Anfang Jänner 2010 hab ich einmal ein großes Stück Eis zum kühlen ins Formikarium getan - die Formica nützten den feuchten Sand um gleich wieder am Nest zu bauen.. von wegen
Winterruhe halten.
30.01.2010 Hab das Formikarium nicht richtig tief kühlen können und so war den ganzen Winter Aktivität vorhanden im Nest. Hin und wieder verirren sich ein paar Arbeiter nach draußen - die meistens in einer der Kugelspinnennetze enden in meiner Wohnung. Die Kugelnetzspinnen sind regelrecht spezialisiert auf meine Formika cunicularia. Heute fing ich eine Spinne und gab sie meinen F. cunicularia. So schloß sich wieder der Kreislauf das fressens und gefressen werdens.
April 2010 Immer wieder mit toten/verstorbenen Camponotus ligniperda Arbeitern versorgt - bis ich feststellte, dass diese womöglich womit infiziert waren am
Tarsen oder Tarsi) ist der unterste Abschnitt des Ameisenbeins, bestehend aus mehreren Gliedern.">Tarsus und deswegen damit aufgehört habe sie mit diesen C. ligniperda zu füttern. Danke an das AMEISENFORUM für diesen guten Tipp!
29.05.2010 Bekamen heute eine lebende Goldafter Raupe hinein - deren Haare Allergien auslösen können. Sie wurde tapfer in zähem ringen von den Arbeiterinnen überwältigt.
03.06.2010 Bekamen eine natürlich verstorbene 10,5mm C. ligniperdus hinein. Sonst wie immer jeden Tag mit Honigwasser Spezial versorgt - auch manchmal 2x am Tag.
06.06.2010 Heute kam zusätzlich zu mehreren Heimchen die erjagd wurden ein größerer Lederkäfer hinein der lange gejagd wurde und dann unter der Erde abtauchte. Hab den großen Käfer seitdem nicht mehr entdecken können. Anscheinend können ihm die F. cunicularia aber auch mit Säure rein gar nichts anhaben!
12.07.2010 Nachdem die Arbeiterzahl immer geringer wurde, weil auch die Ölsperre nicht immer aktuell gehalten werden konnte hatte ich eine neue Netzabdeckung gemacht - doch diese wurde auch leicht überwunden. Doch nachdem ich diese noch mit Watte auskleidete schien ich es doch noch geschafft zu haben sie alle drinne zu behalten! Die Zahl steigt leicht wieder an und dürfte nun bei über 1000 Arbeitern sein.
Damals zu Glanzzeiten waren es nur um die 500 Arbeiter!!! Trotz der Verluste in den Netzen der Kugelspinnen in meiner Wohnung in denen ich oft die vielen Leichen der F. cunicularia bewundern konnte vermehren sie sich anscheinend prächtig - so auch immer weiter und oft die Kugelspinnen gefangen und verfüttert an meine Formica cunicularia. Es sind immer welche Kugelspinnen da, die sich weiter vermehren oder auch neu durchs gekippte Fenster in die Whg. dazu kommen. Auch die F. cunicularia ruhten nicht - wenn sie nicht durch die Abdeckung kamen haben sie sich einfach einen Weg durch das Selitherm Wärme/Kältedichmaterial des Formikariums gefressen - dieses Loch wurde im Gegenzug von mir immer wieder mit Kleber verschlossen.
An diesem Tag gab es auch einen kleinen hellgrünen Nachtfalter für meine Formica. Die neue Abdeckung die ich gebaut habe für Slave I hat einen Futtereinwurfsausschnitt und drei größere, längliche Öffnungen die mit Alunetz verschlossen sind. Die Öffnungen kaum größer als 1mm reichen aber den Arbeitern anscheinend aus um sich durchzuzwängen! Trotzdem kommen so noch weniger durch als mit der damaligen Ölsperre.
