Seit dem letzten Bericht ist wieder einiges passiert!
Es wurde Zeit das die Ameisen ein neues Nest bekommen, da der Wassertank in ihrem RG leer war und die Anzahl der Induviden anstieg.
So entschlossen wir uns das RG ins neue Becken zu legen (in dem allerdings noch die Pflanzen fehlten), um den Ameisen die Möglichkeit zu bieten das neue Nest zu beziehen. Jedoch wollten die Ameisen nicht so recht mitspielen!
Der Eingang zum neuen Nest wurde zuerst regelrecht ignoriert, somit haben wir dann ein zweites Reagenzglas mit frischen Wassertank angeboten.
Dieses wurde schnell als Müllhalde verwendet.
So langsam machten wir uns Sorgen, da der Wassertank pupstrocken war.
Nahrung wurde immer gut und reichlich angeboten und auch angenommen! Die Zahl der Ameisen stieg weiter an, jedoch wollten die Ameisen nicht umziehen!
Ca. 2 Wochen nachdem wir das RG ins Becken gelegt hatten, endlich ein Hoffnungsschimmer. Bei einer nächtlichen Kontrolle, vorm zu Bett gehen, entdeckten wir eine Arbeiterin im neuen Nest.
Diese wurde natürlich sofort beobachtet und wir diskutierten und alberten ein bischen über das Verhalten, welche diese an den Tag bzw. Nacht legte.
Sie rannte wie eine Irre durch das neue Nest, als ob sie den Ausgang nicht mehr fände, rannte durch die Kammern und Gänge. Nach einiger Zeit hielt sie sich immer über länger Zeit in einer Kammer auf und durchlief sie von rechts nach links, von oben nach unten, zwischendurch machte sie immer wieder Pausen.
Unser Endschluss stand fest, es war die Innenarchtiktin, die die Kammer ausmaß, Stichproben der Luft- und Bodenfeuchtigkeit, sowie Temperaturen aufnahm und sich zwischen durch Notizen machte!
Schon am nächsten Abend waren ca. 10 Arbeiterinnen im Nest und fingen an die Kokosfasern (die als Bodengrund im Becken dienen) ins Nest zu schleppen.
Ein wirklicher Umzug war aber nicht zuerkennen.
Dann, kurz vor Weihnachten, guckte ich ins Becken und sehr viele Ameisen liefen durchs Becken, sehr merkwürdig dachte ich und wollte die Chance nutzen und wieder einmal ein paar Bilder der Kleinen machen.
Plötzlich ging alles ganz schnell und die ersten Ameisen wurden per Tandemlauf ins neue Nest gebracht.
Sofort stellte ich die Kammera auf Videomodus um und begann die ganze Aktion zu filmen.
Wie schon gesagt, wurden erst einzelne Ameisen ins neue Nest gelotst, dann einige
Larven rübergebracht. Zwischendurch konnte ich beobachten, daß
(ich denke frisch geschlüpft Ameise) als kleine Packete zusammen gekugelt, in den Mantibeln einer Ameise ins neue Nest getragen wurden.
Plötzlich sah ich die erste
Majorin, die nun ihr neus Heim beziehen sollte (einfach genial wie die aussehen). Jedoch rannte sie nach einem sehr kurzen Besuch wieder zurück ins RG.
Dann der Augenblick auf den ich gewartet hatte: die Queen höchst persönlich trat auf die Bildfläche!
Diese war allerdings mehr von der Umgebung angetan, als von dem neuen Nest und machte erstmal einen kleinen Spaziergang, um sich die Beine ein wenig zu vertreten. War ja auch schon ganz schön lange in dem engen RG. So, nachdem die
Königin von ein paar Dienstmädchen ins neue Gemach gebracht worden war, trauten sich auch die Majorarbeiterinnen die neue Residenz aufzusuchen.
Zu guter letzt wurden noch die restlichen
Larven,
Puppen und Eier geholt. Hier zeigte sich auch ein tolles Verhalten.
Die
Brut wurde nur bis zum Anfang des neuen Nest gebracht, dort abgelegt und zu einem Haufen aufgetürmt. Danach lief die Ameise wieder ins RG und holte neue
Brut.Auf der anderen Seite des
Larven-, Eier- und Puppenhaufens standen schon Arbeiterinnen bereit, die den Bruthaufen langsam aber sicher abbauten und die
Brut auf die verschieden Kammer aufteilte.
