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Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Streaker87
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#1 Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 28. Juli 2010, 17:22

[align=center][size=200]Camponotus (Camponotus) vagus[/SIZE]

[img]http://www4.pic-upload.de/28.07.10/rcgmdrwtro.jpg[/img][/align]

[align=center][size=200]Artbeschreibung - Steckbrief[/SIZE]
[size=200][size=75]Quelle (klick)[/SIZE][/SIZE][/align]



[align=left]Taxonomie[/align]

[align=left]-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Camponotini
----Genus: Camponotus Mayr, 1861
-----Subgenus: Camponotus Mayr, 1861
------Species: Camponotus vagus (Scopoli, 1763)
-------Subspecies: Camponotus vagus ifranensis Cagniant, 1987; Camponotus vagus vagus (Scopoli, 1763)[/align]


[align=left]Allgemeines[/align]

[align=left]Heimat: Europa bis Zentralasien, zerstreut bis selten. Im südlichen Mitteleuropa etwas häufiger. Planar bis collin.
Habitat: Als sehr anspruchsvolle, thermophile Art auf gut besonnte Waldränder, Waldlichtungen und die vegetationsarmen Uferstreifen von natürlichen Fluss- und Bachläufen in den Niederungen beschränkt.
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: große Nester mit einigen tausend Individuen
Koloniealter: ?
Gründung: claustrale Gründung einzelner begatteter Königinnen, auch in Pleometrose.
Arbeiterinnen: polymorph, gleitender Übergang von Minor- über Media- zu Major-Arbeiterinnen. Letztere werden vorwiegend bei Territorialstreitigkeiten oder zur Abwehr von Feinden eingesetzt. Bei hohen Temperaturen schnell und aggressiv. Beherrschen den "Mandibel-Kampf".
Nestbau: fast ausschließlich Nester in Tothölzern, die am Boden aufliegen und an sehr gut besonnten und heißen Örtlichkeiten vorkommen.
Nahrung: zoophag und trophobiotisch, organisieren auch Laufstraßen auf Bäume um den Honigtau aufzunehmen.
Winterruhe: Winterruhe etwa zwischen Mitte Oktober und Ende März[/align]
Fortpflanzung: Hauptschwärmzeit im Mai, kurz nach Mittag. Die Geschlechtstiere haben den vergangenen Winter als Imagines überwintert und den davorliegenden Winter als Larven. Die zweimalige Überwinterung ist für die Reifung der Geschlechtsorgane wichtig ( Seifert 2007, S. 264f).
Verhaltensweisen: bei Störung klopfen Arbeiterinnen hörbar mit ihrem Kopf auf den Boden und alarmieren so andere Koloniemitglieder*

Der wissenschaftliche Name von C. vagus verrät etwas über ihr Verhalten "[...], der Name leitet sich von lat. vagari („umherschweifen“) ab, wörtlich übersetzt heißt sie also „die umherschweifende Ameise“." - Wikipedia (Nervus vagus).*

*wurde selbstständig hinzugefügt


[align=left]Aussehen/Färbung[/align]

[align=left]Arbeiterinnen: vollkommen schwarz gefärbt und am Körper mit einer dichten silbrigen Behaarung versehen. Von einiger Entfernung betrachtet erscheinen die Tiere daher dunkelgrau gefärbt
Arbeiterinnen (Majore): wie Arbeiterinnen, nur um einiges kräftiger und dicker. Der Kopf kann größer werden als der der Königin!* [@]
Königinnen: wie Arbeiterinnen
Männchen: wie Arbeiterinnen[/align]

[align=left]*wurde selbstständig hinzugefügt[/align]



[align=center][img]http://www4.pic-upload.de/28.07.10/uetepnab7iy7.jpg[/img][/align]

[align=center][font=Verdana][size=200]Einleitung & Vorstellung[/SIZE][/font][/align]


[align=left][font=Verdana][size=134]Größe [mm][/font][/SIZE][/align]

[align=left]Pygmäen: 6-7 [@]
Minor: ...
Media: ...
Major: ...
Königinnen: 16-17
Männchen: ...[/align]

[align=left][font=Verdana]Sofern es möglich ist, werden die Ameisen gemessen und in eine eigene Tabelle eingetragen.[/font]
[font=Verdana]Die sicherste Variante ist wohl die nach dem Tod, deshalb wurde die Königin nur geschätzt ;) "Lang lebe die Königin!"[/font][/align]

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[align=left]Man beachte ihren Schatten.[/align]


[align=left][font=Verdana]Entwicklungsdauer [~Tage][/font][/align]

[align=left]Minor (insg.): 41-59 E - L: 16-22 L - P: 6-7 P - I: 19-30
Media (insg.): ____ E - L: ____ L - P: ____ P - I: ____
Major (insg.): ____ E - L: ____ L - P: ____ P - I: ____
Legende: E=Ei, L=Larve, P=Puppe, I=Imago[/align]

[align=left]
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Verhältnis der einzelnen Stadien bei Camponotus vagus (Pygmäen/Minore)[/align]

[align=left]Auch bei der Entwicklungszeit muss mit groben Fehlern gerechnet werden. Minore sind zwar anfangs noch am einfachsten zu notieren, aber da die Übergänge fliessend sind und die anderen Morphen meist zu spät als solche erkannt werden, fehlen schon mal die "E - L"-Angaben, welche bis zu 40% der Entwicklungszeit ausmachen können.
Weiterhin ist zu beachten, dass Temperatur und andere Parameter die Entwicklungszeit zusätzlich positiv/negativ beeinflussen können. So weit es möglich war, wurde sich an den Haltungsbedingungen
(s.u.) orientiert.[/align]


[align=left][font=Verdana]Bevölkerungswachstum [Wochen][/font][/align]

[align=left]Kurze Erläuterung:[/align]

