Formica cunicularia - Slave Formikarien/Haltung

Fotos von Formicarien und anderen Behausungen für Ameisen.
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Corsair
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#1 Formica cunicularia - Slave Formikarien/Haltung

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:20

Rotrückige Sklavenameise (Formica cunicularia)
Name der Königin: „Sinope“
Größe d. Königin: 9mm, Fangdatum: 20.06.2005 ca. 17.30h, Fundort: Schotterteich/Kaindorf a.d.Sulm
______________________________________________

Namenserklärung:
"Sinope war in der Mythologie Griechenlands die Tochter des Asopos und der Metope und eine Nymphe mit außerordentlicher Schönheit deren größter Wunsch es war für immer Jungfrau zu bleiben.
"

20.6.2005 Die Königin die ich beim Schotterteich nahe eines Sandhaufens fand, schien schon viel mitgemacht zu haben den eine kleine Lasius Arbeiterin hing tot an ihrem Bein. Ich hab sie mit zu mir genommen. Ich gab sie in eine größere Spritze und verschloss diese mit feuchter Watte. Dann kam natürlich auch noch Alufolie zur Abschottung gegen das Licht darüber.

21.06. Die Königin hat bis heute Abend schon ihre ersten 5 Eier gelegt!

26.06. Hat schon viele (ca 2 Dutzend) Eier gelegt!

28.06. Ihr geht es noch immer sehr gut.

09.07. Hat bereits 14 Larven der unterschiedlichsten Größen von klein bis groß.

10.07. Nimmt kein Futter für Larven an - füttert also lieber noch selbst. Gab trotzdem noch eine größere Gründungsblattlaus hinein.

14.07.2005 Alles ok bei ihr - was mich wundert ist aber, dass sie schon 8 kleine Nacktpuppen hat. Ging schnell mit der Brut.

23.07. Hat jetzt 3 Pygmäen-Arbeiter, 5 Nacktpuppen und 8 Eier.

27.07. Sind jetzt schon 4 Pygmäen-Arbeiter - wobei 2 weitere sicher bald erwachen werden, da sie schon unter der Puppenhülle so gut wie ausgefärbt sind. Eine weitere Nacktpuppe ist auch vorhanden - sowie ein Haufen Eier.

28.07. Eine Nacktpuppe wohl verstorben da nicht mehr vorhanden - gab heute extra Feuchtigkeit nach. Später dann Brutspritze in einen Behälter mit Luftzufuhr getan wo sich die Arbeiter eventuell auch mal draußen bewegen können.

30.07. Königin hat jetzt 5 Arbeiter und 3 kleine Larven sowie über ein Dutzend Eier. Eine Arbeiterin kam gestern Nacht auch das erste Mal hinaus und nahm Honiwasser auf. Die kleinen Pygmäen-Arbeiter sind ziemlich schnell unterwegs und helfen bei Alarm auch schnell mit die Brut in Sicherheit zu bringen.

01.08. Sah heute schon die erste Arbeiterin draußen herum laufen mit einem Fundstück - die 2. lief dann auch draußen schon herum doch nicht ganz draußen sondern noch im Areal um die Brutspritze. Gab ihnen eine 8mm Bremse hin nachdem sie schon ein paar tote Ameisen inspeziert haben.

03.08. Wieder Watte nachgefeuchtet.

05.08. Bekam eine 7mm unbek. Schwebefliege hinein.

06.08.2005 Eine der 5 Arbeiterinnen lag heute tot in der Brutspritze - die Fliege war auch noch nicht ganz verwertet.

07.08. Heute wieder nachgefeuchtet.

10.08. Wieder nachgefeuchtet.

11.08. Gab ihnen heute eine lebende 10mm Florfliege hinein um zusehen ob sie diese schon erjagen können.

13.08. Nachgefeuchtet, Watte ausgetauscht & kontrolliert: 5 Nacktpuppen, 7 Larven.

14.08.2005 Ersten Verluste! Heute lagen 2 Arbeiterinnen ertrunken in dem seichten Honigwasser - verringerte dies noch weiter damit die letzten beiden Arbeiter nicht auch so drauf gehen.

17.08. Nachgefeuchtet - alles in Ordnung. Die 2 toten Arbeiter wurden hinein getragen zu den Larven - wohl als Verwertung für diese. Hat noch 2 Arbeiter, 15 Nacktpuppen und ca. 10 Eier. Setze die Königin und eine andere auf die Verkaufsliste 1 und preise sie unter Biete im Ameisenforum an.

20.08. Wieder kontrolliert und nachgefeuchtet. 3 Arbeiter, 13 Nacktlarven, 1 Larve.

22.08. Hat nun 6 Arbeiter, 9 Nacktpuppen und ein Larve. Legte eine 3mm Essigfliege hin die sie selbstständig hinein holten für die Larve.

24.08. Watte nachgefeuchtet und Status kontrolliert - alles ok.

27.08. Status-Check gemacht und nachgefeuchtet. 7 Arbeiter arbeiten nun für die Königin!

28.08.2005 Hat jetzt 7 Arbeiter, 9 Nacktpuppen und 1 Larve.

31.08. Wieder etwas nachgefeuchtet und nachgeschaut ob alles in Ordnung ist. Hab auch vorsichtig mit Ohrenwattestäbchen etwas das Innere der Brutspritze gereinigt. Sind jetzt schon sogar 13 Arbeiter.

04.09. Nachgefeuchtet.

07.09. Heute wieder nachgefeuchtet und nachgeschaut ob alles in Ordnung ist.

11.09.2005 Watte wieder angefeuchtet.

14.09. Wieder Feuchtigkeit ersetzt und kontrolliert. Hat 16 Arbeiter und keine Brut mehr. Bekamen heute eine Stechmücke die eine Arbeiterin hinein in die Kammer schleppte.

15.09. Bekamen heute noch eine halbtote Stechmücke in die Arena die sie sich ebenfalls brav holten.

18.09. Watte wieder angefeuchtet. Und eine Stechmücke vorne hingelegt. Bald darauf mühte sich wieder eine Arbeiterin ab sie hinein zu tragen.

21.09., 25.09 und 28.09. Feuchtigkeit nachgegeben und eventuell Honigwassertropfen nachgefüllt.

02.10.2005 Wieder versorgt. Hat einen Verlust hinnehmen müssen so nur noch 15 Arbeiter. Hab sie heute umgesiedelt in eine neue frische Brutspritze.

05.10,09.10.,12.10. Nachgefeuchtet und bei bedarf Honigwasser verabreicht.

16.10. Genaue Kontrolle, Honigwasser ersetzt & Watte angefeuchtet. Allen 15 Arbeitern & Königin geht es gut!

19.10. Nach Watte anfeuchten zur Winterzeitvorbereitung ins Klo verfrachtet wo die Temperatur erstmal auf 16-18°C herunter gekühlt wird.

23.10. Ameisen versorgt - gibt jetzt Wochensprünge statt halbwöchentliche Versorgungen. Gab eine Stechmücke hinein die verwertet wurde von den Ameisen.

30.10.2005 Watte wieder angefeuchtet und kontrolliert ob es ihnen gut geht.

05.11. Gab ihnen eine lästige Stechmücke hinein.

06.11. Hat nach mehrmaligem zählen nur noch 14 Arbeiter. Von der Stechmücke blieben nur noch die Beine draußen liegend übrig!

13.11.,20.11. Wieder wöchentliche Checks & Nachfeuchtungen gemacht - werden ab jetzt nicht mehr eingetragen aber natürlich weiterhin gemacht.

18.12. Gebe heute die schwach gewordene Lasius alienus Königin Nr. 4 (wollte niemand kaufen) in ihr Gebiet - mal sehen ob sie diese schon wehrlos gewordene Königin auch wie die Stechmücken erbeuten können. Die 9,5mm große Königin wird leicht überwältigt und wird nachdem ich die Watte für eine bestimmte zeit öffne hinein geschleppt in die Gründungskammer und bearbeitet. So hat sie wenigstens noch was für die F. cunicularia beitragen können.

23.12. Oder doch nicht? Tote Lasius alienus Königin wieder hinaus gegeben - sie verlor nur ein paar Beinkrallen aber konnte nicht verwertet werden. Müssen wohl erst noch viel mehr Arbeiter werden – oder aber sie füttern ihre Brut nicht mehr.

28.12.2005 Heute Temperatur im Lagerraum sogar auf 13°C hinunter gebracht (sonst meistens immer so um 15°C gewesen).

Endstand 2005: 15 Arbeiter

Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/41702-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-formica-cunicularia-corsair-post272480.html#post272480
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erstenArb_17_08_2005.jpg


"Gesegnet sei der Ameisenverstand, der zu klein für Zweifel ist."

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#2 Formica cunicularia 2006

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:28

01.01.2006 Hat nun doch wieder 15 Arbeiterinnen - weiß nicht wo damals die eine abgeblieben ist aber es sind sicher 15.

08.01. Bekamen heute eine kleine tote Kugelspinne hinein die von einer Arbeiterin später entdeckt wurde und in die Brutspritze hinein gezogen wurde.

