@ Merkur mir ist kein einziger glaubwürdiger Fall einer begatteten Myrmecia pavida bekannt , also würde ich dies als Ente bezeichnen. Eine geschlüpfte Jungkönigin ist noch lange keine Nachzucht.

Jungköniginnen hatten wir auch schon bei unseren Pachycondyla apicalis, Oecophylla longinoda( hier sogar mit Männchen und Kopulation) , einer Temnothorax nylanderi.

Ich persönlich denke das man sich für erfolgreiche Zuchtversuche nur bestimmte Arten suchen sollte.

Gute Punkte wäre sicherlich Arten mit Gamergaten, Monoandrie, kein Hochzeitsflug bzw. Boden- oder Nestbegattung, Polygynie.

Da Myrmica rubra auch Bodenbegattung macht sollte man hier durchaus reproduzierbare Erfolge erwarten dürfen.

Bei Arten mit Hochzeitsflug und eventueller Luftbegattung dürfte ein Versuch wohl nur geringe Chancen auf Erfolg haben. Zumal man noch nicht genau weiß welchen Einfluss der Hochzeitsflug auf eine erfolgreiche Paarung hat.

Hier gibt es noch einigen Forschungsbedarf hinsichtlich der physiologischen Einflüsse.

[font=Times New Roman]Zitat antsnature:[/font]

[font=Times New Roman][font=Times New Roman][size=100]„@ Merkur mir ist kein einziger glaubwürdiger Fall einer begatteten Myrmecia pavida bekannt, also würde ich dies als Ente bezeichnen. Eine geschlüpfte Jungkönigin ist noch lange keine Nachzucht.“[/font]
[/font][/SIZE]

[font=Times New Roman]Ich habe das nicht systematisch verfolgt, meine aber, in jüngerer Zeit immer mal wieder über neu gekaufte M. pavida gelesen zu haben. Kann mich jedoch irren.[/font]
[font=Times New Roman]Nachzucht sollte mit dieser Art möglich sein; Frank M. hat seinerzeit recht hoffnungsvoll aussehende Bilder von anscheinend (aber dann doch nur scheinbar) richtig verhängten Paaren gezeigt. Da fehlte vielleicht nur eine Kleinigkeit, und die Gynen hätten genügend Sperma abbekommen.[/font]

[font=Times New Roman]Im Prinzip weiß man genug über die verschiedenen Paarungsmodi. Schließlich habe ich ja recht viele Arten gezüchtet (über Generationen!), und über Hochzeitsflüge weiß man auch eine Menge, worüber ich mich natürlich intensiv anhand der umfangreichen Literatur informiert habe. [/font]

[font=Times New Roman]Das Kernproblem dürfte sein, dass man oft die notwendigen Bedingungen einfach nicht bereitstellen kann: z.B. Raum (Gipfelschwarm am Kirchturm oder etwa in einer Baumkrone). Auch sind für die Schwarmbereitschaft nicht nur eine bestimmte Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Strahlungsintensität, Alter der Tiere nach dem Schlupf usw. von Bedeutung, sondern oft auch ein bestimmter Verlauf von Bedingungen, also Temperaturtagesgang, evtl. Temperaturverlauf über mehrere Tage, und anderes. Das ist verd.... schwer herauszufinden, und noch schwerer dann nachzubauen![/font]

[font=Times New Roman]Wer kann sich schon vorstellen, dass z.B. reife Geschlechtstiere von Harpagoxenus sublaevis recht genau 14 Stunden nach dem morgendlichen Anstieg der Temperatur (von z.B. 20° auf 28°C) zur Paarung bereit sind? Wenn die Temperatur den Tag über allmählich ansteigt, evtl. gegen Nachmittag langsam abfällt, so dass abends eine hinreichende Luftfeuchtigkeit herrscht, in der die begatteten Jungköniginnen Zeit genug haben um nach einer Wirtskolonie zu suchen. Falls tagsüber eine rasche Temperaturabsenkung eintritt (z.B. Gewitterregen), und auch, wenn es nach dem Regenguss wieder warm wird, wird die „innere Uhr“ angehalten, und die Geschlechtstiere warten ab, bis wieder ein schöner Sommertag beginnt.[/font]

[font=Times New Roman]Das ist für jede Art anders. Hält man Harpagoxenus im künstlichen Temperaturrhythmus, kann man die Paarungsbereitschaft auf jeden beliebigen Zeitpunkt verschieben. [/font]
[font=Times New Roman]Bei dieser Art etwa haben wir die Tiere morgens um 2.00 aufgeheizt und konnten sie dann um 16.00 vor der Filmkamera kopulieren lassen. (> Ryk-DVDs).[/font]
[font=Times New Roman]Im normalen Rhythmus mit Aufheizung um 6.00 wäre das erst um 20.00 gegangen; da hätten die Kameraleute gemault.[/font]

[font=Times New Roman]Es hat also schon seinen Grund, dass so viele Versuche zur Nachzucht von Ameisen zum Scheitern verurteilt waren und weiterhin sein werden.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Leider handelt es sich bei den pavida Gynen allesamt um Wildfänge , wo die Herkunft leider fraglich ist.