[align=left]Auf die horizontalen Hilfslinien wurde verzichtet, weil die meisten Angaben der Berücksichtigung +/- unterliegen, da Eier und Larven schwerer zu zählen sind.
Es geht mehr um das Verhältnis und den Vergleich der Kurven untereinander. Dazu müssen die Werte nicht exakt ablesen werden.
Um die Farben nicht immer vergleichen zu müssen ("Wie? Steht Lila jetzt für Eier oder Larven?") wurden die Farben an den entsprechenden Phänotyp angepasst.
So sollte es ein leichtes sein, z.B. Weiß mit [color=black]Eiern assoziieren zu können, [/color]Gelblich und der gleichen mit [color=black]Larven bzw. Puppen und Schwarz steht natürlich für die Arbeiterinnen von C. vagus.[/color][/align]

[align=left]Alle drei Bruteinheiten zusammen (Eier, Larven, Puppen) wurden durch eine rote Kurve dargestellt.
Die Grafik beschreibt nur das "Vorhanden sein", nicht wie viel Eier die Königin in der Woche gelegt hat![/align]

[align=left]Sinn und Fragestellungen:[/align]

[list]
[*]Zusammenhang zwischen Legeverhalten der Königin und Größe der Kolonie (z.B.: Steigt mit der Größe einer Kolonie auch die Anzahl der Bruteinheiten?)[/*:m]
[*]Gegenüberstellung von Bruteinheiten und Arbeiterinnen. (z.B.: Wie viel Brut kann man wie viel Ammen zumuten, um noch eine ausreichende Verpflegung zu gewährleisten?)[/*:m]
[*]Abhängigkeit zwischen Eier-, Larven- und Puppenanzahl (z.B.: Geht ein Anstieg der Larven mit einer Abnahme der Eier einher, sofern die Königin nicht schnell genug nachlegt?)[/*:m]
[*]Wiederkehrende Zyklen bestimmter Brutstadien (z.B.: Ist auch in der 12. Woche mit einem Anstieg bei den Larven zu rechnen? Siehe Entwicklungsdauer: ~21 Tage vom Ei zur Larve)[/*:m]
[*]Abhängigkeit einzelner Stadien von der Jahreszeit (z.B.: Geht die Eierproduktion ab dem vierten Quartal langsam gegen Null?)[/*:m][/list:u]

[size=75][img]http://www5.pic-upload.de/11.12.10/l34zu7o2ca7.jpg[/img][/SIZE][img]http://www8.pic-upload.de/03.04.11/6e1gfbdc158.jpg[/img]
[size=75]Die Grafik unterliegt einem wöchentlichen Update, mit Ausnahme in der Winterruhe (Letzter Stand: 03.04.2011).[/SIZE]
2011-11-10: Dafür überlege ich mir noch was, wie ich das weiter fort setze.


[align=left][font=Verdana]Herkunft[/font][/align]

[align=left]Kontinent: Mittel/Süd-Europa[/align]
Land: Süd-Frankreich
Gebiet: Nähe Toulouse
Klima: Historische Wetterstatistik für Toulouse

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Quelle (klick)
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Quelle (klick) "Landschaft bei Toulouse" Laurenz Bobke


[align=left][font=Verdana]Haltungsbedingungen[/font][/align]

[align=left]Temperatur (Tag): 23-30°C
Temperatur (Nacht): 19-23°C
Luftfeuchtigkeit (normal): 50-70%
Luftfeuchtigkeit (nach gießen): 70-90%
Winterruhe: Ja, endogen, etwa 5 Monate, Oktober bis Februar
Höhe (Haus): 215m ü.NN
Kohlenhydrate: Honigwasser, Zuckerwasser
Proteine: Mehlwürmer
Sonstiges: Trinkwasser
[/align]

[align=left]Für diese Art wird weder die Sonnenbank raus geholt noch tiefer in die Trickkiste gegriffen. Sie wird bei Zimmertemperaturen gehalten, die sich je nach Außentemperatur zwischen 20°C und 30°C belaufen können. Da das Fenster ständig auf "Kipp" steht, können diese leichter simuliert werden. Außerdem liegt das Zimmer zur sonnenabgewandten Seite, sodass man gegen Abend um jeden Sonnenstrahl kämpfen muss, worunter aber eher die Pflanzen zu leiden haben.[/align]

[align=left]Mit der Feuchtigkeit wird, neben dem Wassertank im Nest, auch nicht viel experimentiert. Einzig eine extra (Trink-)Wasserquelle wird den Ameisen bereitgestellt um ein Verdursten/-trocknen zu verhindern. Wenn der Erdboden nicht mitspielt und zu bröselig für die Ameisen wird, wird er entweder besprüht oder einmal kurz überflutet, das treibt die Luftfeuchtigkeit ebenfalls für annähernd eine Woche nach oben.[/align]

[align=left]Wenn der Sommer mal schlapp macht und die Temperaturen im Keller sind (<20°C), wird für einige Stunden die 20W Nachttischlampe angeknipst und die Arena punktuell beleuchtet, jedoch nie direkt das Nest, da sonst der endogene Rhythmus der Königin und somit das Eierlegen gestört werden könnte [@]. Bei Camponotus-Arten wurde schon des häufigeren beobachtet, wie sie ihre Brut in der "Sonne" lagern [@], [@], deshalb sollte es der Kolonie mit Hilfe einer Wärmequelle ermöglicht werden, ihren Puppen zu einer "besseren"/schnellern Entwicklung zu verhelfen (RGT-Regel). /edit-2011-02-24: Es wird nicht mehr zusätzlich erwärmt.
[/align]

[align=left]Anders als bei Lasius sp. und Myrmica sp., die sich mit denC. vagus ein Zimmer teilen müssen, braucht man nicht so schnell um einen Hitzeschlag bangen, da es sich um eine in Südeuropa etablierte Art handelt (siehe "Herkunft").[/align]

[align=left]Im Winter herrschen in dem Zimmer bei mittlerer Heizungsstufe an die 19°C, also eher frisch. Dennoch wird es für eine Überwinterung wohl nicht ausreichen und das Becken muss die Zeit über im Flur vorliebnehmen. Dazu mehr, wenn es soweit ist.[/align]

[align=left]Der Shopbetreiber hat sie bei 10°C überwintern lassen und nach eigenen Aussagen einen Monat zu spät rausgeholt. Es wird also im Gründungsjahr erwartet, dass die Ameisen sich etwas später zur Ruhe setzen werden. /edit-2010-11-02: Dem war leider nicht so.[/align]

Als "Neuheit" wurde die Höhenangabe mit in die Haltungsparameter aufgenommen. Diese können natürlich schlecht simuliert werden, stimmen bei dieser Haltung aber zufälligerweise ungefähr überein.

