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Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Valeroni
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#25 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Valeroni » 17. Dezember 2010, 20:32

Tach Ameisenforum,

ich war ja in letzter Zeit hier nicht so wirklich aktiv (Weil meine Meisen in Winterruhe sind und so keine Probleme auftreten). Und diese Thema gibt mir mal die Gelegenheit sich wieder zu melden.

Deswegen erzähle ich euch mal eine Geschichte von mir, wie es bei mir mit den Ameisen angefangen hat. Heute bin ich 13 Jahre alt und ich habe mit 10 oder 11 Jahren mit der Ameisenhaltung begonnen. Ich habe mich schon mit 6 Jahren für Ameisen interessiert, aber nie gehalten.
Nun gut. Als meine Freunde erfuhren, dass ich Ameisen halte, waren erst einmal ein paar interessiert. Doch 2 Monate später wurde man schließlich als Idiot (und noch mehr) bezeichnet. Viele meinten auch, ich solle verschiedene Kolonien aufeinander loshetzen, doch das hielt ich für sinnlos. Denn mich interessierte nicht wie Ameisen kämpfen, sondern dafür wie sie sich untereinander ,,unterhalten". (War der Hauptgrund)

Wenn sich dein Kind nicht für Kämpfe oder ähnliches interessiert, dann kann man ihm die Haltung nicht verbieten. Aber erst einmal muss man dem Kind deutlich machen, was für Gefahren und Risiken hat. Zudem sollte man nicht auf dumme Gedanken kommen und z.B. wie in meinem Fall auf die Freunde hören und Ameisen aufeinander hetzen oder einfach die Ameisenhaltung beenden, weil man sonst nicht akzeptiert wird (das waren wirklich schlechte Freunde). Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Aber wenn man den Sohn/die Tochter unterstützt, dann kann ein Kind mit so was einfach fertig werden.

Ich kann deinen Sohn nicht einschätzen, ob er sich auch auf Dauer für Ameisen interessiert. Das bleibt dann dir überlassen.

Ich will sagen, dass manche Jugendliche die Ameisenhaltung unterlassen sollten, weil sie manche Kriterien nicht erfüllen, weil sie nicht in die Zukunft schauen (langes Leben der Ameisen, das Überkopfwachsen, Langeweile, Ausbruchsrisiko,...)


Noch ein Tipp am Rande: Falls ihr mit der Haltung anfängt bleibt lieber erst mal bei den Einheimischen, denn die kann man ja wie schon genannt wurde, auswildern. Aber diesen Tipp hast du ja bestimmt schon oft gehört^^)

MfG Valeroni



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Soulfire
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#26 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Soulfire » 18. Dezember 2010, 11:00

Mal eine kleine Anregung, wie bei mir die Tierhaltung begann:
Ich weis nicht mehr genau wie alt ich war, aber ich müsste so ungefähr 7-8 gewesen sein.
Da holte sich meine Mutter einen Hamster.
Ich war als Kind natürlich total begeistert und so machte meine Mutter mit mir einen "Deal".
Wenn ich mich gut um den Hamster kümmern würde, würde sie ihn mir schenken.
Sie hat mir also einige Wochen lang alles erklärt und beobachtet, ob ich ihn regelmäßig versorge (incl. sauber machen ect.) und dann durfte er schließlich in mein Zimmer umziehen :)
Ich war stolz wi Oskar, dass ich mir den Hamster "verdient" hatte und meine Mutter hat gesehen, ich kann mich um ihn kümmern.
Trotzdem hat sie natürlich immer wieder mal kontrolliert, ob ich auch dran bleibe.
Das war meiner Meinung nach ein sehr guter Weg, ein Kind an die Tierhaltung zu bringen!


Kleingeister brauchen Ordnung, Ein Genie beherrscht das Chaos!

Ich halte Formica sanguinea, Temnothorax cf. nylanderi, Lasius cf. flavus, Lasius cf. niger, Formica rufibarbis, Formica cunicularia, Tetramorium sp., Camponotus vagus

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Stiko
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#27 Das Leben und der Tot gehören zusammen.

Beitrag von Stiko » 18. Dezember 2010, 17:34

Ich habe zwar noch keine eigenen Kinder, aber ich habe Nachbarskinder, die sehr oft bei mir sind. Meiner Meinung nach liegt alles in der Erziehung.

Kindern muss man klar machen, das Tiere, wie auch Menschen selbst andere Tiere essen um satt zu werden.

Die Nachbarskinder (6 und 11 Jahre) beobachten die Heimchen, füttern diese und ich habe ihnen bei gebracht, das man auch Futtertieren ein schönes Leben ermöglichen und diese auch respektieren sollte.
Die Heimchen werden eingefangen und ins Tiefkühlfach gestellt, dann die Eieruhr auf 30 Minuten gestellt und dann darf das Heimchen verfüttert werden. Ich erklähre ihnen, das dies ein sanfter tot durch einschlafen ist.
Sogar wenn ich im Urlaub bin, dürfen die Kinder unter aufsicht der Nachbarn das Futter wechseln.

