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von jkiefer » 3. August 2010, 16:27
Hallo,
Formica fusca überwintert immer ohne Brut. Und schwärmt, je nach Region, relativ spät im Jahr im Vergleich zu anderen Serviformica spp., bei mir in der Gegend beispielsweise meist Anfang bis Mitte August. Spätestens Mitte August wird es sehr sehr knapp die Brut bis zum ersten Wintereinbruch (abundzu kommt der ja schon Mitte Oktober) vollständig aufzuziehen, und bevor diese Gefahr eingegangen wird ist es schlauer mit der Eiablage auf das nächste Frühjahr zu warten.
Gynen dieser Art, die früher geschwärmt sind (Anfang bis Mitte Juli), haben das Problem mit dem drohenden Winter nicht und sollten durchaus in der Lage sein die erste Brut vollständig noch im Schwarmjahr aufzuziehen. Dies sollte im besonderen für Populationen in Wärmegebieten gelten die in der Regel auch früher schwärmen wie die Populationen aus kälteren Regionen.
Welchen Informationen die Aussage von Herrn Seifert zugrundeliegt weiß ich nicht, aber es wäre plausibel das dem z.b. eine Publikation über das Gründungsverhalten dieser Art zugrundeliegt, wobei die gründenden Gynen sehr spät geschwärmt bzw. aus kälteren Klimaten stammen.
Dass sich Herr Seifert auch nicht ganz sicher ist, ob dies immer der Fall ist äußert sich übrigens in der Formulierung "... sollen... beginnen."
Allerdings habe ich keine praktischen Erfahrungen mit dieser Art, weswegen auch ich nur eine These aufstellen kann, weitere Untersuchungen wären angebracht!
Aber als Bestimmungsmerkmal ist dies ganz sicher nicht brauchbar, denn auch die Gynen anderer Formica-Arten können unter Umständen mit der Eiablage warten, vielleicht weil die Bedingungen überhaupt nicht stimmen, oder die Gyne unbegattet ist, oder einfach einen Defekt hat der gänzlich die Eiablage verhindert, usw.
Ansonsten stimme ich Boro vollkommen zu, es handelt sich um Formica fusca!
Lg