Jedoch waren zwei Arbeiterinnen mit dem ganzen nicht einverstanden und schleppten vereinzeltimmer wieder
Puppen und
Larven zurück ins RG.
Nach ca.2 Std. war es dann geschafft, ca. 90% der Kolonie waren nun im neuen Nest.Einige wenige verblieben aber im RG.
Nach drei Tagen mußten wir feststellen, daß 70% der Ameisen wieder ins RG gezogen waren und die
Puppen,
Larven und Eier wieder mitgenommen hatten.
Was war los?? Die Bewässerung des Ytong war wie gehabt und auch die Temperatur wurde nicht verändert!
Ãœber Nacht zogen die Ameisen wieder komplett( mit Ausnahme der Queen und
Majoren und wenigen Arbeiterinnen) ins Nest!
Aber leider nur bis zum nächsten Mittag, die ganzen Arbeiterinnen zogen wieder ins RG.
Irgendwas mussten wir ändern und schlussfolgerten, da die Ameisen immer nachmittags ins trockener RG zogen, daß es mit der Feuchtigkeit zusammen hängen mußte!
Das Nest wurde morgens bewässert, so das die Feuchtigkeit im Nest bis zum Mittag anstieg. Die Bewässerung wurde auf alle drei Tage reduziert und siehe da, die Ameisen blieben im Nest.
In einer günstigen Minute in der sich mal keine Ameise im RG befand wurde dieses aus dem Becken entfernt. Die Ameisen waren nun alle im Nest und wohl auf, jedoch mußten wir feststellen, daß den Ameisen irgendwas nicht gefiel. Sie schleppten Unmengen von Kokosfaser und andern Baumaterialen ins Nest ohne ersichtlichen Grund und für uns ohne Plan!Am nächsten Morgen konnten wir sehen was sie vor hatten. Zwei der oberen Kammern waren komplett verschlossen.
Toll, wir haben Ameisen die sich ihren Kammern selber verkleinern, ein paar Tage später war der komplette obere Bereich, in den nur ein Gang führt verschlossen. Jetzt nehmen wir an das dieser Teil verschlossen wurde, um die Feuchtigkeit weiter zu senken, da genau hinter diesem Bereich der Bewässerungskanal liegt.
Sie fühlen sich jetzt sichtlich wohl und ein Anstieg der Population ist auch zu verzeichnen! Grob gezählt sind es ca. 100 Tiere!!!!:respekt:
Hier ein paar Bilder!
Das Nest nach dem Einzug und ein bischen
Brut^^
Noch mehr
Brut...
...und noch mehr und zwei frisch geschlüpfte Arbeiterinnen!
Bei der Arbeit:
Das Nest nach zwei Tagen:
Das Nest heute:
Nun hatten wir haber immer noch keine echten Pflanzen im Becken aber das war ja unser Vorhaben.
Zum Glück sind die Camponotus sericeus tagaktiv, somit konnte ich das Nest in einer Nacht verschliessen und am nächsten Tag eine Pflanze einbringen.
Wir entschieden uns für eine Efeutute (Epipremnum pinnatum) da diese auch wie unsere Ameisen in Indien vorkommt und vor allem leicht zu halten und pflegen ist. Und wir hatten noch eine in einem unbewohnten Terrarium, somit war das Risiko irgendwelcher Giftstoffe gleich null.
Der Topf der Pflanze wurde oben mit groben Kies aufgefüllt und und mit Moos bedeckt.Dann wurde der Topf auf die Bodenplatte gestellt und mit Bodengrund angehäuft.Alles was jetzt noch vom Topf zu sehen war wurde auch mit Moos abgedeckt!
Hier einige Bilder, des jetzt endlich fertigen Becken!
Wir hoffen der Bericht und die Bilder gefallen!
Die Videos vom Umzug sind geschnitten, allerdings bekomme wir sie nicht in einer vernünftigen Qualität hochgeladen!
Wir arbeiten dran und hoffe sie bald präsentieren zu können!!
LG
Tinschen und Sistrurus
p.s: man ist das ein langer Text, ich hoffe es sind keine Fehler mehr drin*g*