Hallo Forum,
auf der Suche nach Informationen zur 'electric ant' Wasmannia auropunctata (Info [1], [2], [3], [4 PDF] ) - eine kleine, in warmen Gebieten invasive Ameisenart, die Parthenogenese betreiben kann und den englischen Trivialnamen bekommen hat, weil sie so nett elektrisierend stechen soll - habe ich einen interessanten Fund gemacht:
Man nutzt in Australien und Taiwan Suchhunde, um diesen Tieren und Feuerameisen nachzuspüren. Warum eigentlich auch nicht...
Hier einer der Vierbeiner ('fire ant detection dog') bei der Arbeit mit einer kleinen Beschreibung und an dieser Stelle die geballte canide Kompetenz.
Dazu gibt es auch Videos bei Youtube aus Taiwan - nicht spektakulär in der Sache an sich, aber eine interessante Anwendung.
Feuerameisen-Suchhunde!
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#2 AW: Feuerameisen-Suchhunde!
[font=Times New Roman]Hallo DmdM,[/font]
[font=Times New Roman]Danke für Hinweis und Links![/font]
[font=Times New Roman]Die „Suchhunde“ erinnern mich daran, dass wir seinerzeit bei der Forschung über seltene Sozialparasiten immer mal wieder davon geträumt hatten, einen Hund auf diese Tierchen zu dressieren. Es ist frustrierend, wenn man Hunderte von Nestern etwa von Leptothorax acervorum (die sind leicht zu finden) unglücklich machen muss, um die benötigten vielleicht 12 Kolonien von deren Sklavenhalter Harpagoxenus sublaevis zu finden. Unser Problem war nur, dass man einen solchen Hund nicht so schnell umdressieren kann, wenn man zwei Wochen später ein Dutzend Völker von Myrmoxenus ravouxi benötigt . *) s. PS[/font]
[font=Times New Roman]So war es immer noch rentabler, die Kolonien mit Hilfe der eigenen „Spürnase“, sprich nach optischen Kriterien und Erfahrung, zu sammeln.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist sehr empfehlenswert, die von DmdM verlinkten Seiten mal durchzulesen! Für manchen, der die Ameisenimporte aus aller Welt allzu idealistisch sieht und alle Risiken klein reden möchte, sollte es sehr eindrucksvoll und lehrreich sein, ausführliche Informationen über den Umfang der Probleme mit Neozoen, invasiven und Pest-Organismen zu bekommen.[/font]
[font=Times New Roman]Ich halte dies für äußerst wichtige Literatur für alle, die irgendwelche exotischen Organismen, einschließlich Ameisen, über die Kontinente hinweg verfrachten und, unter anderem durch Verkauf an „Liebhaber“, in fremden Ländern verteilen (und ebenso natürlich für die "Konsumenten", die solchen Handel finanzieren).[/font]
[font=Times New Roman]Die Links betreffen den Staat Queensland in Australien, der aber natürlich keine Insel darstellt. Was in Australien an fremdländischen Organismen ankommt, kann sich leicht im ganzen Land verbreiten. Und: Australien stellt unter den bewohnten Kontinenten keine Ausnahme dar, auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass die Neozoen- und Neophyten-Problematik dort ganz besonders gravierend sei.[/font]
[font=Times New Roman]Interessant sind die umfangreichen und teuren Maßnahmen, die Queensland gegen seine unerwünschten Neubürger ergreift, interessant besonders deshalb, weil man die Prävention, die Verhütung von potenziellen Schäden, so groß schreibt. Das ist deutlich andere als in Europa, gar Deutschland, wo ein Pest-Organismus erst schädlich werden muss, bevor man ihn (vielleicht) „verbietet“ und mit viel Geld, aber ohne Erfolg zu bekämpfen versucht![/font]
[font=Times New Roman]Da findet sich z.B. eine Liste von „Prohibited Pets“, verbotenen Heimtieren:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.dpi.qld.gov.au/4790_8263.htm[/font]
[font=Times New Roman]Ameisen sind - bisher – keine darunter. Aber so mancher Halter exotischer Reptilien und Amphibien hier würde sich wundern, was von seinen Lieblingen er in Australien NICHT halten dürfte![/font]
[font=Times New Roman]Only mammals, reptiles and amphibians listed as non-declared may be kept. This includes cats, dogs, guinea pigs, rats, mice and axolotl. (nur diese dürfen gehalten werden, wobei z.B. “mice” nur die Hausmaus, Mus musculus und ihre Zuchtrassen betrifft).[/font]