An Kohlenhydraten werden eine im gleichen Verhältnis angemischte Honigwasser-Lösung angeboten, weil Honig zum einen natürlicher ist und zum anderen die Ameisen bei der Ankunft diesen gleich angenommen haben. Zuckerwasser-Lösung wurde bisher erst einmal angeboten, auch diese wurde nicht verweigert. Allerdings wurde ein viermaliger Pendellauf einer einzelnen Arbeiterin zwischen Honigwasser und Nest als klares Indiz gewertet und daher vorerst nur noch Honig angeboten.

[align=left]An Proteinen werden Diptera (Fliegen/Stubefliegen) in allen Größen und Farben angeboten. Gesammelt werden diese meist draußen. Auch sich im Zimmer verirrte Spinnen finden den Weg ins Formicarium, ob passiv oder aktiv. Angeboten werden sowohl lebende als auch überbrühte Futtertiere, welche danach mit einer Nadel fixiert werden. Bei der ersten Variante sollte man sich der Gefahr bewusst sein, Milben und ähnliches einzuschleppen.[/align]


[align=left][font=Verdana]Das Becken[/font][/align]

[align=left]Formicariengröße: 60x30x20 cm
[/align]
Material: 4 mm Glas, durchsichtiges Silikon (Shop)
Bodenbeschaffenheit: lehmige Erde, Steine, Wurzel, Rinde
Nest: Ytong und mit Gips ausgestrichene Kammern
[align=left]Ausbruchsschutz: Paraffin auf zweiteiligem Kunststoffrahmen[/align]
Sonstiges: Bohrungen für eine Erweiterung

Die Inneneinrichtung wurde anhand einer Bildvorlage gestaltet. Um Gewicht zu sparen, wurde das Mauerstück aus einzelnen Ytong-Steinen gefertigt, die sich einzeln abnehmen lassen. Des weiteren befinden sich Ytongblöcke unter der Erde, um eine künstliche Anhöhe zu schaffen. Das Nest bildet ein mittlerer, zu einer Schräge bearbeiteter Ytong mit sechs Kammern. Vier wurden mit Kiesel (1-3mm) befüllt.
[align=left]Als Substrat wurde lehmige Erde genutzt, welche nach dem Gießen ein gutes Eintrocknen garantiert. Der Baumstamm (Ast) wurde auf einem Brett fixiert und dient dem Auslauf und der Fütterung. Die Wurzel ergibt eine weitere Auslaufmöglichkeit und soll der Einrichtung einen natürlicheren Touch verleihen. Zur Begrünung wurden Pflanzen (Sukkulente) ausgewählt, die mit möglichst wenig Wasser und Licht auskommen.[/align]
Der Kunststoffrahmen wurde aus zwei Teilen gearbeitet, zusammengeklebt und vorübergehend mit Tesafilm auf dem Beckenrand fixiert. Unverdünntes Paraffin dient als Ausbruchsschutz. Eine Lücke zwischen Rand und Rahmen und die zwei Verbindungsstücke vom Rahmen wurden vorsichtshalber an der Beckenscheibe zusätzlich beschmiert. Da keine Bohrungen vorhanden sind, kann man nur hoffen, dass die Kolonie in den ersten zwei bis drei Jahren es sich nicht allzu breit macht.

[align=left]Zur Zeit ihrer frühen Gründungsphase nahm die Kolonie noch in einer Miniarena + Reagenzglas vorlieb (4).[/align]

[align=left]1)
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2)
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3)
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4)
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[/align]

[align=left]Mehr Bilder im Thread Präsentiere dein Formicarium![/align]


[align=left]Die Qual der Wahl[/align]

[align=left]Von Anfang an war ich von der Gattung Camponotus begeistert. Grund waren mit unter die stattliche Größe, Polymorphismus und die eher trockenen Haltungsbedingungen. Mittlerweile faszinieren mich die Verhaltensweisen meiner C. vagus immer mehr. Das sagt mir, dass ich die richtige Wahl getroffen habe.[/align]

[align=left]Als erste Art hatte ich mir damals C. ligniperdus ausgesucht, weil mich die Größe als Neuling einfach umgehauen hat. Nach mehrwöchigem Einlesen und Recherchieren bin ich dann doch zu den einfacheren Arten abgedriftet und habe paxi's Lasius cf. niger Gründerkolonie '09 übernommen, die ich seit dem 27.03.2010 für fünf Monate gepflegt und dann an einen Biologie-Kommilitonen abgegeben habe. Ich denke, das war mit der beste Einstieg, den ich wählen konnte.[/align]

[align=left]Auf dem Weg zu Camponotus habe ich neben Lasius sp. noch Bekanntschaft mit Myrmica sp. und einer Lasius fuliginosus Gyne machen dürfen. Als das 80er Becken dann im Zimmer stand und klar war, dass es nicht so einfach jeden Winter in den Keller verfrachtet werden konnte, habe ich mich für meine erste südeuropäische Art entschieden, die zur Not auch in unbeheizten Räumen überwintern kann. Somit fiel die Wahl auf C. vagus, weil C. cruentatus zu dem Zeitpunkt (leider) nicht mehr angeboten wurde. Zum Glück![/align]


[align=left][font=Verdana]Intention zum Schreiben[/font][/align]

[align=left]Dies ist mein erster Haltungsbericht und eigentlich ist der schon zu viel. Aber meine Motivation doch noch einen eigenen anzufangen war, dass im Ameisenforum so wenige bis garkeine über C. vagus existierten, dafür umso mehr schöne Fotobeiträge [1], [2], [3], [4], [5], [6] (An dieser Stelle muss ich mal einen Dank an Boro und Corsair aussprechen). Dadurch will ich auch einen kleinen Anreiz schaffen, sich mir eventuell anzuschließen. Nicht zuletzt, damit ich ein paar Referenzen habe ;)[/align]