Befeuchtung und Kontrolle mache ich selbst. Wenn Kinder eigenes Interesse zeigen, kann man dieses Interesse ausbauen und nach und nach die Aufgabenbereiche erweitern.

Ich selbst finde aber Ameisenhaltung für Kinder sehr anspruchsvoll. Kinder finden es lustig wenn mal 20 Ameisen auf dem Tisch rum rennen.
Kinder zu sensibilisieren ist nicht leicht, und es dauert eine Weile (rund 6 Monate), bis man ein Formicarium unbeaufsichtigt lassen kann.
Wenn Kolonien allerdings größer werden sind die Kinder allerdings restlos überfordert. Ab einer gewissen Zeit sind hier die Eltern die Haupthalter.

Ich selbst hatte als Kind ein Meerschwein mit 5 bekommen und es wurde 9 Jahre alt. Meerschweine können zahm und alt werden. Daher halte ich diese für perfekte Tiere für Kinder. Mäuse und Ratten werden leider nur rund 2Jahre alt.

Also wenn man seinem Kind ein Formicarium schenkt, dann sollte man sich bewusst sein, das man es eigentlich eher sich selbst schenkt, denn die Hauptarbeit wird wohl bei den Eltern liegen.
Da meine Arten ohne Winterschlaf gehalten werden, können die Kinder allerdings sehr schön das Wachstum beobachten und man kann das Interesse an Ameisen aufrecht erhalten.



dr.Ant
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#28 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von dr.Ant » 18. Dezember 2010, 18:09

Stimmt ,kann sein dass man sich wegen der Winterruhe nicht mehr dafür interessiert.


Sage NEIN zur Negativität!!!

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#29 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Icon » 18. Dezember 2010, 19:54

Hi,

Was Stiko da anspricht ist ein wichtiger Punkt, den sollte man erwähnen.

Es gibt 2 "Begebenheiten", zu denen sich Kinder immer verleiten lassen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Eltern machen dem Kind klar, dass xy absolut zu unterlassen ist, weil sonst "schlimmes" passiert.

1. xy ist verschieden zu interpretieren, es wird nicht verstanden, WARUM ma z.B. Futtertiere überbrühen sollte, und eine selbstgefangene Fliege landet im Formicarium (Nur als Beispiel)
-Deckel wird geöffnet etc.

2. Es reizt, dieses angesprochene "Schlimme" zu sehen, d.h. es wird verstanden, WARUM xy Schlimmes verursacht, aber daas Kind will es selbst sehen.

Das ist meiner Erfahrungnach aber stark Altersabhängig, sprich es lässt im Alter nach.
Man muss selbst entscheiden, ob sein Kind "reif" genug ist beides nicht zu tun.

Gruss Ant



Erne
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#30 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Erne » 18. Dezember 2010, 22:18

Gibt es hier "Kinder", die eine Meinung dazu haben, wie Ihre Verantwortung, Umgang mit Ameisenhaltung zu sehen ist?
Oder wird hier nur von oben beurteilt was sie machen, machen könnten, wozu sie nicht in der Lage sein könnten?

Ameisenhaltung ist für mich an kein Alter gebunden, Interesse, suche nach Informationen, Umsetzung, was verleitet dazu, das das nicht auch "Kinder" hinbekommen?

Und wo liegt die Grenze "Kind"?

Grüße



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Ossein
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#31 AW: Wie weit können Kinder Verantwortung übernehmen?

Beitrag von Ossein » 18. Dezember 2010, 22:57

Ein Gedanke nur zwischendurch:

Anläßlich eines baldigen Geburtstages stellt sich mir schon die Frage nach dem, was Erwachsen eigentlich ist.
Meine, vorläufige, Antwort lautet: Die Verantwortung dafür zu tragen, dass das Kind in einem sich nicht mehr gegen sich selbst oder andere richtet.
Und das schaffen manche Kinder, wenn sie etwas wirklich wollen, sicher besser als manche Erwachsene, aber sie tragen keine volle Verantwortung dafür, dass sie es irgendwann nicht mehr wollen.
Das ändert aber nichts daran, dass Kinder per se das Recht haben Grenzen zu überschreiten und sich an denen die sie aufstellen abzuarbeiten.
So können Kinder lernen.
Wir Erwachsene haben die Verantwortung dafür, dass sie sich möglichst nicht selbst schaden, während sie üben, und ebenfalls keinem anderen Schaden zufügen, also auch keinen anderen Wesen. Möglichst.



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