Startschwierigkeiten

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Kappadocian
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#1 Startschwierigkeiten

Beitrag von Kappadocian » 16. August 2010, 20:16

Hallo,

erstmal zu mir, ich heiße Dirk, bin 27 und seit fünf Tagen glücklicher Besitzer einer kleinen Kolonie (eine Gyne und etwa 10 Kleinen) Messor orientalis:)

Leider verlief der Start so überhaupt nicht nach Fahrplan.
Die Kolonie wurde nicht, wie immer so schön beschrieben, in einem Reagenzglas geliefert, sondern in einer Heimchendose, aus der sie nicht aus eigener Kraft hinaus kamen. Ich hab sie dann vorsichtig hochkant gedreht und mit offenem Deckel in die Arena gestellt. Dadurch war das erste Chaos perfekt.
Gott sei dank hat sich die Panik wieder gelegt und die ersten haben sogar schon ein wenig an einer Mehlwurmhälfte geknabbert.
Doch leider sind sie direkt in der ersten Nacht nicht in das bereitgestellte RG gezogen, sondern unter die Tränke und haben sich dort verbarrikadiert und wurden seit dem nicht mehr gesehen.
Ich weiß, dass man Geduld haben soll aber mir ist doch etwas komisch dabei, dass ich überhaupt keine Kontrolle habe und schon so lange kein Lebenzeichen zu sehen ist. Ab wann darf ich mir denn Sorgen machen und kann ich die Kolonie vielleicht irgendwie dazu bewegen, doch in das RG zu ziehen?
Und noch eine kleine Frage. Bei mir werden Mehlwürmer grundsätzlich sofort schwarz. Ich hab auch sämtliche vorgehensweisen in diesem Forum angewendet aber das Ergebnis bleibt. Ich wollte nun auf Grillen umsteigen, aber vorher würde ich gern wissen, ob das bei denen auch passieren kann, da ich ja anscheinend im schwarzfärben recht begabt bin und dürfen Ameisen frische aber schwarze Mehlwürmer noch fressen?

Gruß
Dirk



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KayRay
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#2 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von KayRay » 16. August 2010, 20:39

Hey and welcome to the crew,

Tja wenn unter dem Wasserspender Feuchtigkeit in den Boden gewandert ist wundert es kaum, dass sie sich dort eingerichtet haben.
Sorg dafür, dass es langsam unter dem Spender trocken wird und leg das abgedunkelte RG mit etwas feuchtem Bodengrund im Inneren direkt daneben.
Dann sollten sie allmählich umziehen.
Die schwarzfärbung klingt nicht sehr gut. Scheint, dass die Tiere schlecht werden. Ich verfüttere nur Stubenfliegen und was mir gerade so in die Finger läuft.. Das reicht für über 4 kleine Kolonien.
Biete nur winzige Stückchen an und frier den Rest ein. Sie sollten am besten täglich frisches Proteinfutter kriegen und nur soviel wie sie verwerten.
Heimchen können ebenfalls schlecht werden, wenn sie zulange rumliegen.
Einfach kleine Happen anbieten.

Gruß Kayray


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

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Stiko
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#3 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Stiko » 16. August 2010, 21:19

Hi und willkommen hier im Forum und Glückwunsch zu deiner ersten Kolonie.
Ja, wie oben schon erwähnt, kann der Sand noch ein wenig feucht sein und das ist
eventuell ausreichend für deine Kolonie. Eine Kolonie, welche in einer Heimchendose verschickt wurde, wurde sicherlich schön kräftig durchgeschüttelt.
Klingt für mich wie ein Privatkauf.
Mach dir mal keine Sorgen. Als mein Becken das erste mal bezogen wurde, lebte die Kolonie erst unter der Tränke und dann unter meiner Steinskulptur.
Erst als der Sand richtig trocken wurde, zogen meine Ameisen erst in eine schöne feuchte Farm. Ein RG wurde von der Kolonie komplett ignoriert.
Lass deine Schützlinge sich erst mal eine Weile erholen. Die haben sicherlich eine extrem unangenehme Reise gehabt.

Zu deinem Problem mit dem Mehlwurm stellt sich eine Frage. Sind das welche aus der Dose oder frische?
Sind die gerade von der Zoohandlung noch im Originalgefäß?
Ich habe zur Mehlwurmhaltung und Zubereitung eine kleine Infoseite gebastelt´um nicht in allen Foren immer dasselbe schreiben zu müssen.
Fragen zu diesem Thema lese ich sehr oft.
http://www.stiko.homepage.eu/mehlwuermer_61659855.html

Leider haben Tierhandlungen oftmals keine Ahnung von Mehlwurmhaltung. Die Mehlwürmer sind oft völlig verkotet und stinken sehr extrem.

