Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

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#1 Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Imago » 23. September 2010, 20:25

Hi Leute!

Dieses Mal ziehen nicht die Ameisen um, sondern ich:D

Und die müssen alle mit:confused:

Lange hats gedauert und ich habe es auch imme wieder gerne auf die lange Bank geschoben. Nun führte aber kein Weg mehr daran vorbei. Mir blieb keine Wahl, ich musste mich zwingend um eine größere Wohnung kümmern. Um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können, versuchte ich eine Wohnung nahe meines Arbeitsplatzes zu bekommen, um nicht immer mit dem Auto fahren zu müssen, sondern nur ein paar Meter Fußweg habe.

Makler kontaktiert und los gehts. Zwei Wohnungen angeschaut und zack, die Entscheidung war gefallen. Alle wünsche erfüllt. Über 100m², einige Hingucker, einen tollen großen Wintergarten mit Deckenverglasung für freie Sicht, zwei Garagen mit Fernbedienung auf dem Vorhof gleich mitgemietet (hätt nie gedacht das ich in der Stadt auch zwei Garagen bekomme) und...natürlich viiiieeeel Platz für Ameisen.

Eine wirklich rundum super Wohnung, da musste ich zuschlagen, auch wenn es jetzt alles etwas schnell ging.

Tja, ist ja alles schön und gut. Ich freue mich auch wirklich das ich überhaupt kein Stress hatte eine Wohnung zu suchen und dann etwas gefunden habe, was alle meine Wünsche erfüllt aber der Stress kommt ja eigentlich erst wirklich mit dem Umzug!

Und davor graute mir die ganze Zeit.

Ich habe nämlich relativ wenig Plan davon, wie ich die Ameisenvölker, ohne großen Stress übersiedele:confused:

Und jetzt ging das plötzlich auch noch alles so schnell.

Ich ziehe am 1. November ein, ergo sind die meisten heimischen Arten wohl komplett in der Winterruhe. Das sollte dann eigentlich nicht so viele Probleme bereiten, dachte ich anfangs.

Und wie mache ich das günstig mit den Exoten?

Nest verschließen und die furagierenden Arbeiterinnen absammeln und in ein anderes Behältnis? Und bei Ankunft wieder zusammen tun?

Einfach alles in den Becken lassen und los fahren?

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Umzügen und nervösen Ameisen?

Viele Heimische Völker nisten bei mir in Erde. Da besteht ja auch Gefahr das Gänge einstürzen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Arten während der Fahrt (ca. 15min) kribbelig werden und wie Wild durchs Becken flitzen und meinen Ausbruchschutz austesten.

Hat jemand schon mal Kolonien mit dem Auto befördert und ein Auge darauf gehabt, wie sie sich verhalten während der Fahrt?

Hat jemand evtl. brauchbare Geheimtips für mich.

Heimische Ameisen überwintern bei mir fast alle in den Becken (Erdnester). Exoten (Messor) kann ich im Ytongnest befördern.

Schön wäre es natürlich die Becken einfach irgendwie gesichert auf die Ladefläche zu stellen und loszufahren, nur ich denke das dann alles einstürzt, die Huckel die Gänge zerrütteln und zerstören.

Auch die Deko der Becken wird darunter leiden. Sand/Lehmhügel werden wohl einstürzen etc.

Ich bin für alle Tips, Vorschläge, Anregungen etc. dankbar, wie ich die Tiere samt Becken so einfach, stressfrei und verlustarm wie möglich von A nach B bekomme.

Evtl. ist der Eine oder der Andere ja schon mal mit seinen Ameisen umgezogen und kann mir evtl. veraten worauf ich achten soll/muss, außer natürlich auf Glasbruch und einen guten Ausbruchschutz etc. das ist mir natürlich klar.

Worauf sollte ich mich evtl. einstellen, vorbereiten?

Oder ist das alles halb so wild?

Über einen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen.

LG Imago



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DieGrosseKleine
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#2 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von DieGrosseKleine » 23. September 2010, 21:47

Hallo Imago,

die einzigen Ideen, die mir zu deinem Problem einfallen sind:
- feuchter Sand/Lehm ist "stabiler" als trockener -> eventuell vorher alles etwas anfeuchten?
- lose Deko in den Becken so weit wie möglich vorher entfernen
- die Becken im Auto auf Polster stellen (zur Not die Bettdecken nehmen)
- evtl. im Vorfeld die Umzugsstrecke nach einer Bodenwellen armen Alternative absuchen
- zu den Exoten kann ich dir nicht viel sagen. Aber könnte man sie möglicherweise durch eine zeitlich begrenzte Temperaturabsenkung, dazu bringen, dass sie weniger furagieren und sie daher eher alle im Nest sind?


LG
Anja

Sahal
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#3 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Sahal » 23. September 2010, 22:30

Hola Imago,

diverse Völker und Becken sind in Berlin zwischen zwei Standorten hin und her transportiert worden.

