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Das "perfekte" Nest

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Willix
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#1 Das "perfekte" Nest

Beitrag von Willix » 31. August 2010, 19:19

Hallo zusammen!

Ich mache mir zurzeit Gedanken über das „perfekte“ Nest. Bei allen mir bekannten Umsetzungen tauchen immer wieder mehr oder weniger schwerwiegende Nachteile auf. Durch intensive Suche hier im Forum habe ich zwar einige Anregungen erhalten, allerdings nicht die „perfekte“ Lösung.
Bisher habe ich nur interne Ytong-Nester verwendet. So richtig zufrieden bin ich damit nicht. Also überlege ich ein externes Nest zu verwenden. Aber auch da fallen mir gleich einige Nachteile ein. Ich fasse im Folgenden einfach mal meine Anforderungen und meine Pro- und Contra-Argumente zusammen. Sämtliche Gedanken beziehen sich auf Porenbeton (Ytong), da ich diesen Baustoff für den optimalsten halte.

Allgemeine Anforderungen an ein Nest:
[font=Symbol]· [/font]möglichst optimale Lebensbedingungen für die Bewohner
[font=Symbol]· [/font]gute Einsicht ins Nest
[font=Symbol]· [/font]optisch ansprechend
[font=Symbol]· [/font]lange Bewässerungsintervalle
[font=Symbol]· [/font]lange Lebensdauer

Internes Nest:
Anforderungen:
[font=Symbol]· [/font]wie oben und sollte optisch in Formicarium integriert sein
Vorteile:
[font=Symbol]· [/font]keine Schlauchverbindungen und keine Anschlussbohrungen notwendig
[font=Symbol]· [/font]zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten
[font=Symbol]· [/font]mehrere Ein- und Ausgänge gut realisierbar
Nachteile:
[font=Symbol]· [/font]große Abmessungen (bei mir zumindest, da als Fels gestaltet) und daher ungünstig für Winterruhe (Kühlschrank)
[font=Symbol]· [/font]tägliche Bewässerung oder großer (hässlicher) Wassertank nötig
[font=Symbol]· [/font]Gefahr von Durchfeuchtung des Bodensubstrats
[font=Symbol]· [/font]schlecht auszutauschen, da in Formicarium integriert

Externes Nest:
Anforderungen:
[font=Symbol]· [/font]wie oben und sollte sich unauffällig der Wohnungseinrichtung anpassen (möchte keinen hässlichen nackten Ytong-Block irgendwo herumstehen haben)
Vorteile:
[font=Symbol]· [/font]kleine Abmessungen möglich, passt gut in den Kühlschrank
[font=Symbol]· [/font]lange Bewässerungsintervalle (Bewässerung von unten, z.B. Wasserschale, Docht)
[font=Symbol]· [/font]einfach auszutauschen (Schlauch abstöpseln und neues Nest anschließen)
[font=Symbol]· [/font]keine Befeuchtung des Bodensubstrats in der Arena
Nachteile:
[font=Symbol]· [/font]Schlauchverbindung und Anschlussbohrungen nötig
[font=Symbol]· [/font]schlechte Realisierung mehrerer Ein- und Ausgänge (erhöhter Bedarf an Verschlauchungen und Anschlussbohrungen)

Bisher habe ich nur interne Nester verwendet, da ich das ganze optisch schöner fand. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass ein externes Nest eher meinen Anforderungen gerecht wird. Die Idee mit der Holzkiste finde ich ganz gut. Hat jemand Erfahrungen damit? Mich würde interessieren, wie die Belüftung und die Bewässerung umgesetzt wurden. Gab es Probleme?
Meine Vorstellung sieht so aus:
Ich baue ein liegendes Ytong-Nest, das zum Teil in einer Wasserschale steht (angeschraubter Ytong-Fuß oder Docht). Das ganze packe ich in eine Holzkiste, die seitlich eine Bohrung für den Schlauch zur Arena bekommt und auf der Rückseite große Aussparungen zur Belüftung (evtl. mit Drahtgaze versehen). Die Kiste werde ich innen und außen lackieren (zum Schutz vor Feuchtigkeit). Die Kiste lässt sich unauffällig platzieren, wird meinen optischen Ansprüchen weitestgehend gerecht und ein guter Einblick ins Nest ist auch gewährleistet. Einmal wöchentlich Bewässern wird vermutlich ausreichen.
So, das waren meine Gedanken zum Thema. Da ich vermutlich einige Aspekte außer Acht gelassen habe, würde ich mich sehr über Kritik und Anregungen freuen! Auch anderen Umsetzungsmöglichkeiten gegenüber, die meinen Anforderungen entsprechen, bin ich offen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Willix



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#2 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Stichlasser » 31. August 2010, 19:35

Also die Idee mit der Holzkiste finde ich super. Ich denke das "perfekte" Nest gibt es nur in Kombination mit der Erfüllung von Ameisen- und Halteranforderungen, meint: das Nest ist perfekt, wenn die Ameisen sich darin wohlfühlen und wenn der Halter das Ding schön und praktisch findet.

