Darf man Insekten töten?

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KayRay
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#9 AW: Darf man Insekten töten?

Beitrag von KayRay » 16. Juli 2010, 01:32

Naja also den Tieren einen festen Wert zuzuschreiben ist natürlich völlig unmöglich. Jegliche Form von Wert ist über alle Maßen subjektiv und wird meist willkürlich festgelegt. Hier muss man auch ganz klar zwischen finanziellem "Wert" und ethischem Wert unterscheiden. Klar mansche Tiere haben was gekostet mansche sind Wirtschaftsgrundlage und andere erfüllen keinen unserer Gesellschaft dienlichen Zweck und werden damit als wertlos abgestempelt.
Ich denke, dass das Rechtssystem eines Staates schon einiges über die ethischen Ansichten des Volkes aussagt. Und ein Lebewesen seiner Existenz als solches zu berauben, wenn auch nur schriftlich ist für mich ein höchst arrogantes Verhalten.
Warum ist denn ein Menschenleben ganz allgemeingültig mehr Wert als bspw. das einer Ameise? Logisch gibt es dafür keine schlüssige Erklärung. (Religiöse Ansichten haben mEn nichts mit Logik zu tun.) Faktisch wird es aber ganz klar so umgesetzt weil wir unsere Art als Maßstab nehmen.
Biologisch gesehen ganz normal. Schließlich stellt praktisch jede Lebensform die eigene Existenz bzw die der Art auf die höchste Stufe der Wertigkeit.
Nichts desto trotz sollte man realistisch und for allem fair bleiben, gerade wir als Spezies die sich in ihrer Evolution dem Denkprozess zugewand hat sollten uns in diesem Punkt fragen ob unsere allgemeingĂĽltige Ethik ĂĽberhaupt ethisch im eigentlichen Sinne ist.
Aus meiner Sicht ist dies oft genug nicht der Fall. Ethik wird viel zu oft fĂĽr egoistische Zwecke missbraucht.
Und eigentlich wird die Frage nach richtig und falsch, gut und böse immer offen bleiben.
Als Ansatzpunkt finde ich aber schonmal folgenden Spruch ganz passend: "Was du nicht willst dass man dir tut das fĂĽg auch keinem anderen zu"
Nja kein leichtes Thema.. ^^


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

fehlfarbe
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#10 AW: Darf man Insekten töten?

Beitrag von fehlfarbe » 16. Juli 2010, 10:20

KayRay hat geschrieben:Als Ansatzpunkt finde ich aber schonmal folgenden Spruch ganz passend: "Was du nicht willst dass man dir tut das fĂĽg auch keinem anderen zu"


Meine Oma hatte mir dann noch "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz!" beigebracht ;)



Gaster
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#11 AW: Darf man Insekten töten?

Beitrag von Gaster » 18. Juli 2010, 14:42

KayRay hat geschrieben:Schließlich stellt praktisch jede Lebensform die eigene Existenz bzw die der Art auf die höchste Stufe der Wertigkeit.


Nein, das tut soweit ich weiĂź keine Lebensform. Egoismus ist nicht auf die Art, sondern auf das Individuum bezogen. Jedes Lebewesen will seine eigenen Gene weiter geben - nicht die Art erhalten.



Gast
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#12 AW: Darf man Insekten töten?

Beitrag von Gast » 18. Juli 2010, 20:57

[font=Times New Roman]@ Gaster:[/font]
[font=Times New Roman][font=Times New Roman][size=100]„Egoismus ist nicht auf die Art, sondern auf das Individuum bezogen. Jedes Lebewesen will seine eigenen Gene weiter geben - nicht die Art erhalten“.[/font]
[/font][/SIZE]
[font=Times New Roman]Auch das trifft’s nicht ganz: Egoismus kann ja nur ein Lebewesen zeigen, das sich der Alternativen bewusst ist, und das kann nun mal nur der Mensch. Man hat auch schon einzelne Gene in diesem Sinne des "Egoismus" bezichtigt, vgl. R. Dawkins).[/font]

[font=Times New Roman]Am besten ist die Formulierung:[/font]
[font=Times New Roman]Arten, die heute existieren, erzeugten unter den gegebenen Umständen genügend Nachkommen, so dass sie bisher nicht ausgestorben sind.[/font]
[font=Times New Roman](Innerhalb der Art, das ist richtig, existieren heute die Nachkommen einer ununterbrochenen Kette von Vorfahren, die unter den jeweils gegebenen Umständen „reproduktiv erfolgreiche“ Nachkommen hinterließen).[/font]

[font=Times New Roman]Der Erfolg der Evolution und des „Überlebenskampfes“ kann ja immer nur rückblickend beurteilt werden.[/font]

[font=Times New Roman]Ändern sich die „Umstände“ (Klimaänderung, Pestizide, neue Fressfeinde/Krankheiten, ….) kann die Fortpflanzungsrate noch ausreichen für ein Weiterbestehen der Art, oder auch nicht.[/font]

[font=Times New Roman]Gibt es innerhalb der Art „resistente Gene“, die den Trägern erlauben, sich trotz der geänderten Umstände fortzupflanzen, verändert sich die Art entsprechend, indem alle Träger der nicht-resistenten Allele sterben. Gibt es keine Resistenz gegen die neuen Herausforderungen, stirbt die Art aus.[/font]

[font=Times New Roman]„Fortpflanzungsegoismus“ ist nur eine Metapher: Die Lebewesen verhalten sich so, dass es nach Planung/Absicht aussieht. Erfolg hat aber, wer m.o.w. zufällig mit den passenden Genen ausgestattet ist, und auch noch "Glück im Leben" hat. Das ist weder für die Art, noch für das Individuum planbar.[/font]

[font=Times New Roman]Im Ăśbrigen ist man mit den beiden Volksweisheiten in Post # 10 ganz gut bedient.[/font]
[font=Times New Roman]Insekten töten darf man grundsätzlich, wo es nötig ist („Schädlinge“ im weitesten Sinn, lästige Mücken, Fliegen, Ameisen, …). Und auch z.B. für Forschungszwecke etc., sowie "zufällig" beim Herumtrampeln im Wald, oder beim Autofahren. Das ist meine „Meinung“.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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