[font=Times New Roman]mfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]PS *) Bei den australischen Suchhunden stellt sich dieses Problem natürlich nicht: Die bereits etablierten Pestameisen Solenopsis invicta und Wasmannia auropunctata müssen wohl immer noch bekämpft werden, wen die jetzigen Suchhunde längst ihr Gnadenbrot fressen. [/font]
[font=Times New Roman]Danke für Hinweis und Links![/font]
[font=Times New Roman]Die „Suchhunde“ erinnern mich daran, dass wir seinerzeit bei der Forschung über seltene Sozialparasiten immer mal wieder davon geträumt hatten, einen Hund auf diese Tierchen zu dressieren. Es ist frustrierend, wenn man Hunderte von Nestern etwa von Leptothorax acervorum (die sind leicht zu finden) unglücklich machen muss, um die benötigten vielleicht 12 Kolonien von deren Sklavenhalter Harpagoxenus sublaevis zu finden. Unser Problem war nur, dass man einen solchen Hund nicht so schnell umdressieren kann, wenn man zwei Wochen später ein Dutzend Völker von Myrmoxenus ravouxi benötigt . *) s. PS[/font]
[font=Times New Roman]So war es immer noch rentabler, die Kolonien mit Hilfe der eigenen „Spürnase“, sprich nach optischen Kriterien und Erfahrung, zu sammeln.[/font]
[font=Times New Roman]Es ist sehr empfehlenswert, die von DmdM verlinkten Seiten mal durchzulesen! Für manchen, der die Ameisenimporte aus aller Welt allzu idealistisch sieht und alle Risiken klein reden möchte, sollte es sehr eindrucksvoll und lehrreich sein, ausführliche Informationen über den Umfang der Probleme mit Neozoen, invasiven und Pest-Organismen zu bekommen.[/font]
[font=Times New Roman]Ich halte dies für äußerst wichtige Literatur für alle, die irgendwelche exotischen Organismen, einschließlich Ameisen, über die Kontinente hinweg verfrachten und, unter anderem durch Verkauf an „Liebhaber“, in fremden Ländern verteilen (und ebenso natürlich für die "Konsumenten", die solchen Handel finanzieren).[/font]
[font=Times New Roman]Die Links betreffen den Staat Queensland in Australien, der aber natürlich keine Insel darstellt. Was in Australien an fremdländischen Organismen ankommt, kann sich leicht im ganzen Land verbreiten. Und: Australien stellt unter den bewohnten Kontinenten keine Ausnahme dar, auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass die Neozoen- und Neophyten-Problematik dort ganz besonders gravierend sei.[/font]
[font=Times New Roman]Interessant sind die umfangreichen und teuren Maßnahmen, die Queensland gegen seine unerwünschten Neubürger ergreift, interessant besonders deshalb, weil man die Prävention, die Verhütung von potenziellen Schäden, so groß schreibt. Das ist deutlich andere als in Europa, gar Deutschland, wo ein Pest-Organismus erst schädlich werden muss, bevor man ihn (vielleicht) „verbietet“ und mit viel Geld, aber ohne Erfolg zu bekämpfen versucht![/font]
[font=Times New Roman]Da findet sich z.B. eine Liste von „Prohibited Pets“, verbotenen Heimtieren:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.dpi.qld.gov.au/4790_8263.htm[/font]
[font=Times New Roman]Ameisen sind - bisher – keine darunter. Aber so mancher Halter exotischer Reptilien und Amphibien hier würde sich wundern, was von seinen Lieblingen er in Australien NICHT halten dürfte![/font]
[font=Times New Roman]Only mammals, reptiles and amphibians listed as non-declared may be kept. This includes cats, dogs, guinea pigs, rats, mice and axolotl. (nur diese dürfen gehalten werden, wobei z.B. “mice” nur die Hausmaus, Mus musculus und ihre Zuchtrassen betrifft).[/font]
[font=Times New Roman]mfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]PS *) Bei den australischen Suchhunden stellt sich dieses Problem natürlich nicht: Die bereits etablierten Pestameisen Solenopsis invicta und Wasmannia auropunctata müssen wohl immer noch bekämpft werden, wen die jetzigen Suchhunde längst ihr Gnadenbrot fressen. [/font]