Was du dir ausgedacht hast, kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen.

Ich persönlich bin weder ein Freund von externen Nestern (mag die Schlauchanschlüsse nicht) noch von liegenden ;)

Ich finde interne Nester kann man (mit etwas Geschick und Einfallsreichtum) toll integrieren und trotzdem flexibel lassen (zumindest hab ich das so geplant, mal schaun was drauß wird).

Ich würde mich freuen, wenn du mal ein paar Fotos posten würdest, wenn du da mit dem Bau anfängst.



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Willix
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#3 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Willix » 31. August 2010, 20:21

@ Stichlasser:

Mit deiner Definition vom perfekten Nest stimme ich vollkommen überein. Deshalb hab ich perfekt auch in Anführungszeichen gesetzt.

Bisher war ich wie gesagt auch kein Freund von externen Nestern, ob ich einer werde weiß ich noch nicht. Mein Hauptproblem mit dem internen Nest ist, dass mir keine praktikable Lösung für eine längerfristige Bewässerung einfällt und eben die Größe. Um das Nest optisch zu integrieren muss ich es äußerlich gestalten. Deshalb brauche ich eben zusätzliches Material (größerer Ytong), welches für das eigentliche Nest (Kammern und Gänge) überflüssig, für die Gestaltung aber notwendig ist. Daher habe ich automatisch ein größeres Nest als eigentlich notwendig. Und da unser Kühlschrank in der Regel gut gefüllt ist (das Bier will ja auch gekühlt sein :drink:), strebe ich ein relativ platzsparendes Nest an.

Ich werde auf jedenfall Bilder einstellen, wenn es mit dem Bau losgeht. Das wird aber vermutlich noch ein paar Tage dauern. Ich werde mir noch einige Gedanken machen und und hoffe auf weitere Kritik um eventuelle Schwachstellen vor dem Bau ausfindig zu machen. Es wär blöd, wenn ich voller Eifer loslege und hinterher wieder nicht zufrieden bin ;).

Gruß Willix



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#4 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Stichlasser » 31. August 2010, 20:50

Ich denke man kann mit etwas Geschick auch ein internes Nest mit einem großen, versteckten Wassertank (Insel) ausstatten, die Bewässerung wäre aber weiterhin etwas schwieriger als beim externen.

Vielleicht geben die Wintersemesterferien etwas Muse für so ein Projekt, im moment bin ich bautechnisch eingespannt genug ;)



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#5 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Sahal » 31. August 2010, 20:56

Hola,

Internes Nest:
Nachteile:
· große Abmessungen (bei mir zumindest, da als Fels gestaltet) und daher ungünstig für Winterruhe (Kühlschrank)

Gestalte Deinen Fels normal, und dann sägst Du einfach den Nestbereich ab!
Zur Winterruhe kannst Du das Neststück in den Kühler packen, während der dekorative Rest im Formi verbleibt. Im Sommerbetrieb werden die Schnittkanten mit eeeeetwas Gips abgedeckt... sieht kein Mensch.
· tägliche Bewässerung oder großer (hässlicher) Wassertank nötig

Mach einen schmalen tiefen Wassertank und fülle ihn mit Blähton, sieht gar nicht mal so Scheiße aus.
Oder bastle eine Bergspitze und decke damit den großen hässlichen Wassertank ab!
· Gefahr von Durchfeuchtung des Bodensubstrats

Klarsichtfolie heißt das Zauberwort! Kapsel den Ytong unten mit Folie, und es suppt nüscht mehr durch.
· schlecht auszutauschen, da in Formicarium integriert

schlecht auszutauschen, da bewohnt...
Aber dieser Nachteil ist der einzig echte Nachteil, und hat mich neben anderen Gründen zur Nutzung von externen Nestern veranlasst.

Wenn Du die Schlauchleitungen gut sichtbar verlegst, hast Du noch mehr zum beobachten und vergrößerst den Ameisen ihren Auslauf.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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#6 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Stichlasser » 31. August 2010, 21:03

Sahal hat geschrieben:Hola,

Internes Nest:

Klarsichtfolie heisst das Zauberwort! Kapsel den YTong unten mit Folie, und es suppt nüscht mehr durch.



Schränkt man dadurch die Fähigkeit des Ytong zu "atmen" nicht zu sehr ein? Ich hätte da zuviel schiss, dass es (durch ausgeschwimmte Nahrungsreste etc.) anfängt zu schimmel.