23.01. Temperatur jetzt sehr oft bei 12°C gehalten.

31.01. Ein Typ aus Finnland wollte sie kaufen doch ich wollte sie nicht verkaufen und nahm sie von der Verkaufsliste! Nein, wenn dann nur an Österreich oder Deutschland! Aber ich hab mich nun entschieden diese Art die ich schon aus meiner Kindheit kenne zu behalten! Für immer!

05.02. Bei der heutigen Kontrolle unter Rotlicht: Sind jetzt schon 16 Arbeiter & die Königin geworden. Die Art ist wahrscheinlich etwas mehr zoophag als trophobiotisch (was ich auch damals auf unserem ehemaligen Grundstück beobachten konnte da sie hauptsächlich Lasius spec. erbeutete).

19.02.2006 Beim heutigen nachschauen war wieder alles bestens und ich sah auch Überreste der kleinen Spinne feinst, säuberlich zerlegt auf der Watte liegen. Und da es hin und wieder wärmer war hat nun auch die Königin wieder mit dem Eier legen begonnen (wohl auch wegen der Eiweißstärkung) und ca. ein Dutzend kleiner weißlichen Eier gelegt!

26.02. Nur mehr 15 Arbeiterinnen aber wohlauf - haben nachdem ich immer unter ihr Zuhause ein Kühlpack hatte in den letzten 2 Tagen die Eier nach oben gebracht. Da sich an der Decke unten Kondenswasser sammelte. Hörte so auf mit den Kühlpacks. Sie haben auch schon ca. 15 Eier.

07.03. Nach weiteren Messungen hat es in der Nacht 13°C und am Tag 14°C - benütze auch Schnee zur zusätzlichen Kühlung.

09.03. Heute drauf gekommen das die Messungen im Winterruhe Raum nicht ganz richtig waren - den innerhalb der überlappenden Aluabdeckfolien die in einer internen Höhle des Raumes sind (in denen sich die Spritzen der Ameisen befinden) die Temperaturen noch tiefer als kurz davor. So hab ich mit den immer wieder abwechselnden Kühlpacks sowie dem immer wieder frisch nachgegebenen Schnee sogar Tagsüber eine Temperatur von konstanten 12-13°C (ersten paar stunden 12°C danach steigend bis kurz vor Schnee und Packs Ersetzung 13°C / wie mehrere Messungen an zwei Tagen ergaben) welche sicher noch mehr die Winterruhe begünstigen. In der Nacht manchmal sogar 11,5°C.

19.03.2006 Sah heute sicher um die 20 Eier bei den F. cunicularia sowie die 15 Arbeiter und eine eher wieder schlankere Königin.

22.03. Gab ihnen eine kleine verletzte Büschelmücke hinein die am nächsten Tag nicht mehr da war und wohl hinein getragen wurde.

25.03. Heute zwei Lasius niger (4 u. 4,5mm) hinein gegeben. Die 4,5mm L. gab ich hinaus da sie eine Formica am rechten Fühler verletzte (Fühler blieb steif) und in einen aggressiv alles oder nichts Rausch verfiel. Ja, ja auch die Kleinsten haben ihre Stärken! Die kleinere Lasius wurde in eine Pattsituation gebracht und als eine Formica als Verstärkung kam war die Lasius bald getötet und wurde hinein geschleppt. In der Natur wären einige Laisus spec. wohl trotz Größenvorteils zu einer ernsten Bedrohung dieses noch jungen Volkes geworden! Später gab es noch eine kleine Mücke die ebenfalls genommen wurde.

30.03.2006 Gab eine gefallene Manica hinein die bald darauf schon hinein gebracht wurde und bearbeitet für die Brut.

31.03. Heut bekamen sie eine kleine tote Wolfsspinne die sie sofort rein bringen wollten - half ihnen dabei und reinigte auch gleich etwas mit einem Wattestäbchen den Innenraum der Plastikbrutspritze und gab ihnen eine neue feuchte Watte.

01.04.2006 Heute wurde die Brutspritze an das neue Formikarium angedockt - bald darauf hat der erste Scout ein paar Zenitmeter neues Terrain erkundet und angefangen mit einem zweiter Arbeiter Sand in die Futterspritze getragen wo auch noch die tote Wolfsspinne und die tote Manica drin lagen die sie schon vor dem andocken aufgesammelt hatten.
Am Abend haben sie begonnen gleich neben dem Eingang zur Brutspritze ein Loch auszuheben. 5 Arbeiter waren mit graben beschäftigt der Rest blieb bei der Königin und pflegte die schon um die 30 Eier die die Königin dieses Jahr schon gelegt hatte.

02.04. Heute in der Früh waren schon die Eier nach unten gebracht worden in 25mm Tiefe - gesamt haben sie schon 60mm weit hinunter gegraben! Dabei wurde der meiste Sand in die Brutspritze neben die kleine feuchte Watte gebracht. Königin war auch schon unten mit Brut - doch sind dann doch wieder nach oben gesiedelt.

03.04. Bekamen eine tote Wolfsspinne hinein - die auch bald genommen wurde.

05.04. Haben nur einen kleinen Ausgang ins Formikarium gemacht und sind noch immer in Brutspritze die sie am Eingang fast überall mit Sand ausgefüllt haben - jedoch mit einem Gang zu den ausgehobenen Höhlungen ins Formikarium. Gab heute ein kleines totes Heimchen hinein.

06.04.2006 Heimchen wurde nicht genommen - ersetzte es durch tote Wolfsspinne.

07.04. Die Wolfsspinne wurde gerne genommen - die Königin ist jetzt mit Brut wieder unter die Erde gezogen da die Brutspritze auch nicht mehr sehr feucht ist.

09.04. Gab heute einige halb- und ganz tote Lasius Arbeiter hinein die im Honigwasser ertrunken sind. Die Formica nehmen gern Lasius als Nahrung und sie haben schon über 40 Eier zum behüten!

11.04. Eine tote kleine Mehlkäferlarve wurde gleich in den schon ordentlich ausgebauten Bau gebracht.

13.04.2006 Die Königin ist schon seit ein paar Tagen ständig mit den Arbeitern unter der Erde - hab heute wieder eine tote kleine Mehlkäferlarve hinein gegeben die noch nicht genommen wurde. Hab heute Nacht eine neue Abdeckung aus 2 parallelen Tixostreifen gemacht mit je einem Querband am Ende - da die Ameisen nicht gerne auf klebrigem Laufen blieben sie auch weiterhin drinnen und es staute sich auch keine Feuchtigkeit mehr - Löcher in Tixo waren zu wenig.

15.04. Sah in ihrer Brutkammer das schon einige dicke Larven vorhanden sind! Gab ihnen noch eine tot gebissenen Wolfsspinne (Trochosa terricola) hinein die aber nicht genommen wurde - sowie die geöffnete Mehlkäferlarve auch nicht! Haben wohl derzeit genug!

16.04. Heute sah ich in der Früh schon 2 kleine Puppen neben einer Larve liegen! Gegen Abend fand ich dann leider einer der Arbeiterinnen (eine 4mm) in einem Honigwasser-Multivitaminsaft liegen. Als ich sie unter dem Stereoskop untersuchte entdeckte ich ein eingedrücktes erstes Gastersegment woraufhin sie wahrscheinlich eher gestorben ist und im Honigwasser abgelegt wurde. Ab jetzt sind es wohl nur noch 14 Arbeiterinnen.

18.04.2006 Gab heute ein Bein einer 12mm Wolfsspinne Trochosa terricola hinein welches schnell hinein in das Nest gebracht wurde.

20.04. Sah heute das es schon um die 15 Puppen (hatten sie einige Zeit lang in der noch immer angedockten ehemaligen Brutspritze - die inzwischen ziemlich mit Sand gefüllt ist) gibt - und schon wieder einen Haufen aus um die 30 Eier! Gab ihnen heute 8 Wolfsspinnen-Beine die gerne genommen wurden - ja waren innerhalb kürzester Zeit alle nach unten gebracht worden.

25.04. Gab ihnen heute Abend etliche verschiedene kleine Raupen zwischen 4 und 7mm hinein die sie alle sofort hinein brachten.

29.04. Bekamen heute einzelne Wolfsspinnen Eier hinein die auch genommen wurden.

30.04.2006 Heute zählte ich über 30 Puppen die von drei Arbeitern in der ehemaligen Spritze bewacht wurden!

06.05. Gestern eine und heute 2 ungefähr 7-8mm Tanzfliegen hinein gegeben.

14.05. Sah heute das 4 Puppenhüllen draußen lagen - sind wohl schon die ersten neuen Arbeiter geschlüpft!!! Weitere werden wohl folgen.

17.05. Etliche weitere Arbeiter sind geschlüpft.

19.05.2006 Trotz all dem Neuzuwachses liegen noch immer über ein Dutzend Kokons bereit bald aufzubrechen.

23.05. Sah heute eine Arbeiterin die mit einer toten Manica rubida (verdurstet) die sie ausserhalb des Formikariums in meiner Wohnung gefunden hatte zielgerichtet die Säule hinauf kletterte und zu ihrem Formikarium fand - durch mehr optische Orientierung haben die Formica einen großen Vorteil bei der Wegfindung gegenüber anderen Arten. Anscheinend muss ich mir also nicht so sorgen um hinaus gekommene Arbeiter machen!

