Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

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pedda
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#1 Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von pedda » 26. Juli 2010, 15:49

Hallo alle miteinander,

ich habe mir vor kurzem Lasius niger (eine Königin mit 12 Pygmäen) zugelegt (bin Anfänger was Ameisenhaltung betrifft), leider hat der Start nicht so ganz funktioniert.

Die Ameisen habe ich von AntStore bezogen, ebenso das Formicarium (Alpha Ants Starter Set - C). Die Arena wurde mit nassem Lehm/Sand 5mm hoch gefüllt und getrocknet. Die Farm wurde unten mit Granulat ca. 4 cm befüllt und danach ebenfall mit Lehm/Sand und befeuchtet (hier leider der erste Fehler, ich hab das ganze draußen gemacht bei ca. 35°C, später hat sich dann natürlich in den unteren Bereichen Kondenswasser gebildet).
Nachdem alles verbunden, mit PTFE gesichert und die Farm mit roter Folie abgedeckt war hab ich die Ameisen in die Arena gesetzt.
In der ersten Woche waren sie sehr aktiv, Futter wurde gerne angenommen, meistens Proteine (im Garten gefangene, überbrühte und gefrorene Asseln, hier meistens nur die Asseleier; und ebenso behandelte Mehlwürmer).
Nach einer Woche gabs Grabungsaktivität in der Farm und 2 Tage später sah ich keine Königin mehr, das Reagenzglas war leer, in der Farm Gänge zu entdecken aber keinen Raum (möglicherweise auch nur so das ich ihn nicht erkennen kann). Ich dachte mir natürlich alles läuft prächtig.
Jetzt sind allerdings wieder zwei Wochen vergangen und die Aktivität von Ameisen außerhalb hat nur noch abgenommen. Zusätzlich gabs in der letzten Woche in Österreich zwei Temperaturstürze von 37° auf 20° (das lässt sich leider auch im Zimmer nicht so leicht abfangen).
Mittlerweile läuft hin und wieder nur eine Ameise außen herum und angebotene Nahrung wird nicht mehr angenommen (oder nur Nachts wenn ichs nicht seh).
Mittlerweile vermute ich das leider irgendwann die Königin auf der Strecke geblieben ist.
Jetzt hätte ich einige Fragen:
1) Ist so etwas jemandem schon mal passiert ? Tipps was ich jetzt noch machen könnte, bzw was ich das nächste mal besser machen sollte (möchte nicht noch mehr Ameisenleben riskieren sozusagen)
2) Hat jemand eine Idee wie ich eine Farm gut ent/bewässern könnte ohne sie ständig zu öffnen? oder sollte ich lieber sowieso auf Ytong umsteigen ? (Das Kondenswasser hat sich nämlich in den Wochen kaum verändert, und ich denke das es daran liegen könnte). Hat jemand schon mal eine Belüftung der Farm von unten probiert ?
3) Hat jemand ne idee wie ich die Farm gut kühlen könnte auf 15 oder 20 Grad halten um die Bedingungen natürlicher zu gestalten ?
4) Ist Licht in der Arena gut/notwendig?
5) Wie sollte so die Nahrungsaufnahme einer Kolonie von 10-20 Individuen(+Brut) sein ?

Leider hab ich feststellen müssen während meiner Suche im Internet das zwar viel allgemein geschrieben wird (wieviele Ameisen, was an Nahrung gegeben wurde) aber leider wenig für Anfänger hilfreiches. (selbst Temperatur und Luftfeuchtigkeitsbereiche sind schwer zu finden). Die bei Antstore mitbestellte Broschüre war leider auch eine Enttäuschung. Zu finden war auch wieder nur theoretisches Geschwafel und nichts Praktisches. Also ich würde mich sehr freuen wenn sich jemand aufraffen könnte paar Komentare liegen zu lassen. :)

Liebe Grüße
Peter



schadewald
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#2 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von schadewald » 26. Juli 2010, 16:00

1) Ich würde erst einmal ein bisschen abwarten bis geklärt ist, ob die Königin wirklich weg ist.

2) Da die Farm ja ziemlich dicht ist, bleibt warscheinlich nur die möglichkeit mit offenem Deckel zu lüften, oder halt Gaze( Mückengitter etc.) drüberlegen

3)Kühlen kannst du die Farm gut, wenn due ein feuchtes Geschirrhandtuch drüber
legst.

4) Tageslicht ist ok, eine zusätzliche Lichtquelle braucht man nicht, gerade momentan, zusätzliches Lich=zusätzliche Wärmeentwicklung.

5) Wage ich mich nicht zu beantworten, es gibt bestimmt keine Faustformel.



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Zeebra
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#3 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von Zeebra » 26. Juli 2010, 16:03

Hallo Peter.