[align=left]Die Freude und Begeisterung, die ich zu dieser Art pflege, kommt hoffentlich mit dem Aufwand rüber, den ich hier reingesteckt habe und noch reinstecken werde und braucht nicht weiter erwähnt zu werden. Ganz nebenbei führe ich sowieso ein kleines privates "Tagebuch", somit ist es zum Haltungsbericht auch nicht mehr weit.[/align]


[align=left]Wochenrückblicke[/align]

[align=left]Hier werden stichpunktartig Beobachtungen, typisches Verhalten und Erfahrungen geschildert, die in den letzten Wochen bis Monaten gesammelt wurden oder noch gesammelt werde, in einer Art Zusammenfassung. Wichtiges und Informatives wird versucht hervorzuheben. Außerdem gibt es ein "Vorher" und "Nachher" der Volksstärke um den Überblick zu wahren und die Entwicklung festzuhalten. Das Ganze wird mit Fotos aus den jeweiligen Zeitabschnitten "untermalt".[/align]

[list]
[*]typisches Verhalten: Darunter verstehe ich alle wiederkehrenden Formen von Verhalten, die ich für diese Art typisch halte. Z.B. die Kunst des Mandibelkampfes, Futterannahme von der Pinzette, ...[/*:m]
[*]Beobachtung: Darunter fasse ich alles, was mir nicht unbedingt als (art-)typisch und "besonders" erscheint und gegebenfalls auch bei anderen Art zu beobachten ist. Meist auf Ursache/Wirkung zurückzuführen, z.B. Fluchtverhalten (wie die Ameisen flüchten wäre dann wieder typisch), Lustiges, Ausbrüche *hust*, ...[/*:m]
[*]Erfahrung: Wenn etwas besser läuft als zuvor oder ich aus einem Fehler gelernt habe, fällt das unter Erfahrungen. Könnte sich z.B. auf Futtertiere, Bewässerung etc. beziehen[/*:m][/list:u]
Ich gestehe, die Einteilung ist garnicht so einfach. Bei "Beobachtungen" und "typischem Verhalten" kommt man schnell mal durcheinander, gerade wenn man die Situation nicht genau zu bewerten weiß. Die ersten beiden Kategorien kann man also fast schon als eine ansehen. Ich will mit "typischem Verhalten" Halter, die diese Art noch nicht gehalten haben, auf die besonderen Eigenschaften von C. vagus aufmerksam machen.


[align=left][font=Verdana]Bilder[/font][/align]

[align=left]Die Fotos werden mit einer Canon IXUS50 geschossen, es wird darum um ein wenig Nachsicht gebeten ;) Manche Bilder werden zusätzlich am Computer bearbeitet, geschnitten oder im Kontrast (+10%) geändert um gegebenfalls die Qualität zu steigern. C. vagus ist trotz ihrer Größe ein sehr flinke Ameise und lässt sich auch bei optimaler Ausleuchte nicht immer scharf ablichten. In der Regel gehen sehr viele Fotos über den Jordan, bevor man ein brauchbares geknipst hat.[/align]

[align=left]Die Bilder werden nummeriert und zum besseren Verständnis in den Wochenrückblick mit eingearbeitet.[/align]


[align=left][font=Verdana]Schlusswort(e)[/font][/align]

[align=left]Ich hoffe, dass mir meine Camponotus vagus lange erhalten bleiben und wir zusammen eine tolle Symbiose erfahren :) [quote="meiner Mutter"]Das hoffe ich auch, dass die da ganz lange (im Becken) drin bleiben, sonst werden wir noch eine ganz andere Symbiose erleben![/quote]Bedanken möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Herrn Stefan Stenzel für die nette Abwicklung, bei meinen Eltern für ihr Verständnis :p und bei dem netten Unbekannten, der vor zwei Jahren das so toll erhaltene Becken auf die Straße gestellt hat und bei meinen damaligen Bundeswehr-Kameraden, die mir geholfen haben, dieses erstmal zu entdecken und dann einzusammeln und nach zwei Jahren Abwesenheit vom Bund es immer noch nicht in die Tonne geworfen haben, sodass ich es mir unbeschadet abholen konnte :D[/align]

Dann bleibt mir nur noch euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen und auf einen regen [color=black]Erfahrungsaustausch im Diskussionsthread[/color] zu hoffen.

[align=left]PS: Eventuell kann sich hier und dort noch was im Aufbau verändern, ich bin da etwas pingelig, aber im Moment kann ich damit ganz gut leben ^^[/align]

[align=left]Diskussion: >> HIER <<[/align]

[align=left]Gruß[/align]




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#2 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 29. Juli 2010, 01:58

[align=center][font=Verdana][size=84][img]http://www4.pic-upload.de/29.07.10/ryk1sbgh1xv4.jpg[/img][/font][/SIZE][/align]




[align=center][font=Verdana]Wochenrückblicke[/font][/align]




[size=84][font=Verdana][font=Verdana][size=134]1. Haltungswoche (25. Kalenderwoche)
[/font][/SIZE]
[font=Verdana]Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 2 Eier: 0 Larven: ~2 Puppen: ~4
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 4 Eier: 2 Larven: 2 Puppen: 3