18.06. Bekamen in letzter Zeit immer Motten, Schlupfwespen und Honigwasser zum holen. Auch hab ich das Formikarium seit einigen Tagen ganz offen stehen da sie eh wieder zurück finden und so leichter etwas wieder hinein transportieren können! Auch macht es Spaß zuzusehen was sie so alles anschleppen aus der Umgebung! Selbst kleine Essensreste scheinen sie mühelos zu finden. Helfen so beim sauber halten der Wohnung *G*.

07.07. Haben sich ziemlich stark vermehrt. Sind schon mindestens 40 Arbeiter und sie sammeln auch alles in näherer Umgebung aus meiner Wohnung ein. Sah auch schon welche mit einem Nasenkrümmel zurück laufen!!! Shit wenn das meine Freundin sieht!!! Gebe ihnen auch so oft wie möglich Insektennahrung hinein. Auch ein unbekanntes Ameisenmännchen wurde schon lebend hinein gezogen zum töten unter der Erde.

21.07. Sind schon über 60 Arbeiter und die Produktion weiterer Arbeiter geht schnell voran. Hab ihnen heute eine Lasius Königin hinein gegeben (L. alienus) die festgehalten wurden und schließlich zu viert in den Eingang geleitet wurde wo ihr wohl im inneren des Nestes der gar ausgemacht wird. Auch hab ich heute noch unabsichtlich eine Arbeiterin verletzt die aber noch halb laufen konnte - glaub aber nicht das sie noch viel länger überleben wird. Aber wenn die sich so weiter vermehren muss man sich um die Zukunft des Volkes sowieso keine Sorgen machen!

02.08.2006 Gebe ihnen hinein was ich finden kann - heute hab ich zum ersten Mal beobachtet wie eine Lasius alienus sich in den Fühler einer F. cunicularia verbissen hatte und der Formica erlag. Diese ging mit der am Fühler hängenden Lasius Richtung Nest. Dort wird der Feind wohl vorsichtig von einer anderen Kameradin wegoperiert.Wer angefangen hat anzugreifen hab ich leider nicht sehen können. Die beiden Formikarien (F. cunicularia u. L. alienus) sind halt in erreichbarer Nähe in meiner kleinen 1. Wohnung. Ihr Nestinneres ist schon ziemlich ausgebaut mit ein paar Gängen und riesigen Kammern (wie das hält?). Auch haben sie weiterhin noch ewig viel Brut und werden wohl dieses Jahr locker die 100 Arbeitermarke erreichen. Dieses Seitenansichtsformikarium ist derzeit noch ideal zum beobachten und wie sie die Gänge hinein graben immer wieder sehenswert.

05.08.2006 Hab heute eine Lasius alienus (diese Art gibt es extrem häufig bei mir) Brutspritze die niemand kaufen wollte angedockt - wo normalerweise immer die Honigwasserspritze angedockt war.
Versuch: Mal sehen ob die Lasius alienus Königin die Brut gegen die F. cunicularia erfolgreich verteidigen kann. Als ich dann dazu kam war die Lasius alienus Königin schon von drei Arbeitern angegriffen - wobei sie eine hielt während sie von zweien weggezogen wurde. Andere F. cunicularia wurden auch schon herbei geholt die die Brut restlos ausräumten - zuerst Puppen dann die Eier. Die Königin wehrte sich zwar und verletzte eine ca. 4,5mm F. cunicalria tödlich (Kopf von Rumpf halb abgetrennt) - doch letztlich entkam sie nur kurz und wurde dann von mehreren Arbeitern ins Nest gezogen. Der Versuch war wohl nicht so sinnvoll um das wirkliche Verhalten in der Natur bei Feindverteidigung zu ermitteln.

11.08. Hatte heute bei ihnen weitere größere Eingänge gesehen die schon spaltförmig waren. Auch war der Sand schon sehr trocken geworden ist. Als ich das Formikarium nachdem Honigwasser hinein geben in seine ursprüngliche Position schob - fing es durch die Bodenreibung zum vibrieren an was eine kleine Katastrophe auslöste indem sich die halbe linke Seite des Bodens nach unten verschob um ca. 1 cm und eine große breite Bruchkante in der mitte im Sand wie einen Graben hinterließ - oder eher wie eine Kletscherspalte. Der erste Nestzusammenbruch - oder für sie wohl eher das große Erdebeben!!! Ich sah sofort nach und sah das zahlreiche Brut verschüttet worden war sowie auch eine Arbeiterin die sichtbar in einem kleinen Hohlraum um die 8cm tief eingeschlossen war! Sah auch die Königin nirgends! Sofort doppelt angefeuchtet damit die Ameisen nach den verschütteten graben konnten und angeregt wurden, was sie auch sofort zahlreich taten. Sah um die 50 Arbeiter die plötzlich eilig mit Grabungsarbeiten beschäftigt waren sowie zahlreiche die die Puppen in die zweite Seitenspritze brachten und auch zur Honigwasserspritze brachten - wo es trocken war. Später konnte ich zum Glück die Königin sehen die ständig von einem kleinen Heer aus Arbeitern umgeben ist wie sie noch unklar nach einer bleibe suchte.

12.08. Die Grabungsarbeiten sind schon weit voran gegangen. Sah heute wieder die Königin in einem langen Gang sowie die eingeschlossene Arbeiterin die noch Lebenszeichen von sich gibt sowie eine verschüttete Puppe direkt am Sichtfenster! "Die Rettungstrupps sind schon unterwegs - haltet durch!!!". Zum Glück scheinen wirklich alle die ich sehen konnte gerettet worden zu sein. Das nenn ich Mal eine zusammenhaltende Gemeinschaft!!! Kumpels werden hier auch nicht im Stich gelassen - niemals.

22.08. Bekamen allerhand in letzter Zeit als Nahrung - von geschwächten Camponotus maculatus Arbeiterinnen aus Samos bis hin zu kleinen bis größeren Heimchen - sowie das was sie sich selbst holen und dem immer vorhandenem Honigwasser. Ihre Zahl steigt ständig an und sie haben schon von der Arbeiterzahl her an die 2. meiste Stelle unter meinen Ameisenhaltungen gereiht!!! Alles für die Ameise wird an Nahrung heran gekarrt *G*. Erinnert mich so fast an die TV-Sendung Hausmeister Krause "Alles für den Dackel", etwas fanatisch aber was solls.

05.09. Bekamen heute eine tote Camponotus maculatus die auch gerne genommen wird - überhaupt haben sie andere Ameisenarten sehr, sehr gern für ihre Brut.

06.09.2006 Heute gab ich eine verstorbene Myrmica ruginodis Königin & eine wohl bald sterbende Myrmica ruginodis Königin, sowie später eine tote Lasius emarginatus Königin als Nahrung hinein gegeben - hatte keinen Sinn abzuwarten bis sie sterben - jetzt haben sie noch viel wichtige Nährstoffe in sich - tot sind sie zu schnell am austrocknen. Klingt brutal - aber die Natur kennt auch keine Gnade.

10.09.2006 Heute kamen 4 lebende C. maculatus hinein alle um die 9,5-10,5mm groß! Hatte sie aus dem Urlaub auf Samos mitgenommen und heute sollten sie noch einmal ihren großen Auftritt haben bevor sie von selbst verstorben wären. Die erste Formica cunicularia die sich der aktivsten maculatus entgegen stellte starb gleich in der Futterspritze mit nur einem Biss! Ja, diesmal mute ich den mittleren Ameisen F. cunicularia schon mehr zu - aber ich hab Vertrauen in ihre Abwehrbereitschaft. Dann drang diese kampfstarke maculatus Arbeiterin auch noch in den 2. Nebengang ein wo sie eine zweite den Eingang verteidigende Arbeiterin von Formica tot biss. Unten dann konnte etwas später eine beherzte Formica sich ziemlich lange an dem Fühler der Camponotus halten und diese irritieren während andere versuchten den Gang zu den Hauptkammern mit allem was sie fanden abzudecken (auch mit einer toten maculatus)! - In der Zwischenzeit griff aber doch noch eine weitere Formica an - während die anderen nur immer vorsichtig nach vorne fühlerten um sich dann schnell zurück zu ziehen - ja diese großen Gegner hatten es in sich. Die Camponotus konnte nun die andere 3. tote Formica abstreifen von ihren Fühlern und tötete dann eine 4. Arbeiterin von Formica cunicularia - die um die 5mm groß war und damit zu den derzeit größeren zählte! Die 10,5mm C. macualatus hielt sich dann alleine noch ziemlich lange - der Gang war zum Hauptnest verstopft - und endlich kamen weitere Formica Arbeiterinnen als Verstärkung nachdem der Zugang zum Haupteingang gesichert war und griffen beherzt die mächtigen C. maculatus gleichzeitig an - durch die Übermacht so verängstigt zog sich die große Camponotus taktisch aus den Formica Gängen zurück! Die Formica hatten somit ihre erste wirklich ernst zu nehmende gefährliche Begegnung. Ich hoffe das trägt vielleicht zur schnelleren Produktion von noch viel größeren Arbeiterinnen bei (größten Arbeiter kenne ich noch aus meiner Zeit in meinem Elternhaus - wo die größten um die 7mm groß waren mit deutlich rötlichem Rücken!)
Die 4 unbesiegten C. maculatus nahm ich dann trotzdem raus aus dem Formikarium - sie hatten sich ihre Rente bis zu ihrem Ableben bei mir mit ewig fliessendem Honigwasser redlich verdient!!!