Das mit den Bedingungen ist halt wirklich ein Kreuz. Es auch schwer zu simulieren, wenn zum Beispiel Oecophylla erst mehrere Kilometer fliegen müssen bevor sie eine erfolgreiche Paarung vollziehen können.

Grundlagenforschung ist ja nicht sehr beliebt in der heutigen Zeit ;-)

Würde ich auch gut finden, so könnte man auch eine Alternative zu den antstores bieten, ich meine falls es gelingt könnte man gut und gerne unter bekannten Forenmitgliedern tauschen/verschenken/Schutzgebühr...etc.

Der Ansatz ist echt nicht schlecht...

Ich fände es eben andersherum sinvoller.
Den Ameisenshops mit nachgezüchteten Königinnen (angenommen ein Verfahren mit hoher Erfolgsquote wäre gefunden) Konkurrenz zu machen ist aus meiner Sicht keine Lösung, was wäre denn das Ergebnis?
Noch mehr Importe, noch geringere Preise.

Viel eher würde ich es für sinnvoll halten anstatt eine "Alternative zu den Antstores" zu bieten, eben diese angebotenen Königinnen durch Nachzuchten zu ersetzen.

-Aber das ist ein Schweif in weiter ferne, noch liegt ja noch nichteinmal die Materie vor.

Grüße
Ant

Okay, hier wird schon in viel zu krassen Dimensionen gedacht...ich glaube kaum das sich jemand hobbytechnisch der Versorgung vom Antstore mit Gynen widmen möchte...und mehr wird das Ganze zumindest im Anfang noch nicht werden...Ausserdem regelt die Nachfrage den Markt...wenn wir zumindest als relativ gesehen kleine Gruppe in unserem kleinen Forumsuniversum durch dieses Projekt einige Schlüsse zur gezielten Zucht von Ameisen ziehen können und man dies praktisch gut zur Anwendung bringen kann, dann steht hoffentlich am Ende der Untergang des Zeitalters der 300 € Gynen im Vordergrund. Falls und auch nur falls sich da eine bahnbrechende Entwicklung in der zucht von Ameisen ergeben sollte, wird dies früher oder später industriell genutzt, der Mensch ist im Allgemeinen zu stolz um seine Erkenntnisse nicht zu teilen... Meiner extrem bescheidenen Meinung nach sollte solches Wissen von den jeweiligen Obergurus der einzelnen Arten im speziellen erarbeitet bzw. auch gehütet werden. Man möge sich nicht ausmalen wenn sich jeder Hanswurst ohne Probleme für wenig Geld stechende kleine Australier holt, um sie dann wer weiß wo auszusetzen, weil er überfordert ist. Mein Vorschlag, erarbeitet das doch in Zusammenarbeit unter Euch Gurus und gebt Gynen ab, wenn ihr der Meinung seid, das der jeweilige potentielle Halter sich mit genügend Ernsthaftigkeit der Sache widmen kann...Zudem, ohne Schwarzmaler sein zu wollen...wenn die Jungs vom Antstore wüssten, wie man effektiv und schnell die ganzen problematischen Arten züchten könnte, dann würden sie es tun und wir hätten schnell die 30 € Harpegnathos und das sind die kommerziell in Deutschland am höchsten entwickelten was den Ameisenbereich angeht...aber dennoch : Gut Holz, Waidmanns Heil und Hals und Beinbruch, vielleicht gelingt ja wirklich ein bombastischer Erfolg durch einen Geistesblitz...

LG,

W33dwasher

Ich werfe einfach mal in den Raum, dass für Wissenschaftliche Arbeiten mitunter Königinnen künstlich begattet wurden. Ich habe das über die Art Solenopsis invicta oder geminata gelesen - bin mir nicht mehr ganz sicher.
Bei der Bienenzucht ist das ja ohnehin üblich.

@Gaster ich habe selbst mal versucht während eines Praktikums eine Lasius niger Königin künstlich zu begatten , das ist nicht wirklich effektiv.

Selbst bei Bienen kostet eine künstlich begattete Biene mehr als eine natürlich begattete.

Und für den Handel wären sich dann auch nicht erschwinglicher als Wildfänge. Und ich glaube auch nicht das Nachzuchten am Preis was ändern würden oder Auswirkung auf den Import hätten.