13.07.2010 Eine Wegwespe kam heute lebend hinein - sie verschwand bald nachdem sie eine Arbeiterin getötet hatte die sie festzuhalten versuchte, freiwillig in der Versenkung eines Eingangs wo sie von etlichen Formica schnell überwältigt wurde.
18.07.2010 Gab heute ein paar dickere Kugelspinnen hinein die alle erbeutet wurden!
20.07.2010 Bekamen gestern und heute jeweils 4 C. ligniperda, 2 halbtot, 2 waren schon tot.
23.07.2010 Heute das Formikarium „Slave II“ angedockt ((Slave II: das ich ursprünglich einmal für meine Formica rufibarbis gebaut hatte, diese verstarb aber leider nur allzu früh...)) und die ersten Arbeiter strömten gleich durch den Schlauch hinüber und fingen bald darauf an an 3 Stellen zu graben. Auch das Honigwasser in der am Ende angedockten Spritze wurde erkannt und aufgenommen - es drängten aber zu viele hinein und 8 Arbeiter verloren das Bewusstsein kamen aber wieder zu sich nachdem das komplette Honigwasser von den Nachströmenden aufgesogen wurde.
Gegen Abend hatten sie schon echt lange Gänge hinein getrieben und einen ordentlichen Haufen an Sanderde heraus getragen! Hab inzwischen auch die Zahl der Arbeiter durch den Fluß durch den Schlauch abzählen können und kam auf eine Zahl über 1000! Sie waren wieder im kommen! Dazu haben sie auch über 300
Puppen die sie die letzten paar Tage immer in der Futterspritze am Abend abgelagert haben und in der Früh wieder in das Nest getragen haben. Ein neuer Arbeiterrekord von über 1300 Arbeitern wird wohl bald eintreffen wenn das so weiter geht.
25.07.2010 Sehr viel Erdreich wurde nun nach Tag 2 nachdem andocken bereits ausgehoben. Heut kam in Slave I noch eine lebende Wespe hinein die bald erlegt worden ist. Hab das Nest auch noch etwas nachgefeuchtet.
26.07.2010 Bekamen heute ganze 3 tote 9mm C. ligniperda Arbeiterinnen als Larvennahrung hinein.
28.07.2010 Eine 8mm und eine 10mm C. ligniperda die verstorben waren wurden heute verfüttert.
29.07.2010 Bekamen heute einen toten Nachtfalter hinein.
01.08.2010 Die Grabungsarbeiten im Formikarium Slave II dauern immer noch an - und es hat sich sehr viel verändert. Mehrere Sandhügel stehen und die Gänge sind auch schon weit ausgearbeitet - doch umgezogen sind sie noch nicht. Auch verlieren regelmässig etliche Arbeiter das Bewusstsein in der Futterspritze mit Honigwasser - weil sie zu gierig ran gehen.
Bis August 2010 - bekamen immer die anfallenden Leichen von meinen C. ligniperda und C. vagus Arbeiterinnen ab. Aber richtig umziehen ins Formikarium Slave II wollten sie nicht - nützten es so eher als Arena.
15.08. Heute erledigten sie eine lebende Deutsche Wespe!!! Gegen diese Wespen-Art tun sie sich erstaunlich leicht mit ihrem Ameisengift!
23.08. Eine große Feldwespe die sich in meine Wohnung verirrt hatte sollte als nächstes lebend erjagt werden.
Doch dieses über 20mm große Exemplar war aber weitaus zäher als damals die deutsche Wespe und hatte auch einen viel besseren Überlebensinstinkt! Sie wurde nicht erbeutet! So blieb sie lange weiter im Formikarium und bekam auch immer wieder Honigwasser von mir ab.
Sept. 2010 noch einige weitere deutsche oder gemeine Wespen ins Formikarium getan. Im Gegensatz zur Feldwespe die immer überlebte gingen diese schneller drauf allesamt (insgesamt 5 Wespen) - aber im kalten Wetter wären diese Wespen sowieso bald gestorben. So kamen sie mir als Ameisenfutter gerade recht.