[/font][/font][/SIZE]
[list]
[*][font=Arial][font=Verdana]die Ameisen (Gyne + 2 Arbeiterinnen + Brut) sind am 22.06.2010 bei mir angekommen [/font][/font](1)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]ich habe sie anfangs noch in ihrer Transportbox gelassen, welche ich an das Beckenglas geklebt habe. Die große Kammer und das Licht hat die Ameisen nicht weiter gestört [/font][/font](2)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]gleich am nächsten Tag durfte ich den ersten Schlupf live miterleben. Die Arbeiterin konnte sich nicht ganz von ihrem Kokon befreien, also habe ich selbst zur Pinzette gegriffen und vorsichtig nachgeholfen [/font][/font](2)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]ich habe mich nach der Aktion für den "schlechteren" Einblick entschieden und sie in ein Reagenzglas + roter Folie umgesiedelt und ins 80er Becken gelegt[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Beobachtung: über zwei Nächte hinweg haben die Arbeiterinnen die kompletten 3cm vom RG, welche nicht von der Folie bedeckt waren, mit Holz, Seramis und Kiesel verbarrikadiert [/font][/font](3)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]4 Tage nach Ankunft wurden die ersten Eier gelegt. Erst seit dem Tag wurden auch bewusst Proteine in Form einer Stubenfliege angenommen[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Schenkel jeglicher Art wurden nicht beachtet, gleiches gilt für eine freigelegte Ameisenpuppe (L. flavus Geschlechtstier). Am unverdünnten Honig wurde genascht[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]typisches Verhalten: Der Eingang wird pausenlos von einer Arbeiterin bewacht, wie ein Wachhund [/font][/font](4)[/*:m][/list:u]1)
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2)
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3)
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4)
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[font=Verdana][font=Verdana][size=134]2. + 3. Haltungswoche (26. + 27. Kalenderwoche)

Vorher: [/SIZE][/font][/font][font=Arial][font=Verdana]Königin: 1 Arbeiterinnen: 4 Eier: 2 Larven: 2 Puppen: 3[/font][/font]
[font=Arial][font=Verdana]Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 5 Eier: [/font][/font][font=Arial][font=Verdana]~[/font][/font][font=Arial][font=Verdana]30 Larven: 0 Puppen: 4[/font]


[/font]
[list]
[*][font=Arial][font=Verdana]das erste richtige Eierpaket wurde gelegt[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]typisches Verhalten: einer an der Scheibe furagierende Arbeiterin wurde eine Fliege direkt von der Pinzette angeboten, welche auch nach wiederholten Mandibel-Vorstoßen sofort angenommen wurde [/font][/font](5)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Zwangsumsiedlung in eine Ferrerobox zwecks besserer Beobachtungsmöglichkeit. Das RG im 80er Becken war einfach zu weit von meiner Nase entfernt, als dass ich die Brut genau zählen konnte[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]erster Ausbruch aus dem 80er Becken: Arbeiterin befand sich auf der gegenüberliegenden Zimmerseite an der Pinnwand. Wurde zum Glück gesehen, wieder eingefangen und zurückgesetzt. Zu der Zeit hatte ich nur Tesafilm um den Rand geklebt, mit der klebrigen Seite nach Innen. Die Ameisen mieden den Streifen zwar, aber unter Zwang wären sie rüber gelaufen. Keine Ahnung wie sie es letztendlich geschafft hat, geschweige denn durch mein halbes Zimmer[/font][/font] und dort wieder die Wand rauf/runter auf meine mit Zetteln überfüllte Pinnwand[/*:m][/list:u]5)
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[font=Verdana][font=Verdana][size=134]4. + 5. Haltungswoche (28. + 29. Kalenderwoche)

Vorher: [/SIZE][/font][/font][font=Arial][font=Verdana]Königin: 1 Arbeiterinnen: 5 Eier: [/font][/font][font=Arial][font=Verdana]~[/font][/font][font=Arial][font=Verdana]30 Larven: 0 Puppen: 4[/font][/font]
[font=Arial][font=Verdana]Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: [/font][/font][font=Arial][font=Verdana]~[/font][/font][font=Arial][font=Verdana]20 Larven: [/font][/font][font=Arial][font=Verdana]~[/font][/font][font=Arial][font=Verdana]15 Puppen: 7[/font]


[/font]
[list]
[*][font=Arial][font=Verdana]erste Larve geschlüpft (nach 16-17 Tagen). Sofort eine neue Proteinquelle anboten[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]nach 17 Tagen wurde die erste Fliegenleiche aus dem RG geschafft. Sie scheinen sich ziemlich lange mit den Futtertieren zu begnügen[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]die Larven werden schnell größer, was man auch an der Entwicklungszeit in Relation zu den anderen Stadien (E-L und P-I) erkennen kann [/font][/font](7)[/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Typisches Verhalten: graben/schaufeln nach geeignetem Baumaterial (Hunde-ähnlich mit den vorderen Extremitäten) und durchwühlen dabei den Boden[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Typisches Verhalten: Arbeiterinnen setzen dem Anschein nach ihre Gaster zum Verspritzen von Säure gegen die Futtertiere (Diptera) ein. Säure konnte ich jedoch keine sehen/riechen[/font][/font][/*:m]
[*][font=Arial][font=Verdana]Beobachtung: Kundschafterin verteilt ihren kompletten Honig nur an eine bzw. so wenig Arbeiterinnen wie möglich, um wieder neuen aufnehmen zu können. In der Zwischenzeit kann die Übergabe im Nest weiter stattfinden und verliert dadurch weniger Zeit. Die Königin kam ganz zum Schluss[/font][/font][/*:m][/list:u]6)
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7)
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8)
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9)
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#3 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 31. Juli 2010, 12:20

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- "Die Qual der Wahl"
- Definition bei "Wochenrückblicke"

6. Haltungswoche (30. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~20 Larven: ~15 Puppen: 7
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~15 Larven: ~10 Puppen: 12


