NIPIAN hat geschrieben:Wer ist im Ãœbrigen bereits einmal als Teil der Neidgesellschaft bezeichnet worden? *handheb*

*Hand hebt*

Sobald man in Österreich irgend etwas über Arbeitslos... eh, Arbeit suchende (...) sagt, ist man entweder ein Neider oder Nazi. Manchmal sogar beides zugleich!

Dabei habe ich eigentlich alles, um glücklich zu sein, und bin gar kein Neidhammel


@Mimi:
Njo, 2000 Ocken Netto fürs nichts tun ist aber auch kein Pappenstiel. Das verdient man nicht so schnell. Und von 2000 Euro lebt auch eine 8-köpfige Familie gut. Ich stimme Dir aber absolut zu, das die Presse gerne Öl ins Feuer gießt, um das Stimmvolk beschäftigt zu halten. Wo kämen wir denn da hin, wenn man die Leute nicht mit unwichtigen Kleinigkeiten beschäftigt, und diese plötzlich Zeit hätte, selbst zu denken? Potzblitz! Also lieber abwechselnd Schlagzeilen (und Foren, in Onlinemedien) zu folgenden Themen, dann gibts auch keinen Volksaufstand: Arbeitslose, Raucher, Biertrinker, Pendler, Rechte, Linke.

Hoi,


was das Gesundheitssystem anbelangt:
Der größte Ausgabentreiber sind derzeit die Medikamente. Von 1991 bis 2005 sind die Ausgaben um 60% gestiegen, obwohl 40% weniger Medikamente verordnet worden sind.
Die Ausgaben im stationären Bereich sind ebenfalls leicht gestiegen, allerdings im Rahmen der Inflation. Der Rettungsdienst wird zusammengestrichen. Die niedergelassenen Ärzte haben leicht hinzugewinnen können.

Wenn man die Medikamentenausgaben unter Kontrolle bekommen würde, ließen sich im Gesundheitssystem unter Garantie 10% einsparen.
Genialitäten wie Sisi-Syndrom (eigentlich depressive Menschen, überspielen das allerdings geschickt mit Euphorie) oder Soziale Phobie (Schüchternheit) sind normale Verhaltensweisen, sollen aber der medikamentösen Behandlung bedürfen. ADHS. Generalisierte Angststörung. Stressstörung. Zwangsstörung. Panikstörung.

Verdammt nochmal, ich will auch einmal schlechte Laune haben dürfen, ohne gleich ne Pille an den Kopf geworfen zu bekommen!!!

von 2000 Euro lebt auch eine 8-köpfige Familie gut.

Das kannst Du eigentlich nur ironisch meinen. Na gut, wenn sie zur Tafel gehen und im Second-Hand-Shop kaufen, dann kann es tatsächlich funktionieren. In dem Satz ist allerdings tatsächlich Ironie vorkommend.

NIPIAN hat geschrieben:Hoi,

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Verdammt nochmal, ich will auch einmal schlechte Laune haben dürfen, ohne gleich ne Pille an den Kopf geworfen zu bekommen!!!


Das kannst Du eigentlich nur ironisch meinen. Na gut, wenn sie zur Tafel gehen und im Second-Hand-Shop kaufen, dann kann es tatsächlich funktionieren. In dem Satz ist allerdings tatsächlich Ironie vorkommend.

Ist man in Germanien so Tablettenverschreibwütig? Bei uns bekommt man nicht leicht irgendwelche Psychopharmaka verschrieben...

Nein, meine ich nicht ironisch. Vor einigen Jahren mussten wir aufgrund einer etwas unglücklichen Situation, zu dritt von 1000 Euro leben - und das ging sich leicht aus. Und da war aber ein Haus zu bezahlen und die laufenden Kosten. Man kauft eben bewußter ein, und merkt, was man alles eigentlich gar nicht braucht. Selber kochen statt Fertigfraß, und plötzlich kostet das Futter bei 8 Personen schon nur noch ca 100 Euro die Woche. Klar, man kann sich jetzt keine tollen Dinge leisten und mit der Mode gehen, aber es ist relativ schmerzlos machbar. Und Hummer auf Garnelenreis ist natürlich auch nicht drin.

- G

Hi, klar nur leider läuft es nicht immer so glatt.
Was ist wenn die Waschmaschine kaputt ist?
Für einen kurzen Zeitraum ist es sicherlich machbar nur auf längere Sicht gesehen ist kaum tragbar.
Man kann nicht in den Urlaub fahren, Kino ist auch nicht drinne.
Und was ist mit Geburtstag, Weihnachten, und wenn die Nebenkostenabrechnung vom Strom kommt, dann kommt man ganz schön ins schwanken.
Man kann sich von dem Geld nicht mal was zurücklegen für schlechtere Zeiten, anschaffungen sind da nicht drinne.