- Ednester trocknen lassen, soweit möglich.
Einstürzen können sie sowohl nass als auch trocken, aber trocken können sich die Ameisen schneller wieder rausbuddeln.
Zudem ist trocken verbackenes Substrat weniger empfindlich gegen Erschütterungen, feuchtes Substrat kommt schneller ins Rutschen.
- Becken sind transportsicher zu machen, logisch!
Deko soweit wie möglich raus, vor allem harte Gegenstände sind zu entfernen. Schnell durchschlägt ein Blumenpott bei scharfer Bremse die Scheibe!
- sichere Schläuche und Stopfen!!!
- verschließe das Nest, scheuche möglichst alle Arbeiterinnen rein. Meist geht es einfache, wenn das Volk pappsatt ist!
Das Verstopfen ist nicht notwendig um die Völker ruhig zu halten, sondern falls Dir ein Becken runterfällt!

Logisch sollte der Ausbruchsschutz vor und nach Umzug überprüft/erneuert werden...
Das Tragen der Becken bitte wie die Paarung der Stachelschweine: gaaaaanz vorsichtig :D

Dem Beckentransport solltest Du eine eigene Fahrt widmen.
Je nach Größe und Menge ist ein Transport auf dem Schoß des Beifahrers ideal, ansonsten auf Kopfkissen gestellt auf der Rücksitzbank, eingeklemmt mit den Vordersitzen.

Die Ameisen werden nicht in Panik geraten, auch nervöse Hemden nicht!
Puste nichts ins Becken, vermeide Zugluft und Geklopfe gegen das Becken, und fahre zügig... dann geht ihnen der Transport ziemlich an der Gaster vorbei :D

Machst Du Dir zuviel Gedanken?
Ja, und je mehr Du rumhampelst, desto aufgescheuchter werden sie.
Becken grabschen, ab ins Auto und los...


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Imago
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#4 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Imago » 24. September 2010, 18:39

Alles klar ihr Beiden, habt vielen Dank, also Ar***backen zusammenkneifen und durch. Vielen Dank alles geklärt!

Aus einem anderen Forum kam noch der wertvolle Vorschlag Styroporplatten zu nehemn um die Becken zu sichern. Juti bin nun gerüstet und bedeutend ruhiger:D

LG Imago



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#5 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Boro » 24. September 2010, 20:15

Noch besser ist es, wenn man jemanden als Fahrer einspannen kann, die Freundin, den Bruder etc.
Infolge zahlreicher Freisetzungen bedrohter Arten, bin ich auch schon 25 km gefahren. Der Fahrer bemüht sich möglichst ruckfrei zu fahren und bei Bahnübersetzungen etc. vorsichtig drüber zu gleiten. Der Beifahrer (das war meist ich) sitzt daneben, bei großen Terrarien hinten und beaufsichtigt und fixiert diese ständig. Besonders empfindliche Arten in kleineren Terrarien wurden die gesamte Strecke - sozusagen frei schwebend - in den Armen gehalten und somit konnten praktisch alle Erschütterungen abgefedert werden.
Gut, nach 25km spürt man die Arme kaum mehr und am nächsten Tag gibts Muskelkater, aber was soll´s, was tut man nicht alles für seine kleinen Mitbürger........
L.G.Boro



Sahal
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#6 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Sahal » 24. September 2010, 22:25

[Klugscheißmodus]
-Ich habe Polystyrolschaumstoff nie so recht gemocht, da es schnell die ganze Karre zukrümmelt und die statisch widerwärtigen Kügelchen so elend schlecht zu entfernen sind.
- Polystyrolschaumstoff dämpft kaum flächige Schläge (Bodenwelle), besser wären Kissen und Decken!
- Polystyrolschaumstoff ist starr, es passt sich nicht an. Kissen und Decken lassen sich einfach flexibler einsetzen, so zB zum Füllen von Leerräumen.
[/Klugscheißmodus]


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#7 AW: Umzug in ein neues Nest - alles muss mit!

Beitrag von Imago » 25. September 2010, 10:38

Hi!

Ich denke ich werde jetzt den Umzug ganz gut über die Bühne bekommen. Ich ziehe nur von einem Viertel ins Nächste. Die Stecke ist ein Glück überschaubar. Freunde werden mir helfen und es werden genügend Hände mit anpacken. Höchst wahrscheinlich kommen die Becken in seperate Kartons, auf die Ladefläche kommen Luftmatratzen, welche nicht zu hart und nicht zu weich aufgepumpt sind, auf die Luftmatratzen kommtnoch eine Spanblatte, auf die, die Kartons mit den Becken kommen. Zu dem werden die Becken fixiert. Ich stelle sie nebeneinander, zwischen den Kartons kommen zusätzlich Styroporplatten und die Becken werden mit einem Gurt einmal rundeherum locker fixiert. Somit bewegt sich nicht jedes Becken seperat sondern wenn alle aufeinmal. Die Luftmatratzen federn dann einiges ab. Da die Fläche auf Grund der Spanplatte größer ist, als eines alleine, kommen die Becken auch nicht so schnell in Schwingung.

Die Exoten werden im Ytong in der Hand transportiert!

Ich denke so sollte es gehen!

Vielen Dank für eure Anregungen, Vorschläge und Tips.

Für weitere Einfälle bin offen.

LG Imago



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