Hallo,

also ich arbeite momentan in einer Gärtnerei und da fallen immer mal wieder Aufgaben an, die es beinhalten Töpfe mit toten Pflanzen zu enttöpfen. Naja und bei dieser wahnsinnig komplizerten Aufgabe bin ich auf 2 Gynen gestoßen, die wahrscheinlich bei der Gründung waren, da die Erde aber zerkrümmelt wird und dann wieder weiterverarbeitet wird, sah ich wenig Chancen für die Gynen ihr Nest wiederzufinden und habe sie einfach mal mitgenommen. (ich wusste nicht ob dass jetzt die beste Entscheidung war, aber da ich ihr Nest zerstört hatte und sie wahrscheinlich keinen 2. Start in Natur mehr schaffen würden, dachte ich ich könnte sie ein wenig aufpäppeln und ach ja zweitens sahen sie mal nicht nach Lasius niger aus.

Angaben zum Fundort sind denke ich total sinnlos, da sie nichts mehr über die Schwärmzeit aussagen nur soviel in einem durchgeregnetem Topf mit Blumenerde (keine spezielle Düngung oder besonders kalkhaltig).

1. Gyne
Ersteinmal eine kurze Beschreibung:
-KLEIN (max. 0,7cm eher 0,6)
-dünn (0,2 cm breit (Gaster))
-Gaster ist deulich vom Mesosoma abgetrennt. Der Bestimmungsschlüssel im Seiffert fängt ja genau damit an. Eindeutig zu der Unterfamilie Myrmicinae gehörig (also dementsprechend). Dannach gehts mit den Fühlern weiter, was ich einfach nicht sagen kann... die hält nie still und meine Lupe (10x) Reicht dafür nicht aus um dass eindeutig sagen zu können. Aber durchs Ausschlussverfahren über Bilder eher 10-12 gliedrig. So wenn es dann mit den Mandiblen anfängt, hörts für mich ganz auf^^.
- glänzend
-Kopf und Mesosoma schwarz (zumindest sehr dunkel)
-Gaster heller, bräunlich (?) und am letzten Gastersegment erkennt man unter Licht eindeutug Haare
-Gaster ist momentan "gespannt" (also ihr wisst was ich meine, die "Skelerite" (?) sind gespannt)
-hat angebotenem Honigwasser kaum zugesprochen

Soweit erstmal... meine Kamera ist für Fotos die man als befriedigend geschweige denn gut nennen könnte nicht verwendbar....

Gyne 2:
-1 cm lang
-Gaster 3mm breit
-glänzend
-Kopf und Mesosoma schwarz
-Gaster nur etwas heller ab je nachdem aus welchem Winkel man guckt, sieht es so aus als würde sie gräulich, silbern glänzen
-hat Honigwasser extrem gut zugesprochen Gaster vorher "eingezogen" jetzt eindeutig gespannt.


Zu Gyne 2 als ich sie sah, wirkte sie für mich auf den ersten Blick eher gräulich. Ich habe auch 2 mal in der Gärtnerei eine Ameisenkolonie gefunden, die gräuliche Arbeiterinnen besaß, ich würde grob sagen in der größe einer Lasius niger Arbeiterin (ganz vllt. etwas größer). Sie sahen einfach gut aus. Auf den Bildern im Seifert habe ich sie leider nicht erkennen können, aber das sind manchmal so starke Nahaufnahmen... ich hab sie von oben gesehen....vllt wirken die Häärchen gräulich? Also falls jemand da weiter weiß?


DANKESCHÖN! Für alle die es sich bisher durchgelesen haben und sich auch die Mühe machen mir zu helfen.

Liebe Grüße,
Carneo

Ich sage mal vorsichtig Solenopsis fugax bei Gyne 1, wobei ich hier erstmal auf eine Bestätigung warten würde. Gyne 2 ist eine Lasius sp., vermutlich Lasius niger. Kannst dir ja selber mal Bilder der genannten Arten angucken.

Gruß

Hallo Carneo!

Endlich mal wirklich gute Angaben zu den Gynen. Ich bin da ja selber auch eher schlampig *schäm*, aber deine Beschreibung ist wirklich gut!

Ich würde mich, mit meiner bescheidenen Meinung, Raimund anschließen.

Boro wird uns korrigieren, falls wir uns irren.

lg
syafon

Ich unterschreibe komplett Raimund. Die erste Gyne gehört wohl der Art Solenopsis fugax an, die zweite ist eine Lasius sp..
Die zweite, der Solenopsis ein wenig ähnlich sieht, ist Tetramorium sp., die werden häufig verwechselt. Ich plädiere jedoch ziemlich eindeutig zu Solenopsis, allein schon wegen der Größe des Kopfes im Vergleich zum Rest, sowie die allgemein eher zierliche Gestalt.

Edit: Jetzt muss ich zweimal unterschreiben

Hi,

danke euch dreien! Dann werd ich noch auf eine Bestätigung warten, aber das reicht mir erstmal. Andere Frage...werden sie einen weiteren Gründungsversuchstarten? Ich habe sie mit Honigwasser erstmal ein wenig aufgepäppelt, damit sie ein wenig von der verlorenen Energie zurückbekommen...

Liebe Grüße,
Carneo

Hallo Carneo!

Ich nehme mal an, dass beide Gynen dieses Jahr keine Arbeiterinnen mehr aufziehen werden.

Sie sollten allerdings noch genug Reserven haben, um zu den ersten Pygmäen zu kommen. Stell sie am besten einfach abgedunkelt in einen Schrank und stör sie so wenig wie möglich. Du kannst die Gründung sowieso nicht beeinflussen, wenn sie ihre Ruhe haben sind die Chancen am Größten.

Du kannst eigentlich nur warten und hoffen. Ich wünsch dir und den beiden Damen auf jeden Fall viel Glück, dass es klappt.

lg
syafon

Schließe mich den geäußerten Meinungen an:
1. Ziemlich sicher Solenopsis f. (Bild allerdings schlecht!)
2. Sehr wahrschenlich Lasius niger.
L.G.Boro

P.S.: Bei Lasius wurde wahrscheinlich die erste Brut zerstört! Solenopsis schwärmte gerade und das Schwärmen hält im Sept. noch an. Hier dürfte noch keine Gründung erfolgt sein!

Hi dankeschön!

Also das mit Solenopsis fugax freut mich sehr, da ich damit noch eine weitere Art zur Verfügung habe, die ich beobachten kann. Die Lasius niger Gyne werde ich dann wieder in die Freiheit entlassen, davon habe ich momentan 3 Stück in Reagenzgläsern, die mittlerweile alle Larven haben.

Und nochmals danke für die Bestimmung und die Informationen.

Liebe Grüße,
Carneo