24.09. Bekamen heute was besonderes als Larvennahrung - einen ca 40mm Spinnenläufer aus Samos der verstorben ist (hatte sich im Honigwasser tödlich verfangen) sowie eine tote Camponotus maculatus (sie hatte ihren großen Auftritt). Gestern hatten sie auch noch eine getigerte Mistbiene bekommen - die sie jedoch nicht hinein bekamen in ihren Bau.

22.10.2006 Kamen heute ins Klo zur Kühlung - doch konnte wegen des warmen Winter die Temperatur nur so auf die 15°C herunter setzen! Hoffe sie werden die nur leichte Kühlung vertragen!

Endstand 2006: 200 Arbeiter


Fotoerklärung:
Unbeg_opferung: Eine unbegattete Lasius spec. Königin liefert wichtige zusätzliche Nährstoffe.
maculatus: Eine von selbst verstorbene C. maculatus ergibt reichlich Larvennahrung.
alienuserbeutet: Der Jäger der Formica cunicularia war der Lasius alienus überlegen.
alienusK: Eine schwächelnde Königin wird schnell überwältigt und ins Nest getragen.
Dateianhänge
alienusK_05_08_2006.jpg
alienuserbeutet_02_08_2006.jpg
maculatus_02_08_2006.jpg
Unbeg_opferung_20_07_2006.jpg


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#3 Formica cunicularia 2007

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:31

Februar 2007: Kam im Februar drauf das das ganze Nest - was um die 200 Arbeiter hat in das etwas daneben stehende Myrmica rubra Nest durch einen Spalt an der angedockten Futterspritze eingezogen/eingefallen sind und ein Massaker an den dort arg dezemierten (Myrmica haben damals durch einen unbekannten Grund weniger Arbeiter als zu ihrer Hochzeit gehabt) M. rubra anrichteten meinem ersten je richtig gehaltenen Ameisenvolk!!!
Die etwas niedrigeren Temperaturen reichen also nicht um sie ruhig zu stellen - nein bei 15°C herum bleiben die F. cunicularia noch aktiv genug um noch Nahrungsquellen zu suchen indem Fall leider meine armen Myrmica rubra! Sah so auch, dass sie Haufen von Myrmica Leichen in Kammer sammelten!! Konnte nur noch 1 Königin von M. rubra erkennen! Die 2. Myrmica Königin ist wohl schon erlegt worden. Der Rest von ca. einem Dutzend M. rubra hat sich mit der letzten Königin ganz nach unten in den letzten Winkel zurück gezogen und die Eingänge verstopft. Nur eine Frage der Zeit bis sich die F. cunicularia ihren Weg dort hingegraben haben um an den letzten Rest deren Brut zu kommen!!!!?
Die Königin der F. cunicularia ist auch mit der gesamten Brut aus ihrem Formikarium Slave I in das neue M. rubra Formikarium umgezogen!! Der Weg dorthin ist nicht gerade leicht wenn man bedenkt welchen Höhenunterschied (90° Steigung) + kalter Fliesenboden alle bewältigen mussten!!!!

Beobachte das ganze weiter - konnte aber nicht eingreifen - zu groß wäre die Gefahr wohl für Einsturz und dem Verlust beider Kolonien. Befeuchte nun nur noch das alte Slave I Form. (vielleicht wollten sie die Feuchtigkeit der feuchter gehaltenen Myrmica mehr) um zu sehen ob es ihnen vielleicht dort zu trocken wurde und sie deshalb umgezogen sind - oder vielleicht weil sie aktiv waren und Nahrung suchten!?
Sah auch das sie kleine Teile Mauerwerk aus dem Innenleben des Raumes durch Fugen von schlecht silikonierten Fliesenlöchern geholt haben und als Baumaterial ins Formikarium getragen haben. Ziemlich clever die Kerlchen. Sah Ziegelschutt - und diese Teilchen waren gar nicht klein - wäre wohl das gleiche wenn ich einen Lkw wo hin schleppe! Diese Formica Ameisen haben wirklich enorme Kräfte für ihre Größe. Hab ihnen die Spalten im Silikon im Klo aber mit Parfüm nicht mehr so schmackhaft gemacht - nicht das sie noch glauben das könnten sie auch noch erobern *G*. Später sogar selbst alles neu versilikoniert (selbst bring ich das anscheinend besser zusammen als die Handwerker vor mir).

04.03.2007 Sie sind noch immer im Myrmica Formicarium und haben die Myrmica rubra komplett bis auf die letzte Arbeiterin und Königin ausgelöscht sowie ihre gesamte Brut verspeist oder geopfert - was die dicken Hinterleibe der nun gemählich dahockenden Formica erklärt! Leider nicht den letzten Showdown mehr mitbekommen - aber dann hätte ich wohl noch versucht das Formikarium doch noch zu öffnen und die Myrmica zu retten. So aber haben sich die Formica weitergegraben und dies schneller als die letzten Myrmica die Gänge abdichten konnten - bis sie durchgedrungen sind und wohl auch leichtes Spiel mit den Myrmica hatten. Zu der Hochzeit meiner Myrmica Haltung als sich noch sehr viele (einige Hundertschaften) waren wäre dies den Formica aber sicher nicht so leicht gelungen! Da die Myrmica rubra aber in letzter Zeit immer weniger wurden und vor dem Angriff nur ein paar Dutzend Arbeiter hatte (maximal 50) waren sie kein Gegner. Nur durch einen kleinen Spalt neben der angedockten Honigwasserspritze - durch deren Duft sie wohl auch angelockt wurden drangen sie ein und holten wohl immer mehr Verstärkung was sehr schnell geht bei Formica cunicualria. Hab ihnen den Zugang nun noch leichter gemacht ins alte Formikarium Slave I. Sah auch schon einen Späher im Slave I Form. Werde weiterhin versuchen sie dazu zu bewegen wieder umzuziehen.

Einige Tage später sind sie immer noch nicht umgezogen in ihr eigenes Formikarium - doch dafür waren sie einige Tage später dabei mein Formikarium Lasius alienus ebenfalls zu überfallen mit einem Trupp aus 2 Dutzend Formica Arbeiterinnen. Diese waren zwar viel mehr als die damaligen Myrmica (Lasius zu der Zeit um die 300 Arbeiter) - trotzdem sind die Lasius alienus auf Verteidigung gegangen. Anscheinend wurden die Scouts der Formica entdeckt und daraufhin nach einigen Verlusten von Lasius Arbeiterinnen der Haupteingang geschlossen.

Muss man sich mal vorstellen. Einige Lasius Arbeiter opferten indem sie sich dem Angreifer stellten und hinter ihnen wurden die Gänge zugebaut - also hatten sie keine Chance zum Rückzug.
Die Formica hingegen versuchen von oben nach unten zu graben um an die Gänge der Lasius alienus ran zu kommen nachdem die an der Oberfläche befindlichen Arbeiter erbeutet wurden - während die Lasius unten wieder versuchen den Grabweg der Formica auszumachen um an diesen Stellen alles dicht zu machen.
Diese Überfall-Chance haben sie wirklich gut ausgenutzt - nur in der Winterruhe und weil ich keinen Balkon habe und sie deshalb leider alle in meinem kleinen verfliesten Klo einsperren muss und so wenig beobachten kann gelingt ihnen dies. Das Klo hab ich mittels starkem lüften und Kühlpacks wirklich saukalt runterkühle - aber anscheinend leider noch immer nicht kühl genug für F. cunicularia.

18.03. Sie graben noch immer bei den Lasius alienus hinunter - doch sind nicht genug um wirklich gefährlich zu werden dort unten warten nämlich mindestens 300 Lasius alienus! Bekamen heute 3 Heimchen hinein ins Slave I Form. - sah schon einige Arbeiter mit Larven umher laufen - vielleicht ziehen sie bald wieder ins Slave I ein.

Etwas später griff ich selbst ein und schnitt die Verstärkung der Formica ab indem ich sie aufscheuchte und die Abdeckung komplett abschloss, sodass sich die 2 Dutzend Formica Arbeiter plötzlich ohne Verstärkung einer Übermacht an L. alienus Arbeiterinnen gegenüber sahen. Die die nicht flüchteten wurde so von den Lasius überwältigt und das Formikarium der Lasius war wieder frei!
Noch ein paar Tage später sind sie dann auch zum Glück wieder in ihre altes Formikarium gezogen - da das Myrmica Form. zu ausgetrocknet und unattraktiv wurde.

