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Ameisen im Gewächshaus halten?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Boro
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#9 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von Boro » 28. Juni 2010, 13:53

Hallo Schulmeise!
Herzlich willkommen in unserem Forum!
Im Prinzip kann man mehrere Arten in einem Glashaus halten, wenn der Boden nach unten zugänglich ist (Gehwegplatten, kein Betonboden). Bei großer Hitze können die Ameisen sich dann in die Tiefe zurückziehen.
Ich halte seit mehreren Jahren Pheidole pallidula im Gewächshaus (Mittelmeer-Art). Andere heimische Arten halten das bei mir auch aus: Mehrere Nester von Tetramorium sp., Solenopsis fugax und 1 Nest v. Lasius niger. Die höchsten Temperaturen liegen bei mir trotz autom. Lüftung und offener Türe bei fast 40°, die tiefsten bei knapp über 0°. Bei hohen Temperaturen verschwinden alle Ameisen unter die aufgelegten Trittplatten. Im Winter halten alle Arten die normale Winterruhe im Boden ein. Vor einigen Tagen wollte eine Kolonie Formica cf. cinerea in das Glashaus einwandern, ich hab das aber verhindert. Was zu viel ist, ist zu viel...
L.G.Boro



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KayRay
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#10 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von KayRay » 28. Juni 2010, 14:53

Wie wärs denn mit einer Camponotus-Art aus dem Mittelmeerraum?
Die halten auch höhere Temperaturen aus und sind im Winter durch die verminderte Kälte auch noch dort lebensfähig. Du wolltest ja große Ameisen.
Was die Beobachtbarkeit angeht würde ich ein flaches Nest in unmittelbarer Bodennähe emfehlen, welches mit Styropor etwas wärmeisoliert wird.
Vlt. misst man vorher mal ein paar Tage die Temperatur.
Ich würde aber noch versuchen die vorhandene Gyne zu retten.
Ins Kühle verfrachten, Nahrung anbieten etc. Sie kann ja vorläufig im Schlauch der Rg gehalten werden..

Lg Ray


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

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christian
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#11 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von christian » 28. Juni 2010, 15:28

Vor einigen Tagen wollte eine Kolonie Formica cf. cinerea in das Glashaus einwandern, ich hab das aber verhindert.


Ähhhm... Kommen da nicht dann auch die Pheidole raus (in die Wildnis; sie sind ja immerhin deutlich kleiner als die Formica)? Und hier steht ausdrücklich, dass Pheidole pallidula eine invasive Art ist:
http://www.ameisencafe.de/cafe/index.php?page=Thread&threadID=2833
(ist dort sogar vom Handel ausgeschlossen)

Und wenn du sie schon einige Jahre hältst, müssten dann nicht auch Geschlechtstiere entstanden sein, die sich verbreiten? Ist das nicht ein bisschen zu gewagt?

Bitte um genaue Erklärung!

Und: Das könnte auch für Camponotus- Arten im Mittelmeerraum gelten. Ich kenne zwar keine, trotzdem würde ich kein Risiko eingehen.

Ich habe selber leider kein Gewächshaus und kann deshalb nicht sagen, wie dicht sie sind; deshalb würde ich zu einer eher südlich lebenden Art plädieren, die aber trotzdem noch zumindest in der heimischen Klimazone vorkommt, z.B. Messor structor (die Art ist noch sehr unsicher in die Taxonomie eingeordnet).



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snuff
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#12 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von snuff » 28. Juni 2010, 15:53

Erstmal müsste das mit dem Nest geklärt sein, so wie ich das verstanden habe, soll einfach aus "Hygienegründen" (Küche) ein Formicarium im Gewächshaus aufgebaut werden, mit Nest etc. . Wenn das so ist, sind 40° aber einfach zu viel.

Falls dem nicht so ist, sind wie Boro schon sagte, viele einheimische bzw. europäische Arten möglich. Solange für die Ameisen die Möglichkeit besteht bei großer Hitze/Kälte in der Erde zu verschwinden.



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Boro
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#13 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von Boro » 28. Juni 2010, 16:11

Hallo christian!
Ja, wenn Pheidole pallidula schwärmen, werden die Luken dicht gemacht. Hin und wieder krabbeln ein paar Pheidole bei der Türe ins Freie. Dort haben sie nicht die geringste Überlebenschance, Lasius niger ist ganz wild darauf, Pheidole zu töten, zu fressen und nach Möglichkeit die Brut zu stehlen.
Dass Pheidole pallidula eine invasive Art ist, halte ich für maßlos übertrieben, wie daunlängst bei Formica fuscocinerea. Alles Literatur-Enten.
In Südtirol und im Tessin gibts die Art seit ewigen Zeiten und sie fügen sich dort in die weitgehend mitteleur. Ameisenfauna problemlos ein. Weiter im Süden kann die Art zur Hausameise werden, das ist dann eher ein Problem.....
L.G.Boro



(f)ANTastic
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#14 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von (f)ANTastic » 28. Juni 2010, 16:19

Pheidole pallidula im "Freien" zu halten, finde ich nicht besonders gut...


