[font=Times New Roman]Wahrscheinlich wird man mir wieder sagen, dass Amphibien keine Ameisen sind, und dass es bei Ameisen so etwas noch nie gegeben hat. Trotzdem wage ich es, auf diesen Beitrag hinzuweisen, dessen Inhalt eigentlich jeder biologisch Interessierte kennen sollte.[/font]
[font=Times New Roman]Das weltweite „Amphibiensterben“ ist fast so bekannt wie die Katastrophe mit der eingeschleppten Varroa-Milbe bei den Honigbienen.[/font]
[font=Times New Roman]Ursache für das Amphibiensterben, dem bereits zahlreiche Arten ganz (!) zum Opfer gefallen sind, ist eine Pilzerkrankung, Batrachochytrium dendrobatidis (kurz: Bd). Deren ursprüngliche Heimat liegt wahrscheinlich in Afrika. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde sie mit Krallenfröschen über die Welt verteilt. Die hat man über ein paar Jahrzehnte zu medizinischen Zwecken eingesetzt, für Schwangerschaftstests. Zusätzlich wurden und werden Krallenfrösche von vielen Aquarianern gehalten.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist nicht möglich, alles Wesentliche hier in Kürze wiederzugeben. Ich kann nur empfehlen, sich das Heft zu kaufen (im Zeitschriftenhandel in D 6,30 €, in Ö 7,20 €), ihn in einer öffentlichen Bibliohek zu lesen, oder wenigstens in einer Zeitschriftenhandlung kurz zu überfliegen. Auch wenn nach meinem Eindruck das GEO in jüngerer Zeit etwas in Richtung Katastrophenjournalismus abgleitet (ich lese es seit über 30 Jahren), gehen die dargestellten Fakten dennoch unter die Haut![/font]
[font=Times New Roman]Kaum auszudenken, was geschähe, würde sich eine entsprechende Erkrankung in der Welt der Ameisen ausbreiten! Wir dürfen uns keine Scheuklappen anlegen: Möglich ist das allemal; exotische Ameisenarten samt ihren Parasiten und Krankheitserregern werden inzwischen in großer Zahl importiert und gehandelt, zusätzlich zu den mit dem Warenverkehr unabsichtlich verschleppten Arten. Ein vergleichbares „Ameisensterben“ wird längst nicht so deutlich auffallen wie das Amphibiensterben, da es sehr viel mehr Terrarianer und professionelle Amphibienforscher gibt als Ameisenforscher, und da Ameisen bekanntlich für wesentlich unwichtiger gehalten werden als Frösche, Kröten, Salamander und Molche. Der Forschungsaufwand für das Amphibiensterben, wie er ebenfalls aus diesem Artikel zu entnehmen ist, würde für Ameisen vermutlich nie in diesem Umfang getrieben.[/font]
[font=Times New Roman]Die logische Konsequenz kann eigentlich nur sein, dass jeder Importeur und jeder Halter seine Ameisen mit äußerstem Verantwortungsbewusstsein behandelt und jegliches Freikommen peinlichst sorgfältig verhindert! [/font]
[font=Times New Roman]Hier sei auf „Wissen“ in diesem Forum verwiesen: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/wissensthreads/36335-infektionsgefahr-durch-exotische-ameisen-infektionsthread.html[/font]
[font=Times New Roman]Die Anregung zu den dem "Infektionsthread" zugrunde liegenden Forschungen resultierte übrigens daraus, dass der erste deutsche Ameisenhändler damals australische Myrmecia
[font=Times New Roman]Aus dem GEO-Artikel geht auch hervor, dass das häufige Argument "..kann in unserem Klima nicht überleben" hier absolut nicht zieht: Obwohl tropischer Herkunft befällt Bd auch Amphibien in kalten Hochgebirgsgewässern.[/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]