Wegwerfware Haustier

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jkiefer
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#1 Wegwerfware Haustier

Beitrag von jkiefer » 24. Oktober 2010, 15:29

Es ist immer wieder frustrierend, zu erfahren und zu sehen, wie manche Menschen mit ihren Haustieren umgehen. Oft beschleicht mich dann das Gefühl, diese Lebewesen verkommen mehr und mehr zum Statussymbol, Kinderspielzeug und Wegwerfware. Der Preis scheint dabei auch keine große Rolle zu spielen.
So wie bei der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni), die letzte Woche bei meinen Eltern, die selbst 2 Griechische Landschildkröten in einem großen Freigehege halten, abgegeben wurde. Die Nachbarn hatten sie in ihrem Garten gefunden.
Der Zustand des Tieres erschreckt. Sowohl alte, verheilte als auch frische, offene Bissverletzungen am Panzer des Tieres, wahrscheinlich von einem Hund, sind vorhanden, aber glücklicherweise nicht lebensgefährlich. Dazu kommt noch eine sehr starke Überfettung, wahrscheinlich durch eine falsche Ernährung hervorgerufen. Dies und die ungewöhnliche Sauberkeit lässt auf eine frühere Haltung als Terrarientier mit Fertigfutterernährung schließen. Also alles andere als Artgerecht. Die derzeitigen Temperaturen und die Tatsache, das es im Ort keine weiteren Halter gibt lassen wiederrum ein absichtliches Aussetzen wahrscheinlich erscheinen. Vielleicht wurde sie schlicht zu groß, oder man wollte sich die Tierarztkosten zur Behandlung der offenen Wunden sparen. Aber wahrscheinlich ist es besser die Beweggründe nicht zu kennen.
Für die Schildkröte war es wahrscheinlich sogar das Beste was ihr passieren konnte, denn jetzt wird sie wenigstens artgerecht und kompetent (meine Eltern stehen auch in engem Kontakt zu einer langjährigen Züchterin) gehalten!

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Lg


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(Plinius der Ältere, 23 - 79 n. Chr.)


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n.i.l.s
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#2 AW: Wegwerfware Haustier

Beitrag von n.i.l.s » 24. Oktober 2010, 15:40

Hi
Ich denke, dass kommt, wenn man für wenig Geld viele Tiere bekommt und diese überall angeboten werden, denn wie oft gab es schon Menschen die Hunderte von Hunde, Katzen, Ratten und Vögel in vielzukleinen Käfigen hielten.
Jetzt haben die Medien halt die "Exotenhalter" auf dem Gewissen.
Arten die schwer zu bekommen sind z.B. Centruroides vittatus und dabei im geringen Geldaufwand bleiben (eine adultes Tier kostet ca. 10-20 €) sind für die Haltung am besten geeignet.
Auch kommt es zu häufigeren "Quälerfällen" bei einem größeren bzw. wachsenden Forum. Auch diese Forum wächst beständig..vielleicht werden wir auch mal so groß wie arachnophilia.de für Vogelspinnen? Denn dann werden auch die Trolle mehr und das "Gesprächsklima" sinkt....
MfG Nils


~Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt~

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Stiko
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#3 AW: Wegwerfware Haustier

Beitrag von Stiko » 25. Oktober 2010, 07:35

Denn dann werden auch die Trolle mehr und das "Gesprächsklima" sinkt....
Dieses Niveau wurde bereits schon erreicht.
Persönliche Angriffe und versteckte Beleidigungen sind hier selbst von den Moderatoren an der Tagesordnung. :nono:
Wie soll der User es auch lernen, wenn selbst Moderatoren kein Vorbild mehr sind. :mad:

Aber eines muss man denen lassen. In der Rechtschreibkorrektur sind, die immer fleißig am werkeln. :respekt:

Es liegt also an uns, das zu ändern. Viele neigen dazu ihre Meinung knallhart und nahezu radikal anderen aufzwingen zu müssen.
Wir alle tragen hier im Forum dazu bei. Bild



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Scarvia Ny-Mand
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#4 AW: Wegwerfware Haustier

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 25. Oktober 2010, 13:51

Hallo,

ja, immer wieder traurig sowas. :(
Da kaufen sich die Leute kleine niedliche Tiere ohne sich Gedanken darüber zu machen was mal damit werden soll wenn sie ausgewachsen sind. -.-
Aber hey, immerhin kann man vor Freunden damit angeben! Hab das ja in einem anderen Thread erst mit Huskeys ausgeführt, die oft gekauft werden weils schöne Hunde sind und man sicherlich für das Tier auch viel Bewunderung erhält, die aber oft kaputt gehen, weil sie viel zu wenig Bewegung bekommen... Oder hunderte von Hunden die geistige Forderung brauchen um richtig aufzublühen und diese nicht kriegen. Und dann landen sie ein paar Monate später als angeblicher Problemhund im Tierheim, denn wenn sie keine Beschäftigung kriegen, suchen sie sich die eben selbst.


Deine Geschichte erinnert mich an das, was mir damals ein Gekkozüchter erzählte.
Er meinte sie verkaufen die Tiere für ähh... 20, 30 Euro (vergessen) oder so das Stück, weil sie hoffen das die zukünftigen Besitzer sich so eher drüber Gedanken machen, wie sie die Tiere artgerecht halten, damit diese ein langes Leben haben und der Halter lange etwas von seinem Tier hat. Zudem garantieren sie für den Preis natürlich, dass die Tiere gesund sind.
Auf Messen kommen angeblich öfter mal Leute an seinen Stand, die woanders für 5 Euro so ein Tier gekauft haben und dann fragen "Sag mal, wie muss ichn den überhaupt halten? In nem Terrarium, oder was?".
Schon ein bisschen spät für solche Gedanken wenn das Tier schon gekauft ist. ._.
Aber klar, 5 Euro verführen und wenn er eingeht - hey, war ja kein großer Verlust, auch egal. >.<

Wie du schon sagtest: Einfach nur frustrierend, wie manch einer mit anderen Lebewesen umgeht.



Gilthanaz
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#5 AW: Wegwerfware Haustier

Beitrag von Gilthanaz » 29. Oktober 2010, 11:07

Viele Leuten denken einfach nicht weit genug, und übersehen, wie alt manche Tiere werden. Wer mit Hunden und Katzen aufgewachsen ist, der weiß, das man sich mit einem Jungtier für 10 - 15+ Jahre bindet.

Wer sich Lasius niger hält, wird im besten Fall auch sein halbes Erwachsenenleben mit der Kolonie verbringen (25 Jahre warens bei der Gyne, wenn ich mich nicht irre). Messor barbarus mit ca. 20 Jahren ist ebenfalls eine lange Bindung. Myrmica rubra mit der polygynen Lebensweise überlebt den Halter vermutlich leicht :)

Schildkröten sind da natürlich mit ihrem teilweise biblischen Alter noch ein Spezialfall: Meine Großmutter hat sich als junge Frau eine Landschildkröte für den großen Garten gekauft, und hatte diese 40 Jahre.



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