06.04.2007 Bekamen heute ein sonniges Plätzchen (gleiche wie letztes Jahr) - einige Arbeiter huschten schon über den Holzboden auf Futtersuche (gab ihnen wenn kleine tote Heimchen oder lebende SIlberfischchen die sie selbst erlegen). Sah auch wie kurz eine 5,5 mm Arbeiterin die sich auf meinem Holzboden mit einer 7,5 mm Manica rubida aus meinem Manica rubida Formikarium anlegte um dann abzulassen von dem doch zu übermächtigen Gegner (vor einer Honigstelle am Boden).

21.04. Hab heute wieder wie schon drei Mal zuvor lebende kleine Heimchen ins Formikarium getan - und wie bei den anderen Malen auch haben sie die Heimchen erjagd. Diesmal war aber ein etwas größeres dabei (ca. 9mm) welches sich ordentlich wehrte mit Bissen. Dabei hat es einer Arbeiterin die hälfte des linken Mittelbeines abgebissen und der wohl bis jetzt größten Arbeiterin (ca. 6mm) den rechten Fühler! Dieser besonders große und auffällige Arbeiter (leicht rötlicher Rücken) ist auch besonders aggressiv (hätte ich den auch wenn ich nicht damals die C. maculatus habe eindringen lassen? Gute Frage!) und hat schließlich auch das größte Heimchen den Gnadenstoß versetzt indem er es mit einem Fühlerbiss nach langem hin und her bändigte und dieses nach unten abtransportierte wurde. Einem anderen Heimchen hatte er vermutlich ein Sprungbein genommen. Diese Arbeiterin muss ich mir merken - vielleicht bekomme ich sie noch öfters zu Gesicht. Bis jetzt sah ich keine größere noch gleichgroße Arbeiterin wie diese.

15.05. Dank ausreichend Honigwasser und Larvennahrung (Heimchen, Raupen, etc.) sind ihre Bruthöhlen randvoll mit Larven, Eiern und Puppen! Doch sie hätten fast vor kurzem ein Experiment von mir mit Myrmica und Lasius überfallen und waren knapp davor alles zu rauben. Gebe ihnen in letzter Zeit immer wieder lebende Heimchen rein - da sie diese im Formikarium jagen und überwältigen können ohne allzuviel Aufwand.

26.05. Bekamen heute eine größere frisch gehäutete Steppengrille die ziemlich schnell KO ging ohne ihren ausgehärteten Chitinpanzer und durch die Ameisensäure!

01.07. Bekamen jetzt schon zweimal hintereinander einen Haufen lebender Heimchen hinein (alles sehr kleine bis kleine) die sie dann alle selbst erledigten. Heute schaffte es ein Heimchen hinaus - welches ich dann in die Natur entließ zur Belohnung seines Überlebenswillens.

Brachte sie irgendwann im November 2007 ins Klo und kühlte sie mit Kühlpacks - der Winter würde heuer auch nicht sehr kalt sein und es sollte nur einmal schneien!

Nach der Überwinterung - waren eigentlich nie richtig still - da ich Temperatur wieder nicht immer konstant kühl halten konnte obwohl ich noch mehr Kühlpacks verwendete. So zB auch kurz noch einmal meine Lasius alienus überfallen. Aber ich kam ihnen zuvor und vereitelte auch diesen Versuch.

Endstand 2007: 400 Arbeiter

Fotoerklärung:
heimchen: selbst große Heimchen werden dank der Ameisensäure relativ schnell erlegt. Hin und wieder verliert eine Arbeiterin aber einen Fühler durch das Heimchen!
transporter: da haben sie doch glatt einen Essensrest am Boden entdeckt. Unglaublich -> Sie zog das ganze Senkrecht über eine glatte Oberfläche ganz alleine empor (auch rauf den Glastisch)!
Dateianhänge
transporter_07_10_2007.jpg
heimchen_26_05_2007.jpg


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#4 Formica cunicularia 2008

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:35

Jan.- Mai 2008: Haben schon öfters Lasius alienus überfallen (finden immer wieder den Weg zu ihnen und einen Weg ins Formikarium durch das Fliegennetz) wenn sie die Gelegenheit dazu bekamen!
Anscheinend hab ich sie doch wieder unterschätzt diese Formica cunicularia!

Doch als einmal ca. 8 F. Arbeiter eingeschlossen waren im L. alienus Nest durch Erdeinsturz beim Versuch einer Trennung - formierten sich die Lasius alienus auf der einen und die Formica auf der anderen Seite. Was war das ein abschätzen vor dem Angriff??

Nach einem kleinen dazwischen blasen (wollte sie eigentlich zum aufhören bringen) - nahm sich eine Lasius alienus ein Herz (vielleicht war mein Luftblasen wohl eher ein Angriffssignal!) und griff eine Formica bei den Fühlern an. Das war das Signal für alle Beteiligten zum Angriff und ein heftiger Kampf entbrannte bei dem 5 Formica cunicularia ihr Leben ließen (wohl höchsten Verluste bis jetzt gegen die kleinen L. alienus) - doch die Formica teilten auch heftig aus, denn es fielen auch 8 Lasius alienus in dieser kleinen Auseinandersetzung.

Mitte Mai kam es dann zu einer Invasion bei den Camponotus ligniperda - wobei es die Formica nur auf den Futterplatz in der Arena (wo eine Camponotus nicht durch kommt schafft es eine Formica allemal) der größeren abgesehen hatten und nicht auf einen direkten Vernichtungsschlag gegen meine großen Camponotus ligniperda - als ich dazukam waren teilweise bis zu 40 Formica cunicularia in die Arena der Camponotus eingedrungen und riegelten richtig professionell den Platz mit dem Honigwasser ab! Jede einzeln ankommende Camponotus wurde vorerst in die Flucht geschlagen.

Bei der folgenden Auseinandersetzung mit gemütlich zu ihrem Futterplatz marschierenden C. ligniperda Arbeiterinnen, die sich nur vorerst auf flüchtige Einzelkämpfe begrenzten kam es sogar zu einem Todesfall bei den Camponotus (eine 10mm media-Arbeiterin) sowie ca. 8 Verlusten bei den Formica cuniclaria. Als sich dann alles schnell zuspitzte nachdem eine ligniperda-Arbeiterin zurück ins Nest eilte und Verstärkung holte und dies nicht schlecht. Ein ganzer Strom an großen ligniperda Arbeiterinnen (darunter einige major-Arbeiter und etliche media-Arbeiter) kamen schnell in die Arena... und es wurde schnell Verlustreicher! Bei der Auseinandersetzung wo die Camponotus ihr Gebiet verteidigen und die Formica die Nahrungsquelle nicht preisgeben wollten waren dann schon ingesamt 3 Camponotus (1x 10mm, 1x 6,5mm, 1x 11mm) gefallen sowie ca. 30 Formica! Die letzten 8 Formica wurden mit einer aggressiven Offensive von über 20 Camponotus vertrieben - wobei wieder weitere 5 Formica fielen.

Diese Verluste scheinen hoch zu sein - doch zu dieser Zeit ist die Zahl meiner Formica cunicularia schon weit über 500 hochgeschnellt und dies trotz etlicher Verluste die sie immer wieder durch die überall in meiner Wohnung lebenden Kugelspinnen haben und die sind echt die perfekten Ameisenjäger!

Am 7.4.2008 bin ich von meiner 45 m2 Wohnung in eine 67 m2 Wohnung umgesiedelt - mit allen Ameisenformikarien. Leider hat diese Wohnung auch keinen Balkon - dafür viel mehr Raum zur Ausbreitung!
Aber dafür gab es in dieser Wohnung etliche Netze von Kugelspinnen denen in nächster Zeit den meisten ausgekommenen Ameisen meiner Haltung zum Opfer fallen sollten. Diese Kugelspinnen killten alles ausnahmslos - selbst ein großer major-Arbeiter hat gegen eine sehr kleine Kugelspinne und ihr Netz keine Chance!

17.05.2008 Noch immer kommen vereinzelnd Formica ins C. ligniperda Nest und greifen auch ganz ungeniert alleine viel überlegenere Camponotus an! Dabei kommt es hin und wieder zu einem Totalausfall der Formica - od. zumindest einer Verletzung.

29.05.2008 Um die 30 Verluste bei einem von mir provozierten Kampf gegen Camponotus ligniperda. Ja das war ein Versuch bei dem ich festhielt wie schnell meine C. ligniperda reagieren ab dem ersten Kontakt mit den F. cunicularia und wie sie das genau machten. Anscheinend reicht ein so sehr erregte Arbeiterin aus die weitere Arbeiter in Erregung versetzt und letztendlich folgt ein ganzer Trupp aufgeregter und aggressiv eingestimmter Trupp dem Verstärkung holenden Arbeiterin! Hoch interessant! Nur auf feindliche Ameisen reagieren sie so stark - kein anderes Insekt kann sie derart in Erregung versetzen.