Bitte unterzeichnen (ausführliche Infos auf der Website): https://secure.avaaz.org/de/whales_last_push/?fphttp://gidf.de/

Gast
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#15 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von Gast » 28. Juni 2010, 16:45

[font=Times New Roman]> Ganz besonders wichtig!!![/font]

[quote]
[I][color=black][font=Verdana]habe ich ihr einen Tropfen Wsser in die nähe gelegt und eine Abdeckung über das ganze gemacht, damit die Sonne nicht mehr so darauf scheint.[/color][/font][/I]
[/quote][font=Times New Roman]Was nicht nur Schulmeise, sondern auch der eine oder andere Halter sich einprägen müssen: Sonne ist Gift für Ameisen, die sich in geschlossenen Behältern befinden.[/font]
[font=Times New Roman]Ob Reagenzglas oder kleines Glas-/Plastikformikar, Gelfarm oder Filmdöschen: Wenn die Sonne auch nur für ein paar Minuten drauf scheint, heizt sich das Ganze derart auf („Glashauseffekt“ bei transparenten Behältern!!), dass jede noch so hitzetolerante Wüstenameise binnen Minuten den Löffel abgibt![/font]

[font=Times New Roman]Wenn ich das richtig gelesen habe, hat Schulmeise (post # 8) ja bereits ein Formikar samt „Zubehör“ gekauft, plant also nicht, die Ameisen frei im Gewächshaus leben zu lassen. Das Ausweichen in den Boden entfällt somit.[/font]

[font=Times New Roman]Wenn diese Anlage im Gewächshaus stehen soll, ist sie der Aufheizung in diesem schutzlos ausgesetzt. Das wird keine europäische Ameisenart aushalten.[/font]
[font=Times New Roman]Bitte auch beachten, dass der Sonnenstand sich nicht nur über den Tag hinweg, sondern auch im Jahresablauf verändert: Ein im Hochsommer mittags unter einem Schatten spendenden Dach stehendes Formikar kann im Herbst mittags von der dann flacher stehenden Sonne getroffen werden. (Das ist übrigens auch bei Aufstellung auf Balkon oder Terrasse zu beachten und sogar im Zimmer!).[/font]

[font=Times New Roman]Mit Sonneneinstrahlung auf geschlossene Behälter kann man alle Lebewesen rasch ins Jenseits befördern, z.B. im geschlossenen Auto bekanntlich Pflanzen, Hund oder Baby. Damit ist nicht zu spaßen! [/font]

[font=Times New Roman]> Pheidole pallidula und der Link zu den Handelsverboten im Ameisencafe:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisencafe.de/cafe/index.php?page=Thread&threadID=2833[/font]

[font=Times New Roman]Pheidole pallidula ist in wärmeren Gebieten ein Risiko, z.B. schon in Südfrankreich.[/font]
[font=Times New Roman]Aus dem AWiki: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Pheidole_pallidula[/font]

[font=Times New Roman]"P. pallidula hat keinen Jahreszyklus mit obligatorischer Diapause; es ist eine Ameise, die sich an eine ganzjährig ziemlich hohe Temperatur anpassen kann ("Küchenameise"). Sie sind sehr robust. Ihr könnt sie herausnehmen (aus der Überwinterung), wann Ihr wollt." [/font]
[font=Times New Roman]Das stammt von Prof. Dr. Henri Cagniant, einem bekannten Ameisenforscher, ehemals Universität Toulouse (jetzt im Ruhestand). Die gute Nachricht: P. pallidula braucht also keine Winterruhe bei abgesenkter Temperatur. Die bedenkliche Nachricht ist die Begründung: In Frankreich und Spanien ist sie eine lästige Hausameise! Auch in Deutschland wurde sie schon als Hausameise nachgewiesen. [/font]

[font=Times New Roman]Es hat halt alles seine zwei Seiten! [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



(f)ANTastic
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#16 AW: Ameisen im Gewächshaus halten?

Beitrag von (f)ANTastic » 28. Juni 2010, 16:55

Ich bezweifle vor allem, dass eine Lasius niger-Kolonie gegen eine (große) Kolonie Pheidole pallidula eine Chance hat...

EDIT: Danke für die anonyme negative Bewertung ;)
Ich finde jedenfalls, dass das (zumindest indirekt) etwas mit dem Thema zu tun hat, da der TE dann evtl. sich auch Pheidole pallidula frei im GWH hält (wovon ich persönlich abraten würde), wenn es als "ungefährlich" dargestellt wird. Selbst wenn Lasius niger gegen Pheidole pallidula gewinnen kann, besteht weiterhin die Gefahr einer Infektion.


Bitte unterzeichnen (ausführliche Infos auf der Website): https://secure.avaaz.org/de/whales_last_push/?fphttp://gidf.de/

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