  • Eier und kleine Larven scheinen unkontrolliert an den Puppen zu kleben und werden einfach mitgetragen, wenn es ans Umlagern geht. Mir scheint, das RG ist zu klein um ein Sortieren der Brut vorzunehmen. Anfangs war das noch deutlicher zu erkennen, jetzt bildet die gesamte Brut mehr oder weniger einen großen Haufen. Das erschwert das Zählen ungemein, deshalb ändern sich die Eier/Larven-Zahlen kaum
  • zur Zeit herrschen gerade mal 20°C bis 22°C im Zimmer. Ich bestrahle die Miniarena mit einer 20W Tischlampe. Die Brut, vor allem Puppen, werden auf der lichtgewandten Seite im RG aufgetürmt, nach draußen werden aber, trotz dass man C. vagus nachsagt sie seien thermophil, keine geschafft. Vielleicht ist die Kolonie noch zu klein und die Lampe, wegen der Miniarena (Pralinenschachtel), zu nah an dem RG, sodass es nicht lohnt (1)
  • Beobachtung: Sobald die künstliche Sonne angeht, kommen sie aus dem Nest, kundschaften, nehmen Honig auf und verlegen die Puppen im RG näher zur Lichtquelle hin. Vorher ist nur tote Hose. 23°C ist wohl das Minimum für Aktivität (2)
  • eine unreife Puppen wurde von den Arbeiterinnen aufgerissen. Am Ende sah ich nur noch, wie eine Arbeiterin sich an der Kokonhülle zu schaffen gemacht hat
  • typisches Verhalten: Arbeiterinnen wackeln mit den Beinen als wenn sie einen Zittrigen hätten (vergleichbar mit dem Schwanken von Wandelnden Blättern, nur dass der Körper nicht mitschwingt). Konnte ich bisher bei der Wache und bei Arbeiterinnen, die auf der Brut stehen, beobachten
  • wenn alles gut läuft, erwarte ich nächste Woche den nächsten Schlupf (/edit20100708: war wohl nichts)
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#4 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 7. August 2010, 18:24

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- Bild der Königin bei "Größe [mm]"
- Bild (1) bei "Das Becken" ersetzt

7. Haltungswoche (31. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~15 Larven: ~10 Puppen: 12
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~20 Larven: ~25 Puppen: 18


[list]
[*]die ganze Woche kaum mehr als 22°C im Zimmer. Definitiv zu kühl[/*:m]
[*]der dunkle Stein, den ich mit dem Rindenstück getauscht habe und mit einer 20W Nachttischlampe erwärme, scheint gut anzukommen und wird eifrig belaufen (1), (2)[/*:m]
[*]seit längerem mal wieder ein sichtbarer Eier-/Larvenhaufen, direkt vor der Königin[/*:m]
[*]Umzug!!! Von der Miniarena zurück ins 80er Becken und das Ytongnest wurde auch gleich bezogen. Endlich konnte ich mal die Bruteinheiten (vor allem Puppen) genauer durchzählen (3), (4)[/*:m]
[*]Beobachtung: kurz nach dem Einschleppen der Puppen lag eine Arbeiterin mit angewinkelten Beinen regungslos auf der Seite, während sie von einer Nestgenossin antenniert wurde. Ich hatte schon die Befürchtung, sie wäre tot, aber nach einer kurzen Zeit stand sie wieder auf als wenn nichts gewesen wäre[/*:m]
[*]Erfahrung: Nach dem Umzug habe ich mal am Reagenzglas geschnüffelt. Es roch angenehmer als erwartet, nach abgestandenem Wasser, erdig und nach Aquarium. Die Kolonie hatte das Reagenzglas 45 Tage genutzt und der kleine Wassertank (1cm + 5cm Watte) war nahezu aufgebraucht. In der Zeit haben sie Kiesel, Erdklumpen und Rindenstücke eingetragen (5), (6)[/*:m]
[*]einige Kokonhüllen sind deutlich dunkler geworden. Bis spätestens nächste Woche sollten die nächsten Arbeiterinnen geschlüpft sein (6)[/*:m][/list:u]1)
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Umzug im Detail:

12:45 Uhr - Reagenzglas wird mit einem Spalt an den Nesteingang gelegt und der Ytong von innen mit der Nachttischlampe bestrahlt (7), (10)
13:15 Uhr – die ersten 2 Arbeiterinnen im Nest gesichtet, die sich putzen und die Kammer erkunden (7)
13:36 Uhr - 3 Arbeiterinnen im Nest, die sich putzen und die Kammer erkunden
13:39 Uhr – die erste Puppe wird ins Nest getragen. Dann war helle Aufregung und alles verlief ganz schnell
13:42 Uhr – 9 Puppen im Nest (8)
13:54 Uhr – 17 Puppen im Nest (die letzte ist noch unter einem Stück Holz im RG versteckt). Es fehlen nur noch die restlichen Larven und Eier (9)
14:50 Uhr – eine Stunde später: die Königin wird ins Nest geleitet. (10) Den Logenplatz (direkter Nesteinblick) hatte meine Mutter für sich reserviert -_-


7)
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Eigentlich wollte ich erst nächste Woche schreiben ^^ Jetzt werden's wohl doch Ein-Wochen-Rückblicke... wenn es sich denn lohnt. Diese Woche auf den Fall!? Das Bilder-Maximum habe ich zumindest ausgenutzt.

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#5 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 14. August 2010, 12:09

Update: "Artbeschreibung + Steckbrief"
- "Aussehen/Färbung" (Majore) hinzugefügt

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- Grafik bei "Entwicklungsdauer [Tage]"
- Bild vom Nest bei "Das Becken" ersetzt
- Texterweiterung + Link + Quellen bei "Haltungsbedingungen"
- größere Absätze eingefügt

8. Haltungswoche (32. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 9 Eier: ~20 Larven: ~25 Puppen: 18
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 13 Eier: ~10 Larven: ~35 Puppen: 15