Endstand vor Umzug 2010: 1345 Arbeiter03.10.2010 >>>EXODUS<<< Da die Formica nie umgezogen sind und das angeschlossene Formikarium nur zum Durchgang benutzten hab ich heute ein langwierige Aktion gestartet. Ich bereitete den Behälter vor mit dem ich damals die
C. vagus aus dem Heizungskeller rettete.
Siehe:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/39789-camponotus-vagus-im-heizungsraum.htmlIch gab wie damals Mehl hinein - schüttelte den Behälter - machte unten eine Stelle staubfrei - brachte ein paar Unterschlupfe an und holte mir das Formikarium Slave I - legte es flach auf den Boden auf mehrere Blätter Küchenpapier - montierte die Standfüße ab und öffnete die Frontscheibe mittels Stanleymesser ab.
Nun suchte ich sehr, sehr vorsichtig mittels Wattestäbchen Raum für Raum nach der
Königin ab. Der letzte Raum den ich durchsuchte war natürlich der mit der
Königin - als sie sicher in ihrem Zwischenzuhause war konnte ich beruhigt die Arbeiter per Hand jeweils Einzeln rüber verfrachten. Eine extrem langwierige Prozedur - ich schätzte sie anfangs vielleicht maximal auf 1000 Arbeiter - doch als ich immer mehr in 10er Blöcken abzählte und mit Strichen auf einem Papier festhielt wurde mir schnell klar das es viel mehr waren als nur 1000 Arbeiter!!!
Nach vollen
3 Stunden Ameisen umheben hatte ich es endlich geschafft (5 Arbeiter starben bei der Umhebung/meistens durch unbeabsichtigte Zerquetschung!) - es war keine Arbeiterin mehr zu finden und alles wanderte in den Müll von Slave I. Nun zählte ich die Striche zusammen (jeder Strich stand für 10 Arbeiter) und es waren genau 134 Striche!! Es waren genau 1340 Arbeiter!!!! Mein neuer Haltungsrekord!!! und dies obwohl diese Art bei mir auch immer ordentlich Verluste hatte - weil sie damals oft heraus kamen (ohne Verluste wären es wohl eher um die 2000 gewesen). Seitdem ich sie aber an Slave II angedockt hatte kam so gut wie keine mehr raus. Sie hatten überhaupt keine
Brut was sehr gut für den Umzug war. Nächste Woche werde ich ihnen ein YTONG-Zuhause bauen! Bis dahin werden sie im Zwischenbehälter gut mit Akazienhonigwasser und Wildblütenhonigwasser versorgt.
Bericht wird unter Slave III fortgesetzt - denn diesmal lass ich sie wirklich umziehen und dies unter allen Umständen!Fotoerklärung:grosserArb: wohl eine der Prachtexemplare an Arbeiter mit deutlich rotbrauner Rückenfärbung.
ausschwarm: durch einen kl. Spalt heraus überfallen sie erneut meine L. alienus und kommen mit Beute zurück.
puppen: in der sonnigen Futterspritze haben die
Puppen wohl die beste Wärme.
ansicht: Slave I von weiter Weg betrachtet.
neueAbdeckung: Alunetz + Fliegengitter bei Slave II - da waren sie nicht mehr durch gekommen.
befeuchten: SlaveII wird von der Seite direkt in den Sand befeuchtet - beugt Einstürze besser vor.
angedockt: SlaveI + SlaveII miteinander verbunden.
ankunft: die ersten Scouts entdecken schnell das angedockte Slave II Form.
grabensofort: als sie Slave II erkunden fangen sie sofort an dort alles zu minieren.
slaveII: darin gruben sie nur herum - zogen aber nie dort hinein um.
imSchlauch: dafür liefen sie im Schlauch gerne umher.