Herzlichen Glückwunsch zu deiner Ameisenkolonie. Ich habe u. a. auch eine Lasius niger Kolonie.
Zuerst einmal glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Dass die Außenaktivität deiner Kolonie abgenommen hat kann daran liegen, dass sie im Moment alles haben was sie benötigen. Du darfst so eine kleine Kolonie nicht überschätzen. Die Aktivität wird mit wachsender Arbeiterinnenzahl wieder steigen.
Zudem ist Lasius niger eine sehr robuste und genügsame Art, sie verzeihen viele Fehler.
Was Luftfeuchte, Temperatur und Licht angeht, so solltest du dir bei einheimischen Arten keinen Stress machen, will sagen du musst beides nicht extra künstlich regulieren.
Wieso möchtest du die Temperatur auf 15 bis 20 °C halten?
Zum Kondenswasser: vielleicht genügt es schon, wenn du die Farm in nächster Zeit einfach ein bisschen weniger (bzw. ein oder zwei Tage gar nicht) wässerst. Ich denke es wird mit der Zeit wieder verschwinden. Zumindest habe ich das hier bei mir beobachten können.
Was die Nahrungsaufnahme betrifft, so ist die bei einer solch kleinen Kolonie, wie bei dir, nicht sehr hoch.

Ich hoffe ich konnte dich ein wenig beruhigen. Wart erst mal ab und beobachte.

Viele Grüße nach Österreich!


Omnia tempus.

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bettwurst
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#4 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von bettwurst » 26. Juli 2010, 19:33

Ameisen können sicherlich mehr ab als manch einer hier vermutet. Sonst wären alle Ameisen in der Natur nach ein paar Temperaturstürzen oder zu vielen trockenen Tagen oder viel zu viel Regen tot.
Sch**** auch was auf Luftfeuchtigkeit (zumindest bei Lasius niger). Die können auch bei mehr oder weniger als genau 47,84401 % Luftfeuchtigkeit überleben.

Und nur weil man die Königin nicht sieht, heisst es nicht, dass sie nicht mehr da ist. Da gibts doch grad DIESES ähnliche Thema hier im Forum. Auf diesem Wege mein Beileid an Imago...

Abwarten und Tee trinken. Die taucht schon wieder auf. Und bei ner kleinen Kolonie wird nicht viel Nahrung gebraucht. Daher wird auch nicht viel Nahrung angeschafft.
Ameisen sind kleine faule Säcke ;-) Die holen sich nur was zu fressen wenn sie es auch brauchen.

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Die Natur gibt es leider im voraus. Bezahlt wird später!
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pedda
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#5 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von pedda » 27. Juli 2010, 11:13

Danke für die schnellen Antworten und die beruhigenden Worte.
Kann natürlich wirklich sein das sie erstmal irgendwo genug Asseleier hingelegt haben und die mal verspeisen, ich werd einfach weiterhin jeden Tag neue Proteine, Kohlenhydrate und Wasser reinlegen, vielleicht tut sich ja in 1, 2 Wochen wieder mehr.

Zum Kühlen: Es hatte zwischendurch eben 35°C, und im Normalfall kommen solche Temperaturen im Boden selbst nicht vor, deswegen dachte ich da an eine Kühlung auf etwas unter 20°. (Die Idee mit dem nassen Geschirrtuch ist nicht schlecht, werd ich mal bei der nächsten Hitzewelle ausprobieren).
Zum Bewässern: ich hab meine Farm jetzt schon 4 Tage nicht bewässert, und es ist noch immer Kondenswasser da, mal sehen. Aber soweit ich das mitbekommen hab zieht ja Lasius niger selten um, also wirds ihnen dort schon gut gefallen haben so wies war (also recht feucht :) ). Falls es ihnen zu feucht ist könnten sie ja eigentlich auch weiter nach oben oder gar in den Schlauch ziehen, Möglichkeiten wären ja da.

Danke nochmal.
Lg



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Sakurah
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#6 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von Sakurah » 27. Juli 2010, 11:48

Hey pedda!
Habe auch ein Starter Set und kämpfe genauso mit Kondenswasser und mangelnder Möglichkeit zur Belüftung/Bewässerung ohne dass die Ameisen ausbüxen.
Da die Farm relativ dicht ist muss man gottseidank nicht oft wässern und trotz mangelnder belüftung ist noch nichts passiert.
Wie wäre es, wenn Du das andere "Ende" der Farm nicht mit dem Stopfen verschliess, sondern mit Gaze?

LG


Deshalb werde ich mich die nächsten Tage an ein Ytong Nest machen, das ist eben doch viel paktischer.


In Hamburg lebten zwei Ameisen, Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee, Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise Dann auf den letzten Teil der Reise.

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bettwurst
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#7 AW: Probleme mit Lasius niger Anfangskolonie

Beitrag von bettwurst » 27. Juli 2010, 13:02

Die Arena muss nicht zwingend gekühlt werden. Das Nest sollte aber nicht all zu warm werden. Wo es so richtig heiss war hab ich testweise auf eine Hälfte des Nestes zur Kühlung einen nassen Lappen gelegt. Schwuppdiwupp war die eine Hälte des Nestes völlig leer. Alle haben sich auf die kühle Seite bewegt. Trotz des durch den Lappen auftretendem Kondenswasser, welches sich auf der ungekühlten Seite nicht gebildet hat.
Das mit dem Lappen ist eine einfache und gute Möglichkeit das Nest zu kühlen.


Die Natur gibt es leider im voraus. Bezahlt wird später!
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