Meinen Beobachtungen nach werden ganz frische Mehlwürmer, welche nicht überbrüht, wurden erst so nach über einem Tag schwarz.
Mehlwürmer, welche nur mit heißem Wasser übergossen wurden, werden teilweise unter einer Stunde schon schwarz. Daher lasse ich das Wasser so lange in der Mikrowelle, bis es richtig kocht, und werfe den Wurm dann direkt da rein. Nach 30 Sekunden ist das Eiweiß so fest, dass man den Wurm locker durch 3 teilen kann und der 2 Tage in der Arena liegen kann, ohne schwarz zu werden. Wenn man sich auf nur 10 Sekunden beschränkt, ist das Innere sehr flüssig und der Wurm kann auch mal schnell dunkel werden.

Übrigens, haben deine Ameisen den Wurm nicht innerhalb 12 Stunden angerührt, dann nimm ihn wieder raus und versuche es einen Tag später.



Kappadocian
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#4 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Kappadocian » 16. August 2010, 21:30

Danke schonmal für die schnellen Antworten und die Tipps.

Also die Ameisen habe ich bei Ants Kalytta bestellt. Ich denke mal das es schon ein Shop ist. Ja sie kamen recht durchgeschüttelt an und fand halt den Behälter sehr ungünstig weil sie nicht von selbst aus ihrem Nest können.
Die Mehlwürmer hab ich bei Hela gekauft und direkt tiefgefroren. Ich überbrüh sie dann immer bei Bedarf mit dem Wasserkocher, aber vielleicht wird er nicht heiß genug. Ich mach gleich mal eine Probe mit dem Kochtopf.
Ich werde mal eine Heitzmatte unter das Becken legen um den Boden zu trocknen. Vielleicht tut sich ja was.

Bin ja mal gespannt.



Phawi
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#5 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Phawi » 16. August 2010, 21:37

...Wahrscheinlich überflüssiger Kommentar, aber:
Ist das RG denn auch einladend für die Ameisen, also vorschriftsgemäß angelegt?
http://www.ameisenforum.de/245643-post2.html

viel Erfolg noch =)



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Stiko
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#6 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Stiko » 16. August 2010, 21:38

Ach der Boden trocknet von alleine. Lass die Ameisen einfach mal ein paar Tage in Ruhe.
Bei tiefgefrorenen Mehlwürmern hatte ich das schwarz werden schon nach wenigen Minuten. Deswegen habe ich dann angefangen, diese lebend zu halten. Ich vermute, das der Froster die Zellwände des Darms zerstört, welche dann beim Überbrühen platzen.



Imago
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#7 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Imago » 16. August 2010, 23:15

Hi Kappadocian!

Ich habe Messor cf. semirufus, sollte wohl die gleiche Art sein. Sie ziehen zügig um, wenn Du das Reagenzglas 2°C. wärmer gestltest als die Umgebungstemperatur.

Ich musste sie auch zwangsumziehen lassen, da ihr Ytongnest mit Staubläusen besiedelt war und die Kolonie stark schwächten, bis hin zum totalen Brutverlust.

Nach gut einer Woche zogen sie aus dem Ytong in die Reagenzgläser, welche mittels Heizmatte leicht erwärmt wurden.

Sollte demnach also kein Problem sein.

Achtung Kolonie vermehrt sich zügig bei guten Bedinungen. Wird das Nest dauerhaft über 25°C. gehalten geht bei denen schnell mal die Post ab!

LG Imago



Kappadocian
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#8 AW: Startschwierigkeiten

Beitrag von Kappadocian » 17. August 2010, 16:37

Danke für die nette Hilfe. Ich habe jetzt mal ein RG etwa 10cm von der Kolonie plaziert und eine Heizmatte unter der Arena.
Der Wasserkocher scheint wirklich nicht heiß genug zu werden, denn seit ich die Mehlwürmer im Topf koche bleiben sie viel länger frisch. Ein Problem weniger:-)

Das wäre auch noch so eine Frage. Hat diese Art verschiedene Namen, da man unter Messor orientalis sehr wenig Informationen hier findet..



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