Mfg Mimi

Mimi84 hat geschrieben:Man kann sich von dem Geld nicht mal was zurücklegen für schlechtere Zeiten, anschaffungen sind da nicht drinne.

Mfg Mimi

Wer nicht arbeitet, kann sich eben auch keinen Luxus leisten (Weihnachten, ...). Der Sinn von ALG/H ist ja Überbrückung - nicht ewig auf der Tasche der anderen zu liegen.

Klar gibts Härtefälle, und in Deutschland ist der Arbeitsmarkt auch härter als bei uns, das ist mir bewusst. Aber oft liegt es nicht am Arbeitsmarkt, sondern an der Trägheit/Faulheit/Resignation der Menschen!

Edit: Vielleicht bin ich auch nur verbittert, weil ich inzwischen 60+ Arbeitsstunden in der Woche habe, da sich auf dem Arbeitsmarkt niemand finden lässt, der auch nur annähernd die Voraussetzungen hätte, als Assistent bei uns zu arbeiten. Jetzt darf ich für drei Leute arbeiten, weil sich kaum jemand ernsthaft weiterbilden will! Jene die das tun, und immer weiter lernen, haben sowieso schon Jobs -_- DREI Jahre hat es gedauert, bis wir einen Assistenten für mich einstellen konnten...

- G

Ja und genau da ist auch der Wurm im Apfel man kann nicht sagen Schublade auf Harz 4 Empfänger rein Schublade zu.
Die meißten wollen nämlich Arbeiten nur kriegen sie keine.
Auch 1€ Jobs sind da sogar sehr begehrt, nur sind diese immer nur für ein halbes Jahr begrenzt damit die anderen auch mal ran kommen.

Ich denke man kann das Pauschal nicht sagen.
Viel mehr sollte man auf die reichen Manager schauen, die sich sich noch ne Provision gönnen wenn die Firma schon den Bach runter geht.
Und die Abgeordneten, da ist die Neuverschuldung, und nebenbei erhöhen sie sich die Diäten weil wir ja alle sparen müssen, wo ist denn da bitte die Logik?

Mfg Mimi

Man kann (und sollte) nicht, wenn ein "Problem" oder ein Zustand besprochen wird, immer eine Finger-pointing-party machen, nach dem Motto "Aber die, und aber dort, und das da - noch viel schlimmer". Das bringt doch keinen weiter

Und klar gehören nicht alle in eine Schublade. Aber Stereotypen kristallisieren sich ja auch nicht aus dem nichts. Vorurteile sind (leider) zu oft zutreffend. Ich versuche immer, Vorurteilsfrei zu sein, aber das wird natürlich schwer, wenn die Vorurteile viel zu oft bestätigt werden - auch im eigenen Bekanntenkreis.

Ich selbst habe in der Familie einen sehr traurigen Fall: Wollte nie arbeiten, wird nie arbeiten, sucht sich immer Freunde die Kohle haben, und sie durchfüttern - und als ihr der Staat mal wirklich alles gestrichen hat (Auch schon die Notstandshilfe) hat sie sich schwängern lassen, damit sie weiter Kohle bekommt. Als dann wieder nichts mehr ging (Kind wird älter = weniger Beihilfe) hat sie eben Privatinsolvenz angemeldet, und sich irgendeinen armen Deppen geangelt, dem sie jetzt auch ein Kind anhängt. Ich könnte kotzen.

Andere Beispiele:
Einige Leute die ich kenne von meinen diversen Spiele und Voicechatservern sind ebenfalls ALG/H Empfänger. Da kommt man auch mal ins Plaudern, und der gemeinsame Tenor ist: Solange die anderen bezahlen, bleib' ich in meiner Wohnung sitzen und spiele den ganzen Tag irgendwelche Computerspiele.

Ansetzen müsste man meiner Meinung nach - die wie immer natürlich rein subjektiv und für niemanden verbindlich ist - bei Ausbildung, Lohngesetzänderungen und, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen und weiter von der glücklicken Globalisierungsfamilie träumen, der Einwanderungspolitik.

lg,
- G

Da denke ich das das eigentliche Problem auch viel tiefer ist.
Wie man so schön sagt " Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", irgendwo muss es ja auch herkommen.
Wenn schon die Kinder von den Eltern vorgelebt kriegen das es sich nicht lohnt zu arbeiten, was sich meiner Meinung nach immer lohnt, nicht allein des Geldes wegen sonder weil man auch aufstehen muss unter Menschen geht, und eine Aufgabe braucht, ja was soll dann aus den Kindern werden?
Man denke nur an die Studiengebühren, eine gute Ausbildung bekommen ist auch nicht einfach, aber wenn du Eltern mit Geld hast, ist das gar kein Problem, die sponsern dir die Privatschule doch aus der Portokasse.
Wenn man später sein Abi nachholen will um zu studieren etc. , dann kriegt man zu hören das ist Privat, das musst du selber bezahlen.

Mfg Mimi