[list]
[*]Wow, die Eier/Larven-Zahlen stimmen dieses mal sogar überein. Es ist eigentlich kaum möglich zwischen dem ganzen Puppenhaufen die Eier und Larven zu erkennen (1)[/*:m]
[*]auch schwer zu übersehen: Ich habe Nachwuchs in Form von vier neuen Arbeiterinnen bekommen. Eine weitere Larve hat sich verpuppt und füllt das “Konto“ wieder auf. Das ist ein Smiley wert :)[/*:m]
[*]die jungen Arbeiterinnen werden bei ihrem Schlupf tatkräftig unterstützt und der leere Kokon auf den Müll gebracht (2)[/*:m]
[*]deutliche Unterschiede in Größe und Kopfform der Pygmäen und Minore sind schon zu erkennen, allerdings wird zur Zeit noch alles durcheinander groß gezogen. Unter den Puppen selbst sind auch noch recht kleine zu finden[/*:m]
[*]Ich musste zwei kleine Schimmelherde in der Arena entfernt. Die Woche zuvor hatte ich den Boden großzügig bewässert, damit er gleichmäßiger und nicht mehr so bröselig/staubig ist. Auf was der Schimmel gewachsen ist konnte ich allerdings nicht erkennen. Außerdem sind noch zwei Gräser aufgegangen. Die bleiben vorerst drin, solange sie den Rand nicht erreichen. Mal sehen, was sich daraus entwickelt und ob sie ins das Gesamtbild passen[/*:m]
[*]Fliegenreste und leere Kokonhüllen werden im Schutt der noch befüllten Kammern gelagert. Weil die Kammern von nicht genug Substrat ausgefüllt waren, hat sich nun oben ein Spalt gebildet, der von der Ameisen belaufen werden kann und als Mülldeponie genutzt wird. Mittlerweile bauen sie ihn auch zu. Ich hoffe, dieses Jahr können sie das Nest noch bewohnen, bevor sich möglicher Schimmel ausbreitet. Ich habe ganz klar Fehler bei der Nestentwicklung gemacht, die mir beim nächsten sicher nicht noch mal passieren werden (3)[/*:m]
[*]vereinzelte Arbeiterinnen umkreisen den punktuell erwärmten Platz. Bisher haben sie es nicht in Erwägung gezogen Puppen rausgetragen. Sie spüren aber die Unterschiede und verlegen die Puppen weiter an den Eingang, was auch dafür sprechen kann, dass ich die Lichtquelle zu nah am Nest platziert habe[/*:m]
[*]die schlechte Nachricht zum Schluss. Ich wurde leider Zeuge eines weiteren Puppenfraßes, dem zweiten in der kleinen Kolonie. Die Puppe war auch schon deutlich entwickelt, aber die Ameisen werden schon wissen, was richtig ist (4), (5)[/*:m]
[*]Beobachtung: in der letzten Zeit stagnierte das Larvenstadium. Vereinzelt blieben ein paar größere Larven merkbar länger als eine Woche liegen, bevor sie sich verpuppten, und die kleineren wuchsen erst garnicht. Kann auch daran gelegen haben, dass sie erst vor kurzem wieder Proteine bekommen haben, da die letzten verschmäht wurden. Allerdings werden sie jetzt wieder, erst die Königin und dann die Larven, gefüttert, nachdem sich die Verteilerin ordentlich vollgefressen hat, was mich zuversichtlich stimmt (6), (7), (8)[/*:m]
[*]Beobachtung: eine Arbeiterin stopft die Ritzen zwischen Ytong und Scheibe, und kleinere Gipslöcher innerhalb der Kammern werden auch nicht ausgelassen. Soll wohl aussagen, dass ich nicht sauber genug gearbeitet habe... (9)[/*:m]
[*]typisches Verhalten: die Arbeiterinnen geben sich einem passiven Putzzwang hin, legen sich dabei auf die Seite und werden von einer ihrer Schwestern von Caput bis Tarsen oder Tarsi) ist der unterste Abschnitt des Ameisenbeins, bestehend aus mehreren Gliedern.">Tarsus durchgecheckt (10)[/*:m][/list:u]1)
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Die Fotos haben leider einen gelblichen Touch. Werde ich beim nächsten Mal wieder umschalten (wie bei den zwei Ausnahmen). Ich benutze als Lichtquelle auch nur eine einfache Taschenlampe. Das Ergebnis kann sich eigentlich nicht sehen lassen...

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#6 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 22. August 2010, 01:14

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- Bild vom Nest bei "Das Becken" ersetzt (Schimmel sei Dank...)

9. Haltungswoche (33. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 13 Eier: ~10 Larven: ~35 Puppen: 15
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 20 Eier: ~10 Larven: ~35 Puppen: 9


[list]
[*]Nachwuchs! Eigentlich hätte ich jeden Tag darüber berichten können.[/*:m]
[*]Erfahrung: Fliegen scheinen zwei Leben zu besitzen. Auf jeden Fall fing sie an zu wachsen. Besser man bietet kleinere Kammern an oder füllt die Kammern sorgfältiger (1), (2)
[/*:m]
[*]der zweite Umzug war umständlicher als der erste, weil der frühere Ytong zu groß war und die beiden Eingänge zu weit auseinander lagen. Arbeiterinnen konnten den neuen Eingang nicht finden bzw. fanden den Weg nicht mehr hin oder zurück. Mehrmals musste ich ihnen mit der Pinzette den Weg weisen. Als die erste Arbeiterin im Nest saß und sich wärmte, fand sie allerdings nicht mehr zurück und saß regungslos, mal auf die wackelnde Lampe reagierend, in der Kammer. Als die Verbindung endlich stand, wurde mit einem Kühlakku nachgeholfen. Die Königin wechselte etwa nach der Hälfte der Brut und nicht erst ganz zum Schluss. Der ganze Umzug, von Erstkontakt bis zum Schluss, hat über 4 Stunden gedauert (3)
[/*:m]
[*]Typisches Verhalten: Arbeiterinnen tragen Nestgenossinnen zwischen ihren Mandibeln Huckepack[/*:m]
[*]Beobachtung: die zwei größten Larven werden regelmäßig gefüttert. Von den übrigen Larven wächst seit mehreren Wochen kaum eine. Neuerdings konnte ich eine entdecken, deren Größe leicht zugenommen hat, davor hatte sich die größte Larve aber schon verpuppt. Anscheinend werden immer nur eine "Ameisen-Handvoll" (2 = zwei Krallen) aufgezogen. Futter ist für alle Larven reichlich vorhanden. Hoffentlich kommt die Generation noch durch und bereitet sich nicht schon auf die Winterruhe vor (4)[/*:m]
[*]Erfahrung: um ein Eintragen der Beute und Schimmel im Nest zu vermeiden, werden die Fliegen nun mit einer Nadel fixiert, der Caput entfernt und das Abdomen eingeschnitten. Damit fahre ich zur Zeit sehr gut. Es werden vereinzelt Extremitäten eingetragen und verarbeitet. Vom angeritzten Abdomen die Hälften entnommen oder ausgeleckt (5)[/*:m]
[*]Beobachtung: Eine der Arbeiterinnen hat eine merkwürdig kugelig geformte Gaster. Eine Zweite trägt ein weißes Mal zwischen den Tergitenplatten und ihr Gewebe scheint auch bräunlicher zu wirken (6), (7)
[/*:m]
[*]Beobachtung: des häufigeren habe ich dieselbe Arbeiterin in einer der hinteren Ecken der Arena angetroffen. Sie benahm sich leicht abwesend und bewegte nur ihre Antennen. Auf die Pinzette reagierte sie mit einer Attacke, lies sich aber transportieren und in der Nähe des Nestes absetzen als wenn nichts gewesen wäre. Von Schwächeanfall und Suizidgefahr keine Spur. Das geht jetzt schon über eine Woche so. Nach dreimaligem Zurücksetzen vertraue ich nun ihrem Instinkt und werde sie nicht weiter belästigen, um die Kolonie nicht zu gefährden (8)[/*:m]
[*]Seit kurzem habe ich einen kleinen Mitbewohner. Für eine Milbe ist er definitiv zu schnell. Wahrscheinlich eine Staublaus. Sie war auch schonmal im Nest. Solange sie sich um die Reste und möglcihen Schimmel kümmert ist sie herzlich Willkommen. Ein besseres Foto habe ich zur Zeit leider nicht (9)[/*:m]
[*]Ich konnte ein Vergleichsfoto schießen, das die Zunahme des Kopfumfanges belegt. Eine Media wird es noch nicht sein. Vielleicht eine Zwischenform von Minor/Media. Aber zumindest wurden die Pygmäen jetzt hinter sich gelassen (10)[/*:m][/list:u]1)
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#7 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 29. August 2010, 11:38

