Hallo,

Schlag gegen illegalen Tierhandel gelungen
Illegalem Tierhandel auf der Spur

Das Hamm einer der größten Umschlagplätze weltweit für illegalen Tierhandel ist, ist allgemein bekannt und das soll hier jetzt auch nicht das Thema sein. Es geht mir eher darum, dass offensichtlich selbst heimische seltene und geschützte Arten aus der Natur illegal entnommen werden, gehandelt werden und ganz offensichtlich sogar eine große Nachfrage nach ihnen herrscht. Das ist für mich neu, zumindest in diesem hier gezeigten Ausmaß. Und ich kann auch nicht verstehen wie es dafür einen Markt geben kann. Da fragt man sich doch, was diesen Menschen (sowohl Verkäufer als auch Käufer) überhaupt noch wert ist, wenn nicht einmal die letzten Reste der heimischen Natur mehr sicher vor der erbarmungslosen Plünderung sind. (Hauptsache selten?)

*Kopfschüttelndes* Lg

@antsnature, der Thread würde mich auch brennend interessieren, da ich glaube dort alles zu lesen...

Aber ansonsten hast du meines Wissens nach Recht, als Australier kann man eine Ausfuhrgenehmigungen bekommen, aber ist das das selbe wie eine Einfuhrgenehmigung in Deutschland und eine Erlaubniss die Tiere zu verkaufen???

Hi,

jkiefer hat geschrieben:Und ich kann auch nicht verstehen wie es dafür einen Markt geben kann. Da fragt man sich doch, was diesen Menschen (sowohl Verkäufer als auch Käufer) überhaupt noch wert ist, wenn nicht einmal die letzten Reste der heimischen Natur mehr sicher vor der erbarmungslosen Plünderung sind. (Hauptsache selten?)

viele Leute sehen das als eine Art Erhaltungszucht, wenn sie versuchen diese Tiere (z. B. Sumpfschildkröten) zu Hause zu vermehren, auch wenn man sie in den allermeisten Fällen nicht wieder aussetzen sollte und (natürlich) darf. Allerdings wurde in diesem Fall anscheinend auch massiv mit gefälschten Papieren gearbeitet:

Frei lebende Tiere dürfen nicht gefangen werden. Reptilien, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, dürfen nur mit besonderen Nachweisen und behördlichen Genehmigungen verkauft werden. Und genau hier setzte Stefan R. an. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat Stefan R. Genehmigungen gefälscht oder sich Papiere unter Angabe falscher Daten bei der zuständigen unteren Landschaftsbehörde in Hamm besorgt. „Es gab ein fürchterliches Vollzugsdefizit im Amt“, sagte ein Ermittler.

was es für Otto-Normal-Terrarianer wie dich und mich schwierig macht, den Betrug und die Illegalität der Transaktionen zumindest spontan zu erkennen.
Was m. E. nicht die Gier nach immer neu(er)en, selteneren, immer größeren, schnelleren, schlicht nach immer neuen Superlativen rechtfertigt; aber - wie ich finde - noch weniger das jahrelange Wegschauen oder "gezielte Desinteresse" der Kontrollorgane dort. So jedenfalls habe ich es aufgenommen.

Das Vollzugsdefizit ist glaube ich das größte Problem in diesem Fall.

Man kann sich den Mund fusselig reden aber die Behörden in Deutschland unternehmen nur selten etwas gegen illegale Tierhändler. Und viele Käufer lassen sich auch gerne mit Geschichten abspeisen.

Gerade in der Terraristik sind gefälschte Papiere an der Tagesordnung und selbst ausgebildete Veterinäre werfen nur ein kurzen Blick drauf und dann ist gut. Sie haben auf solchen Börsen häufig nur 2-3 Minuten pro Stand und die Veranstalter sehen sie am liebsten so schnell wie möglich wieder weg.

Es gibt wenige kleine Messen die Ausnahmen darstellen, aber die grossen Messen wie Hamm, Terraxotica, Breedersexpo und wie sie alle heißen sind die Kernpunkte des Organisierten Tierhandels in Deutschland.