Heute haben aber meine F. cunicularia aber auch 5 Lasius alienus die sich barrikadiert hatten in einer Spritze unterhalb des F. Formikariums - schnell überwältigt! Diese Lasius opferte ich weil diese selbst diesmal zu Täter wurden und meine arme weit weg versorgte Formica fusca Königin mitsammt ihrer Brut überfallen haben. Die Lasius gingen dabei etliche Meter (ca. 11m) quer durch meine Wohnung!
Die Gründungsspritze wurde wohl von einem Lasius-Scout entdeckt und der holte Verstärkung usw. - letztendlich war ich aber angefressen auf die frechen Lasius und hab sie mit ihrer Eroberung der ehemaligen Brut/Gründungsspritze von der fusca Königin in die Nähe des Formikariums der F. cunicularia gelegt. Zum Glück überlebte die F. fusca Königin da sie sich rettend aus dem dünnen Loch der Spritze quetschte - doch ihre Brut war verloren durch die Lasius.

Bei der Opferung der 5 Lasius alienus war vor allem das Alarmverhalten bei dem schnell über 50 Arbeiter vom Formikarium der F. cunicularia die herunter kamen beachtenswert! Als die Lasius Arbeiter aber wirklich tapfer bis zu ihrem Ende ihr Bestes gaben - taten sie mir dann aber letztendlich doch wieder leid. Schließlich war es ja doch eigentlich meine Schuld weil ich ihnen so viel Freiraum in meiner Wohnung gab zum umherlaufen... *Birne hau*

07.06.2008 Gab ihnen heute eine Kugelspinne hinein die ich aus ihrem Netz geholt hab da sie immer so viele F. cunicularia tötet. Doch diese Spinne hatte es auch ausserhalb des Nestes drauf!! Sie bindete gleichzeitig ein Dutzend F. cunicularias indem sie obwohl sie festgehalten wurde sich ununterbrochen drehte und über viele Ameisen einfach Fäden spinnte! Schaltete so 8 Ameisen (gefesselt zu einem mit Erdklumpen vermischten Haufen) aus bis sie schließlich nach langem kampf erschöpft ins Netz gezogen wurde! Gab ihnen noch einen großen Haufen Gespinstmottenlarven die sie sich alle holten.

01.08. Um die 30 F. cunicularia kamen aus der seit einem Monat angebrachten Netzsperre (wurde mir doch zu viel ihre Eigenständigkeit - doch half auch nichts - zu dicke Löcher) durch und überfielen wieder einmal das Lasius alienus Nest das gleich 2 Ebenen darunter war.
Da ich die angreifenden von mir gefangenen Formica nicht zurück geben konnte in ihre Nest (hätte noch mehr aufgebrachte Formica in die Wohnung gelassen) hab ich leider über 20 Formica von am Abend in das C. ligniperda Formikarium opfern müssen die dort nach einem Alarm alle getötet wurden. Hätte sie auch noch einsaugen können - aber so hielt ich es für besser, da sie ja sowieso kämpfen wollten - nur so halt nicht gegen die schwächeren Lasius sondern gegen die stärkeren Camponotus.

02.08.2008 Bekamen heute 8 lebende Manica rubida Arbeiterinnen hinein sowie ein Männchen hinein die alle aus meinem nun ausgestorbenen Manica rubida Skyscrapper Formikarium stammen bei denen die Königin schon längst verstorben war - ich sie aber trotzdem noch ewig lange weiter gehalten hatte.
Löste das Manica rubida Skyscrapper Formikarium aber heute auf - deshalb hatten die Manica rubida so ihren letzten Auftritt bei mir. Die letzten 9 Manica rubida wurden so schnell alle dank großer Überzahl an F. cunicularia und der doch stark wirkenden Ameisensäure schnell getötet und für ihre Brut verwendet. Später bekamen sie noch 4 Kugelspinnen hinein die sich in meiner Wohnung festgesetzt hatten und für mindestens um die 100 Verluste bei den F. cunicularia in den letzten 4 Monaten verantwortlich waren. Fast jede hinaus gelangte Formica wird so ein Opfer deren Netze. Egal wieviel Kugelspinnen ich opfere sie kommen immer wieder nach... Jetzt hatten die Ameisen sie einmal zum fressen gern.

Letzten Monate 2008 - Vermehrten sich durch laufende Fütterung und trotz etlicher Verluste aber immer noch sehr gut und überstiegen wohl schon die Zahl 600!!! (Ohne Verluste wären es wohl schon um die 800-900!! gewesen)

Leider hab ich noch immer keine Wohnung mit Balkon und so nur wiederrum ungenügende Winterruhe gehabt! Sogar schlechter als meine alte Wohnung weil ich diesmal keinen kleinen Raum habe für die Überwinterung.

Endstand 2008: 600 Arbeiter

Fotoerklärung:

brutgesammelt: hin und wieder transportieren sie ihre Brut in die Futterspritze.
ueberfall: die Formica sammeln sich am Lasius alienus Formikarium.
manica: selbst mit meinen Manica rubida legen sie sie ohne Probleme an.
hausspinne: auch große Futtertiere sind dank Überzahl kein Problem.
feldwespe: sind genügend Arbeiter zusammen wird auch dieser Brocken festgehalten.
lastmanicas: die letzten Manica Arbeiter meiner ausgestorbenen Kolonie werden verwertet.
Dateianhänge
lastManicas_02_08_2008.jpg
feldwespe_19_07_2008.jpg
hausspinne_12_05_2008.jpg
manica_10_05_2008.jpg
ueberfall_15_04_2008.jpg
brutgesammelt_19_03_2008.jpg


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#5 Formica cunicularia 2009

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:38

21.02.2009 Haben diesmal wieder nicht wirklich Winterruhe halten können bei mir... - die 4 Kühlakkus helfen nicht viel sie in dem großen Behälter kühl zu halten - max. 3 Std. lang. Haben auch dank ihrer Aktivität und nachdem sie die Ausbruchsperre mehrmals aufgebissen haben (Pollengitter) - auch immer wieder einige Verluste hinnehmen müssen durch rauskommende und natürlich die Kugelspinnen die es in der neuen Wohnung ohne Ende gibt. Derzeit wohl um die 50-60 Verluste bis jetzt - aber dank ihrer großen Zahl werden sie dies wohl leicht verkraften - haben auch schon ordentlich große Arbeiterinnen.

08.03.2009 >>>Tag der Vernichtung meiner Hoffnung jemals F. fusca lange zu halten<<< um sie mit den F. cunicularia vergleichen zu können! Etliche Arbeiter haben heute die F. fusca Königin (ca. F. fusca 15 Arbeiter) überfallen und 13 Arbeiter und die fusca-Königin getötet (nur 2 fusca-Arbeiter entkamen und waren komplett verstört)! Diesmal drangen sie durch eine angedockte Spritze ein - deren Verschluss für die kleine Öffnung an der Vorderseite unbemerkt ab ging.

Das ist der Nachteil wenn man arbeitet und erst nach der Arbeit merkt was in der Wohnung so passiert während man nicht da ist. Entwendete ihnen die tote Königin und hab den ganzen Überfalltrupp (über 50 Ameisen) zu den C. ligniperda gegeben wo sie bis auf die letzte Arbeiterin niedergemetzelt wurden und brachte heute eine Olivenölsperre unten am Formicarium der F. cunicularia an und versorgte sie wieder mit einer externen Honigwasserspritze. Die Zahl der Arbeiter muss weiter gestiegen sein (um die 700) - trotz der imensen Verluste in letzter Zeit.
Ihre Zahl wird nun aber sicher stark steigen da sie durch die Ölsperre nur noch hin und wieder Verluste haben durch Kugelspinnen aber nicht mehr so zahlreich nach draußen gelangen können das ihre Zahl stark reduziert wird. Hab auch sehr große Arbeiter unter ihrem Volk schon zu sehen bekommen!

22.04.2009 Die Ausbruchsperre mit Öl zeigte bis jetzt gute Erfolge - denn nur vereinzelt kamen hin und wieder ein paar Arbeiter hinaus. Die Aktivität beschränkt sich ganz auf das Formikarium. Als ich kürzlich auch einen Versuch machte indem ich mein Sperma unter das Honig-Wassergemisch mischte (da dies nachweislich wertvolle Stoffe enthält) - sind sie extrem heiß auf das neue Nahrungsgemisch! Regelrechte Horden stürzen sich in der Futterspritze auf diesen Vitamin/Eiweiß-Mix! Auch hin und wieder Supradyn - das weitere wertvolle Mineralien enthällt gebe ich hinzu. Hab auch wieder sehr große Arbeiterexemplare um die 7mm entdeckt wenn nicht größer!

