Weiter gehts... 26. August. 2010 (Tag 6): Nachdem die ersten
Puppen gut angenommen wurden (4 weitere wurden rausgeschafft, wohl abgestorben) und schon einige Arbeiterinnen geschlüpft waren, bin ich zur nächsten Stufe übergegangen. Das Pushen mit
Larven.
Da es sehr schön war und der Nachbar gerade seine große Wiese gemäht hatte (Landwirt, sehr hohes Gras), bin ich gleich danach kurz rüber und hab geschaut, ob Ameisenhügel in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Tatsächlich fand ich ein ehemals sehr großes
Puppen- und Larvenlager einer gelben Lasius Art. Ich sag gar nicht mehr Lasius cf. flavus, weil inzwischen schon mindestens 2 verschiedene gelbe Arten an vorhanden sein dürften. ^^
Ich hab dort 9
Larven in unterschiedlichen Größen mitgenommen. Es haben sich auch noch ein paar
Puppen in das RG verirrt. Ich habe sie vorsichtig auf die Spitze einer Nagelfeile gelegt und sie in den Brutbereich reingelegt.
Zuerst ist die Kolonie aufgeregt im RG herumgerannt, die
Gyne hat sich sogar richtung Ausgang bewegt, ist dann aber gleich wieder zurück. 5 Minuten später war der Spuk schon wieder vorbei und die
Larven und
Puppen wurden zusammen gesammelt.
28. August. 2010 (Tag 8): 2 der zugegeben
Larven haben sich verpuppt, 3 werden noch gepflegt, von den restlichen 4 (die Kleinsten) gibt es keine Spur. Es sind inzwischen 9
Puppen und 16 Arbeiterinnen. Zwei der drei
Larven kann man auf dem Bild erkennen.
01. September. 2010 (Tag 12): Heute bin ich ganz zufällig bei Gartenarbeiten wieder auf eine gelbe Lasius Art gestoßen. Wiederum ein ganz anderes Nest als die ersten beiden Male.
Ich habe die beim Umtopfen einer Pflanze freigelegten
Puppen in ein RG getan und sie danach vorischtig mit einem feinen Pinsel von der mitgebrachten Erde getrennt. Es hat sich dann herausgestellt, dass sich eine Arbeiterin des Nestes sowie eine gerade frisch geschlüpfte, noch nicht ausgefärbte Arbeiterin zu den
Puppen gesellt hatte.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, die Arbeiterinnen ebenfalls dazu zu geben und schauen, was passiert.
Zuerst zu den Arbeiterinnen: Ich habe sie in den Nestbereich der Kolonie laufen lassen, um zu sehen, wie diese reagieren. Zuerst hat die Arbeiterin die
Gyne beschnuppert, diese ist immer wieder ausgewichen. Die fremde Arbeiterin wurde dann verfolgt und ebenfalls beschnuppert, bis sie dann von einer Arbeiterin fixiert wurde. Das kann man auf dem folgenden Bild 1 erkennen. Unter der
Gaster der
Gyne ist die fremde Arbeiterin, die von einer anderen am
Thorax fixiert wird. Ich konnte allerdings nicht beobachten, dass sie getötet wurde. Sie wurde kurze Zeit später wieder frei gelassen und hat inzwischen schon angefangen mit dem Nestbau. Wie man auf den Bildern sehen kann, sind die meisten Arbeiterinnen eher bräunlich gefärbt, daher fällt die Arbeiterin, die heller ist, auf.
Als die frisch geschlüpfte Arbeiterin dazu kam, passierte gar nichts, sie wurde nicht angegriffen, gerade mal ein wenig beshcnuppert. Man kann sie auch auf Bild 1 und 2 gut erkennen, wie sie sich frei bewegt. Auf Bild 3 kann man noch gut sehen, dass die
Gyne inzwischen 2 recht große Haufen Eier gelegt hat (der eine oben, der andere am unteren Bildrand).
Zu den Puppen:Das Pushen mit
Puppen hatten wir ja schonmal, daher habe ich eigentlich nicht erwartet, dass es Probleme gibt. Auf dem Bild (1) kann man sogar die
Puppen abzählen. Ich komm da auf 49, als ich sie vor der Hinzugabe gezählt habe, kam ich genau auf 50... Wie auch immer... nicht wenig
Als die
Puppen dann drin waren, kuschelte sich die komplette Kolonie an die obere Seite des RGs an die Watte - Bild 2 (klar, fremder Geruch, dann war da schon der Stress mit den beiden Arbeiterinnen im Nest...)
20 minuten später durchwühlten die Arbeiterinnen schon den Puppenhaufen und haben angefangen, die
Brut wieder schön zu stapeln (Bild 3).
Was konnte ich sonst beobachten?Außenaktivität konnte ich derzeit nur beobachten, wenn ich fremde
Brut dazu gegeben habe. Dann kam bisher jedesmal eine Arbeiterin heraus, lief etwa 5 - 10 minuten durch die gesamte Miniarena. Schaute ab und zu mal unter die Erdklumpen, die so herum liegen, und kehrte wieder zurück ins Nest.
Hat sie eventuell geschaut, ob noch mehr
Brut herumliegt, die "gerettet" werden muss? Jemand eine Idee dazu?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass die Kolonie so stressresistent ist, und sich nichtmal durch fremde Arbeiterinnen aus dem friedlichen Konzept bringen lässt. Die
Gyne legt unbehellig Eier, die
Larven werden behütet (die, die noch da sind) und die
Puppen werden gut angenommen.
Nahrung wurde noch keine geholt, ist aber zu erwarten gewesen, da die
Gyne ja enorm Reserven hat. ^^
\\ Edit (23:00 Uhr): Gerade eben konnte ich 2 Arbeiterinnen beobachten, wie sie sich kräftig am Honig gestärkt haben. Haben richtig viel Zucker aufgenommen. Und das 12 Tage nach Fang der
Gyne.
Jetzt haben sie erstmal 2 Wochen absolute Ruhe von ihrem sadistischen Halter, der sie ständig Stress aussetzt...
Aktueller Stand:Eier: ~ 20 (2 schöne Häufchen)
Larven: 3
Puppen: ~ 55
Arbeiterinnen: 22
Die Arbeiterinnen und die
Brut ist inzwischen schwer geworden zu zählen, da sie anfangen Erde einzutragen und sich den Nestbereich mit Watte und Erde zu verkleinern. Das konnte ich auch bei der letzten Kolonie, die ich gehalten habe, beobachten. Es ist mir recht, allerdings sind bei den Zahlen oft kleinere Unsicherheitsfaktoren mit drin.
Wie gehts weiter?Da die Kolonie inzwischen
Brut von 3 unterschiedlichen Kolonien gelber Lasius Arten angenommen hat, werde ich als nächstes einen Versuch wagen, wie es mit Lasius emarginatus
Puppen bzw. Lasius cf. niger
Puppen ausschaut, ob sie diese auch annehmen, und wie es dann weiter geht mit den Arbeiterinnen. Wie gesagt, in 2 Wochen dann etwa, sofern ich dann noch
Puppen von einer dieser Arten finde.
Zum Schluss nochmal der
>>Link zum Diskussionsthread<<lg
syafon