erwähnten Kaninchen:
In Europa sind die Kaninchenbestände massiv bedroht durch die Chinaseuche (Einschleppung von asiatischen Kaninchen), welche eine Sterblichkeitsrate von 100 % aufweist. Alle Kaninchen hier in Europa die gegen die Kaninchenpocken (Myxomatosevirus aus Südamerika!) immun sind (Sterblichkeitsrate 40 – 60 %), werden dann halt vom asiatischen Erreger vernichtet.
Dumm gelaufen, aber wenn das letzte Kaninchen in Europa tot ist warten wir halt bis die Viren auch verschwunden sind und holen uns aus Australien einige Kaninchen zur Wiederansiedlung. Oder so ähnlich...



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#35 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Gast » 26. Mai 2010, 11:59

@ swagman:

Vielen Dank für den Hinweis auf die "Chinaseuche"! Obwohl ich mich ja seit vielen Jahren mit Parasitismus usw. befasse, habe ich von dieser Erkrankung bisher NICHTS gewusst.
Ich habe nachgegoogelt und gesehen, dass Hauskaninchen anscheinend routinemäßig sowohl gegen Myxomatose als auch gegen die Chinaseuche geimpft werden.
Es ist schon merkwürdig, dass eine solche Erkrankung, um die ja jeder Karnickelhalter und auch die Jägerschaft wissen müssten, in den Medien derart unterrepräsentiert ist.

mfG,
Merkur

Edit: Ich füge noch ein paar Links ein:

[font=Times New Roman]http://de.wikipedia.org/wiki/Chinaseuche[/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]http://www.kaninchenweb.de/texte/chinaseuche.html[/font][font=Times New Roman] :[/font]
[font=Times New Roman]Die Chinaseuche ist erst seit 1988 in Deutschland bekannt. Sie gelangte über ein infiziertes Angorakaninchen aus China nach Europa.[/font]
[font=Times New Roman](Für Zweifler: Ein weiterer Beweis dafür, dass Krankheitserreger/Parasiten mit Tierimporten eingeschleppt und verbreitet werden können....)[/font]
[font=Times New Roman] [/font]
[font=Times New Roman]Mit Google findet man auch ein paar ältere Zeitungsberichte.[/font]



Gilthanaz
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#36 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Gilthanaz » 26. Mai 2010, 12:11

Merkur hat geschrieben:@ swagman:
Es ist schon merkwürdig, dass eine solche Erkrankung, um die ja jeder Karnickelhalter und auch die Jägerschaft wissen müssten, in den Medien derart unterrepräsentiert ist.


Ahoi!

War bei der Katzenseuche auch nichts anderes, vor gut 20 Jahren. Hat aber nichts damit zu tun, das "die Jägerschaft" so oder so gerne Hauskatzen über den Haufen schießt.

Heute lassen viele ihre Katzen nicht mehr gegen die Katzenseuche impfen, was zu einem erneuten Anstieg der kranken Tiere in meinem Bekanntenkreis geführt hat (letztes Jahr drei tote Jungtiere wegen Impfversäumnis).

lg,
- G



Rotmilan
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#37 AW: Parasiten gibt es (fast) überall

Beitrag von Rotmilan » 8. Juni 2010, 11:09

Ich glaube das Beispiel Flusskrebs wurde noch nicht genannt, denn hierzulande sterben die Flusskrebse aus, weil amerikanische Flusskrebse eine Krankheit eingeführt haben, gegen die sie aber resistenter sind als die Einheimischen.. Und wieder eine Art weg...

Da war es auch viel zu spät zu handeln, als das erste passiert ist, und in diesem Falle ist das dokumentieren viel leichter, als wenn irgendwo einige einheimischen Ameisenarten zurückgehen, die die meisten Leute nur anhand der Farbe unterscheiden und kaum schätzen. (Sie schmecken ja auch nicht so gut) Und wenn es solche drastischen Rückgänge gibt, werden sie erst sehr spät bemerkt, es gibt schließlich nicht besonders viele Myrmicologen pro Fläche in Deutschland denen das auffallen würde. Vielleicht würde man zunächst den Rückgang von anderen Tierarten beobachten der aber auch zeitlich versetzt erfolgt.

Wenn dann ein halbherziges Gesetz kommt ist es eh zu spät.
Auch der Handel und die Herkunft der Exoten sind unklar bzw. die Fangmethoden. Bei 100-500€ pro Gyne bewegen wir uns bei Massepreisen jenseits von Gold, Platin, Plutonium und Drogen. Das ist ein lukrativer Markt und der Handel mit exotischen Tieren boomt sowieso und ist laut GEO nach Menschen- und Waffenhandel das drittgrößte Geschäft.

Ein Beispiel hierfür ist der nette Mimikryoktopus, von dem es ein youtubevideo gibt, wie er sich in verschiedene Formen (Seeschlange, Seezunge..) transformiert. Prompt stürzten sich Aquazoos und Aquarianer darauf, die Einheimischen machen gut Geld damit, selbst der Leipziger Zoo holt sich einen (Der Kranken starb nach wenigen Tag, nahm die aufgetauten Shrimps nicht an und zeigte auch kein Mimikryverhalten)

Inzwischen ist die Art fast ausgerottet. Danke an alle Aquarianer und Zoos, die trotz des Wissens das so eine Nachzucht bzw. Haltung noch nie geglückt ist, sich trotzdem den Kraken gekauft haben und so einen Teil zum Verringern der Biodiversität beigetragen haben.

Ok ich schweife ab, entschuldigt das bitte, aber das musste ich dann doch mal loswerden.


....................................................................
Halter von einer selber gefundenen Themnothorax sp. bzw. Leptothorax sp.- Kolonie, sie umfasst ca. 70 Mädels

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