01.07.2009 Doch als ich wieder Urlaub war und die Ölsperre nachließ schafften sie es erneut... ein Scouttrupp mit geholter Verstärkung kam nach draußen.. (Urlaub 20.6.-27.06.2009) die nächste Formica fusca Königin wurde getötet die ich damals schon wie die andere zuvor direkt vor meiner Wohnungstüre vorfand! Schon als ich am 27.6. zurück kam aus dem Urlaub in die abgedunkelte Wohnung merkte ich das sie das Formikarium der F. fusca invasioniert hatten mit ca. 20 Arbeitern - doch ich fand keine tote F. fusca Königin und hatte so noch etwas Hoffnung! Aber heute fand ich die tote Königin! Obwohl nur einige Arbeiter irgendwie die Ölsperre überwunden hatten und zu Boden fielen und keinen Kontakt zum Heimatnest hatten - invasionierten sie das Formikarium - töteten die Königin - ließen die Brut liegen und begannen mit weiteren Ausgrabungen.

3 F. fusca Königinnen hatte ich in all den Jahren gefunden und zur Gründung gebracht und 2 wurden von meinen F. cunicularia letztendlich ermordet... und die 3. hatte ich leider verkauft.

Gab am 27.6. einige Camponotus ligniperda hinein die sie aus dem ehemaligen fusca-Formikarium vertreiben sollten - doch auch diese wurden unter Verlusten bei den F. cunicularia in die Flucht geschlagen! Sie waren schon zu gut eingegraben...

27.09.2009 Formica cunicularia Arbeiter zeigen immer weniger Aktivität an (zeigt nun die schlechte Winterruhe ihre Auswirkungen?) - nur bei der Honigwasserstelle sammeln sich einige - werden aber auch immer weniger.

Trotzdem ging es auch 2009 immer weiter bergauf mit der Anzahl der Arbeiterinnen.

Endstand 2009: 900 Arbeiter

Fotoerklärung:


hausspinne: ohne Rücksicht auf Verluste wird wieder eine Hausspinne getötet.
wespe: erstaunlich das diese große Wespe kaum Ameisensäure verträgt.
Dateianhänge
wespe_15_08_2009.jpg
hausspinne_02_08_2009.jpg


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#6 Formica cunicularia 2010

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:45

Anfang Jänner 2010 hab ich einmal ein großes Stück Eis zum kühlen ins Formikarium getan - die Formica nützten den feuchten Sand um gleich wieder am Nest zu bauen.. von wegen Winterruhe halten.

30.01.2010 Hab das Formikarium nicht richtig tief kühlen können und so war den ganzen Winter Aktivität vorhanden im Nest. Hin und wieder verirren sich ein paar Arbeiter nach draußen - die meistens in einer der Kugelspinnennetze enden in meiner Wohnung. Die Kugelnetzspinnen sind regelrecht spezialisiert auf meine Formika cunicularia. Heute fing ich eine Spinne und gab sie meinen F. cunicularia. So schloß sich wieder der Kreislauf das fressens und gefressen werdens.

April 2010 Immer wieder mit toten/verstorbenen Camponotus ligniperda Arbeitern versorgt - bis ich feststellte, dass diese womöglich womit infiziert waren am Tarsen oder Tarsi) ist der unterste Abschnitt des Ameisenbeins, bestehend aus mehreren Gliedern.">Tarsus und deswegen damit aufgehört habe sie mit diesen C. ligniperda zu füttern. Danke an das AMEISENFORUM für diesen guten Tipp!

29.05.2010 Bekamen heute eine lebende Goldafter Raupe hinein - deren Haare Allergien auslösen können. Sie wurde tapfer in zähem ringen von den Arbeiterinnen überwältigt.

03.06.2010 Bekamen eine natürlich verstorbene 10,5mm C. ligniperdus hinein. Sonst wie immer jeden Tag mit Honigwasser Spezial versorgt - auch manchmal 2x am Tag.

06.06.2010 Heute kam zusätzlich zu mehreren Heimchen die erjagd wurden ein größerer Lederkäfer hinein der lange gejagd wurde und dann unter der Erde abtauchte. Hab den großen Käfer seitdem nicht mehr entdecken können. Anscheinend können ihm die F. cunicularia aber auch mit Säure rein gar nichts anhaben!

12.07.2010 Nachdem die Arbeiterzahl immer geringer wurde, weil auch die Ölsperre nicht immer aktuell gehalten werden konnte hatte ich eine neue Netzabdeckung gemacht - doch diese wurde auch leicht überwunden. Doch nachdem ich diese noch mit Watte auskleidete schien ich es doch noch geschafft zu haben sie alle drinne zu behalten! Die Zahl steigt leicht wieder an und dürfte nun bei über 1000 Arbeitern sein.

Damals zu Glanzzeiten waren es nur um die 500 Arbeiter!!! Trotz der Verluste in den Netzen der Kugelspinnen in meiner Wohnung in denen ich oft die vielen Leichen der F. cunicularia bewundern konnte vermehren sie sich anscheinend prächtig - so auch immer weiter und oft die Kugelspinnen gefangen und verfüttert an meine Formica cunicularia. Es sind immer welche Kugelspinnen da, die sich weiter vermehren oder auch neu durchs gekippte Fenster in die Whg. dazu kommen. Auch die F. cunicularia ruhten nicht - wenn sie nicht durch die Abdeckung kamen haben sie sich einfach einen Weg durch das Selitherm Wärme/Kältedichmaterial des Formikariums gefressen - dieses Loch wurde im Gegenzug von mir immer wieder mit Kleber verschlossen.

An diesem Tag gab es auch einen kleinen hellgrünen Nachtfalter für meine Formica. Die neue Abdeckung die ich gebaut habe für Slave I hat einen Futtereinwurfsausschnitt und drei größere, längliche Öffnungen die mit Alunetz verschlossen sind. Die Öffnungen kaum größer als 1mm reichen aber den Arbeitern anscheinend aus um sich durchzuzwängen! Trotzdem kommen so noch weniger durch als mit der damaligen Ölsperre.

13.07.2010 Eine Wegwespe kam heute lebend hinein - sie verschwand bald nachdem sie eine Arbeiterin getötet hatte die sie festzuhalten versuchte, freiwillig in der Versenkung eines Eingangs wo sie von etlichen Formica schnell überwältigt wurde.

18.07.2010 Gab heute ein paar dickere Kugelspinnen hinein die alle erbeutet wurden!

20.07.2010 Bekamen gestern und heute jeweils 4 C. ligniperda, 2 halbtot, 2 waren schon tot.

23.07.2010 Heute das Formikarium „Slave II“ angedockt ((Slave II: das ich ursprünglich einmal für meine Formica rufibarbis gebaut hatte, diese verstarb aber leider nur allzu früh...)) und die ersten Arbeiter strömten gleich durch den Schlauch hinüber und fingen bald darauf an an 3 Stellen zu graben. Auch das Honigwasser in der am Ende angedockten Spritze wurde erkannt und aufgenommen - es drängten aber zu viele hinein und 8 Arbeiter verloren das Bewusstsein kamen aber wieder zu sich nachdem das komplette Honigwasser von den Nachströmenden aufgesogen wurde.

Gegen Abend hatten sie schon echt lange Gänge hinein getrieben und einen ordentlichen Haufen an Sanderde heraus getragen! Hab inzwischen auch die Zahl der Arbeiter durch den Fluß durch den Schlauch abzählen können und kam auf eine Zahl über 1000! Sie waren wieder im kommen! Dazu haben sie auch über 300 Puppen die sie die letzten paar Tage immer in der Futterspritze am Abend abgelagert haben und in der Früh wieder in das Nest getragen haben. Ein neuer Arbeiterrekord von über 1300 Arbeitern wird wohl bald eintreffen wenn das so weiter geht.

25.07.2010 Sehr viel Erdreich wurde nun nach Tag 2 nachdem andocken bereits ausgehoben. Heut kam in Slave I noch eine lebende Wespe hinein die bald erlegt worden ist. Hab das Nest auch noch etwas nachgefeuchtet.

26.07.2010 Bekamen heute ganze 3 tote 9mm C. ligniperda Arbeiterinnen als Larvennahrung hinein.

28.07.2010 Eine 8mm und eine 10mm C. ligniperda die verstorben waren wurden heute verfüttert.

29.07.2010 Bekamen heute einen toten Nachtfalter hinein.

01.08.2010 Die Grabungsarbeiten im Formikarium Slave II dauern immer noch an - und es hat sich sehr viel verändert. Mehrere Sandhügel stehen und die Gänge sind auch schon weit ausgearbeitet - doch umgezogen sind sie noch nicht. Auch verlieren regelmässig etliche Arbeiter das Bewusstsein in der Futterspritze mit Honigwasser - weil sie zu gierig ran gehen.

Bis August 2010 - bekamen immer die anfallenden Leichen von meinen C. ligniperda und C. vagus Arbeiterinnen ab. Aber richtig umziehen ins Formikarium Slave II wollten sie nicht - nützten es so eher als Arena.

15.08. Heute erledigten sie eine lebende Deutsche Wespe!!! Gegen diese Wespen-Art tun sie sich erstaunlich leicht mit ihrem Ameisengift!

23.08. Eine große Feldwespe die sich in meine Wohnung verirrt hatte sollte als nächstes lebend erjagt werden.
Doch dieses über 20mm große Exemplar war aber weitaus zäher als damals die deutsche Wespe und hatte auch einen viel besseren Überlebensinstinkt! Sie wurde nicht erbeutet! So blieb sie lange weiter im Formikarium und bekam auch immer wieder Honigwasser von mir ab.

