Pheidole pallidula - Eine Ausbruchsgeschichte

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Wiseman
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#25 AW: Pheidole pallidula - Eine Ausbruchsgeschichte

Beitrag von Wiseman » 16. Juli 2010, 15:35

johho hat geschrieben:Ich möchte mal den einen Kommentar aufgreifen, der besagt, dass Ameisen die ausbrechen ja generell auch wieder zurücklaufen, ich sehe das nämlich genauso.


Klar, tun sie das meistens. Manchmal findet eine solche Arbeiterin aber auch ein viel geeigneteren Nistplatz im Garten und rekrutiert weitere Arbeiterinnen. Sind die derselben Meinung kann ein Auszug aus dem alten Nest recht schnell gehen.

Doch auch wenn das die Ausnahme ist, sollte die Gefahr der Parasitenübertragung auf einheimische Ameisen nicht unterschätzt werden. Und dafür reicht manchmal schon eine kurze Begegnung mit den Arbeiterinnen einheimischer Arten. Es gibt einen kurzen Kampf, bei dem z.B. die eine oder andere nichtheimische Milbe den Besitzer wechselt.

Vielleicht wird die getötete exotische Arbeiterin sogar als Futter ins Nest geschleppt und überträgt auf die Weise gleich noch ein paar Endoparasiten.

Das nur als Denkanstoß.

Viele Grüße,

Wiseman



Cayal
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#26 AW: Pheidole pallidula - Eine Ausbruchsgeschichte

Beitrag von Cayal » 16. Juli 2010, 16:24

Wiseman hat geschrieben:Doch auch wenn das die Ausnahme ist, sollte die Gefahr der Parasitenübertragung auf einheimische Ameisen nicht unterschätzt werden. Und dafür reicht manchmal schon eine kurze Begegnung mit den Arbeiterinnen einheimischer Arten. Es gibt einen kurzen Kampf, bei dem z.B. die eine oder andere nichtheimische Milbe den Besitzer wechselt.

Vielleicht wird die getötete exotische Arbeiterin sogar als Futter ins Nest geschleppt und überträgt auf die Weise gleich noch ein paar Endoparasiten.

Das nur als Denkanstoß.

Viele Grüße,

Wiseman


Naja die Gefahr ist sicher da, nur so klein, dass man sie vernachlässigen kann. Oder triffst du täglich Vorbereitungen dafür, dass der Yellowstone Nationalpark hochgeht?

Aber natürlich sehr löblich die ganzen Vorsichtsmaßnahmen, hoffentlich macht man dann nicht bei den Ameisen halt und schaut sich auch die Pflanzen an, die man so im Garten "hält" und die recht ungehindert ihre Parasiten usw. übertragen können. Ganz zu schweigen von den Samen, die sich ungehindert in unserer Umwelt niederlassen und dort einheimische Pflanzen verdrängen (von intraspezifischer Homogenisierung mal ganz zu schweigen).



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Wiseman
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#27 AW: Pheidole pallidula - Eine Ausbruchsgeschichte

Beitrag von Wiseman » 16. Juli 2010, 18:11

Ähm, aber genau das ist die Hauptgefahr - die Übertragung von Parasiten auf einheimische Arten. Dagegen ist die Gefahr, dass sich eine exotische Ameisenart bei uns dauerhaft in der freien Natur etabliert (noch) relativ gering.

Irgendwann fangen auf einmal unsere einheimischen Arten an zu verrecken, und es wird (wenn es nicht gerade die Waldameisen trifft) anfangs keiner merken. Und wenn es schließlich bemerkt wird, rätselt man über die Ursache (siehe z.B. Bienensterben oder auch das mysteriöse Sterben diverser Laubbäume in letzter Zeit).

Außerdem, was hat das jetzt mit dem Yellowstone zu tun? Dort versucht ja keiner ein Loch in den Boden zu bohren und dabei zu hoffen, dass er das ganze Riesenteil nicht versehentlich hochjagt.

Desweiteren sind die geologischen Zeitmaßstäbe doch ein klein wenig anders als die biologischen bzw. ökologischen, meinst Du nicht?

PS: Grundsätzlich hast Du natürlich bezüglich der Pflanzen Recht, wobei ja da auch bereits "erfolgreich" einige Krankheiten eingeschleppt wurden. Gottseidank habe ich keinen Garten :D



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