Sogar in Holland wird glaube ich härter durchgegriffen als hier. Ich persönlich finde die max. 5 Jahre sehr milde. Und hoffe das er das Höchstmass erhält.

Obwohl 5 Jahre scheinbar weltweit Standard zu sein scheinen.

Was spräche eigentlich dagegen, eine Art Manifest im Sinne dieses "Appells" zu verfassen und von den interessierten Forumsmitgliedern virtuell unterschreiben zu lassen? Man könnte das u.U. mit einem Symbol verlinken, ähnlich der "Supporter-Ameise", so dass man gleich neben einem Userbild/Usernamen eine Kennzeichnung der so eingestellten Mitglieder sieht.
Ich fände das hilfreich, gerade für neue Mitglieder, denen es so leichter fallen könnte die Posts zuzuordnen - ich will auf gar keinen Fall Andersdenkende stigmatisieren, denen könnte man ja ähnliches ermöglichen.

EDIT: Würde nicht auch Pristomyrmex cf. pungens, z.Zt. angeboten, alle Kriterien einer möglichen Pestant-Spezies erfüllen??? Mich schaudert's ein wenig, wenn es so offensichtlich scheint... Aber vielleicht wissen andere wieder Genaueres? 20-50 Arbeiterinnen sind genug um eine Kolonie, auch ohne Königin, zu gründen und vermehren sich dann durch klonen... und das sind die Informationen, die der Shop zur Werbung anbietet...

Tach zusammen,

ich muss natürlich absolut zustimmen das Tierschmuggel absolut intolerabel ist. Dennoch muss ich auch sagen, das man auch von Heimatländern im Einzelfall auch wenig Informationen in Bezug auf die Vorgehensweise erhält, was Exportbestimmungen angeht.

In Meinem Fall schrieb Ich, bereits mehrfach inzwischen, die griechische Botschaft an. Ich fragte um besagte Informationen an, da ich im Sommer nach Kreta reise und eventuell auch auf Gynensuche gehen möchte.

Ich habe bis heute noch nicht mal ein automatisiertes Antwortschreiben erhalten. Soviel Dazu...

Natürlich ist das nicht mit dem erwerbsmäßigen Schmuggel zu vergleichen....Trotzdem auch mal erwähnenswert...

@W33dwasher:

Tach zurück! Die Seite Deiner Wahl zu den Ausfuhrbestimmungen aller Länder die dem Washingtoner Artenschutzabkommen beigetreten sind (unter anderem also auch Griechenland) sollte http://www.cites.org/eng/resources/species.html sein.
Im Ãœbrigen aber gilt EU-Recht:
Anh. B EG-ArtenschutzVO *
Anhang B enthält die Arten, die auf Grund ihrer Gefährdung unter besonderen Schutz gestellt sind. Die Ein- und Ausfuhr in die und aus der Europäischen Union ist reglementiert und erfordert grundsätzlich die vorherige Genehmigung einer Artenschutzbehörde eines EU-Mitgliedstaates. Die Ein- bzw. Ausfuhr von toten Exemplaren zum persönlichen Gebrauch erfordert in der Regel Genehmigungen des Herkunftslandes. Innerhalb der EU unterliegt der Besitz und Handel einschränkenden Bestimmungen. Bei Kauf, Verkauf oder Besitz muss der Erwerber bzw. Eigentümer grundsätzlich nachweisen können, dass er die Exemplare rechtmäßig erworben hat.

Bei aller Liebe, aber in diesen Zeiten von Finanzkrisen, Wikileaks und innenpolitischen Umbrüchen dürften gerade die griechischen Botschaften momentan etwas anderes zu tun haben, als uns Privatleuten zu solchen Dingen Auskunft zu geben...

*Link führt zu Korallen im Zusammenhang mit den Zoll und Bundesamt für Naturschutz und Umwelt (kommt aus einem ganz anderen Forum), ich denke aber, dass Du darüber vielleicht was findest.