Sept. 2010 noch einige weitere deutsche oder gemeine Wespen ins Formikarium getan. Im Gegensatz zur Feldwespe die immer überlebte gingen diese schneller drauf allesamt (insgesamt 5 Wespen) - aber im kalten Wetter wären diese Wespen sowieso bald gestorben. So kamen sie mir als Ameisenfutter gerade recht.


Endstand vor Umzug 2010: 1345 Arbeiter


03.10.2010 >>>EXODUS<<< Da die Formica nie umgezogen sind und das angeschlossene Formikarium nur zum Durchgang benutzten hab ich heute ein langwierige Aktion gestartet. Ich bereitete den Behälter vor mit dem ich damals die C. vagus aus dem Heizungskeller rettete.
Siehe: http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/39789-camponotus-vagus-im-heizungsraum.html

Ich gab wie damals Mehl hinein - schüttelte den Behälter - machte unten eine Stelle staubfrei - brachte ein paar Unterschlupfe an und holte mir das Formikarium Slave I - legte es flach auf den Boden auf mehrere Blätter Küchenpapier - montierte die Standfüße ab und öffnete die Frontscheibe mittels Stanleymesser ab.

Nun suchte ich sehr, sehr vorsichtig mittels Wattestäbchen Raum für Raum nach der Königin ab. Der letzte Raum den ich durchsuchte war natürlich der mit der Königin - als sie sicher in ihrem Zwischenzuhause war konnte ich beruhigt die Arbeiter per Hand jeweils Einzeln rüber verfrachten. Eine extrem langwierige Prozedur - ich schätzte sie anfangs vielleicht maximal auf 1000 Arbeiter - doch als ich immer mehr in 10er Blöcken abzählte und mit Strichen auf einem Papier festhielt wurde mir schnell klar das es viel mehr waren als nur 1000 Arbeiter!!!

Nach vollen 3 Stunden Ameisen umheben hatte ich es endlich geschafft (5 Arbeiter starben bei der Umhebung/meistens durch unbeabsichtigte Zerquetschung!) - es war keine Arbeiterin mehr zu finden und alles wanderte in den Müll von Slave I. Nun zählte ich die Striche zusammen (jeder Strich stand für 10 Arbeiter) und es waren genau 134 Striche!! Es waren genau 1340 Arbeiter!!!! Mein neuer Haltungsrekord!!! und dies obwohl diese Art bei mir auch immer ordentlich Verluste hatte - weil sie damals oft heraus kamen (ohne Verluste wären es wohl eher um die 2000 gewesen). Seitdem ich sie aber an Slave II angedockt hatte kam so gut wie keine mehr raus. Sie hatten überhaupt keine Brut was sehr gut für den Umzug war. Nächste Woche werde ich ihnen ein YTONG-Zuhause bauen! Bis dahin werden sie im Zwischenbehälter gut mit Akazienhonigwasser und Wildblütenhonigwasser versorgt.


Bericht wird unter Slave III fortgesetzt - denn diesmal lass ich sie wirklich umziehen und dies unter allen Umständen!


Fotoerklärung:

grosserArb: wohl eine der Prachtexemplare an Arbeiter mit deutlich rotbrauner Rückenfärbung.
ausschwarm: durch einen kl. Spalt heraus überfallen sie erneut meine L. alienus und kommen mit Beute zurück.
puppen: in der sonnigen Futterspritze haben die Puppen wohl die beste Wärme.
ansicht: Slave I von weiter Weg betrachtet.
neueAbdeckung: Alunetz + Fliegengitter bei Slave II - da waren sie nicht mehr durch gekommen.
befeuchten: SlaveII wird von der Seite direkt in den Sand befeuchtet - beugt Einstürze besser vor.
angedockt: SlaveI + SlaveII miteinander verbunden.
ankunft: die ersten Scouts entdecken schnell das angedockte Slave II Form.
grabensofort: als sie Slave II erkunden fangen sie sofort an dort alles zu minieren.
slaveII: darin gruben sie nur herum - zogen aber nie dort hinein um.
imSchlauch: dafür liefen sie im Schlauch gerne umher.
Dateianhänge
slaveII_23_07_2010.jpg
grabensofort_23_07_2010.jpg
ankunft_23_07_2010.jpg
angedockt_23_07_2010.jpg
befeuchten_23_07_2010.jpg
neueAbdeckung_23_07_2010.jpg
ansicht_22_07_2010.jpg
puppen_20_07_2010.jpg
ausschwarm_17_05_2010.jpg
grosserArb_29_03_2010.jpg


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#7 Formica cunicularia 2010 Zusatzfotos

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:48

Fotoerklärung:

toteligni: die verstorbenen Riesen werden immer gern genommen.
altesF: Slave I kurz vor der Demontierung.
verluste: nur wenige kamen unter meinen Füßen beim Umzug zu Tode.
innenleben: die Gänge des geöffneten Formikariums Slave I.
abzaehlung: kam nach 3 Stunden Umhebung auf 1340 Arbeiter die ich per Hand umsiedelte.
1340Arbeiter: die meisten drängte sich gleich dich aneinander.
1340Arb: diese Box sollte ihr vorläufiges Zwischenlager werden/unter den Trinkflaschenverschlüssen war auch alles voller Arbeiterinnen!
Dateianhänge
1340Arb_05_10_2010.jpg
1340Arbeiter_05_10_2010.jpg
abzaehlung_03_10_2010.jpg
Innenleben_03_10_2010.jpg
verluste_03_10_2010.jpg
altesF_03_10_2010.jpg
toteLigni_26_07_2010.jpg


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#8 Formikarium SLAVE III 2010

Beitrag von Corsair » 1. November 2010, 11:54

Formikarium "Slave III"
Gesamtabmessungen: LxBxH 410x60x319mm YTONG-Abmessung: 240x50x300mm
Gewicht: 3,4 kg

Art: Ameisenfarm
Material: YTONG-Glas-Alu-Selitherm
Bauzeit: 8 Stunden

Kosten: ca. 34 Euro
Gebaut: Vom 6.10.2010-9.10.2010
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SLAVE III Kosten:
1/2 YTONG € 1,45 (Baumax)
2x Glasrahmen 30x40cm € 6,98 (Baumax)
1x breites, grünes Geschenksband € 2,50 (Spar)
4x extra starke Magneten € 2,50 (PAKU Farben Fessler)
1x Bastelfilz 4mm, 30x40cm € 2,90

Schon vorhanden:
1x Alu-Blende € 6,99 (Baumax)
1x schw.Universalband € 7,79 (Obi)
Mehrere Holzplättchen ca. € 0,50 (Baumax)
1x Silikon-1001U € 1,50 (Baumax)
4x Metallscheibchen ca. € 0,20 (Baumax)
Hitze/Kälte Dämmmaterial Selitherm um ca. € 1,- (Baumax)
feinmaschiges Alunetz € 0,50 (Kada)
______________________________Gesamtkosten/Material: € 34,81


Vorbewertung (eigene Meinung vorab):
Haltungsklasse: Befriedigend (sehr naturnah ist es leider nicht)
Optik: Gut (also zu meiner Wohnung vom Stil her passt es gut)
Innovation: Unbekannt (Wird sich erst zeigen wie sich der Müllschacht macht im Langzeittest)
Stabilität: Befriedigend (da aus Glas leicht zerbrechlich)
Pflege: Gut (dank des Müllschachtes nach unten zu entmüllen, Abdeckung oben komplett abnehmbar)
Einsicht: Gut (dank hellen Flächen, alles Einsehbar, Scheiben können aber beschlagen, Einsichtschutz schnell abnehmbar)
Befeuchtung: Gut (Dank dem großen Wasserschacht leicht zu bewässern)
Sperrigkeit: Sehr Gut (sehr leicht und verbraucht kaum Platz)
Preis: gut (etwas über 30 Euro/im Vergleich zu meinen anderen F. sehr günstig - aber geht immer billiger)

Fotos Bau:

Slave III Bau:
1) Formikarium grob skizziert und mit Stanley-Messer erstmal in Hauptform gebracht.
2) YTONG mehrmals gewaschen und wieder trocknen lassen.
3) Mit Mineralfarbe die Gänge und Kammern eingeweisst und mit Silikon-1001U auf Scheibe verklebt.
4) Der spezielle Müllschacht von unten gesehen.
5) Mittels Schieber kann so der Müll durch fallen.
6) Die Silitherm Dämmplatte wurde auch mit Silikon angebracht.
7) Der Wasserschacht mit der Einklemm-Erhebung für die Abdeckung.
8) Die versiegelte Bezeichnung sowie der Eingang zum Formikarium.
9) Ganze von aussen angesehen ohne Einsichtschutz.
10) In der Mitte sieht man auch die 2 lackierten Kletterstäbchen.
Dateianhänge
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"Gesegnet sei der Ameisenverstand, der zu klein für Zweifel ist."

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