Euer Wissen und Eure Erfahrung mit Ameisen möchte ich mir zunutze machen, und ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen.
Seit fast drei Jahren halte ich Bienen. Wir wohnen (mit den Bienen) auf einem größeren Waldgrundstück, Ameisen sind deshalb reichlich da, sowohl die große Waldameise - einige Haufen sind etwas weiter weg im Wald - wie auch die kleine Lasius niger. Die gibt es hier reichlich und überall.
Meine Honigbienen treffen die Ameisen an zwei Stellen. Einmal auf Bäumen, auf denen die Ameisen die Blattläuse pflegen, um ihre süßen Ausscheidungen zu erhalten. Auch die Bienen sind an den Ausscheidungen der Blattläuse interessiert, die heißt dann Honigtau und wird in ihren Waben zu dem begehrten und teuren Waldhonig. Wer von den Menschen, die den leckeren Waldhonig genießen, weiß schon, dass das Läusepipi ist ...
Die andere Stelle ist in den Beuten (so heißen die Kästen, in denen man Bienen hält), und zwar halten sich die Ameisen auf den Rändern zwischen den einzelnen Zargen (so heißen die einzelnen aufeinander stehenden Kästen einer Beute) und besonders unter dem Deckel auf. Zum Teil in großen Mengen, so dass die Ränder schwarz sind. Sogar
Ich denke, die Ameisen lieben diesen Aufenthaltsort in den Beuten, weil sie so nah dem begehrten Honig sind. Obwohl ich innen auf den Waben noch keine Ameisen gesehen habe.
Vor ein oder zwei Tagen wollte ich die Ameisen auf den Zargenrändern fotografieren, um ein Bild hier einzustellen. Zu meiner Überraschung waren alle Ameisen weg, bis auf ein paar vereinzelte. Wie kann das sein? Honig war genug in den Waben, die Bienen hatten in den heißen Tagen sehr fleißig Nektar eingetragen. Haben sie geschwärmt? Sind dann erstmal alle weg? Vielleicht weiß von Euch jemand eine Erklärung für das Verschwinden der Ameisen.
Ich glaube nicht, dass sie für immer weg sind. Die Ameisen kommen bestimmt wieder. Ich weiß nicht recht, ob ich sie lassen kann oder ob ich Schäden für die Bienen befürchten muss. Aus dem Imkerforum.de weiß ich, das schwächere Bienenvölker von Ameisen zerstört wurden. Aber eben schwächere. Solche Völker könnte man aber durch bestimmte Maßnahmen wieder stark werden lassen, insofern wäre das ein Schaden, den die Ameisen anrichten. Ob sie nachhaltig die Styropor-Beuten kaputt machen können, weiß ich noch nicht. Die eingenagten Gänge und Höhlen sind aber schon ein Mangel.
Ameisen können einen weiteren Schaden verursachen. Sie schleppen nämlich die aus der Beute durch den Gitterboden fallenden Varroa-Milben (ein Bienen-Schädling) weg. Die fängt man extra mit einer untergeschobenen Lade auf, um aus den herabgefallenen Milben und anderen Teilen aus dem Bienenstock Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Bienenvolkes zu ziehen.
Was kann man tun, um Ameisen fern zu halten von Plätzen, wo sie nicht erwünscht sind? In diesem Fall von den Bienen-Beuten. Und gleichzeitig die Frage, wie weit kann man Ameisen in den Beuten dulden?
Auf Antworten von Seiten der Ameisen-Liebhaber bin ich sehr gespannt.
Grüße aus der heißen Nordheide
Holbee