Ich hab meinem Ytong-Nest jetzt einen Rahmen mit Plexiglas gebaut, der mit Kies oder ähnlichem aufgefüllt wird, so steht der Ytong nicht direkt auf dem Glasboden (Atmen), überflüßiges Wasser kann trotzdem abfließen, allerdings (Plexiglasrahmen) nicht in den Auslaufbereich. Ich hoffe, dass das überflüßige Wasser zurück in den Ytong verdunstet ...



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Willix
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#7 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Willix » 1. September 2010, 00:21

Sahal hat geschrieben:Gestalte Deinen Fels normal, und dann sägst Du einfach den Nestbereich ab!
Zur Winterruhe kannst Du das Neststück in den Kühler packen, während der dekorative Rest im Formi verbleibt. Im Sommerbetrieb werden die Schnittkanten mit eeeeetwas Gips abgedeckt... sieht kein Mensch.

Die Idee finde ich ganz gut! Allerdings löst das mein Bewässerungsproblem noch nicht.

Sahal hat geschrieben:Mach einen schmalen tiefen Wassertank und fülle ihn mit Blähton, sieht gar nicht mal so Scheiße aus.

Blähton hatte ich in meinem ersten Wassertank. Leider sind die Ameisen aber in den Wassertank hineingeklettert und ich musste ihn zusätzlich mit Gaze abdecken. Auch ein großer Wassertank reicht meiner Meinung nach nicht um einen Zeitraum von 7-10 Tagen abzudecken. Ich vermute bei einem ausreichend großem Wassertank und Bewässerung von unten müsste das funktionieren.

Sahal hat geschrieben:Oder bastle eine Bergspitze und decke damit den großen hässlichen Wassertank ab!

Auch eine gute Idee! Die Optik würde das in jedem Fall verbessern. Allerdings gleiches Problem wie oben.

Sahal hat geschrieben:Klarsichtfolie heißt das Zauberwort! Kapsel den Ytong unten mit Folie, und es suppt nüscht mehr durch.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Man sollte hinterher aber nichts mehr von der Folie sehen können. Die Folie entsprechend anzubringen stelle ich mir recht umständlich vor.

Sahal hat geschrieben:schlecht auszutauschen, da bewohnt...
Aber dieser Nachteil ist der einzig echte Nachteil, und hat mich neben anderen Gründen zur Nutzung von externen Nestern veranlasst.

Naja, und bei einem Umzug muss ich zwei Nester im Formicarium unterbringen. Bei einem externen Nest ist es einfacher ein zweites Nest anzuschließen.

Deine Tips finde ich ganz gut. Ich glaube aber, dass die Umsetzung eines externen Nests einfacher und praktikabler sein wird. Trotzdem vielen Dank für deinen Beitrag!

Gruß Willix



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#8 AW: Das "perfekte" Nest

Beitrag von Willix » 3. September 2010, 18:28

Hallo zusammen!

Ich habe mich entschlossen einen Versuch zu wagen und ein liegendes Ytong-Nest in einer Holzbox zu bauen. Ich werde hier über den Bau, meine Erfolge und Misserfolge berichten.

Heute ist die Holzbox angekommen (3 Boxen inkl. Versand 13,-€) und ich habe direkt mit dem Bau begonnen. Zunächst habe ich die genauen Innenmaße der Box gemessen (185x120x97mm) und meinen Ytong zugesägt (150x100x40mm).

Bild Der zugesägte Ytong-Block (ursprünglicher Block 1,65€)

Als Wassertank verwende ich den Deckel einer Butterdose mit den Maßen 120x88x50mm.

Bild Die Butterdose (1,99€)

Als nächstes habe ich die Umrisse des Wassertanks auf den Ytong übertragen und mit einen kleinen Schraubendreher eine umlaufende Nut in den Ytong gearbeitet. So kann ich den Ytong auf den Wassertank setzen, ohne dass er verrutschen kann.

Bild Bild

Zur Befeuchtung des Ytong möchte ich einen "Saugfuß" verwenden. Dazu habe ich einen kleinen Ytong-Block zugesägt, der an den großen Ytong angeschraubt wird. Um den Saugfuß anschrauben zu können habe ich ein Loch in den Ytong gebohrt und 3 Muttern (Muttern und Schraube ein paar Cent) mit Heißkleber eingeklebt.

Bild BildBild Bild

So, das ist der aktuelle Stand der Dinge. Jetzt steht erstmal ein Probelauf an. Ich muss sehen, ob der Ytong ausreichend oder sogar zu stark durchfeuchtet wird. Eventuell muss ich die Größe des Saugfußes noch anpassen.

Bild Bild Bild

Fortsetzung folgt...

Gruß Willix



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