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- Neue Rubrik "Bevölkerungswachstum [Wochen]" + Statistik !!!

10. Haltungswoche (34. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 20 Eier: ~10 Larven: ~35 Puppen: 9
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 25 Eier: ~10 Larven: ~45 Puppen: 3


[list]
[*]Vier Arbeiterinnen sind geschlüpft. Drei stehen noch aus[/*:m]
[*]Es wurden etwa zehn Springschwänze in das Becken gesetzt, damit sie sich über die anfallenden Essensreste hermachen. Staubläuse wurden jetzt auch schon des öfteren gesichtet, aber immer mal wieder "entfernt"[/*:m]
[*]Die vertriebene Arbeiterin torkelt jetzt ununterbrochen, fällt häufig auf den Rücken und kann nicht mehr aufstehen. Habe sie vorsichtshalber aus dem Becken entfernt. Grund: siehe HIER. Somit ist die erste Tote (wahrscheinlich Pygmäe) nach gut 64 Tagen zu beklagen. Sie war annähernd 6 mm groß. Zu Beobachtungszwecken liegt sie noch in einer Petrischale, um Rückschlüsse auf eine mögliche Pilzerkrankung machen zu können. 5 Tage später: Sieht aber nicht danach aus. (1), (2), (3)
[/*:m]
[*]Proteine werden nach wie vor angenommen und gemeinsam verarbeitet[/*:m]
[*]Die Puppenanzahl hat sich nochmal erhöht. Freue mich schon aufs nächste Jahr. Wenn man bedenkt, dass im nächsten Jahr wieder neue Eier dazu kommen ;) Ich tippe mal auf 250. Wer bietet mehr? (*am Notar anrufen*)[/*:m]
[*]Mehr Fotos waren leider nicht drin :( Ich habe mein Pulver letztes Mal schon verschossen. Ansonsten einfach nochmal die von letzter Woche anschauen, da gab's ja doch einige nette Beobachtungen ;)[/*:m][/list:u]1)
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#8 AW: Camponotus vagus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Streaker87 » 4. September 2010, 12:08

Update: "Einleitung & Vorstellung"
- Statistik in "Bevölkerungswachstum [Wochen]"

11. Haltungswoche (35. Kalenderwoche)

Vorher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 25 Eier: ~10 Larven: ~45 Puppen: 3
Nachher: Königin: 1 Arbeiterinnen: 26 Eier: 0 Larven: ~55 Puppen: 2


[list]
[*]Eine Arbeiterin ist geschlüpft[/*:m]
[*]Nach dem Vorfall mit der "vertriebenen" Ameise, sind nun zwei weitere Fälle bekannt. Beide haben sich in eine Ecke, möglichst weit weg vom Nest, niedergelassen und verharren dort. Sie verhalten sich ruhig, also kein tot rennen o.ä. Da mir nichts anderes einfällt, muss ich die besagten Fälle fürs erste als Pygmäensterben zu den Akten legen (1), (2)[/*:m]
[*]Eine Kälteperiode hat Niedersachsen überrascht (Zimmer unter 19°C). Grund warum ich das Nest dieses mal direkt erwärmt habe. Dazu habe ich eine DinA4 Pappe, die vor der Scheibe klebt, direkt angestrahlt. Es war fühlbar angenehm warm. Die Ameisen sind nach kurzer Zeit an die Scheibe geklettert und haben die Brut gleich mitgenommen. Da nur noch 2 Puppen vorhanden sind und die Larven eh überwintern, habe ich diese Prozedur nur ein paar Tage vollzogen und bestrahle jetzt wieder eine Stelle punktuell vor dem Nest. Die Brut wird daraufhin im Nest vorverlegt (3), (4)[/*:m]
[*]Beobachtung: Larvenfrass? Hm... Konnte es nicht genauer erkennen (5)[/*:m]
[*]Lockeres Beisammensein. Nach Winterruhe sieht das aber noch nicht aus (6)[/*:m]
[*]Proteine werden auch nach wie vor angenommen, wenn auch mit Verrenkung (7), (8)[/*:m][/list:u]1)
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